AJT - Trotzdem Freilauf?

  • Hi Bailey,


    ich habe deine beiden Themen gelesen (Sprühhalsband) und auch dieses hier. Ich trainiere in weiten Teilen nach Pia G. und vielen anderen Bereichen nach anderen Büchern/Gefühl.
    Vielleicht helfen dir die Erfahrungen, die ich gemacht habe, ja weiter:
    Wir machen seit 5 Monaten AJT&JET. Den Hund habe ich seit 6 Monaten. Zu Beginn machten wir viele kleine Fortschritte, sodass ich wider besseren Wissens dachte, das geht jetzt immer so weiter. War aber nicht so. Plötzlich kam eine schlimme Phase (da habe ich auch hier geschrieben, dachte auch schon über Sprühhalsband nach). Hund zischte beim Spielen ab, brannte bei schleppender Schlepp durch... Kurz: Es funzte gar nichts mehr.
    Ich habe dann das Training variiert und angepasst, auf alle Lebensbereiche ausgedehnt. Habe es um einige eigene "Regeln" ergänzt und mit meinem Freund vereinbart, noch einmal eine "härtere Linie" zu fahren. Plötzlich kam der Erfolg aus dem Nichts. Es war so, als ob Hund endlich verstanden hätte, was wir von ihm wollen.


    Zu deiner Frage: Wenn die Hündin abdüst, lass die Schlepp dran. Sie darf kein einziges Mal noch einmal damit durchkommen, dass sie das Spiel ausnutzt, um sich selbstständig zu machen. Geh für die nächste Zeit allein spazieren (ich weiß, dass das doof ist). Wenn du doch mit jemanden gehen möchtest, halte die Schlepp in der Hand. Bring die "Konzentration" des Hundes auf dich. Fordere Kooperation durch Beschäftigungen mit dir ein (Gehorsamsspiele, Suchspiele) Bricht sie ein Spiel mit dir ab oder verweigert die Mitarbeit, tausch die Schlepp mit der kurzen Führleine und geh' mit ihr nach Hause. Es muss Konsequenzen haben, dich zu ignorieren und es muss ihr große Vorteile bringen, sich an dir zu orientieren. Irgendwer hatte mir geschrieben, dass man sich klar machen muss, dass alles eine Ressource ist, die DU verwaltest: Essen, Freiheit, Spiel, Aufmerksamkeit, schmusen... Es werden nun ein paar aufschreien, aber wenn du dir das klar machst, hast du recht viele Hebel in der Hand.


    Mein Hund läuft nun frei im Wald ist bei einer Wildspur auf nahezu 100% abrufbar. Bleib dran. Das wird.


    Beste Grüße
    Geckolina


  • Danke für deinen Beitrag :smile: Ich finde, das ist halt immer das Problem: Training klappt gut, man lässt sich verleiten es nochmal zu testen und ZACK geht es wieder in die Hose... An der Schleppe kann Lilly fast alles recht super. Wir sind ja erst 2 Wochen oder so dran und sie ist VOLL bei mir egal aus welcher Situation ich sie rufe. Nur leider kommt sie beim Spielen an der Leine auch nicht richtig in Fahrt, da sie ja damit nicht richtig rennen kann. Sie ist schon einmal böse damit hängen geblieben und seitdem rennt sie nicht mehr richtig mit Schleppe dran. Sie hat das Rennen jetzt quasi aufgegeben. Ist natürich gut für meine Schultern aber so kann man das Abrufen aus solchen Situationen schlecht üben. Aber wir werden uns schon was einfallen lassen :smile:
    Meine Hundefreunde müssen halt momentan damit leben, dass ich Gespräche ständig mit "waaaarte" "fein Lilly" "hiiiier" und co unterbreche und ab und an auch mal spontan in eine andere Richtung renne :lol:
    Diesmal werde ich es aber nicht wieder verfrüht testen.
    Freut mich auch immer zu hören, dass es bei anderen dann auch irgendwann geklappt hat!

  • Zitat

    An der Schleppe kann Lilly fast alles recht super. Wir sind ja erst 2 Wochen oder so dran und sie ist VOLL bei mir egal aus welcher Situation ich sie rufe.


    Dann ist sie nach 2 Wochen weiter als Loki es war. Die Phase, dass an der Schlepp alles super läuft, aber ansonsten nicht, hat hier ganz lang gedauert. Dann kam die Phase wo gar nichts mehr lief und dann ging die Lernkurve steil nach oben. Läuft doch perfekt für euch und das nach gerade Mal zwei Wochen :gut:

  • bei mir auch so. wir brauchen ( windhunde ) nicht mal wild. die brauchen nur platz und geben gas. geht halt nicht überall.
    also - leine . aber gar keinem fall schleppleine. entweder leine oder nicht.

