• Ich bin 53 und habe seit ca. 12 Wochen einen Bichon aus dem Tierheim. Ein schrecklich anstrengender Hund, den ich - wüsste ich nicht, was für eine Vergangenheit er hat - wahrscheinlich schon wieder abgegeben hätte. Deshalb bin ich hier, ich brauche Rat und Tipps bitte!!


    Ich wusste, dass er seine Besitzer (er hatte schon einige der arme kleine Kerl) schon gebissen hat, die letzte ältere Dame wohl 5 Mal in 3 Monaten. Zum Schluss hatte sie nur noch Angst vor ihm und deshalb gab sie ihn her. Nach Fragen wie - kann er alleine zu Hause bleiben? fährt er Auto? hat sie alles mit ja beantwortet. Klar, kann er - die Frage ist nur: WIE??


    Das mit zu Hause hat sich schon gebessert, nachdem ich eine schriftliche Verwarnung von meinem Vermieter bekommen habe, weil er wohl nur gebellt hatte, als ich arbeiten war (ich arbeite 4 x 3 Stunden täglich), hatte ich mir doch extra Urlaub genommen, um ihn langsam einzugewöhnen. Egal - das hat sich stark gebessert, er ist zwar verkläfft, aber nicht mehr in dem Maße.


    Was mich wirklich krank macht ist sein Verhalten, wenn wir spazieren gehen und uns andere Hunde entgegen kommen. So klein der ist - ich kann ihn da manchmal fast nicht mehr halten und ehrlich - ich könnte ihn würgen!! :tropf: Es gibt einen Hund, den Dackel meiner Freundin (auch ein Männchen - komisch, oder??) mit dem er sich verträgt, das liegt aber echt daran, dass Anton so super lieb ist (also der Dackel).


    Das zweite, was mich wirklich wirklich krank macht ist sein Verhalten im Auto. Sobald wir losfahren, egal, wo er sitzt, fiept und bellt er bis zu dem Zeitpunkt, wo wir wieder aussteigen. :rollsmile: Das macht mich so dermaßen aggressiv, ich kanns keinem sagen. Mein Auto hat er schon halb zerlegt, weil er alles zerkratzt. Dachte ich mir, kauf ich so eine Transportbox, aber da isses nur noch schlimmer. Meine Dackel-Freundin hat gesagt, der muss dich sehen, also sitzt er jetzt auf dem Vordersitz (natürlich angeschnallt) - aber das ändert gar nix, außer dass ich letzte Woche fast einen Unfall hatte, weil ich so genervt war.


    Und seine dritte Unart: Nicht immer - aber oft struzelt oder kackt er mir in die Wohnung. Er hat relativ oft dünnen Stuhl und da schimpf ich auch nicht, aber wir gehen am Morgen ca. 1 km laufen, am Mittag eine Strecke, die hat so 2,5 km - da läuft er, wenn keine Hunde in der Nähe sind, in der Regel frei - und am Abend nochmal die Strecke um die Häuser, ca. 1 km - ist das zu wenig?? Heute Nacht war ich um halbeins nochmal draußen und in der Früh schon um kurz nach 6h - so viel frisst der gar ned!!!


    Jetzt hab ich euch zugetextet - sorry!! ich freue mich über Tipps und Anregungen! - Ach so, eines noch - für ne Hundeschule hab ich kein Geld.... sonst hätte ich das schon längst in Angriff genommen.


    Danke schonmal im Voraus!

    • Neu

    Hi


    hast du hier Bichon* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ach so - eines noch, Yoki ist schon 10 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Frankreich, wurde dort abgegeben, war im Tierheim, der deutsche Tierschutz hat ihn dort wohl rausgeholt und hat in Deutschland auch schon mehrere Herrchen und Frauchen gehabt - also völlig unerklärlich ist mir sein Verhalten nicht, das heißt aber nicht, dass es nicht sehr anstrengend ist!


