Hundeerziehung - wann fertig?

  • Meinen Ex-Straßenhund habe ich seit 2 Jahren, sie war da schon ausgewachsen, konnte aber nix. Seit circa 1 Jahr wird ihre gute Erziehung auffallend oft gelobt, sie ist mehr als nur alltagstauglich (klaut auch in Zimmern ohne Menschen nichts vom gut erreichbaren Buffet, hetzt kein Wild etc.) (mit der Einschränkung, dass sie überhaupt nicht alleine bleiben kann).


    Das meiste haben wir wohl in den Monaten 6-12 geschafft (vorher war es ihr zu kalt und sie zu ängstlich). Die Kurse zum Hundeführerschein haben uns sehr geholfen, auch weil man viel mehr lernt als "nur" den Grundgehorsam.

  • Meine beiden Hunde sind sehr unterschiedlich mein und unsicherer JRT ist jetzt mit gut zwei Jahren für meine Ansprüche „fertig“ erzogen.


    Mein rassetypischer Dackel-Mix ist 3 ½ und ich bin zufrieden mit ihm.


    Kleine Sachen fallen mir immer mal wieder auf die noch besser funktionieren könnten aber nicht besonders hinderlich im Alltag sind.


    Mein JRT möchte z.B. jeden Hund kennenlernen und gestern beim Dummytraining lief da scheinbar ein seehr interessanter Hund an uns vorbei und Mogli konnte den Dummy erst holen als der Hund vorbeigegangen war. Vielleicht war das eine läufige Hündin, wer weiß das schon?

  • Interessanter Thread, denn darüber mache ich mir manchmal auch Gedanken.
    Meine Hündin ist jetzt 1 Jahr und 8 Monate alt. Im Prinzip ist sie "fertig", dh. sie läuft im Alltag meist problemlos mit und ich kann sie jederzeit frei laufen lassen.
    Andererseits hat sie gerade eine wilde Entwicklungsphase, in der sie selbstbewusster wird, damit aber noch nicht so richtig umgehen kann. Sie mobbt jetzt plötzlich auch mal andere Hunde oder rennt unseren (viel kleineren) Zweithund mal kurz über den Haufen, einfach weil sie es kann. Sie hat wahnsinnig viel Energie, und es ist nicht so einfach einen Mittelweg zu finden, so dass sie sich einfach mal auspowern kann, aber sie dabei trotzdem sanft zu bremsen wenn sie hochdreht und bestimmte Grenzen überschreitet (sowohl im Spiel als auch im normalen Freilauf).
    Von daher würde ich sagen:
    - Mit 1,5 Jahren saßen die wichtigsten Grundkommandos so zuverlässig, dass wir uns zugetraut haben, einen Zweithund dazu zu holen. Was auch gut geklappt hat. Allerdings kommt manchmal noch der jugendliche Wahnsinn durch. Ich kenne aber die Situationen, in denen das vorkommt (zum Beispiel leine ich bei Hundesichtung immer an, da sie bei anderen Hunden - vor allem wenn die offensichtlich freundlich und verspielt sind - nicht auf den Abruf hört).
    - Es dauert definitiv noch einige Zeit bei uns, bis der Hund die nötige "Reife" und Ruhe hat, die Kommandos auch in jeder Situation umzusetzen. Tes ist ein größerere Hund, Aussie-Mix, da rechne ich damit, dass sie sich mit ca. 3 Jahren dann größteinteils erwachsen benimmt. Hoffentlich. Wenn ich nichts falsch mache :D

  • Ich habe meine ja schon mit fast 8 Jahren bekommen, da kannte sie nix und war unsicher hoch zehn.
    Inzwischen, nach mittlerweile 4 Jahren, einer sehr sozialen Hundeseniorin (danke Indi!) zum Abgucken und einer Kastration später ist sie eigentlich mein Verlasshund geworden. Dennoch hat sie immer noch Baustellen.
    Seit unserem Autounfall letzten Sonntag ist sie leider leider wieder viel unsicherer geworden. Ist aber verständlich, sie saß hinten in ihrer Box und uns ist mit etwa 30km/h einer aufgefahren... Das legt sich auch wieder.

  • Ich möchte niemenaden angreifen, finde aber 6 Monate (vom Welpen an gerechnet?) doch etwas wenig?! Wenn es funktioniert toll, war bei uns nicht so.
    Rocky lernt unglaublich gerne und schnell, ist aber ein kleiner Sturkopf. Seine "schlimmste" Pubertätsphase hatte er schon mit 7,8 Monaten. Da war er in unserer Hundegruppe der 1. Inzwischen ist er 19 Monate, wir haben im Sommer die BH erfolgreich absolviert und er kennt soweit alle Kommandos, die ich im Alltag brauche. Vor Kurzem hatte er trotzdem nochmal eine letzte Hormonschubphase, oder so was ähnliches :headbash: An der Leine laufen ohne ziehen? - Nö. Auf das erste Abrufen reahieren? - Überflüssig. Wie, Schuhe zerstört man nicht? - Ach habt euch nicht so; kauft ihr eben Neue... allerdings sind diese Dinge, die in seiner wirklichen Pubertät alle über mehrer TAge/Wochen gingen nun im Schnelldurchlauf passiert und jetzt ist er wieder normal :D
    Trotzdem gibt es Kleinigkeiten, die noch verbesserungswürdig sind und an denen wir konstant arbeiten. Im Großen und Ganzen würde ich aber sagen, dass er soweit ein gut erzogener Hund ist.


