RS ohne B.E. - mal sachlich

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    Das hat nicht unbedingt mit RS etwas zu tun, ich wollte in kurzen Stichpunkten aufschreiben, was es hier an Veränderungen gab und habs deshalb mit rein genommen. Der Einfluss von RS war sicher das Bestreben, hier einen positiven Weg zu finden, statt nur dem Hund "nein" hinterherzudonnern, was trotz Absicherung nie etwas bewirkt hat.



    Also, mit dem was du beschreibst, hat glaube ich niemand ein Problem. Ich sehe darin aber sehr wenig Verbindung zu dem, was man von "richtigen" RSlern so lesen kann.
    Da geht es immer um "durchkonditionierte" Hunde, wie schlecht das sei usw - was ein Quatsch, als wenn man Lernen durch Konsequenzen jemals abstellen oder vermeiden könnte, egal ob mans bewusst tut oder nicht... eine Belohnung für Umorientierung ist jedenfalls nichts anderes als bewusst eingesetzte positive Verstärkung. Müsste also nach RS-Doktrin falsch sein.


    Also aus meiner Sicht, super von Wolfsspuren - immer noch Humbug RS. Wie kann aber nun eine Anwendung, die der Theorie widerspricht, die Theorie bestätigen?


    Ich kann mir schon vorstellen, dass ein neuer Input viel in Bewegung setzt, wenn man vorher auf dem falschen Gleis war. Wenn ich mir anschaue, was hier viele Leute mit ihren Hunden machen, weil es ihnen in der Hundeschule eingetrichtert wurde...


    Wenns wie bei Wolfsspuren läuft und der Kontakt zu RS zu einem bewussteren und gleichzeitig intuitiveren Umgang mit dem Hund führt, prima. Ich denke, es gibt viele Leute, viele gute Bücher, die dich zu so einem besseren Umgang hätten führen können, jetzt wars halt RS. Vor allem war es deine Suche nach einem besseren Weg.


    Leider stürzen sich viele Leute aber wohl lieber auf den nächsten "so muss ichs machen" Kram (und so verkauft sich RS ja auch!) als selbst zu denken und zu fühlen, setzen das blind um bis zur Hundeabgabe oder der Einknastung im Garten.


    Und DAS kritisiere ich. Nicht die Krümelchen, die bei Wolfsspuren oder Freigeist noch übrig sind. Die tun ja keinem was.

  • Hey



    Zitat


    Und DAS kritisiere ich. Nicht die Krümelchen, die bei Wolfsspuren oder Freigeist noch übrig sind. Die tun ja keinem was.


    Leider ist das konsequent gedacht.
    Denn die vRS - Anhänger sind es, die das veränderte Verhalten ihrer Hunde auf vRS zurückführen und so dazu beitragen, dass sich andere unbedarfte Hundehalter in diese Fänge von vRS begeben und das ist es, was den Hunden letztlich schaden wird.


    Oder fällt es dir nicht auf, wie Freigeist und Wolfsspuren die Trommel für vRS rühren, da sie von vRS überzeugt sind!


    Zitat


    Schau dir das Fett hervorgehobene an, was Wolfsspur damit ausdrücken will, ist offensichtlich, denn „Das hat nicht unbedingt mit RS etwas zu tun“, aber irgendwie dann doch.


    Diese schwammigen Formulierungen sind deutlich genug, da musst du auch zwischen denn Zeilen lesen.


    Deshalb macht weichgespültes vRS nichts anders, oder besser, ein bisschen schwanger geht nun mal auch nicht.

  • Zitat

    Aoleon,
    und ich machs genau anders.
    Für mich zählt nur und ausschließlich mein Bauchgefühl. Es muss stimmen. Zu meinem Hund, zu mir. Was irgendjemand darüber sagt oder denkt, ist mir absolut wumpe. Das wäre mir zu fremdbestimmt.
    Und so habe ich mir aus RS rausgezogen, was mein Bauchgefühl wollte.
    Damit lebe ich ganz gut.


    Ja, das Bauchgefühl sagt mir auch das es wunderbar ist im Frühling an den wunderschön blühenden Bäumen und Gräsern langzulaufen und den Tag zu genießen.
    Nur die Logik ist es dir mich dran erinnert das ich danach ins Krankenhaus muss mit nem schweren Asthmaanfall.


