Stört es euch, wenn ich (Nicht-HH) ab und an mal ...

  • Also, kann man sagen, dass man jedem Hund erst mal beibringen muss, was er tun soll, mithilfe von Leckerli oder auch sonst wie?
    Und dann gibt es die Hunde mit Will to please, die das Beigebrachte ausführen, einfach so ohne Hilfsmittel, um ihrem HH zu gefallen. Und Hunde ohne WtP machen das nur, weil sie wissen, es gibt nachher eine Belohnung?

  • Ich behaupte mal einen Hund ohne (oder mit wenig) wtp zu haben. Man kann aber so mit ihm arbeiten, dass er trotzdem Spaß daran hat Kommandos auszuführen.
    Die Kunst ist ihm alles, was ich von ihm will so zu verkaufen, dass er es auch von sich aus will.
    Ob das nun mittels Leckerchen passiert (die haben meinen Hund eine zeit lang auch gar nicht interessiert) oder über andere Verstärker ist egal.
    Man muss aber dem Hund nicht immer n Keks vor die Nase halten, damit er ein Kommando ausführt.

  • Ich definiere für mich Hunde mit "will to please" wenn sie a) in Jagdsituationen mit dem Menschen von sich aus kooperieren und gut ansprechbar sind und b) sehr leicht mit Zuwendung vom Menschen belohnt zu werden.


    Den Vizla z.B. kann ich für den Rückruf mit ein paar netten Worten und einem Streicheln über den Rücken belohnen, dann sitzt der sehr zuverlässig.


    Meinem Pointer bräuchte ich damit gar nicht erst kommen^^

  • Nun...
    dass Hunde ohne WTP das nur für die Belohnung machen, während die mit WTP das ohne machen, einfach mal so.
    auch fpr den WTP Hund muss sich das Verhalten lohnen. Ob die Bezahlung nun ein zufriedener Mensch oder ein Stück Wurst ist, ist egal. Beides ist eine Belohnung.


    Menschliche Zuwendung ist auch so eine Sache. Bekommt ein Hund wenig davon, kanns auch bei einem "Nicht-WTP-Hund" eine sehr begehrte Belohnung werden...

  • Also, kann man sagen, dass man jedem Hund erst mal beibringen muss, was er tun soll, mithilfe von Leckerli oder auch sonst wie?
    Und dann gibt es die Hunde mit Will to please, die das Beigebrachte ausführen, einfach so ohne Hilfsmittel, um ihrem HH zu gefallen. Und Hunde ohne WtP machen das nur, weil sie wissen, es gibt nachher eine Belohnung?

    Jein. Ja, jedem Hund muss man erst mal natürlich irgendwie beibringen, was man überhaupt will, wenn man "Sitz", "Platz" etc. sagt. Das geht am besten mit Leckerchen. Oder spielen oder was immer der Hund heiß begehrt.


    Aber es gibt auch Hunde wie unseren*g*, die, obwohl sie kapiert haben, was man will, das nicht ausführen. Gerade weil sie es kapiert haben. Sitz z.B. haben wir ausgiebig geübt, besonders wenn Radfahrer kommen oder Jogger. Macht er auch prima. Auch ohne Lecker. Aber. Wenn kein Radfahrer oder so kommt und ich sag mitten in der Pampa "Sitz", dann guckt er sich ne Weile um und denkt sich: leck mich, kommt doch keiner. Unser Hund hat definitiv keinen Will to please. aber auch für Leckerchen macht er dann nicht Sitz. Er macht es nur, wenn er es einsieht, dass es sinnvoll ist. Und einfach für ein Lecker oder weil ich es will? No way. Aber wenn es drauf ankommt, ist auf ihn Verlass. Ich kann damit leben, dass er nicht grundlos Sitz macht nur weil ich es will oder für ein Stück Wurst.

