Nach Angriff mit Verletzung verändert

  • Hallo,
    Ich bin immer noch ganz wütend, habe vorhin beim Tierarzt das "Ergebnis" des Angriffs vom Mittwoch morgen beim Verbandswechsel gesehen. (Könnte heulen und der Kleine ist so tapfer)


    Mein kleiner Zwerg ist von 2 Aussies angegriffen worden, die über den Zaun des Grundstückes springen. Übrigens nicht zum ersten Mal, dieses Mal aber mit gravierenden Folgen.


    Die Narben werden verheilen, aber aus einem lebensfrohen Hund ist ein ängstliches Bündel geworden, was selbst auf der heimischen Terrasse zittert wie Espenlaub und den Schwanz bis geht nicht mehr einkneift.


    Spaziergänge sind erlaubt, aber die Freude fehlt ihm total.


    Würde ihm so gerne helfen, wenigstens seine Freude am Toben auf der Wiese wieder zu finden.


    Ich hoffe jetzt auf hilfreiche Tipps, um ihn wenigstens erstmal etwas seiner Lebensfreude trotz des traumatischen Erlebnisses wieder zu finden.

  • Mein Adri hatte ein ähnliches Erlebnis (Schäferhund wollte meinen Hund 2x innerhalb von ner halben Stunde totschütteln der HH hatte ihn nicht gesichert). Durch seine Angst/Unsicherheit wurde er danach noch häufiger von andren Hunden angegriffen. Bei ihm hat es geholfen mit andren Hunden, die er vorher schon kannte mitzulaufen, da er ja auch vor denen keine Angst hatte. Ich gebe auch gerne zu, bei fremden großen Hunden habe ich ihn nach 9 Übergriffen in einem Jahr hochgenommen. Ich habe mich danach dazu entschieden einen 2. Hund zu holen, welcher etwas größer ist. Das hat ihm sehr geholfen.


    Viel Glück deinem Wuffi

  • Ohje, tut mir leid was ihr da durchmachen müsst! Hoffentlich geht es dem Kleinen bald wieder besser.


    Also vom Gefühl denke ich dass es falsch ist wenn man den Hund jetzt sehr bemitleidet und auf seine Ängste eingeht, denn dadurch festigen sie sich.
    Lock ihn auf die Terrasse, mach tolle Spiele mit Spielzeug oder Leckerlies draußen so dass er merkt dass nichts schlimmes passiert.
    Oftmals kann hier auch ein souveräner anderer Hund helfen. Also falls ihr Hundefreunde habt mit denen sich der Kleine gut versteht, geht mit denen Gassi, das lenkt ihn vermutlich etwas ab und er kommt aus diesem "Gassigehen ist Gefährlich"-Modus raus.

  • Muss ja leider sanft schieben und auf die Wiese tragen. Vor der Tür wartet wohl seiner Meinung nach das Böse. Spaziergänge mit seinen "Freundinnen" muss ich noch etwas hinaus schieben. Sind auch alles Riesen...er liebt ja große Hunde...da 2 x Drainage gelegt wurde und der Druckverband nicht verrutschen soll.

  • Rescue-Bachblüten können auch helfen, dein Hund ist immerhin traumatisiert.
    Nach draußen gehen würde ich ganz normal, ihn ermuntern, aber nicht bedauern.
    Nachdem meine Angsthündin gebissen wurde, wollte sie den Park, in dem es passiert war, nie wieder betreten. Wir haben das dann ganz langsam wieder geübt, sie war lange so panisch, dass sie abhauen wollte, wenn uns im Park ein Hund auch nur von Weitem über den Weg lief.


    Draußen ist normal, draußen machen wir Sachen, draußen spielen wir... Versuche mal, draußen tolle Sachen passieren zu lassen: Lieblingsspielzeug, Superleckerli etc. Das kann auch einen Ausschlag geben.

  • Die Reaktion deines Hundes ist eigentlich normal, das ist kein typisches Kleinhundeverhalten. Mein letzter Rüde war nach einer Beißattacke auch in der ersten Zeit sehr unsicher. Ich hab ihn dann bewußt nur mit uns bekannten, freundlichen Hunden zusammengelassen.
    Nach einer gewissen Zeit hat er sich wieder normal verhalten. So sehr dir dein Hund leidtut, ich würde ihn jetzt auch nicht zu sehr betüdeln.
    Versuch ihm Sicherheit zu geben, und beschütze ihn vor angreifenden Hunden.