      Und er ist auch nicht mein erster Hund, aber der erste, der so Probleme macht schon.

    • Wenn er öfters dünnen Stuhl hat und vermehrt muss, dann würde ich zum Tierarzt fahren, da stimmt etwas nicht.
      Autofahren kann man beibringen und vielleicht wäre er in einer Box wirklich etwas ruhiger. Es kann sein, dass ihm die Außenreize zu viel sind. Probiere es mal aus.
      Selbst wenn er bei der Frau alleine bleiben konnte, bedeutet das nicht , dass er es bei dir auch kann. Aber daran arbeitest du eh schon, sonst gibt es hier einen guten Thread zu dem Thema : https://www.dogforum.de/lonely…thilfegruppe-t179102.html
      Wegen dem bellen, musst du schauen, warum er das macht? Ist er eher unsicher im Umgang mit anderen Hunden? Macht er das im Freilauf auch?
      Und sei nicht so böse auf dich selbst, wenn du Fehler machst. Dafür fragst du ja nach.

    • Immer schwierig bis gänzlich unmöglich Tips zu geben, wenn man nicht das Gesamtbild sehen kann, sondern nur Bruchstücke liest. Wenn Du kein Geld für eine Hundeschule hast, dann such Dir doch einen guten Verein. Dort kannst Du für kleines Geld (bei uns 65 Euro im Jahr) alles nutzen und hast Trainer mit denen Du über die Probleme sprechen kannst und die sich ein Bild machen können. Das ist bei der Vielschichtigkeit der Problemmöglichkeiten hier nicht möglich.
      Wichtig ist ja immer die Ursache zu finden und nicht an mehreren Baustellen ohne Hintergrundwissen herumzupuzzlen. Das kann noch mehr in die Hose gehen. Man müßte erst mal herausfinden ob der Hund ängstlich ist, ob er eine Bindung zu Dir aufgebaut hat, ob er gänzlich unerzogen ist, falsch verknüpft hat usw. Und dafür muß man Euch beide zusammen sehen.

    • Wenn der Hund dich nervt, reagierst du auch eventuell nicht mehr korrekt auf den Hund.


      Kannst du dir erklären warum er sich in manchen Situationen so ausführt?
      Damit könnten dir hier sicher mehr helfen.


      Gesendet via Handy

    • Hallo Alle,


      danke erstmal für die Antworten.


      Wenn es dieses Forum gibt, Brigitte, dann doch, weil man sich hier Tipps erhofft. Natürlich erwarte ich nicht, dass jemand mich und den Hund therapiert auf Entfernung...


      Mliet, mit absoluter Sicherheit sogar reagiere ich nicht mehr wie es sein soll. Es sei denn, ich schaffe es noch, bevor ich mich aufrege in irgendeiner Art und Weise zu agieren.


      Im Hundeverein war ich schon, bzw. bin ich schon. Da laufen wir hin und her und hin und her und dann muss der Hund Sitz und Platz und Steh machen - für mich als Rheumatikerin ist dieses kurze hin- und her gehen eher unangenehm und es ist mir ehrlich gesagt, egal, ob der Hund Platz kann oder nicht. Er macht Sekunden Sitz, wenn ich Sitz sage und er soll kommen, wenn ich ihn rufe - und aufhören, zu jammern.


      Ob er schon ne Bindung hat zu mir weiß ich nicht, wenn jemand anderes ihn nimmt, dann läuft er fast rückwärts aus Angst, ich komme nicht nach - im Verein sagen sie, das sei nicht unbedingt Bindung, der hat Angst, dass sein von ihm zu dominierendes Objekt nicht mehr da sei. hm... kann stimmen oder auch nicht. Ich glaub schon, dass er ne Bindung zu mir hat. Zu Hause ist auch alles toll - er ist ein lieber kleiner Clown, wir spielen viel, Hütchenspiel :) und ich baue ihm Leckerlifallen aus Klopapierrollen und so, das kapiert er auch immer ganz schön schnell.


