Kann man jedem Hund mit Katzen vergesellschaften?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe mal wieder ein Frage & zwar würde mich mal interessieren ob man jeden Hund an das Zusammenleben mit Katzen gewöhnen kann und falls ja wie?


    Ich habe hier 2 Podenco-Mix Mädels sitzen, Emma 2 1/2 Jahre & Lotte 1 1/2 Jahre. Beide aus Spanien, beide absolute Jäger.
    Lotte hat in ihrer Pflegestelle in Spanien mit Katzen gelebt, allerdings nur bis ihrem 4. Lebensmonat, dann kam sie zu uns und es gab keinen Katzenkontakt mehr. Wenn ich alleine mit ihr unterwegs bin dann interessiert sie sich nicht wirklich für Katzen, ok wenn sie direkt vor ihr wegrennen würde sie vermutlich hinterher gehen, aber sie dreht nicht schon bei Sichtung ab und bellt auch nicht.
    Emma dagegen kennt Katzen nur aus der Ferne & hasst sie. Sie dreht bei Katzensichtung total durch, bellt, will hin & ist fast nicht zu beruhigen. Inzwischen können wir zumindest auf Entfernung Katzen die sich nicht bewegen anschauen, mehr aber auch nicht.
    Selbstbewusste Katzen die keine angst haben werden umrundet und verbellt, aber nicht in Kamikaze angegriffen. Sobald die Katze wegläuft würde sie hinterher gehen und vermutlich auch töten.


    Ich hätte sehr gerne eine Katze & in unserem Frankreich Urlaub haben wir ein Babykätzchen gefunden, wir musste sie dort an den Tierschutz geben, auch wenn wir sie sehr gerne mitgenommen hätte, denn Emma ist wie immer total abgedreht, hätte sie sie zu fassen bekommen hätte sie sie sofort getötet.


    Wir haben auch Meerschweinchen (ebenfalls Findlinge), als die eingezogen sind ist Emma ewig vor der Zimmertür gesessen und dann vorm Käfig. Auch heute findet sie die Schweinchen noch interessant, an manchen Tagen bellt sie auch noch wenn die zwei wie irre durchs Gehege rennen, aber deutlich besser als am Anfang.
    Wenn ich mir aber vorstelle eine Katze in einem unserer Zimmer, ich glaube Emma würde den ganzen Tag vor der Tür sitzen und bellen, jaulen und durchdrehen.


    Gibt es bei Hunden die so extrem sind eine Chance auf Vergesellschaftung? Und falls ja, WIE?


    Bin für Vorschläge und Ideen dankbar


    Liebe Grüße Sam
    mit Lotte & Emma

  • Ich sage mal ganz klar "nein"
    Ich denke man kann von fast jedem Hund bei Kontrolle verlangen, dass er sich benimmt beim Anblick einer Katze, aber ein friedliches Zusammenleben würde ich nicht bei jedem Hund für möglich halten.

  • Blöde Antwort,aber es kommt sicher auf den Hund persönlich an.
    Wir haben uns kürzlich zu unserer 7 jährigen Hündin ein Katzenbaby geholt.Alle haben gesagt,wir sind verrückt,das KANN nie klappen.Denn Lucy ist sehr jagdambitioniert,gerade Katzen sind Lieblingsbeute eigentlich.
    Mir war aber klar,wenn ich eine Katze hole und sie Lucy entsprechend "vorstelle",dann wird es klappen.Da war gar kein Zweifel bei mir,denn ich weiss,wenn ich von Lucy was erwarte,dann wird sie verstehen,dass dieses kleine "Fresschen" jetzt zur Familie gehört.
    So war es dann auch.Sie hat sie nicht nur so angenommen,dass sie sie akzeptiert,mitlerweile schlafen die beiden zusammen,spielen zusammen,so schön sogar,wie ich mir nie erhofft hatte. :smile:

  • Ich hab hier ja auch eine Hardcorejägerin, aber irgendwie hat´s bei ihr funktioniert.
    Sie kannte Katzen auch schon von ihrer Pflegestelle, aber auch eher aus der Ferne, denn die Katzen wurden dort doch irgendwie von den Hunden separiert. Sie zeigte aber auf keinen Fall aggressive Tendenzen oder extremes Jagdverhalten mit Tötungsabsicht.


    Als sie bei uns ganz frisch eingezogen war, machte sie im Garten einmal den Versuch, die Katze zu jagen. Ich bin so erschrocken, dass ich einen echt lauten Schrei losgelassen habe und der Hund wirklich flach auf dem Boden lag. Tat mir Paula gegenüber dann sehr leid, aber seitdem war das Thema gegessen. Katze und Hund gemeinsam alleine zu lassen ist kein Problem. Da bin ich mir absolut sicher, sonst würde ich es nicht riskieren.
    Katzen draußen sind auch interessant, ich kann Paula aber gut abrufen. Sind für sie kein "richtiges Wild".
    Es geht also schon auch mit einem Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb.