    Gut, das ist etwas überspitzt, aber so sehr ich Bauchgefühl auch schätze.. Es hat ne hohe Fehlerquote.
    Ich höre auch auf meinen Bauch, aber die letzte Instanz ist immer die Logik. Sicher gibt es Dinge welche die Logik nicht erklären kann und sie sind dennoch da.
    Aber nicht bei der vRS.

  • Zitat

    Da geht es immer um "durchkonditionierte" Hunde, wie schlecht das sei usw - was ein Quatsch, als wenn man Lernen durch Konsequenzen jemals abstellen oder vermeiden könnte, egal ob mans bewusst tut oder nicht... eine Belohnung für Umorientierung ist jedenfalls nichts anderes als bewusst eingesetzte positive Verstärkung. Müsste also nach RS-Doktrin falsch sein.


    Wir konditionieren unsere Hunde (wir selbst werden ebenfalls konditioniert) auch nach Vorgehensweise, wie B.E diese ausdrückt, findet eine Konditionierung statt (das ist meine Meinung dazu). An Konditionierung und positiven Bestärken ist nichts verwerfliches!
    Evtl ist mit der Aussage gemeint, dass es um die Hunde geht, die auf einem Spaziergang nichts anderes machen, als Herrchen und Frauchen gefallen zu müssen und hierbei stets bestärkt werden (positiv od negativ) und dabei unter Strom stehen, während Frauchen und Herrchen aber nicht weiter auf ihren Hund eingehen wollen, sprich sich nicht auf ihn einlassen wollen. ( Man hat einen Hund der perfekt "funktioniert", erkennt aber nicht die eigentlichen Bedürfnisse des vierbeinigen Sozialpartners).


    Zitat

    Leider stürzen sich viele Leute aber wohl lieber auf den nächsten "so muss ichs machen" Kram (und so verkauft sich RS ja auch!) als selbst zu denken und zu fühlen, setzen das blind um bis zur Hundeabgabe oder der Einknastung im Garten.


    Als B.E´s Rudelsuppe noch in den Kinderschuhen steckte, gab sie mir den Rat meinen Hund zu beobachten. Und ich musste selbst herausfinden, was ihm gut tat. Grob wurde mir seine Eigenschaften und Besonderheiten im Verhalten zwar beschrieben aber es war UNSER Lernprozess, den wir beschreiten mussten. Hier und da gabs zwar mal Tipps von B.E aber im großen und Ganzen wollte sie, dass wir uns selbst Gedanken machen. Und das taten wir damals. ;)

  • Zitat

    Schau dir das Fett hervorgehobene an, was Wolfsspur damit ausdrücken will, ist offensichtlich, denn „Das hat nicht unbedingt mit RS etwas zu tun“, aber irgendwie dann doch.


    Och mensch HG. :lol:
    Nur ganz kurz: es hat in dem Sinn mit RS zu tun, da ich durch den positiven Umgang (durch RS) auf die Idee kam, das Jagdverhalten positiv in den Griff bekommen zu wollen. Ich habe meinen Hund positiv bestärkt und ihn beigebracht ruhiger zu werden, bei Wildsichtungen, wobei das Umorientieren zu mir das I-Tüpfelchen war, was sich mein Hund alleine erarbeitet hatte woraufhin ich ihn bestärken konnte. Man macht sich eher mal Gedanken, diverse Dinge "anders" probieren zu wollen.

  • Hey


    Zitat

    Och mensch HG. :lol:
    Nur ganz kurz: es hat in dem Sinn mit RS zu tun, da ich durch den positiven Umgang (durch RS) auf die Idee kam, das Jagdverhalten positiv in den Griff bekommen zu wollen. Ich habe meinen Hund positiv bestärkt und ihn beigebracht ruhiger zu werden, bei Wildsichtungen, wobei das Umorientieren zu mir das I-Tüpfelchen war, was sich mein Hund alleine erarbeitet hatte woraufhin ich ihn bestärken konnte. Man macht sich eher mal Gedanken, diverse Dinge "anders" probieren zu wollen.


    Weißt du, dein Hund hat sich sicherlich nichts erarbeitet, wie du es nennst, bei vRS ist alles Arbeit, nein du hast ihn genauso "konditioniert", wie andere das auch machen, man nennt es "Konditionierung" was du mit deinem Hund gemacht hast, so einfach ist das.


    Du vermeidest das Wort "Konditionierung" und sprichst von, positivem Umgang und Jagdverhalten positiv in den Griff bekommen.
    Warum wohl?


