Plauderthread für Ausstellungsverrückte-Besucher &Aussteller

  • Ich finds ein bisschen grenzwertig es als "infantiles Verhalten" zu bezeichnen, wenn ein Hund Berührungen (jetzt keine plötzlichen sondern normal wie meistens auf Ausstellungen) ertragen kann wenn sein Handler / Besitzer anwesend ist.
    Der Picard mag kein Gebrauchshund sein, aber sein Standard ist doch alles andere als infantil. Und trotzdem können die meisten das auf Ausstellungen gut wegstecken, dass ein fremder sie anfasst. Wer sich da nicht anfassen lässt ist raus. Im besten Fall werden nur sie Anwartschaften gestrichen.

    Und doch, ein Richter sollte für eine wirklich korrekte Beurteilung den Hund anfassen können. Vieles sieht man eben nicht oder nicht ganz genau. Egal ob Langhaar oder nicht.

    Ja, natürlich, so sollte es auch sein. Allerdings nach vorheriger Ansage, so dass der Besitzer agieren kann.
    Allerdings nicht unvermittelt von hinten zwischen die Beine fassen.

    hab ich vorausgesetzt

  • Ehm ich finde das ein Richter ja wohl den Hund anfassen MUSS um alles richtig beurteilen zu können. Die Schultern, über den Rücken und Kruppe streichen. Rutenansatz. Vorbrust. Das haben bei uns schon viele Richter gemacht. Und der Picard ist ja jetzt auch keine Tuttifrutti Rasse sondern kernig und auch weniger Fremden zugetan.
    Ein Hund muss das sicher nicht lieben, aber wenn ich dabei bin sollte er sich schon anfassen lassen. Von mir aus auch widerwillig. Auch abschnappen finde ich noch keine Tragödie. Kommt bestimmt mal vor wenn Hund und Richter sich nicht sympathisch sind.

    Also bei den Picards hatte ich schon beides. Leute die gefragt haben und Leute die es nicht getan haben. Aber für uns kein Thema. Sirius lässt sich problemlos anfassen.
    Einmal sollte ich die Zähne selbst zeigen. Ich meinte zur Richterin es wäre kein Problem sie könnte ihn ruhig anfassen. Aber ihr ging es darum, dass sie nicht allen Hunden nacheinander im Mund rumfummeln will und so evtl Krankheitserreger weiter geben. :bindafür:
    Deswegen hab ich auch mal geübt wie man am besten alle Zähne zeigt. Kann nicht schaden.

    Ne, aber das es Rassen gibt, die so gar nicht angefasst werden. Klar bei einem kurzhaarigen Hund sieht man vieles auch so. Aber einiges kann man doch erst richtig nach dem tasten einschätzen.
    [...]

    Sehe ich auch so. Schon allein so simple Sachen wie die Kondition, sprich Bemuskelung und Fett, sieht man schon bei halblangem Haar nicht mehr vernüftig, weiß ich aus täglicher Erfahrung.
    Der Richter muss sicher nicht jeden einzelnen Hund am ganzen Körper abstreichen und durchkneten, aber es sollte bedenkenlos möglich sein, den Hund überall anzufassen, wenn das gewünscht wird.

    Das der Besitzer die Zähne selber zeigt finde ich im Hinblich auf Krankheitsübertragung nicht ganz dumm - der TA wäscht sich zwischen zwei Patienten die Hände, der Richter zwischen den einzelenen Bewertungen eher nicht (hab ich zumindest noch nie gesehen). Hätte also nix dagegen, wenn das regulär bei allen Rassen so gemacht werden würde.


    Davon ab finde ich es aber richtig und nötig, dass ein Hund sich, wenn der Besitzer dabei ist, überall anfassen lässt, solange es nicht schmerzhaft oder erschreckend ist.

    Wenn einer junger Hund einer eher distanzierten, eher reaktiven Rasse bei sehr überfallartiger, unangekündigter Berührung mal abschnappt, so wie das ja im Ausgangsbeispiel scheinbar war - ok, manche Rassen sind so, andere sind weicher. Kann passieren, kein Beinbruch. Dann ist an dem Tag die Show gelaufen, aber die nächste Chance kommt ja wieder.

    Das sollte aber ein Übergangszustand sein, das muss man üben wenn es nicht von selber klappt und das muss der Hund bei normalem Handling auch dulden (es brauch ihm nicht gefallen, aber er muss es aushalten), völlig egal welche Rasse.


    Der Normallfall ist ja: Richter geht um den Hund rum, guckt sich den an, geht ran, bückt sich oder geht in die Hocke, lässt mal schnuppern, greift an den Hals oder streicht über den Kopf, guckt Zähne an, streicht einmal nach hinten über den Rücken, greift dann an die Hoden - fertig.
    Das sollte doch drin sein?

  • Ich habe ja auch ne Rasse, die nicht wirklich darauf erpicht ist, angefasst zu werden. Aber ich erwarte von jedem sauberen Hund, dass er sich im Beisein des Besitzers anfassen lässt oder zur Not eben vom Besitzer selber ohne großes Theater die Zähne zeigen lässt etc. Das ist doch auch für den Alltag wichtig? Wie untersucht ihr eure Hunde sonst, schneidet Krallen oder entfernt Zecken etc.? Was macht ihr beim Tierarzt? Ein Hund, bei dem das nicht gewährleistet ist, der hat für mich nichts auf ner Show zu suchen - ich gehe doch auch nicht mit meinem Hund in eine Teamprüfung, der z.B. ne ausgeprägte Beuteaggression hat ...

    Ausstellen ist genauso "Sport" wie Obedience etc. d.h. was mein Hund von Natur aus nicht mitbringt, das trainiere ich entsprechend. Oder ich suche mir eben ein anderes Betätigungsfeld.

    In meinen Augen ist es mein Job als Handler, den Hund im Ring entsprechend zu präsentieren, wozu auch gehört, dafür zu Sorgen, dass der Richter ihn optimal wahr nimmt.

    Meine Hündin mag es z.B. nicht plötzlich angefasst zu werden und schon gar nicht von Menschen, die nichts sagen. Also habe ich mir angewöhnt immer sofort den Richter anzusprechen und ihn in seiner Landessprache zu begrüßen und meinen Hund kurz "vorzustellen" - quasi "Good afternoon, this is Bylvie, 4 years old" - darauf hin hast du als Handler zum einen immer erstmal ne Reaktion des Gegenübers, dein Hund hat 2 Sekunden mehr, um anzukommen und meiner Erfahrung nach, sind die Richter dann auch immer deutlich sanfter (sofern man mal an einen gerät, dem das Fingerspitzengefühl fehlt).

  • Bad Angel, lass dich nicht unterkriegen! Ich kann dich gut verstehen! Mit Charakterhunden hat man es im Ring oft nicht leicht! Aber mit Übung wird das schon!!! :smile:

    Da musste ich gerade etwas schmunzeln...nette Umschreibung für einen Hund, der schnappt.

    Folglich sind Hunde, die sich im Ring brav und ruhig verhalten, also von der charakterlosen Sorte... |)

  • Schwer vorstellbar, wie ein Richter die Vererbungslehre bewerten will.
    Genetik - Definition - was bedeutet

    Bewertet wird wie nah der Hund dem FCI Standard seiner Rasse kommt. Mit anderen Worten sein äußeres Erscheinungsbild (Phänotyp).

    Ich frage mich gerade , ob du mich eigentlich veralbern willst oder ob du das wirklich ernst meinst. Aber auch ein interessanter Versuch aus der Nummer raus zu kommen.

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