    Aber:
    Das, was du über Emma schreibst, klingt für mich, ehrlich gesagt, nicht so, als solltest du es versuchen. Das Verhalten und ihr "Feindbild" sind anscheinend auch schon richtig verfestigt.
    Ich glaube, ich würde es zum Wohle der betreffenden Katze nicht machen.
    Und auch, wenn es in deinem Beisein dann auch irgendwie gehen würde - beide Tiere hätten wahrscheinlich immer Stress und auch du, weil du dem Hund vielleicht nie ganz vertrauen könntest.


    Ist aber halt auch nur so eine Einschätzung aus der Ferne. Wie die Tiere dann wirklich reagieren, weiß man vorher halt einfach nicht.

  • Das, was Du über Deine Katzenjägerin schreibst, wäre mir zu stressig. :???:
    Meine mögen auch keine fremde Katzen, Maya jagt fremde sehr gern. Bei unseren ist ihr innerhalb von Sekunden klar, dass das keine Beute ist. :gott:
    Habe unseren Neuzugang mit ihr zusammen abgeholt: er im Korb auf dem Beifahrersitz während der Fahrt, sie auf dem Rücksitz. Sie hat da schon verstanden, dass der zu uns kommt, da sie den Korb schon kannte (wir haben Karlchen darin abgeholt). Zuhause haben wir jetzt die Hunde alle einzeln durch bei der Eingewöhnung, da mache ich mir wenig Sorgen. Dafür faucht unser Kater, sobald er den Kleinen sichtet. Er braucht mehr Zeit.


    Bei Emma würde ich mir entweder Urlaub nehmen für die Eingewöhnungszeit oder doch lieber die Finger davon lassen. Probieren geht nicht, die "eigene" Katze ist immer etwas anderes als eine X-beliebige Besuchskatze oder gar eine Fremde.

  • Nein, sicher nicht jeden Hund, aber es geht auch mit solchen, die Anfangs wirklich starkes Interesse an Katzen haben und/oder die draußen Katzen totmachen wollen oder das auch schon gemacht haben.


    Mein Greyhound Robin wollte anfangs defintiv alles was klein und pelzig war killen, und der war auch nicht mehr ansprechbar: Geweitete Pupillen, am zittern vor Anspannung, das Herz so sehr am rasen, dass man es durch die straffe Leine schlagen gespürt hat, am wimmern vor Aufregung. Kam er nahe genug ran, hat er auch versucht zuzufassen, auch wenn es aus einer ruhigen Situation heraus war und die Katze nicht weggelaufen ist, sonder nur ruhig irgendwo saß oder sogar selbstbewusst auf ihn zukam.

    Inzwischen lebt er schon seit Jahren friedlich mit zwei Katzen zusammen, sowohl im Haus als auch im Garten, sie sind auch unbeaufsichtigt miteinander allein und alles. Das würde ich nicht machen, wenn ich Zweifel an ihm hätte.




    Eine Greyhound- und Galgobekannte hat ebenfalls eine Katze zu ihren... ich glaub 8 Hunde oder so sind es insgesamt, alles Greys und Galgos + ein Podenco, gemischt aus dem TS und vom Züchter, mit Jagderfahrung und ohne.
    Die sind auf fremde Katzen total scharf (haben im Garten auch schon eine erwischt), die eigene Katze darf aber alles.








    Wenn man auf Nummer sicher gehen will, lässt man es besser ganz, das ist einfach so, denn 100% garantieren, dass der Hund sich benimmt, kann einem keiner, und ein Fehler kostet die Katze unter Umständen das Leben. Das muss man mit sich ausmachen.



    Ansonsten, wenn man es versuchen will, sollte man viele Rückzugsorte für die Katze schaffen: Plätze, wo sie drunter oder leicht draufspringen kann, immer mehrere pro Zimmer. Auch gern zusätzlich mindestens ein Zimmer, wo die Hunde gar nicht rein dürfen/können, z.B. über eine steile Treppe oder ein Babygitter.


    Und dann dem Hund einerseits unmissverständlich klarmachen, das Katze sowas von verboten ist (aber sowas von!) und gleichzeitig beide langsam desensibilisieren.
    Am Anfang kann man zumindest phasenweise komplett räumlich trennen und je nach Situation sind Leine und Maulkorb beim Hund nicht verkehrt bzw bitter nötig.




    Je ruhiger und gelassener die Katze ist, desto besser. Eine erwachsene, hundeerfahrene Katze, oder ein eher mutiges Kätzchen sind besser als ein Schisserchen.
    ZU mutig sollte sie aber auch nicht sein, am besten sind Katzen, die einerseits ruhig und relativ angstfrei sind, andererseits aber auch angemessen vorsichtig.