    Ganz simpel, da bei vRS angeblich nicht "konditioniert" wird, das tun nur die, die ihre Hunde erziehen/ausbilden und gemeint ist SITZ/PLATZ/FUSS usw., wer einwenig von Lerntheorien Ahnung hat, weiß, was Konditionieren ist.


    Was glaubst du, was das ist, wenn Hunde andere angeblich durch Kommunikation ausbremsen, sie fixieren und so mit ihnen arbeiten? Hier würden Hunde von anderen Hunden noch schlimmer, ferngesteuert, wenn dem so wäre, sie würden dann aber genauso konditioniert werden, wie von Menschen auch.


    Aber das ist scheinbar nicht so leicht zu verstehen, wie der ganze vRS Unsinn!



    „Der abstrakte Denker hat deshalb gar oft ein kaltes Herz, weil er die Eindrücke zergliedert, die doch nur als ein Ganzes die Seele rühren (F. Schiller).“

  • Klar bringt ein vernünftiges Anti-Jagd-Training mehr als "Nein" hinterher zu brüllen.... das weiß ich ganz ohne RS.


    oder...

    Zitat

    Als B.E´s Rudelsuppe noch in den Kinderschuhen steckte, gab sie mir den Rat meinen Hund zu beobachten. Und ich musste selbst herausfinden, was ihm gut tat. Grob wurde mir seine Eigenschaften und Besonderheiten im Verhalten zwar beschrieben aber es war UNSER Lernprozess, den wir beschreiten mussten. Hier und da gabs zwar mal Tipps von B.E aber im großen und Ganzen wollte sie, dass wir uns selbst Gedanken machen. Und das taten wir damals.


    Ich habe immer mehr das Gefühl, dass das Problem nicht RS ist, sondern die Tatsache, dass es auf so fruchtbaren Boden fällt.
    Irgendwie scheint es eine Menge Hundehalter zu geben, denen man erst mal sagen muss, dass man mit Herz, Verstand und Gefühl mit dem Lebewesen Hund umgehen soll. Einfach mal hinschauen... sich Gedanken machen... den eigenen Weg finden. Ja bitte. Warum muss einem das erst gesagt werden... traurig, oder?


    Ich finde, dass es im Hundebereich eher wenig guten Input in der Richtung gibt (im Gegensatz zu den Pferden, wobei man auch da suchen muss, aber da gibt es inzwischen viele tolle Alternativen zum "Der Gaul muss parieren.." Ich habe die innere Einstellung aus dem Natural Horsemanship mit zum Hund genommen).
    Anscheinend kommt die Wahrnehmung für das Lebewesen einfach oft zu kurz... da kommt dann wohl BE ins Spiel. Leider inklusive der ganzen merkwürdigen Theorien.


    Genauso der Trend, mehrere Hunde zu halten, obwohl man schon mit einem überfordert ist/wäre. Auch das ein fruchtbarer Boden für RS.


    Und dann noch die Absolution: du musst nicht erziehen, es genügt, wenn du den Hund mit Leine oder Gartenzaun managst.. ja, das ist wohl für manche ziemlich attraktiv.


    Jedenfalls - ein bisschen mehr Gefühl für den Hund, ein bisschen mehr Klarheit im Umgang, ein bisschen mehr Authentizität, alles toll, aber ganz sicher nichts, wozu man die Vorstellung vererbter Stellungen braucht.

  • Zitat


    Jedenfalls - ein bisschen mehr Gefühl für den Hund, ein bisschen mehr Klarheit im Umgang, ein bisschen mehr Authentizität, alles toll, aber ganz sicher nichts, wozu man die Vorstellung vererbter Stellungen braucht.


    Das mein ich wohl auch! :gut:


    Mir scheint es, als wolle man mit vRS ein "neu erfundenes Rad" unter die Leute bringen. Viele fallen auf die Illusion rein. Aber wie es oft mit der Werbung ist, man muss es nur zu verkaufen wissen... dann glauben die Leute auch bald fest daran, dass sie vRS brauchen würden.



  • Ein Unterschied zwischen klassischen Antijagdtraining und einem guten Jagdersatztraining (fernab von RS) ist:
    Es werden keine seltsamen IK-Übungen aufgebaut, die in diesen Situationen sowieso nichts bringen, weil sie ja über Futterübungen aufgebaut wurden (ja sogar kontraproduktiv sein können!). Hinzu kommt, dass man besser auf die einzelnen Sequenzen eingeht und den Frust möglichst gering hält und auf funktionale Verstärker setzt bzw. bedürfnisorientiert bezahlt.

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