Meine Hündin läuft im Freilauf zu anderen Hunden

  • Immer wieder interessant, wie die Auffassungen auseinander gehen, ich schließe mich Helfstyna da auch komplett an.


  • Hallo,


    ich empfinde die Schlepp ebenfalls als großartiges Werkzeug. Vor allem um auch ein bisschen Bewegung ins Training zu bringen. Ich würde ebenfalls beginnen, an der Umorienterung zu arbeiten.
    Ich mache das gerade mit meinem Hund, wenn er Wild sichtet und wir haben schon ganz tolle Erfolge (Hund läuft teilweise frei).
    Wichtig ist, dass du zuerst rausfindest, warum dein Hund zum anderen Hund will. Beispielsweise ist er verspielt und sucht einen Spielkamaraden. Dann würde ich 2-3 unterschiedlich gute Spielzeuge einpacken (hier sind das das falsche Kanninchen an der Reizangel, der Futterbeutel und der Versteckbeutel). Wenn der Hund sich umschaut, gibt es eines von den dreien. Er darf nie wissen welches. Außerdem würde ich den doppelten Rückruf auftrainieren, der hat hier wirklich Wunder gewirkt.


    Beste Grüße
    Geckolina

  • Jedes mal, wenn der Hund wegläuft ist das eine Wiederholung und er lernt, dass das gut zu machen ist.


    Die letzten 2 Schäfermixe, die ich näher kannte sind:


    einer vom Zug erfasst und tod
    einer vom Auto erfasst und tod


    Es gibt keine Alternative dieses Verhalten zu unterbinden, als den Hund an der leine (egal wie lang die ist) zu halten, bis man ihn mit (egal was für einer Methode) ERZOGEN hat, dass er kommt wenn man ruft, dass er Platz macht, wenn man es sagt und idealerweise, das er am Horizont tanzende Elefanten in rosa tütüs beobachten kann, aber nicht hin muss.


    Lieber keine Fährte und Hundeschule und hastenicht gesehen, lieber einfach den Hund alltagstauglich erziehen.

  • Zitat


    Lieber keine Fährte und Hundeschule und hastenicht gesehen, lieber einfach den Hund alltagstauglich erziehen.


    Liv :gut:
    Kleine Änderung: Den Hund lieber erstmal alltagstauglich erziehen. :D

  • und genau wegen der alltagstauglichen Erziehung frage ich ja hier nach ;) ich finde allerdings nicht das hundeschule und hastenichtgesehen in unserer Situation schlecht sind, sondern nur von Vorteil. Viele Sachen die wir dort lernen und üben übertrage ich ja auch in den Alltag, sie sind ja gerade für die Alltagstauglichkeit gedacht. Ist ja nicht so als würden wir auf dem Hundeplatz nur stur sitz platz fuß üben und dann auf nem Spaziergang Leinen los und ab geht's. Zu viel ist ihr Programm auch nicht, denke ich. Ich mache das noch nicht immer so, aber nach der zweiten Läufigkeit hat sie dieses Maß an Beschäftigung eingefodert und ich merke ihr an, wenn wir mal nicht so viel getan haben. Und wenn ich sage, ich lege ihr ab und zu mal eine Fährte, dann heißt das alle 1-2 Wochen. Ebenso die drei Stunden Hundeplatz: 3 Stunden bedeuten drei Zeitstunden, ja, aber keine 3 Stunden Dauer-Training, sondern 10-15 min Training, 30 min Pause usw. Ich denke also, das hält sich alles noch im Rahmen ;)
    Zu unserer Schleppleinensituation: Da ist nix gefährliches bei, da es bei uns tendenziell keinen Hundekontakt an der Leine gibt. Auch nicht an der Schleppleine. Eben genau weil es dort schnell zu Verletzungen kommen kann und die Hunde in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Birgt bei vielen Hunden glaube ich auch ein größeres Konfliktpotential.
    Es ist jetzt seit ca einem halben Jahr nicht mehr zu so einem Vorfall gekommen (dass sie unkontrolliert zu anderen Hunden rennt), sie läuft wirklich nur frei wenn alles sicher ist und sobald auch nur die geringste Ablenkung bestehen könnte, rufe ich sie sofort zurück.
    Ich habe tatsächlich schonmal an ein Quitschspielzeug gedacht, bisher übe ich immer mit ihrem Lieblingsball genau dieses Umlenken, aber andere Hunde sind einfach toller. Vielleicht mache ich da etwas falsch.. wie genau geht ihr denn da vor? :headbash: :hilfe: Aber danke schonmal für eure Tips :)

