Phänomen Großstadthunde

  • Wenn du mal eine echte Phobie gegen irgendetwas entwickeln solltest wirst du das auch verstehen wo da der Unterschied liegt.
    angst wird geschürt wenn da keine Leine dran ist.
    Um es ganz kurz zu erklären:
    Leine dran.. Hund kann aufgehalten werden
    Leine ab.. Hund KANN machen was er will
    Und genau das ist das was einem ECHTEN Phobiker durch den Kopf geht.
    Der weiß nicht, dass eure Hunde total liebe Kerlchen sind.


    Ja natürlich muss dieser mit Hunden leben, aber muss man diesen Leuten das Leben noch schwerer machen?
    Natürlich gibt es Klaustrophobie, aber diese Leute können enge Räume meiden.
    Ein Hundephobiker hat keinen Einfluss darauf was Hundrhalter mit ihren Tieren machen und kann dementsprechend nichts dagegen tun.
    Die Leute können vielleicht gewisse Orte meiden, aber keiner kann verlangen, dass man eben zu Hause bleiben soll und Pech gehabt hat.

  • Ganz ehrlich, da braucht man kein Hundephobiker sein. Da reicht auch einfach Respekt. Ich bin ne normale Hundehalterin, ich habe keine Angst vor Hunden, auch nicht vor freilaufenden. Aber ich würde beispielsweise nie mit einem kleinen Kind (2-3 Jahre), das ich zum Beispiel an der Hand habe, an einem mir unbekannten freilaufenden Hund (auf engem Weg) vorbei laufen. Da würd ich nen Bogen machen.
    Das ist jetzt im Endeffekt nur ein Beispiel, mir fallen noch mehrere ein, wo vielen Leuten einfach wohler wäre, wenn ein Hund angeleint ist. Vor allem in der Stadt, wo halt Ausweichmöglichkeiten begrenzt sind und wo es einfach meist eng ist und man oft direkt aneinander vorbei muss.


    Ich hab schon sooo oft Leute gesehen, die ihren Hund nur "ins Fuß" genommen haben und der Hund kam trotzdem angerast und hat meine Mädels genervt und ordentlich Konfliktpotenzial geschaffen. Das muss ja bei euren Hunden nicht so sein (das glaub ich auch absolut), aber schon allein deshalb ist sicher vielen einfach unwohl, wenn sie auf nen unangeleinten Hund treffen (ich gehöre da auf Grund meiner Erfahrung auch dazu). Grade wenn man nen besonders kleinen Hund hat oder einen alten/kranken Hund oder einen aggressiven Hund oder oder oder.


    Und es ist einfach, wie schon zig mal gesagt, völlig unnötig. Man kann also zusammenfassen:
    - erhöhtes Risiko für den Hund im Straßenverkehr zu Schaden zu kommen
    - erhöhtes Risiko für andere Verkehrsteilnehmer zu Schaden zu kommen
    - unangenehmes Gefühl bei Leuten mit Angst vor Hunden oder Leuten, die Hunde nicht leiden mögen
    für keinen Vorteil.
    Ich kann das nur als Imagesache verstehen, manche brauchen halt was um sich zu profilieren - und wenn es nur der freilaufende Hund in der Stadt ist.....

  • Du lernst in der Stadt aber ganz anders damit umzugehen. Bei engem Gehweg ist es egal ob der Hund angeleint ist oder nicht. Ob mit Kind oder mit Hund, wenn der Weg nur nen 1 Meter Platz hat müsste der HH den Hund schon am Halsband nehmen um ihn zu sichern. Kommt hinzu, dass Geprolle und Gepöbelt von Hunden an der Leine stärker ist als ohne Leine ;) also sicherer ist das dann nicht.
    Viele haben ja schon angemerkt. Stadt ist nicht gleich Stadt. Gerade Berlin hat alle Facetten zu bieten. In Fußgängerzonen nehme ich meine Hunde zum Beispiel gar nicht mit. Ebenso nicht zum Shoppen oder auf Festen. Da gehört für mich auch kein Hund mitgenommen. Vielleicht zum Training, aber wenn ich in Ruhe einkaufen will, mag ich nicht noch auf die Hunde achten.


    Stark befahrene Straßen sind jetzt auch wieder Definitionssache. Ku'damm gehört eh zu den Orten wo die Hunde nicht mitkommen und großen Strassen wird angeleint. Da bin ich bei euch.