  • Das tut mir sehr leid. Meinem Hund ist letztes Jahr ähnliches passiert. Von zwei grossen freilaufenden Hunden wurde er abwechselnd im Genick geschüttelt... Ich kann dir nur empfehlen viiiel Geduld zu haben. Die körperlichen werden schneller heilen als die seelischen.


    Bei meinem Charly war es so, dass er nach ein paar Tagen wieder richtig Interesse an der Aussenwelt hatte. Den freundlichen Nachbarshündinnen ist er dann auch schnell mal wieder über den Weg gelaufen. Mir war es etwas mulmig, da ich nicht wusste, wie er auf die reagieren wird (ok, sie sind auch kleiner als er). Doch die Begrüssung war wie immer. Die Nachbarin fand, dass die Hunde nach so einem Zwischenfall schnell wieder unter andere Hunde sollen. Ich kann mir auch vorstellen, dass freundliche, entspannte Kontakte mit bekannten Hunden dem verletzten Hund gut tun. Bestimmt wirst du es merken, wenn dein Hund wieder bereit für draussen ist.


    Was ich auf Anraten der Hundetrainerin auch gemacht habe war: die nächste Zeit (Wochen) Zeiten und Orte wählen, wo man keinen fremden (vor allem freilaufenden) Hunden begegnet. Ich bin dann nur in Naturschutzgebieten gelaufen, wo sowieso Leinenpflicht herrscht :-) Bei Stress- und Hundefreien Spaziergängen können sowohl dein Hund als auch du wieder Sicherheit tanken.


    Gute Besserung!

  • Hallo,
    das tut mir sehr leid und dass Dein Hund jetzt draußen ängstlich ist, ist vollkommen normal.
    Als Dago von einem Dobermann auseinander genommen wurde, hatten wir das gleiche Problem.
    Ich bin mit ihm noch einmal für ein paar Stunden in eine HuSchu gegangen, damit Dago merkt, nicht alle Hunde sind blöd. Diese paar Stunden haben ihm gut geholfen.
    Draußen machten wir nur tolle Sachen, wie ZOS, Leckerchensuche, also das, was ihm richtig Spaß macht und nach kurzer Zeit lief er wieder wie gewohnt.


    Alles Gute

  • Hallo,


    Erstmal Danke für die Beiträge und den Zuspruch.


    Heute ist Tag 4 danach und es hat sich schon einiges verändert.


    Der Appetit ist wieder voll da und in der Wohnung ist wieder der gleiche kleine Kobold. Für den Weg durch das Dorf ist er noch nicht ansatzweise bereit. Aber über die Wiesen und fernab der Siedlung ist er ganz der alte.


    Heute hat er seine "beste Freundin" Nelly getroffen...ach war die Freude auf beiden Seiten groß..und bei mir erst!


    Nelly sind geballte 55 kg ...also gibt's erstmal keine Antipathie gegen alle Hunde.


    Ich bin so stolz...selbst den täglichen Weg zur Tierärztin meistert er noch/wieder mit seiner freundlichen Leichtigkeit ohne Murren und zerren auf eigenen Pfoten.


    Jetzt bin ich nur noch gespannt, wie sich das alles mit den beiden "Verursachern" regelt. Die Eigentümerin ist mittlerweile trotz Hundeschule und Verhaltenstrainer mit ihrem Latein an Ende und denkt über die Abgabe nach.


    Irgendwo macht mich das auch betroffen.


    Wünsche allen noch einen schönen 1. Advent

  • Das freut mich sehr und Du wirst sehen, es wird von Tag zu Tag besser


    Tja, die Besitzerin der Angreifer wird sich etwas einfallen lassen müssen, zumal der Aussie ja in der Regel kein aggressiver Hund ist. Den Beiden fehlt vermutlich, wie so oft, die adäquate Auslastung und deshalb lassen sie ihre Energie anders wo ab. Schade um die Hunde.

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