Hund beißt Menschen & wird eingeschläfert
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@Lendril: wo wir wieder beim Thema Arroganz gegenüber den Mitmenschen wären und Stellungswert des Hundes.
Klar könnte man sagen, der Vergleich mit Kindesmisshandlung hinkt ein wenig...
Aaaber... ich finde ihn nicht unpassend... Dem Kind zu verwehren, sich psychisch frei entfalten zu können? Weil es Ängste durchstehen muss und Einschränkungen hinnehmen muss...
Hmmmm... ein hoher Preis, wie ich finde.Wenn ich mir jetzt die Schilderungen von Gammur und Labradora vor Augen halte... Und mir dann vorstelle, dass das jawohl dazu gehört, dass das jawohl machbar sein sollte...
Da fehlen mir die Worte.
Vielleicht hinkt der Vergleich. Aber fakt ist doch, das Kind hat ANGST. Und zwar keine Irrationale wie das Monster unterm Bett (welches man ja mit Mama "bekämpfen" kann), sondern eine reale, greifbare Gefahr in Form eines Hundes zuhause. Und Mama (oder auch Papa, egal) helfen im Endeffekt nicht dieses "Böse" zu besiegen sondern halten es erst recht im Umfeld des Kindes. Das ist in meinen Augen vergleichbar mit der Situation wenn man als Mutter dem Kind einredet man hat neue Monster unters Bett gerufen und die soll das Kind gefälligst so akzeptieren.Es geht um die Machtlosigkeit, eine für ein Kind unglaublich belastende, ängstigende Situation nicht ändern zu können. Machtlosigkeit und die Einsicht dass man Gefahren ausgeliefert wird. Denn ein Kind begreift nur bedingt wenn man sagt "Ja, der Hund ist böse. Aber wenn du X, Y und Z machst kann nichts passieren. Aber um Gottes Willen mach NIEMALS A, B oder C!". Das Kind hört nur "da ist eine Gefahr und wenn du A, B oder C machst kann ich dich nicht beschützen".
Ängste sind gut, sie sind normal. Deshalb sind Monster unter dem Bett ja auch gemeinsam mit den Eltern zu bekämpfen. So lernen Kinder dass ihre Eltern 1) ihre Ängste ernst nehmen und 2) etwas dagegen unternehmen.
Allerdings finde ich die Lebenssituation mit einem bissigen Hund der dem Kind auch ernsthaft Schaden zufügen würde keine Situation in die man ein Kind bewusst bringen sollte.
Und spätestens wenn ein Kind vom Hund schon aktiv bedroht wurde, das Kind nun gelernt hat der Hund ist WIRKLICH böse.. und es hat dieses Tier immer noch um sich.. Das hat für mich auch nichts mehr von "sich seinen Ängsten stellen". -
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Bekannte von mir nehmen immer wieder schwierige Fälle auf, resozialisieren sie, mittels Wattebäuschen ;-), und vermitteln Sie weiter. Wenn den möglich...
Zwei der Felle haben sie, schon fast gezwungenermaasen, behalten, guten Gewissens können und wollen sie die zwei nicht weitergeben. Zu gefährlich könnte es für mögliche Endstellen werden.
Deren Glück ist das Pech der anderen, die Plätze bleiben nun für mehrere Jahre belegt...Das Paar ist gewollt kinderlos, ihr Leben sind die Hunde, sie sind Vorreiter in der Wattebauschszene, Trainer mit Leib und Seele. Ihre Arbeit, ihr Engagement ist unglaublich! da wird eine Tierliebe an den Tag gelegt, die mir ehrlich gesagt, manchmal fast zu viel ist...aber ok, sie erwarten das von keinem anderen, gehen damit nicht hausieren etc. sie leben sie einfach.
Und dennoch, (oder gerade deswegen?) habe ich schon miterlebt dass sie bei Hunden die Euthanasie ins Gespräch gebracht haben, respektive selber veranlasst haben.
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Ich würde sagen, gerade deswegen. Wegen ihrer Tierliebe.
Wir lassen unsere alten und/oder kranken Tiere, bevor Schmerzen unerträglich werden, einschläfern. Das tun wir aus Liebe und Respekt zu unseren Tieren. Es soll, wenn keine Heilung, Linderung mehr zu erwarten ist, nicht leiden.