    Nur meine Meinung: Ein Hund der bei ner selbstbewussten Katze Halt macht und nur bellt, der ist kein Killer. Einer der es ernst meint, der geht auch da drauf und packt zu, dem ist völlig egal was die Katze macht, Beute ist Beute.
    Bei so einem können auch noch Unfälle passiere (grade bei zwei Hunden hat man ja auch noch eine andere Dynamik) aber da ist nicht Hopfen und Malz verloren.

  • Ich würde mal zur Ausgangsfrage sagen: Nein, man kann nicht jeden Hund mit Katzen vergesellschaften. Wenn der Hund auch Katzen im Haus als Jagdobjekt sieht und auch durch langes konsequentes Training nicht vom Jagen abzuhalten ist und man ums Katzenleben Angst haben muss, sollte man es aufgeben.
    Oder wenn bereits bekannt ist, dass er mehrere Hauskatzen (also daheim und nicht auf der Straße) getötet hat, würde ich ebenfalls sagen, dass man es nicht weiter probieren sollte und der Hund eben absolut nicht Katzenkompatibel ist.


    Ich habe ein Setter mit rassetypischem Jagdtrieb und unbekannter Herkunft (aus dem TH, wurde auf der Straße gefunden) und hatte vorher schon 3 Katzen. Und es funktioniert - allerdings kann ich ihm auch jetzt nach 9 Monaten nicht zu 100% vertrauen. Manchmal läuft er zu einer Katze und versucht(?) sie im Naken zu beißen. Ob dahinter zu 100% tötungsabsicht liegt, weiß ich nicht, er öffnet das Maul auch nicht weit genug, um sie mit einem Nakenbiss töten zu können - es wirkt mehr, als würde er nur an ihnen "knabbern" oder sie leicht zwicken wollen.


    In meiner Anwesenheit kann ich sie problemlos zusammenlassen, auch wenn ich in einem anderen Raum bin, aber wenn wir schlafen oder der Hund alleine bleiben muss sperren wir sie auseinander. Eben weil ich nicht zu 100% sicher gehen kann, dass er die Katzen nicht verletzt wenn sie zb plötzlich losrennen und seinen Jagdtrieb wecken.


    Wenn ich ihn weitervermitteln müsste würde ich ausdrücklich sagen, dass er NICHT Katzenkompatibel ist. Mit viel Training funktioniert es zwar, aber man muss gerade in der Anfangszeit extrem aufpassen und kann ihm wahrscjeinlich nie zu 100% Vertrauen - zumindest dann nicht, wenn man abwesend ist.


    Mit viel Management und Training in den ersten Monaten sollte es bei deinen Hunden also auch hinzubekommen sein, aber ob du sie jemals gemeinsam alleine lassen kannst, kann dir niemand sagen.

  • Danke für eure Antworten!
    Ihr hat mir zumindest mal einige gute Ansätze geliefert, trotzdem steht im Moment der Einzug einer Katze nicht wirklich im Raum.
    Aber weil wir eben vor 3 Tagen im Urlaub die kleine Katze gefunden haben & sie mitgenommen hätten wenn wir dort keinen Tierschutz gefunden hätte der sie aufnimmt, ist mir die Frage jetzt im Kopf geblieben.
    Bei so einer Kleinen Katze wäre mir das ganze auch mit Maulkorb und Türgittern zu unsicher, obwohl Emma nur 12kg wiegt könnte sie vermutlich sogar mit Maulkorb viel Schaden anrichten & beim Türgitter hätte ich Angst dass die Kleine mal unerschrocken rauskommt und von Emma erwischt wird.


    Naja, nur weil Emma bei souveränen Katzen nicht drauf geht bedeutet das ja nicht dass sie, sobald die Katze losrennt, nicht im Jagdfieber trotzdem töten würde, herausfinden will ich es nicht!


    Ich wüsste garnicht wie ich Emma die Katze "vorstellen" sollte, im Urlaub hat sie das Baby in 10m Entfernung auf unserem Arm gesehen und ist hinterm Gartenzaun kaum zu beruhigen gewesen, fiepen, bellen, jaulen, total nervig. Da hilft nur eine sehr laute und deutliche Ansage und auch die hält bei diesem Erregungslevel nur sehr kurz. Ich glaube das Einzige was helfen würde wäre die Katze hinter einen Stromzaun zu setzen, Emma rennt einmal gegen den Zaun und schaut danach nie wieder Katzen an (bei Hühner hat das funktioniert (natürlich nicht absichtlich) aber seitdem werden Hühner einfach übersehen selbst wenn sie frei auf der Straße rum rennen :) )
    Ich glaube nach 3 Tagen mit Katze & einer Emma die überhaupt nicht zur Ruhe kommt wären meine Nerven am Ende :)


    Ich danke euch!

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