      Zu Hause hat er Stofftiere und ein Quiekeschwein, das liebt er, das hab ich auch schon zum spazieren gehen mitgenommen, aber da interessiert es ihn null die Bohne! Dummiebeutel findet er generell blöd.


      Er ist, glaub, schon ganz schön dominant, er scharrt wie verrückt, wenn andere Hunde kommen und regt sich schrecklich auf. Ach - vielleicht isses wirklich blöd, übers Internet Rat zu holen - ich weiß ja auch nicht.....

    • Ich habe das überhaupt nicht garstig gemeint, ich finde es nur wirklich unmöglich Verhaltenstips zu geben ohne Euch zusammen zu sehen.
      Hab im Verein etwas Geduld und versuche bei der Arbeit mit Hund Spaß zu entwickeln, denn es geht ja um eine Entwicklung und damit kommt automatisch die Bindung.
      Gibt es denn keinen Trainer mit dem Du über Deine Probleme mal sprechen kannst?
      Du bist schon so gefrustet und das ist so schade für Dich, Deinen Hund, der das natürlich spürt und für Eure Teambildung.
      Das Problem Rheuma verstehe ich so gut, habe ich auch. Wird im Verein nicht etwas angeboten das Dir und Deinem Hund gefallen könnte? Zusammen Spaß haben und dabei arbeiten ist immer die beste Möglichkeit zusammen zu wachsen. Ich mache mit unserem Zippel Flyball und Longieren, weil das meine körperlichen Möglichkeiten hergeben. Mit ungeduldigem Rumgeheule und Gekläffe hatte ich auch lange zu tun, da hilft nur Geduld bis die Frustationstoleranz beim Hund gewachsen ist.


      Ich würde Dir gerne mehr helfen, aber blinder Rat bringt Dich leider nicht weiter. Mein Tip ist Geduld und einen Ansprechpartner suchen. Wenn's bei dem einen Trainer nicht so paßt, dann vielleicht beim anderen.

    • Mein kleiner war/ist auch so ein verrückter mit schwieriger Vergangenheit. Inzwischen kann ich sagen, dass ihm Ruhe und Routine am meisten geholfen hat selbst ruhiger zu werden. Am besten wär's also meiner Meinung nach, du machst jeden Tag das gleiche mit ihm. Zur gleichen Zeit füttern, die gleichen gassistrecken zu festen Zeiten gehen usw. Das gibt Sicherheit, wo er die doch sonst nie hatte. Die Hundeschule würde ich mir schenken so wie sich das anhört was du schreibst. Fürs Autofahren gibt es trainingspläne, der rütter hatte auch mal so nen Fall.


      Deine gassi runden hören sich allerdings sehr kurz an, wie lang bist du denn da immer unterwegs? Ich würde zumindest eine lange Runde machen. Zuhause übrigens viel mehr Ruhe und nicht so viel gespiele. Vielleicht 1x am Tag 5-10min.


      Wegen dem Durchfall würde ich kotproben zum ta bringen und auf Parasiten untersuchen lassen. Wahrscheinlich liegt's aber einfach am Stress.


      Noch ein Tipp zum Schluss - ruhig bleiben! So schwer es ist. Bist du ruhig, kann er sich auch beruhigen. Mit der Zeit wird er das sicherlich auch machen.

    • Hallo!


      Ich kann sehr gut nachvollziehen, was Du schreibst, und auch, dass Du genervt bist.


      Grundsätzlich würde ich Dir raten, Deine Erwartungshaltung etwas herunterzuschrauben. Mir ist klar, dass es jetzt nicht der Bombentipp ist, den Du erwartest hast ;)


      Zum ersten: es ist doch super, dass das Alleinbleiben jetzt zumindest so einigermaßen klappt. Das finde ich gar nicht so selbstverständlich. Uns kommen die Zeiträume vielleicht nicht lang vor, aber für den Hund kann das eine riesige Leistung sein, wenn er vorher nicht die Gelegenheit hatte, dies zu erlernen. Und schließlich ist gerade das so elementar wichtig, wenn man in einer Mietwohnung lebt.