  • Habe auch ein Jagdschweinchen die gerne im Wald Party macht. Von daher, im Wald nur 10 m Leine, konsequent. Und, ich gehe alleine, nur 1 x wöchentlich geht eine Bekannte mit ihrem Boxer mit, damit ich nicht völlig vereinsame. Ein Hund mit Jagd Ambitionen braucht ungeteilte Aufmerksamkeit und das geht bei mir nur wenn ich nicht abgelenkt bin.
    Zum Austoben ohne Leine gibt es hier genug übersichtliche Wiesen ohne Wild. Dort gehen wir zum Anfang und am Ende des Spaziergangs hin.

  • Zitat

    Lilly ist jetzt so geschätzte 20 Monate. Ich befürchte sie hat gelernt Hunde = Spielen... Hatten anfangs soviel andere Sachen mit ihr (sie kam mit 7 Monaten zu uns), dass wir da froh waren, dass sie so schön mit allen Hunden spielt.


    Grade hatte sie eine Freundin zum Spielen im Garten meiner Eltern. Sie ist so abgegangen!!! Wie bekloppt mehrere Runden im vollen Tempo um den ganzen Garten rum. Ihre Freundin stand nur in der Mitte und guckte zu :lol: Sie brauch dieses Fetzten anscheinend und macht es auch nur wenn andere Hunde dabei sind.


    Hört sich für mich nicht nach Spielen an...


    Zitat

    Seitdem also Leine/Schleppleine, viel Dummyarbeit im Garten, Suchspielchen, viel Grundgehorsam, Radfahren, Tricks einüben...


    Wow. Wie oft macht Ihr das denn? Hört sich ganz schön anstrengend an...

  • Zitat

    Wow. Wie oft macht Ihr das denn? Hört sich ganz schön anstrengend an...


    Ich mache das immer abwechselnd. Also nicht alles an einem Tag ;) Mache ich was mit den Dummys lasse ich diese anfangs fliegen und sie darf dann hinrennen und sie bringen. Wenn sie sich da was ausgetobt hat schicke ich sie ins Haus und verstecke alle Dummys und sie darf die suchen gehen. Zwischen den einzelnen "Durchgängen" muss sie dann immer mal sitz machen oder ein paar Meter bei Fuß oder mal durch Slalomstangen. Immer nur so Kleinigkeiten damit sie nicht im Kopf hat "Dummy fliegt --> auf Kommando warten --> losfetzen". So ist sie aufmerksamer auf WAS ich sage. Radfahren haben wir jetzt 2x die Woche gemacht, genau wie joggen. Allerdings keine weiten Strecken. Tricks mache ich z.B. abends mal ganz gerne mit ihr wenn unsere Abendrunde nur ums Feld ging.
    Bin ich mit ihr im Wald lass ich sie hier und da mal auf Kommando auf Baumstämme springen. Ich bringe ich auch gerade bei auf Kommando durch meine Beine zu laufen als Alternative zum "Komm" (hatte mir hier jemand empfohlen damit das für sie nicht so öde ist). Dann gibts an der Schleppe jetzt allgemein das "warte" wenn die Leine fast zuende ist und das "weiter" wenn Madam sich zulange festschnüffelt.


    Klingt aufgelistet vlt erstmal viel, ist es aber ansich garnicht. Verteilt sich alles über die Woche. Und bisher scheint es ihr Spaß zu machen. Das Einzige was halt fehlt ist das Rumfetzen und Spielen mit den anderen Hunden im Wald :/

  • Vielleicht wäre es einen Versuch wert, das Ganze in eine Bahn zu lenken und mal Tage mit Pause dazwischen zu schieben...


    Meiner Erfahrung nach können gerade die Hunde, die genetisch auf eine Arbeit selektiert sind, schlecht mit viel Abwechslung umgehen. Jetzt dies, mittags das, abends wieder was anderes... das dann noch in einer Phase, in der sie mit dem Erwachsenwerden noch zu tun haben. Da streikt das Hirn irgendwann.


    Vielleicht zischt sie ab um sich eine Auszeit zu nehmen. Manchmal denken nämlich die Hunde, sie müssen den Beschäftigungsdrang ihrer Besitzer befriedigen und sind damit überfordert... ;)

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