Und genauso würde ich, wenn ich alle Möglichkeiten ausgeschöpft hätte, meinem gefährlichen Hund die letzte Liebe zu kommen und ihn einschläfern lassen.
Ich habe keine Vögel, Nager oder Reptilien weil ich eingesperrte Tiere nicht sehen mag. Ein Hund, daß mir liebste Wesen der Tierwelt, hinter Türen und Gittern zu halten und das ein Leben lang, niemals.
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Danke Gaby. Das fasst einen der Punkte dieser Diskussion in wunderbare Worte.
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Ich verstehe die Argumentation an sich und bei ganz schwierigen Fällen bin ich auch für das Einschläfern, aber nicht aus dem Grund, dass das Tier dann im Tierheim landet, sondern dass das Leben für dieses Tier aufgrund von Stress etc. nicht mehr würdevoll ist und man dem Tier den Stress ja nicht einfach wegnehmen kann.
Was ist dann mit den ganzen anderen, gesunden oder vielleicht total ängstlichen Hunden, die jahrelang im Tierheim sitzen? Sollen die auch eingeschläfert werden, bevor sie im Tierheim landen?
Irgendwo muss man eine Grenze ziehen und die finde ich in dem Fall bezogen auf das Tierheim mehr als schwierig! Ich lasse keinen Hund einschläfern, weil er sonst ins Tierheim muss, sondern ich lasse wenn dann ein Tier einschläfern, da sein Leben nicht mehr artgerecht und lebenswert ist und er das Leben anderer Lebewesen massiv gefährdet.
Ein total ängstlicher oder sogar apathischer Hund hat doch auch totalen Stress und er wird diesem auch immer ausgesetzt sein. Und auch solche Hunde sitzen jahrelang im Tierheim, da niemand einen Hund will, der sich bepieselt, wenn man ihn anschaut. Was macht man mit solchen Hunden?
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Zitat von Tisana412
Ein total ängstlicher oder sogar apathischer Hund hat doch auch totalen Stress und er wird diesem auch immer ausgesetzt sein. Und auch solche Hunde sitzen jahrelang im Tierheim, da niemand einen Hund will, der sich bepieselt, wenn man ihn anschaut. Was macht man mit solchen Hunden?
Wenn ich mir die vielen panischen Auslandshunde ansehe, die "gerettet" wurden, dann wäre ein Ende in der Tötung vielleicht besser gewesen...
Wenn das Leben für den Hund nicht lebenswert ist, was will man machen? Mit Medikamenten vollpumpen? Hund wieder sich selbst überlassen?
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@Tisana412 Ich denke, jetzt jeden "Zustand", in dem ein Hund sich im Tierheim befindet, zu diskutieren, würde den Thread erheblich sprengen.
Hier geht es um gefährliche Hunde und nicht um Hunde, die sich vor Angst einpieseln. Das Hunde in einem Tierheim nie ein artgerechtes schönes Leben haben werden, ist uns doch allen klar. Auch, das nicht jeder dieser Hunde vermittelt werden kann. Leider landen mehr Hunde in Tierheimen als es Interessenten für sie gibt.
Und besonders traurig, wenn ich sehe wie die Abgabezahlen schlagartig mit Beginn der Sommerferien, jedenfalls hier in Berlin, wieder in die Höhe schnellen.
Aber das ist ein anderes Kapitel.
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Das Problem ist nicht der Tierheimaufenthalt, sondern dass es einfach Hunde gibt, für die es keine Perspektive gibt, je ein annehmbares Leben führen zu können.
Und da sollte man sich immer die Frage stellen, ob das noch ein Leben ist.Natürlich ist der Grat da extrem schmal, dass dann irgendwer beginnt einfach alles auszusortieren, was gerade auf die Nerven geht oder etwas anspruchsvoller ist. Aber dennoch sollte man den Punk andenken und ansprechen dürfen, dass man sich auch bei manchen gesunden Tieren mal Gedanken machen sollte, ob das Leben für dieses Tier unter realistischen Umständen je wieder lebenswert sein kann.
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Ich habe gerade echt lange überlegt, was denn jetzt Punks mit dem Thema zu tun haben,bis mir aufgefallen ist, dass das wohl Punkt heißen soll
Genau das meine ich aber Helfstyna, denn auch der Hund im Eingangspost hätte sicherlich ein passendes Zuhause finden können, wäre er nicht sofort eingeschläfert worden. Denn für mich klingt das sehr nach einem griffigen Schäferhund und nicht nach einem hoch aggressiven Hund.