      Zu den anderen Dingen: versuche, Dich auf absehbare Zukunft damit ein wenig zu arrangieren. Dieses starke "Gegenanarbeiten" programmiert Dich auf Stress. Dein Hund ist 10 Jahre alt, er kann beim besten Willen in 12 Wochen nicht seine gesamte Sozialisation aufholen, das ist utopisch.
      Wahrscheinlich wird er Fortschritte machen, wahrscheinlich aber einige Dinge gar nicht mehr zu Deiner Zufriedenheit lernen.


      Autofahren konnte unser Hund auch nicht. Es ist sehr viel besser geworden, aber ein wenig nervös ist er immer noch. Und das, obwohl wir etliche sehr lange Urlaubsfahrten mit ihm unternommen haben.
      Hier ist vor allem eine pragmatische Lösung gefragt. Die Sicherheit geht vor, d.h. wenn er Dich tatsächlich so sehr nervt, dann sollte er in eine Box, einfach, damit Du in Ruhe fahren kannst. Du kannst das Autofahren auch in der Kurzstrecke täglich üben, vielleicht ist es durch die Routine nicht ganz so anstrengend. Auch das Warten im Auto würde ich in sehr kleinen Zeitabständen und immer wieder üben.
      Ansonsten: schöne Musik hören und den Hund weitgehend ignorieren.....


      Zum Einpiesel-Problem: sehr schwer zu beurteilen. Ist er noch so grundnervös, dass er den Stuhl nicht kontrollieren kann? Man muss natürlich auch in Erwägung ziehen, dass es Rüden gibt, die "ihren" Haushalt markieren....


      Mein weiterer Tipp wäre, durch geregelten Tagesablauf dem Hund einen festen Rahmen zu geben. Vielen Hunden hilft es, wenn der Tag und seine Menschen berechenbar sind. Auch das konsequente Einhalten der eigenen Hausregeln hilft!
      Und nicht zu viel Bohei um ihn machen, wenn Du da bist. Hat er in Deiner Anwesenheit Entertainment de luxe, ist auch klar, dass das Alleinbleiben schwieriger wird.


      Ich bin sehr sicher, dass die Probleme etwas kleiner werden, je länger er bei Dir ist. Ich wünsche Dir viel Gelassenheit und trotz allem: auch das viele Positive sehen und würdigen.

    • Ihr Netten,


      vielen vielen Dank!!! Mir tun schon eure Worte gut... :)


      Ich möchte ihn ja auch nimmer hergeben, den Wicht! Als ich ihn geholt habe wusste ich, ich übernehme Verantwortung und die will ich auch nicht so schnell abgeben. Ich lebe alleine und ich bin ja froh, dass wenigstens er da ist und er freut sich, wenn ich nach Hause komme (apropos... freut er sich, weil ICH komme? Oder weil sein zu dominierendes Objekt wieder da ist? Die einen sagen, ihn ignorieren beim Heimkommen - aber er freut sich so jeck, bringt mir sein ganzes Spielzeug und rennt durch die Gegend wie ein Wiesel - da kann ich ihn doch nicht einfach ignorieren??) und ich freue mich, dass er da ist. Nicht nur ich gebe ihm Struktur, sondern er mir auch. Ich leide zusätzlich unter starken Depressionen und wegen ihm MUSS ich raus, ich MUSS mich um ihn kümmern, das tut mir gut.


      Fakt ist halt, mein Nervenkostüm ist nicht das einer Gesunden - aber ich werde versuchen, gelassener zu werden, dem Hundel zuliebe und mir natürlich auch!


      Nochmal - lieben Dank für eure Antworten!!

      • Neu

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