Welpe und Beruf - wie habt Ihr das gemacht?

  • Zur genaueren Organisation haben einige Leute ja schon Vorschläge gemacht. Ich kann da eh nicht mitreden, denn ich bin Single ohne Kinder und ohne regulären 9-5 Job. Ich hab meinen Welpen im Winter geholt, wenn ich eh fast keine Aufträge habe und gebe den Hund heute noch, wenn ich den ganzen Tag weg bin, in eine gute Betreuung.


    Ich bin nicht der Meinung, dass man als Hundeanfänger keine Welpen nehmen sollte, ABER man muss sich wirklich klar machen, wie unfassbar viel Arbeit ein Hund im ersten Jahr ist. Ein Welpe braucht wirklich rundum Beobachtung in den ersten Wochen und man sollte sich wirklich gut und sorgfältig darüber informieren wie man einen Hund sinnvoll gross zieht, damit man nciht das nächste Dutzend Jahre einen nervösen oder pöbeligen Hibbel an der Seite hat.
    Ein pubertierender Hund kostet auch wahnsinnig viel Zeit und Nerven. Hunde bringen einen ganz schnell an eigene persönliche Grenzen. Ich weiss noch, wie ich fast heulend im Park stand und meine alte Hundesitterin angerufen habe und sie angefleht habe, den Hund für einen Tag zu nehmen, weil ich sonst erwürge! (hat sie auch gemacht =) )


    Und man muss sich echt auf den neuen Stand bringen und nicht den ganzen Mist aufsaugen, der einem so von Nachbarn usw erzählt wird. Erst gestern habe ich wieder jemanden im Hundeauslauf die ganze uralte Litanei von der Dominanz runterbeten hören: dass man vor dem Hund essen soll und vor ihm durch die Tür gehen soll und der ganze Mumpitz blablablaRudelführerblablabla.


    Ich würde auch nicht noch Mal einen Welpen mit acht Wochen nehmen, sondern nur noch mit zehn. Da hat man immer noch genug Zeit, den Hund an alles was nötig ist zu gewöhnen (Prägephase ist mit ca 16Woche weitgehend vorbei, danach wird alles sehr viel schwerer), aber er ist nicht mehr ganz so zart und bedürftig wie mit acht Wochen. Gut, kommt auch auf den Welpen an, aber meiner Maus hat die frühe Trennung nicht gut getan.


    Und ich würde eher mal ne Doppelstunde mit ner guten Trainerin nehmen, um mir den richtigen Umgang mit meinem Hund zu zeigen, als auf einem Platz mit zehn anderen Leuten Sitz und Platz zu üben. Da kann man so manches Problem vermeiden, ehe es entsteht.


    Ohne eine verlässliche Betreuung, die schon gesichert ist, bevor der Hund kommt, würde ich eher keinen Welpen holen. Denn es kann auch gut sein dass der Wutz eben nicht nach 3 Monaten fünf Stunden alleine bleiben kann - egal wie viel man übt.
    Habt ihr vielleicht hundebegeisterte Nachbarn oder Freunde, die Lust hätten auf nen Halbtagshund?

  • Zitat

    Und da kommt jetzt meine Frage:
    Ihr habt ja sicherlich nicht eure Jobs gekündig, um einen Welpen anzuschaffen. Das Kleine muss sich ja aber erstmal zuhause fühlen, bevor ich es 5 Stunden allein lassen kann. Unseren Jahresurlaub auf einmal hintereinander nehmen können wir auch nicht, da wir Urlaub für die Schulferien einplanen müssen. Man kann doch sicherlich nicht einschätzen, wie lange so ein junger Hund braucht, um allein bleiben zu können, oder? Wie habt ihr das gemacht?


    Ich würde mich sehr über Erfahrungsberichte freuen! :smile:


    Liebe Grüße,
    Anne


    Hallo


    Nein, ich habe meinen Job nicht gekündigt, ich habe gewartet bis die Lebensumstände gepasst haben.


    Eine berufliche Karriere vor Augen und Mutter von 3 Kindern (ihr habt 2 Kinder) fand ich trotz Haus und Garten nicht als passende Lebensumstände für einen Welpen.
    Wenn dazu auch keine Bereitschaft besteht (ich weiss, Kinder haben Priorität), für den Welpen die Ferien zusammen- und aneinanderhängend zu nehmen, (hätte das Hundebaby doch so wenigstens 8 Wochen, um stubenrein zu werden und das "Alleinesein" etwas zu lernen) werden die Umstände für den Welpen noch unpassender. Wobei 5 Stunden finde ich auch dann für einen 5 Monate alten Hund zu lange.


    Klar kann man alles haben.....doch wird man dann allem noch gerecht? Fragt sich halt wer die Zeche zahlt......


    Aber du hast ja schon mal den Tipp, ihn von Anfang an in eine Betreuungsstätte zu bringen..... das ist ziemlich zeitgemäss......macht man ja mit Menschenbabys auch.