    Aber, wie schon einige vorher geschrieben haben: Erziehung hört nie auf. Lernen wir nicht auch ein Leben lang? :rollsmile:

  • Eine wirklich Individuelle Frage. Meine Hündin war total Ängstlich früher und ich habe 3 Jahre gebraucht, bis ich diese Baustelle so weit im Griff hatte, das sie Alltags tauglich war. Ich sie ohne schlechtes gewissen mal mit in den Zug, die Stadt oder so nehmen konnte, ohne das sie ne Panikattacke bekam.
    Sonstige Erziehung ging bei ihr total Flott! Vielleicht 1-1,5 Jahre oder so. Eigentlich war die außer der Ängstlichkeit von Anfang an Blitzgescheit und total unkompliziert :D .


    Mein Rüde aus dem TS war nach über 3 Jahren Alltags tauglich. Hab ja schon 6 Monate gebraucht bis er sich überall anfassen lies und Leinen Freiheit hatte 1,5 Jahre gedauert, wegen Jagdtrieb... .
    Da war so viel zu tun und muss auch ständig wiederholt werden, weil er alles erst als Senior gelernt hat.


    Aber Lernen tun meine beiden auch mit 11 und 13 Jahren beide noch ganz fleißig. Das brauchen die auch!


    Edith: Unser nächstes Projekt wird bald geboren. Dann müssen die beiden Ollen neue Regeln und Rituale wegen meinem Sohnemann lernen :).

  • Pino war nach einem Jahr Erziehungsarbeit soweit, das er sich problemfrei (auch offline) im Alltag bewegen und überall mit hingenommen werden kann. Ab und zu müssen wir mal “nachjustieren“, aber für meine Ansprüche ist er fertig erzogen.

  • Lucy ist jetzt 9 Jahre und mein erster Gedanke war: eigentlich ist sie schon sehr fertig als Welpe bei uns eingezogen :lol: . Aber man vergisst da glaub ich auch viel... Lucy war ein unheimlich einfacher Junghund, damals sind wir oft darauf angesprochen worden, wie absolut gelassen und ruhig und ansprechbar sie ist, enger Radius etc. Sie war von selbst so :D . So mit 12-24 Monaten gab es dann eine kleine Jagddiskussion :roll: und ich musste lernen zu akzeptieren, dass sie fremde Artgenossen recht überflüssig findet. Der Witz ist, seit ich das akzeptiert hat, ist mir aufgefallen, dass sie da eigentlich ziemlich unkompliziert ist :hust: . So rückblickend würde ich sagen, mit rund 3 Jahren war sie endgültig "fertig", in dem Sinne, dass wir an nichts mehr gearbeitet haben (klar, mal ein: ja, ich bin mir sicher, dass du Bratwurst da auf dem Boden nicht fressen darfst... und das Eichhörnchen auch nicht), aber sonst ist sie schon ziemlich "perfekt" und extrem verlässlich. So wirklich Schwierigkeiten gab es mit ihr aber auch vorher nicht.


    Mit Grisu war es dagegen längst nicht immer einfach und so verlässlich wie Lucy wird er nie werden (er ist jetzt 7 Jahre alt). So in etwa den heutigen Stand, mit dem ich die allermeiste Zeit gut leben kann, hatte auch er so mit rund 3 Jahren. Er ist ein Hundetyp, auf den ich mich erstmal einstellen musste, in vielen Punkten ist er einfach "anders". Mittlerweile weiß ich ihn sehr zu schätzen und als Gesamtpaket ist er schon toll, mit den Ecken und Kanten leben wir ;)


    Smilla ist jetzt 8,5 Monate und zwar völlig anders als Lucy, aber auch extrem einfach. Wirkliche Baustellen kann ich bislang noch nicht erkennen, aber wer weiß, was noch kommt... "Fertig" ist sie aber längst nicht, die lebt noch sehr in ihrer eigenen kunterbunten Junghundewelt und alles ist ein großes Spiel für sie. So von den Anlagen her würde ich sagen, dürften wir bei ihr aber auch mit ziemlich umfassender "Freilauffähigkeit" und Alltagstauglichkeit rechnen können, wenn sie erwachsen ist.

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