Wie gesagt, hochaggressive Hunde einschläfern lassen- vollstes Verständnis.
Aber wenn hier jeder schreit :"bloß nicht Tierheim, vorher einschläfern" , schrillen bei mir alle Alarmglocken. Denn irgendwann werden die Grenzen immer weiter nach unten gesetzt und wie gesagt, der Grund, dass der Hund ansonsten ins Tierheim muss, sollte nicht ausschlaggebend für eine Euthanasie sein, sondern das Wesen des Hundes.@Getier Es ging ja einzig und alleine um das Thema "lebenswert". Wenn das Leben nicht lebenswert ist und das Leben für den Hund nur noch als Quälerei besteht, bin ich auch für einschläfern.
Die Hunde aus dem Ausland sind für mich wieder ein ganz anderes Thema. Wenn die Hunde dort Menschen nur als Feinde kennengelernt haben, dann stundenlang in dunklen, engen Transportern nach Deutschland verfrachtet werden und dort sofort von wildfremden Menschen beknutscht werden, darf man sich über die Panik des Hundes wirklich nicht wundern.
Ich bin sowieso dafür, dass man Tierschutz vor Ort betreiben muss um Probleme zu lösen und mittlerweile die Tiere in deutschen Tierheimen viel zu viel in Vergessenheit geraten, eben weil (und da kommen wir zum Thema zurück) viele Menschen der Meinung sind, dass in unseren Tierheimen nur aggressive oder gestörte Hunde sitzen würden. -
@Tisana412: nicht böse gemeint, aber seit viiiielen Seiten ging es uA darum, dass der Hund aus dem Eingangspost, nicht hätte eingeschläfert werden müssen.
Aber wenn hier jeder schreit :"bloß nicht Tierheim, vorher einschläfern" , schrillen bei mir alle Alarmglocken.
??
Es geht darum, dass Tierheim für einen Hund uU bedeutet: LEBENSLANG hinter Gittern, wohl möglich ohne Gassi, ohne irgendwas.
Vielleicht sollte sich man da mal das Tierschutzgesetz vor Augen halten.§2 Abs. 1: (1) Einem Hund ist ausreichend Auslauf im Freien außerhalb eines Zwingers oder einer Anbindehaltung sowieausreichend Umgang mit der Person, die den Hund hält, betreut oder zu betreuen hat (Betreuungsperson), zugewähren. Auslauf und Sozialkontakte sind der Rasse, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Hundesanzupassen.
§3 Einem einzeln gehaltenen Hund ist täglich mehrmals die Möglichkeit zum länger dauernden Umgang mitBetreuungspersonen zu gewähren, um das Gemeinschaftsbedürfnis des Hundes zu befriedigen.
Quelle: Tierschutzhundeverordnung (http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/tierschhuv/gesamt.pdf)
Und hier sind wir dann ganz schnell bei der Debatte, ob Tierheimhunde dem TierSchG entsprechend gehalten werden.Nicht jedes Tierheim in Deutschland ist vorbildlich.
In dem TH, in dem ich angestellt war, wurden die Hunde nicht! Gassi geführt. NIE! Sie kamen stundenweise in den Auslauf. Reihum, in Gruppen. Wenn das Wetter mitspielte. Wenn es zeitlich passte. Mit Pech sahen bei über 70 Hunden, die zu der Zeit im TH waren, weit über die Hälfte über einige Wochen nur ihren Betonauslauf und ihr gekacheltes Zimmer im Hundehaus. Welpen und Junghunde 1x am Tag zumindest den gepflasterten Innenhof und durften ein bisschen mit den Pflegern spielen.
Für die adulten Hunde beschränkte sich der menschliche Kontakt auf Pfleger, wenn sie das Fressen brachten oder in sie in den Auslauf brachten bzw. sie dort abholten. Oder die Zwinger reinigten.
Und - wenn sie Glück hatten, auf Kontakt mit einem ernsthaften Interessenten.Einige von den Kandidaten sahen den Auslauf nie. Und sie sind heute noch da. 6 Jahre später.
Noch einmal die Frage: ist das LEBENSWERT???
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