    Wenn einen Hund, dann würde ich in eurer Situation einen geeigneten erwachsenen Hund nehmen. (Achtung: auch der braucht seine Eingewöhnungszeit) Deren sind zu finden, werden doch immer wieder die Hunde nach 1 -2 Jahren abgegeben, weil die Zeit fehlt......Da sind mitunter Perlen dabei.
    Welpen sind Wundertüten und auch ein Golden Retriever ist erstmal ein Welpe, Junghund mit all seinen Phasen und deren Intensität, je nach Individuum.


    Meine Meinung/Erfahrung, weil gefragt wurde......


    Gruss Eva

  • Danke für die zahlreichen Antworten!
    Ein älterer Hund kommt, wie gesagt, nicht in Frage. Dabei bleibe ich auch. Ich traue es mir durchaus zu, einen Welpen groß zu ziehen und weiß auch, was auf mich zu kommt. Einen hatte ich ja bereits, das ist nur eben 20 Jahre her.
    Wir planen jetzt erstmal die Sommerferien für den Hund. Da können wir für Kinder und Hund da sein. Denke, das ist ein guter Ansatz :)


    @Schnuffeltuchler
    Klar nur vom seriösen Züchter :) Es gibt viele Züchter in unserer Umgebung, deren Hündinnen aber einen HD-Wert von B oder C haben. Viele sind ehrlich und geben des Zuchtwert ebenfalls an. Das finde ich zwar gut, aber wenn der Wert schlecht ist, ist das für mich keine Option. (Ich verstehe gar nicht, dass man mit so schlechten Werten züchten darf.) Es gibt überhaupt im größeren Umkreis erstaunlich wenige HD-freie Zuchthündinnen. Aber da es uns egal ist, wie weit wir fahren müssen, werden wir sicher einen guten Züchter finden.


    Jessica83
    Meinem großen Sohn traue ich zu, auf dem Hund aufzupassen, da hast du recht. Ich finds schön, dass Du Kinder nicht als Nervfaktor für Hunde abstempelst :) Eine Betreuung bräuchte ich noch für den 8-jährigen. Der würde zwar auch für ein paar Stunden allein klar kommen, aber es gibt Situationen, mit denen er noch überfordert wäre.


    Es geht uns nicht darum, dass wir in Urlaub fahren wollen, sondern eben um die Schulferien, in denen die Jungs (bzw. einer davon) Aufsicht brauchen. Einen Hundesitter hatte ich zunächst gar nicht in Betracht gezogen, was ich nun aber tun werde :) Ich habe zwar tolle Schwiegereltern, jedoch haben die null Ahnung von Hunden. Da habe ich schlicht Sorge, dass die beiden Fehler machen.


    kikt1
    Das Gefühl mit den persönlichen Grenzen kenne ich von meinen Kindern :) Ich habe zwei Kinder, ein Studium und einen Haushalt gut unter einen Hut gebracht und bin ein sehr nervenstarker Mensch. Diese ganzen urbanen Mythen, die du aufzählst, habe ich abgehakt. Die galten noch, als ich meinen ersten Hund hatte, aber schon damals wollte ich mich daran nicht orientieren, weil ich kein Mensch bin, der seinen Hund "unterbuttern" möchte. Daher war ich teilweise recht ratlos, aber mittlerweile gibt es ja viele Bücher, die Hundehalter dahingehend unterstützen. Bisher habe ich zwei Bücher gelesen, die ich sehr gut finde ("Hunde halten mit Bauchgefühl" und "Das andere Ende der Leine"). Vielleicht hast du/ihr noch andere Buchtips?


    Liebe Grüße,
    Anne

  • Zitat


    Wenn dazu auch keine Bereitschaft besteht (ich weiss, Kinder haben Priorität), für den Welpen die Ferien zusammen- und aneinanderhängend zu nehmen, (hätte das Hundebaby doch so wenigstens 8 Wochen, um stubenrein zu werden und das "Alleinesein" etwas zu lernen) werden die Umstände für den Welpen noch unpassender.
    Gruss Eva


    Wo hast du das denn herausgelesen? :???: Es geht nicht darum, dass wir unseren kompletten Jahresurlaub nicht nehmen "wollen", wir müssen schlicht etwas aufheben für die anderen Ferien.

  • Wir haben uns einen 6 Monate alten Welpen (oder eher schon: Junghund) geholt, der schon 4 Stunden allein bleiben konnte :smile: Wir wollten auch erst einen Welpen, haben dann aber lange mit einer Bernersennenhund-Züchterin telefoniert, die uns aufgrund unserer Situation- ähnlich wie bei euch damals- dazu geraten hat (sie sagte, dass es auch bei einem Züchter immer mal wieder vorkommt, dass ein Jundhund zurückkommt)- und das war perfekt für uns. (Unsere Hündin ist zwar letztendlich nicht vom Züchter, sondern von einem Paar, dass sich einen Hund nach ein paar Monaten doch nicht mehr zugetraut hat, das aber bis dato versucht hat, gute Hundebesitzer zu sein- aber egal.) Vielleicht könnt ihr über so eine Option doch auch mal nachdenken. Unser Hund war noch klein genug, um sich an uns zu orientieren, aber aus dem Gröbsten schon heraus.