  • Ich könnte mir vorstellen, dass es hilft, wenn du ihr ein Aufmerksamkeitssignal beibringst. Also kein konkretes Schau, sondern ein Achtung oder Ähnliches, woraufhin du ihre Aufmerksamkeit einforderst. Sowas ist ja leicht aufgebaut, richtet sie per Zufall ihre Aufmerksamkeit auf dich --> Kommando, Leckerlie. Dann eben wie alles Andere auch erstmal bei möglichst niedriger Ablenkung üben. Vielen Hunden fällt es leichter dieses mit direkter Belohnung verbundene Aufmerksamkeitskommando durchzuführen, als die Aktion zu stoppen, umzudrehen und zum Besitzer zu laufen.
    Auf das Aufmerksamkeitskommando kann ja nach einem Lob auch direkt der Rückruf folgen, das fällt manchen Hunden dann einfacher.
    Ich würde auch über die passende Belohnung nachdenken. Läuft sie zu den Hunden hin um zu spielen? Dann belohnen du sie vielleicht mit einem tollen Spiel oder eben mit etwas Gleich- oder Höherwertigem als der geplanten Aktion :smile:

  • Mein Border-Labrador-Mischling hat ebenfalls vergessen, dass er zu mir oder ich zu ihm gehöre, wenn er andere Hunde sieht. Wir arbeiten im Moment daran. Und es wird besser. Doch ich versuche, ihm das Spiel mit anderen auch zu ermöglichen, so oft es geht. Da dies das Schönste überhaupt ist, ist es immer schwierig, wenn man dann nicht darf.
    Doch bis vor kurzem fand er auch alle Leute, die er am Horizont auftauchen sah, spannender als meine Gegenwart. Mit dem Resultat, dass ich ihn die zwei Monate am Meer nicht von der Leine lassen konnte - und da ging aus Sicherheitsgründen nicht die Schleppleine, da sie sich in Felsen verhakte und ähnliches. Ich musste mit einer Flexi arbeiten, was ich hasse. Er konnte nicht einmal durch eine leer Bucht ohne Leine gehen, da ja am anderen Ende jemand auftauchen könnte.
    Das jedoch ist nun besser geworden. Er rennt nicht mehr zu jedem hin und belästigt ihn. Zwar lasse ich ihn - inzwischen wieder hier - noch immer nicht von der Schleppleine, aber wir konnten einige Erfolge verzeichnen. Deshalb bin ich sicher, auch diese Sucht, zu anderen Hunden zu rennen, wird noch zu bezwingen sein. Er muss eben beschäftigt werden, dann findet er den Ball durchaus inzwischen spannend genug, bei mir zu bleiben.

  • Zitat


    => normale Leine.


    Ist ja nicht die Regel, dass ein Hund sofort zulangt, nur weil ein anderer angehopst kommt. Und wenn doch, frage ich mich, warum der dann keinen Maulkorb trägt.


    Man kann Abruf doch ohne Leine trainieren. Und wenn mit Schleppleine, dann doch bitte ohne andere Hunde ringsherum.


    :headbash: :headbash:


    Nach deiner Ansicht, dürfte unser Hund also nun nur noch an kurzer 2m Leine mit Maulkorb laufen - super :gut:
    Da wird er bestimmt gleich zufriedener, ausgelasteter und an 2m Leine kann man ja auch so klasse den Rückruf üben :muede:

  • Zitat


    Ist ja nicht die Regel, dass ein Hund sofort zulangt, nur weil ein anderer angehopst kommt. Und wenn doch, frage ich mich, warum der dann keinen Maulkorb trägt.


    Dieser Frage kannst du dann ja in aller Ruhe nachgehen, während du beim TA sitzt und hoffst, dass sie deinen Hund wieder zusammen geflickt bekommen.


    Ich hab auch so einen Kandidat. Alles was aus der Entfernung (Auch Mensch mit Koffer oder Kinderwagen) nach Hund aussieht war es wert hinzurennen. Auch über mehrere hundert Meter. Null Chance auf Abruf.


    Was geholfen hat war das Anschauen eines Hundes zu belohnen, nicht zu verbieten. Ich hab in einer Entfernung angefangen, in der mein Hund noch ruhig bleiben konnte. Tatsächlich hab ich anfangs sogar Hunde im Fernseher anschauen belohnt, weil er draußen einfach sofort aus dem Häuschen war, wenn er auch nur am Horizont einen Hund vermutet hat.
    Training sieht dann so aus: Hund sieht anderen Hund (natürlich an der Leine gesichert, damit er nicht durchstarten kann), bekommt dafür eine seeeeehr hochwertige Belohnung.


    Ich kann schlecht erklären, hier wird es ausführlich beschrieben:


    http://markertraining.de/zeige…kommunikation-verbessert/


    Mein Hund würde zwar immer noch am Liebsten zu jedem hin rennen (und würde es wohl auch machen, wenn ich nicht aufpasse), bleibt aber inzwischen so lange ruhig stehen, bis ich ihn angeleint hab. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden.

  • Was ich bei dieser Geschichte gar nicht verstehe ist, warum so viele Leute davon ausgehen, die Hunde zerfetzen sich gegenseitig, wenn sie aufeinander zustürmen. Nicht dass ich es für richtig halte, wenn sie es tun, im Gegenteil - aber dass man gleich mit dem Argument "Maulkorb" kommt, finde ich dann doch übertrieben. Oder liegt das daran, dass ich bis jetzt immer nur kastrierten Rüden hatte? Wenn dies der Grund ist, dann wird mein Kleiner auch seine Eierlein verlieren, egal was andere sagen.

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