    Aber ehrlich, wie Fusselnase schon schrieb gibt es zB hier keinen generellen Leinenzwang auf den Straßen, wohl aber in Grünanlagen. Ergo, ich darf meinen Hund nur an der Straße ableinen. Nicht jeder hat ein Auto oder wohnt in der Nähe zu einem Auslaufgebiet. Trotzdem gibt es hier schöne Ecken und auch wenn es duselige HH gibt, so ist im großen und ganzen die Lage hier entspannt. Hier gucken sogar die Füchse ob ein Auto kommt bevor sie die Straße überqueren, oder sie warten auf Grün (und das ist kein Witz :) ).
    Ich habe in 30 Jahren Hundehaltung nur einmal einen Autounfall erleben müssen und der Hund hat sich von der Leine losgerissen.
    Allerdings ist Offline laufen bei uns auch Training, erst wenn es sitzt darf der Hund ohne laufen. Hat man zwei Hunde liegen die Vorteile auf der Hand, jeder Hund darf dort schnüffeln wo er will. Ohne, dass ich mit den Leinen alles absprerre. kommt ein angeleinter Hund wird rangenommen. An Menschen wird so vorbei getrottet, zeigen die Menschen Respekt vor Hunden werden die Hunde rangenommen.
    hier gibt es so viele Menschen und Hunde, da arrangiert man sich. Und es funktioniert.

  • Mir ist mal so ein freilaufender Großstadthund vors Auto gelaufen. Dass er das in den 6 Jahren davor noch nie gemacht hat, habe ich dem Besitzer geglaubt, nur hat das dem Hund auch nichts genützt.
    Warum er plötzlich abgebogen und über die Straße gelaufen ist, weiß ich auch nicht.
    Dem Hund ist nichts Schlimmes passiert, er hat sich den weichesten Teil des Autos ausgesucht, der Scheinwerfer war hin, der Hund panisch und weg. (Ist mit Prellungen, aber sonst nichts, wieder aufgetaucht)
    Hätte ich gut drauf verzichten können, auf diese Erfahrung. (Der Hund wahrscheinlich auch...)


    Zweite Situation: Frau wartet mit Hund an der Straße. Hund sitzt brav und wartet darauf, dass Frauchen das ok gibt. Das tut sie auch, aber unbewusst. Sie macht nämlich Anstalten loszulaufen, obwohl auf der gegenüberliegenden Fahrspur noch ein Auto kommt. Mensch kann das einschätzen, schon mal losgehen und das Auto noch vorbeilassen. Hund leider nicht. Der sprang fröhlich los und ist nur haarscharf dem Auto entgangen.


    Dritte Situation: Hund, knapp drei Jahre alt, rennt plötzlich einer Katze hinterher (die er schon den ganzen Tag im Garten um sich hatte) und rennt auf die Straße, die für ihn tabu war. (was die ganzen drei Jahre wunderbar geklappt hat) Hund rennt vors Auto und ist sofort tot.


    Ich würde meine Hunde nie an befahrenen Straßen ohne Leine laufen lassen. Nicht mehr, nach diesen Erfahrungen. Ich glaube, es gibt Hunde, mit denen das machbar ist. Und bei denen das Risiko recht gering ist, dass etwas passiert.
    Ich glaube aber auch, dass so einige Hunde einfach aussortiert werden. Glaubt ihr, dass jeder Bauernhofhund, der an einer Landstraße wohnt von sich aus auf dem Grundstück bleibt? Wohl kaum. Wer nicht dort bleibt, wird überfahren und dann kommt halt ein neuer Hund. Und so wird es auch bei Stadthunden sein. (Natürlich nicht bei allen, bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen)


    Und ich glaube, dass es Hunde gibt, die von ihrem Wesen besser dafür geeignet sind. Weil sie z.B keinen Jagdtrieb haben, oder eher devot-anhänglich sind. Bei denen eine verbale Korrektur ausreicht oder mal eine deutlichere Ansage, und sie tun bestimmte Dinge einfach nie wieder.


    Für mich ist das Risiko einfach zu hoch. Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden.


    LG Nele


    PS: Für andere Menschen ist es übrigens beruhigender, wenn Hunde angeleint sind/werden. Kann ja keiner von außen riechen, ob der Hund im Gehorsam steht oder nicht.

  • Zitat


    Stark befahrene Straßen sind jetzt auch wieder Definitionssache. Ku'damm gehört eh zu den Orten wo die Hunde nicht mitkommen und großen Strassen wird angeleint.


    Hm? Gerade der Kurfürstendamm hat breite Gehwege und ist daher sicherer als manche Seitenstraßen in Spandau, Marienfelde oder sonstwo. Gerade dort fühle ich mich noch am sichersten.

