ZitatDas kommt sehr auf den Hund an.
Ich kenne zwei unsichere Hunde, die zwar sehr ignorant wirken, aber eigentlich wirklich verloren sind ohne Besi in der Nähe. Bei denen hat die Lernerfahrung : "Wenn Frauchen ein bestimmtes Wort ruft und ich nicht komme, ist sie verschwunden und ich allein in dieser gruseligen Welt" maßgeblich dazu beigetragen, dass sie nun in (fast) allen Lebenlagen abrufbar sin. Eben mit diesem speziellen Wort. Bei beiden musste das Verstecken nur 2-3 mal erfolgen.
Eigentlich allerdings ein echt fieser Trainingsansatz (weil man hier bewusst mit den Verlustängsten und Unsicherheiten des ensprechenden Hundes arbeitet), der nicht unbedacht angewandt werden sollte.
Meiner war in seiner Sturm und Drangzeit von einem Mama-Söhnchen, zu einem Unabhängigkeitsfanatiker mutiert.... Tobte er mit einem anderen Hund, so war ich vergessen. Dann wollte hab ich mir einmal gedacht, dass ich ihn einfach stehen lasse (mit der anderen Halterin abgesprochen) und ich versteckte mich hinter einem Busch, etwas weiter weg, hatte ihm aber noch im Blick....NICHTS.... 5 Minuten.....10 Minuten..... die andere Halterin rief dann ihren zu sich und leinte ihn an, sie musste weiter...Milo hatte immer noch nicht geschnallt, dass ich nicht mehr "da" war.... dann musste ich mich von meinem Versteck leider lösen, sonst wäre er dem Hund bis nach Hause gefolgt Sprich, hatte keinen Lerneffekt, weil ich die Situation "zu seinem Gunsten" auflösen musste.....
Beim zweiten Mal allerdings, gleiche Situation, nur rief ich "Tschüss, Milo" und ging straight meinen Weg fort, während er mit seinem guten Hundekumpel auf der Wiese trollte. Ich versteckte mich hinter einer Hausecke, ihn ständig im Blick. Irgendwann hatte der andere Hund keinen Bock mehr zu spielen und lief in Richtung Halter und Heimat. Milo lief erst ein paar Meter mit....dann fiel im auf, dass ich nicht mehr da bin. Er lief hin und her, fiepte und suchte mich.... bestimmt zwei Minuten, oder so. Und als er mich gefunden hatte, machte ich auch kein großes Freudengeschrei, sagte nur im netten Ton "Na, haste mich gefunden, was?", oder was Ähnliches. Und, KLAR, ließen ihn seine Verlustängste nach mir suchen! Nur, lieber nehme ich es einmal in Kauf, dass er diese für zwei Minuten, oder so, hat, als dass ich dann ständig, über einen längeren Zeitraum, evtl. sogar sein Hundeleben lang, die "Verlustängste" habe, wenn mein Hund stromern geht, ohne zu gucken, wo ich bin JA, gäb auch andere Methoden, aber, das funkt bis heute noch. "Tschüss Milo" und er kommt freudig angesprintet. Und er guckt auch immer, an jeder Weggabelung, oder, wenn er nen anderen Hund sieht, zu mir. Also, für uns war es wohl DIE Lösung damals.....