  • Ich hab zuhause hier beide Extreme sitzen. Mein Mali-mix, für den es das größte ist mit einem zu arbeiten. Eine Trainerin auf einem Seminar hat es mal sehr schön auf den Punkt gebracht.. sie sagte für ihn sei die Arbeit Belohnung genug. Man merkt das er Freude daran hat etwas für dich zu tun, nur für ein Gut gemacht.
    Mein Cane Corso hingegen tut nichts ohne Grund. Wenn er nicht einsieht das, dass was ich von ihm will sinnvoll ist dann macht er es nicht bzw. erst nach mehrmaligem Auffordern. Er checkt ganz genau ab ob man das ernst meint was man zu ihm sagt.

  • Also, kann man sagen, dass man jedem Hund erst mal beibringen muss, was er tun soll, mithilfe von Leckerli oder auch sonst wie?

    Grundsätzlich ja. Ohne Erziehung würde der Hund halt das tun was ihm seine Instinkte sagen, was ihm seine Mutter beigebracht hat und später dann auch was seine eigenen Erfahrungen sagen.
    Es läuft nicht alles über Leckerlies (WTP hin oder her), sondern auch zB über Gewohnheiten.
    Aber ja, wie mit einem kleinen Kind muss ein Hund halt alles lernen. Und gerade das richtige Verhalten in unserer heutigen Gesellschaft ist natürlich überhaupt nicht in den Instinkten enthalten.
    Ich stelle mir das für den Hund immer so ein bisschen vor, als ob man sich plötzlich in einer komplett fremden Kultur bewegt, die Sprache nicht kann und die Leute kein Verständnis dafür haben, dass man aus einem anderen Kulturkreis kommt. Und dann hat man einfach nur einen Menschen, der noch dazu auch diese fremde Sprache spricht, der versucht zu vermitteln. Oder auch nicht, wenn wir bei unerzogenen Hunden sind.


    Böse Zungen und Katzenhalter würden behaupten Hunde mit WTP sind diese typischen Sklavenhunde ohne eigenen Willen und die ohne WTP die halbwegs intelligenten fast-Katzen ;).

  • Also mein Katzen-Hund hat seine Beschreibung nicht gelesen.


    Er funktioniert nur biem eintranieren mit dem richtigen Gutti...sonst halt net. :lol:



    Sitz Platz und warte geht nach gefühlten 5 milionen mal inzwischen ohne Gutti. :flucht:

  • Ich hatte gestern Nacht noch was geschrieben, aber mein Handy hat es verschluckt.


    Also, das extremste Beispiel seh ich bei meiner Freundin. Ihr einer Hund, Filou, hat schon fast zu viel Will to please. Der wartet und hofft immer, dass ihm jemand ne Aufgabe gibt, er bettelt regelrecht darum, dass er was tun darf. Arbeiten mit seinen Menschen ist sein Lebenszweck.
    Aus genau diesem Grund ist es unmöglich, mit ihm freies Shapen zu versuchen: Der würde vor lauter Willen, jetzt sofort zu gefallen, all seine Tricks abspulen und dann vermutlich mit einem Magengeschwür vor lauter Stress umfallen. :ugly:


    Ihr anderer Hund dagegen, Ödi, macht nur was, wenn er weiß, dass es sich für ihn lohnt. Und lohnen tut es sich, wenn man was zu Essen kriegt.
    Sie muss nicht mit dem Keks vor seiner Nase rumwedeln, damit er sich z.B. hinsetzt, aber wenn sie ihn zweimal nicht belohnt hat, dann macht er mal genau gar nichts, wenn sie das nächste Mal "Sitz" sagt.
    Das hat einfach was mit seiner Vorgeschichte zu tun, er hat auf der Straße gelebt und weiß, dass er ohne Menschen überleben kann.
    Für ihn ist ein Verbot nur so lange ein Verbot, wie meine Freundin in seiner unmittelbaren Nähe ist und es auch durchsetzen kann.
    Sagt man Filly, er soll was lassen, dann gilt das immer, denn wenn man es immer lässt, freut sich das Frauchen.
    Für Ödi ist das Verbot dann in dieser Sekunde gültig, aber sobald Frauchen mal nicht schnell genug ist, wird die lebende Maus halt doch am Stück runtergeschluckt. :verzweifelt:

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