  • Aber auf dem Ku'damm sind unheimlich viele Menschen unterwegs. Das ist unnötig Stress für die Hunde und unglaublich unhöflich den Menschen gegenüber. Das ist ne Shoppingmeile usw, da muss wirklich keiner meiner Hunde mit.
    In den Nebenstraßen ist hier fast immer 30, auch ist oft ein Grünstreifen an den Wegen. Ich ziehe allerdings auch bewusst so um, dass ich vernünftig Gassi gehen kann. Im Zweifel ist mein Weg zur Arbeit eben weiter. Würde ich Schönhauser Allee (stark befahrene Strasse ohne Grünstreifen) wohnen hätte ich keinen Hund.


    Ich bin zwar pro Stadthund, aber ich denke es gibt auch in der Stadt Orte wo man nicht mit Hund hinziehen sollte. Ein Kriterium wäre, wenn ich von meiner Wohnung erst 10 min laufen muss bis der Hund sich lösen kann. Bei Krankheit einfach ein no go.
    Aber man findet in jedem Berliner Bezirk Orte wo es geht.
    Ich bin ja immer weiter raus gezogen und es ist tatsächlich so, je ländlicher die Gegend desto eher rennen die Hunde auf die Strasse. Warum auch immer.

  • Zitat

    Ich bin ja immer weiter raus gezogen und es ist tatsächlich so, je ländlicher die Gegend desto eher rennen die Hunde auf die Strasse. Warum auch immer.


    Dazu fällt mir gerade eine Anekdote ein: Mein Stadthund war mit mir drei Wochen auf dem Land, superidyllisches Häuschen mit ruhigem Weg direkt in die Felder und in den Wald. Aber als das erste Mal dort ein Auto fuhr, war mein Hund so: :shocked: "Mama, Mama, da fährt ein Auto auf dem Bürgersteig!!! Was mache ich denn jetzt?!"
    Also sie weiß aus der Stadt, dass sie auf den Bürgersteigen sicher ist. Die haben wir hier überall. Was das für ein Luxus ist, wurde mir erst an dem Tag klar.

  • Och ich musste 3 Jahre lang die Schönhauser auf und ab und Wisbyer und Bornholmer und wie sie alle heissen :D Kudamm kennt mein Hund auch, was nicht heisst dass der dort freilaufen muss. 1. isses verboten und 2. für mich zu stressig.


    Wir sind regelmäßig in ländlichen Umgebungen unterwegs, dort wie hier gelten für meinen Hund die gleichen Regeln. Dass er da irgendwie EHER auf die Straße rennen wollte konnte ich nie feststellen. Überhaupt interessiert ihn der Verkehr rein gar nicht und daran erinnern auf dem Bürgersteig zu bleiben musste ich ihn auch noch nie.

  • Ich habe einen mit Rüden unverträglichen Hund und da sind für mich alle freilaufenden Hunde der Horror. Die können noch so gut erzogen sein, irgendwann ist der Reiz doch mal grösser als die Erziehung und ich habe keine Lust das mein Hund in einer Beisserei verwickelt ist. Meiner Mutter ist schon passiert das ein ach so lieber Rüde über die Strasse gerannt ist und direkt zu unserem hin. Als wir dann dem Hund das nächste mal begegnet sind war er angeleint. Ich wohne an der Steelestr. In essen und ich finde es geht echt gar nicht da den Hund ohne Leine rumlaufen zu lassen. Auch vor dem Supermarkt werden die Hunde nicht richtig gesichert. Da wird die leine einfach mal über die stange geworfen und der Hund läuft fröhlich zu anderen hin -.-
    Flexileinen mag ich auch nicht, als ich mit Spike spazieren war hatte die Frau zwei Flexis in einer Hand und ne Kippe in der zweiten. Meiner ist unverträglich und ihre auch , ich habe meinen kurz genommen aber war schneller als ich gucken konnte zwischen Mauer, Hunden und Flexi leinen eingekesselt. War nicht besonders lustig.
    Also wenn jemand meint er muss seinen Hund in der Grossstadt ableinen kann er es tun solange ich ihm nicht begegne.

  • Tja, uns isses heute Morgen auch passiert. Laufen in aller Frühe, angeleint, zum Wildpark.
    Ich hab den Hund noch gar nicht gesehen und Barney auch nicht...da schoss was kleines Schwarzes über die sonst übel stark befahrene Straße. Eine der Hinterpfoten schon verbunden. Aber wirklich. ..die Hündin hat sich NULL um ihre Besitzerin geschert.
    Als ich sagte, dass mein Hund ebenfalls krank sei und wenn er nicht hört, muss er eben angeleint bleiben kam nur "ja, ist ja okay".
    Nein, ist es nicht??!! Wäre uns das Einen Tag früher passiert wäre der Hund nicht mal lebend bis zur Hälfte der Straße gekommen!
    Zum Kotzen sowas und ich darf dann ausbaden wenn Barney an der Leine ganz ausser sich ist.


    Tapatalk-Getippsel, wer Schreibfehler findet darf sie behalten.

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