  • Zitat

    Wir haben uns einen 6 Monate alten Welpen (oder eher schon: Junghund) geholt, der schon 4 Stunden allein bleiben konnte :smile: Wir wollten auch erst einen Welpen, haben dann aber lange mit einer Bernersennenhund-Züchterin telefoniert, die uns aufgrund unserer Situation- ähnlich wie bei euch damals- dazu geraten hat (sie sagte, dass es auch bei einem Züchter immer mal wieder vorkommt, dass ein Jundhund zurückkommt)- und das war perfekt für uns. (Unsere Hündin ist zwar letztendlich nicht vom Züchter, sondern von einem Paar, dass sich einen Hund nach ein paar Monaten doch nicht mehr zugetraut hat, das aber bis dato versucht hat, gute Hundebesitzer zu sein- aber egal.) Vielleicht könnt ihr über so eine Option doch auch mal nachdenken. Unser Hund war noch klein genug, um sich an uns zu orientieren, aber aus dem Gröbsten schon heraus.


    Das ist auch eine gute Idee, danke! :smile:

  • Mein Hund war auch bereits 4 Monate alt, als ich ihn bekommen habe. Hatte dann fast 4 Wochen Urlaub zur Eingewöhnung. Als ich dann wieder arbeiten gegangen bin, habe ich ihn zu einem Hundesitter gebracht, da ist er jetzt noch regelmäßig an den Arbeitstagen, manchmal bleibt er aber auch zuhause und ich geh dann in der Pause zwischendurch eine Runde mit ihm.

  • Ganz ehrlich, entweder keinen Welpen genommen oder mich um eine gute Betreuung für den Zwerg gekümmert!
    Bis ein Welpe, wenn er als Baby mit 8 Wochen zu einem kommt, wirklich zuverlässig 4-6 Stunden alleine bleiben kann vergehen gut und gerne 6 Monate. Man muss ja auch bedenken dass ein Welpe Stubenrein werden muss, das geht nicht wenn er alleine ist. Selbst wenn man zuhause ist dauert es je nach Hund relativ lange bis das zuverlässig klappt, weil ein so junger Hund ja noch garnicht seine Blase kontrollieren kann.


    Meine Hunde gehen mit zur Arbeit und haben das von Welpen an gelernt, könnten sie das nicht hätte ich mir keine Welpen geholt oder mir jemanden gesucht bei dem ich den Zwerg eben in Betreuung geben kann. Tierpension wäre für mich hier nicht in Frage gekommen, meiner Meinung nach nichts für einen Welpen.

  • Ich konnte meinen Welpen mit zur Arbeit nehmen, habe dafür dann 2 Monate nur Halbtags gearbeitet, die andere Hälfte war er dabei. War eigentlich unnötig, er war so brav, dass ihm auch die 8 Stunden nix ausgemacht haben. Aber bis zum 7/8 Moat war er wirklich nur ganz selten alleine, mal ne halbe Stunde zum Einkaufen vielleicht.
    Heute mit fast 3 bleibt er mit und ohne Ersthund alleine.


    Und ein guter Retriever besteht nicht nur aus Hüften, ich würde jede B-Hüfte vorziehen, wenn der Hund dafür ordentliche Anlagen zeigt und wesenstechnisch kein Wrack ist. Also seit da mal nicht zu kritisch, ne B-Hüfte ist im Alltag überhaupt kein Thema, auch ne C-Hüfte noch nicht wirklich bzw. kommt es dann auf die anderen Werte wie ED, OCD etc. an, ob der Hund mal Probleme bekommen wird.
    Beim Golden würde ich eher darauf achten, ob ihr Lust habt auf gemeinsame Arbeit, sei es jagdlich oder mit Dummy oder ab der Hund eher ein gemütlicherer Familienbegleiter sein soll (wobei ich finde, dass sowas kein Golden mehr ist). Nur können die Arbeitslinien eben schon recht fordernd sein.

  • @Nightstalcer
    Wir nehmen keinen Hund aus der Arbeitslinie, weil wir keine Jäger sind. Dem könnten wir nicht gerecht werden. Dummyarbeit werden wir machen. Zusätzlich haben wir hier in der Nähe einige kleine Seen, wo der Hund regelmäßig rein kann.
    In erster Linie möchte ich keinen anatomisch "guten" Hund (ich unterstelle nicht, dass du einen Hund auf seine Anatomie reduzierst, bitte nicht so auffassen :) ), sondern einen möglichst lebenslang schmerzfreien. Ich bin daher schon kritisch, was HD angeht.

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