Leinenaggression

  • Mein Problem mit dem "Ablenken" ist, daß man oft den Hund erst recht darauf aufmerksam macht, daß da WAS ist.
    Also, Halter holt Leckerchen heraus, will diese dem Hund vor die Nase halten, und Hund schaut erst einmal, warum Halter das macht.
    Manche Hunde lassen sich so leicht und schnell auf diese Weise ablenken. Doch, sollte mal der andere Hund dann doch direkt auf sie zukommt, erschrecken sie sich regelrecht, weil da so "plötzlich" ein anderer Hund da ist. Vorher gab es diesen ja nicht.


    Eine schlechte Erfahrung, die mit "Hilfe der Ablenkung" mal gemacht worden ist, kann auch dafür sorgen, daß der Hund lieber anfängt die Gegend mißtraurisch zu checken.




    Ich persönlich tendiere auch eher zur aktiven Mitarbeit vom Hund, so wie LasPatitas beschrieben hat.
    "Feind" also in meilenweiter Entfernung. Deutlich sichtbar, aber trotzdem weit genug entfernt, so daß der eigene Hund sich auf den Halter konzentrieren kann.
    Dies kann man schön mit dem Clicker bestärken und belohnen.
    Klappt dies gut, kann die Distanz Schritt für Schritt minimiert werden.


    Wie groß diese Schritte ausfallen, und wie schnell die Abstände verkürzt werden können, liegt immer am Hund selbst. Solange er noch gut mitarbeiten kann, ist alles gut. Dreht er hoch, war es zu schnell zu nah.


    Das kann man halt nur beim Training so machen, oder an Stellen, wo man weiß, daß die fremden Halter nicht auf einen zukommen.


    Im Alltag geht es natürlich nicht sofort so gut.
    Eventuell würde es Euch da helfen, insofern Platz vorhanden ist, Bögen zu laufen. Idealerweise weg vom "Feind", und mit Deinem Körper zwischen dem "Feind" und dem eigenen Hund. Das vermittelt auch Sicherheit.
    Sollte der Hund Dich dabei angucken, kannst Du das natürlich bestärken.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

    • Neu

    Hi


    hast du hier Leinenaggression* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ich glaube nicht, dass es an dir oder deiner Stimme liegt (ich bin selber 1,50 klein, habe auch eine Piepsstimme und habe hier mit meinen eigenen und familien Hunden bis zu 15 Hunde in Gruppenbetreuung)- ich denke eher, sie kann gar nicht anders.



      Und zu dem Thema spielen mit anderen Hunden in der Hundezone: dir scheint das wichtig zu sein, aber ich glaube deiner Hündin nicht ;)


      Macht doch lieber zu zweit Suchspiele. Dazu gibt es super Bücher!


      Deine Einstellung ist richtig, mit den Tipps von dem "Trainer" machst du das nur noch schlimmer. Du musst nicht grob, laut o.ä. zu deinem Hund werden.

    • Zitat


      zurzeit trainiere ich es so: wenn sie einen hund sieht und sie nicht reagiert, schau ich das sie mich anschaut und dann gibts ein leckerli. wenn sie nicht ruhig reagiert gehe ich einfach weiter und ignoriere es. also trainiere ich das eigentlich eh so wie du geschrieben hast.


      Das ist doch ein super Ansatz :gut:

    • Zitat

      aja und zurzeit lese ich folgendes buch:


      Ich kenne das Buch nicht, aber laut Rezensionen soll dort mit Leinenruck, Seitenkniffe gearbeitet werden. Für mich ein Buch für den Müll!!!


      Bestell dir mal das Buch, welches ich dir empfohlen habe ;)

    • Ich will an der Stelle mal vorschlagen: Schau mal auf http://www.trainieren-statt-dominieren.de nach Trainern in deiner Umgebung. Das sind wirklich kompetente Trainer. Ich hab auch ne Deutsche Schäferhündin mit nem ziemlich schwachen Nervengerüst, aber die Hunde kann man echt unglaublich super mit positiver Bestärkung erziehen. Das Problem was ihr habt ist ja in erster Linie Vertrauens-/Bindungssache. Lass das mit den Leinenrucks etc, geh du als ruhiges und souveränes Vorbild voran, lobe jeden noch so kleinen Fortschritt und geh vor allem in gaaaaanz kleinen Schritten vorwärts. Wenns nicht klappt egal, gehste halt nochmal nen Schritt zurück.

    • Zitat

      Las Patitas: Sorry aber das ist Quatsch was du da gelesen hast. Das Buch ist absolut empfehlenswert


      Steht so in der Rezension, und auch, dass dort geschrieben wird, dass Belohnungen nicht gut sind....

    • Mein Charly ist schon ein Senior und hatte Probleme mit den meisten Artgenossen, die er durch aggressives Verhalten zeigte. Wäre er nicht an der Leine gewesen, hätte er angegriffen (Drohschnappen, in die Seite zwicken usw). Wir haben es mithilfe der Hundeschule seit einem Jahr nun soweit in den Griff bekommen, dass wir entweder umkehren oder einen grossen Bogen machen und Charly bleibt dabei ruhig. Bei ihm war es jedoch definitiv keine Leinenaggression aus Frust heraus, weil er nicht zum anderen Hund durfte. Sondern bei ihm war es die Angst.


      Trainiert haben wir das Alternativverhalten über Distanz. Ablenken mit Leckerli hat anfangs geholfen, um überhaupt Charlys Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch letztendlich war es für ihn schon belohnend, Distanz zu schaffen. Fressen konnte er erst, wenn wir genug weit weg waren. Inzwischen können wir je nach Hund auch mit 3m Abstand passieren.


      Zitat


      es tut mir in der seele weh, wenn ich spielende hunde in der hundezone sehe und meine kann da nicht dazu....sie tut mir dann immer extrem leid, andererseits denke ich mir, dass sie da auch selbst schuld dran ist.


      Ich dachte auch immer, dass alle Hunde mit anderen Hunden spielen wollen. Mein Charly nicht. Seine Hundefreunde findet er zwar nett (da wird höflich beschnuppert), doch das reicht ihm auch schon. Gespielt wird nicht (ok, er ist auch schon alt). Nach der Begrüssung ignoriert man sich gegenseitig oder man schnüffelt mal gleichzeitig am gleichen Grashalm.


      Zitat

      zumal ich sagen muss, dass mir schon einige gesagt haben, dass ich ein bißchen mehr strenge in der stimme haben sollte, ich habe so eine piepsi-stimme die sie nicht ernst nimmt. und wenn sie sich mal wieder so aufhört, ist es jetzt schon öfter so, dass ich strenger und auch ein bissi lauter mit ihr rede!


      Patricia McConnell hat eine Untersuchung gemacht und rausgefunden (ich glaube sie hat mit diesem Thema promoviert), dass eine hohe Stimme auf Tiere animierend wirkt und eine tiefe Stimme beruhigend (mal ganz simpel ausgedrückt). Deshalb verwendet sie für ihre Signale bei den Hunden unterschiedliche Tonlagen. Ein "Komm mit" darf dann ruhig auch mal hoch und piepsig sein. Und ein "warte" eher tief.
      https://www.youtube.com/watch?…l2UsfRiApzSA&noredirect=1
      Ich persönlich finde es überflüssig bei einem jungen Schäferhund, der ein viel besseres Gehör als Menschen hat, laut zu werden. Bei meinem Charly hatte ich den Eindruck, dass es ihm hilft, wenn ich irgendwas ruhiges rede, sobald er einen anderen Hund sieht. Bekomme ich es nicht mit, wenn er den Hund entdeckt, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er sich aufregt.

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