An alle Reiter - Pferd rückt an zweite Stelle


  • Du hast vollkommen recht, mit allem was du schreibst. Manchmal braucht man nur einfach Zeit, aber Danke für deine Ehrlichkeit :smile:

  • tigerlara: Dem kann ich so nicht zustimmen, dass "Der Hund verstärkt die Symptome davon nur, ist aber nicht die Ursache. ".
    Ich war mein ganzes Leben lang 100% Pferdemensch und hätte ich die Hunde nicht, wäre ich es heute auch noch. Da ein eigenes Pferd aus verschiedenen Gründen nicht möglich war, zogen zuerst die Hunde ein. Und jetzt habe ich soviel mit den Hunden "zu tun" bzw unternehme soviel und bin so glücklich, dass ich garkein Pferd mehr brauche. Hätte ich mir zuerst ein Pferd gekauft, weiß ich nicht ob ich meinem Hundewunsch in absehbarer Zeit nachgekommen wäre, da ich dann so mit dem Pferd beschäftigt gewesen wäre.
    Ich mag Pferde immernoch sehr gerne leiden und bin einem Pferdekauf in einigen Jahren nicht unbedingt abgeneigt, aber im Moment hat es für mich keine Priorität mehr.

  • Wenn du mich zitierst, dann reiße diesen Satz bitte nicht aus dem Kontext. Denn so wie er von dir da zitiert wird, hast du natürlich Recht. Man kann einfach für sich ein viel erfüllenderes Hobby finden. Das habe ich nicht ausgeschlossen.


    Aber ich schrieb ja deutlich, WENN man nur noch mit halbem Herzen dabei ist, dann verstärkt der Hund und damit ein neues Hobby natürlich noch mehr, dass man nicht mehr so 100% bei der Sache ist. (Wenn man den Hund als Hobby ansieht, für mich ist er mein Begleiter, aber nicht mein Hobby. Für mich gibt es keine Rangordnung zwischen meinem Pferd und meinem Hund. Sie werden beide auf die gleiche Weise gut versorgt und ich habe sie gerne. Mein Hund ist sehr viel um mich herum, dann muss er die zwei Stunden am Tag zurückstecken. Das heißt nicht, dass er in einen dunklen Raum gepfercht wird, sondern lediglich nur, dass es sich gerade nicht um ihn dreht. Er ist ja trotzdem dabei oder wird anderweitig versorgt.)


    Zur Verdeutlichung: Dies habe ich der Threaderstellerin nicht unterstellt, dass sie nur noch mit halbem Herzen dabei ist (wovon ich nicht ausgehe, ich sehr hier lediglich eine Managementproblem), denn ich kann in ihren Kopf nicht reinschauen, sondern es als eine von vielen Möglichkeiten aufgezählt. Im letzten Absatz sollte das nochmal deutlich geworden sein. Es gibt viele Möglichkeiten, warum das Pferd gerade an die zweite Stelle gerückt ist, ich habe diese aufgezählt und wie man darauf reagieren kann. Wie es sich nun verhält, das weiß ganz allein Florinda.

  • Zitat

    Es gibt viele Möglichkeiten, warum das Pferd gerade an die zweite Stelle gerückt ist, ich habe diese aufgezählt und wie man darauf reagieren kann. Wie es sich nun verhält, das weiß ganz allein Florinda.



    Das ist ja gerade mein Problem. Ich weiß es eben nicht :|
    Ich weiß nicht, ob es wirklich "nur" ein Management Problem ist. Die lange Anfahrt stört mich schon sehr. Und oft denke ich mir, dass ich eigentlich jetzt keine Lust habe mich schon wieder so lange ins Auto zu setzen. Im Stall selbst bin ich ja total gerne und fühl mich dort auch wohl (nette Leute, den Pferden gehts super etc.). Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich entspannter bin, wenn meine Hündin nicht dabei ist. Wobei ich mir wahrscheinlich viel zu viele Gedanken machen. Wenn sie mal eine Stunde im Stüberl warten muss, obwohl es dort langweilig ist, ist das auch nicht schlimm. Sie ist ja sonst den ganzen Tag bei mir dabei.
    Oder liegt es wirklich am Reiten selbst? Bin ich nicht mehr voll und ganz dabei? Aber das kann nur ich alleine herausfinden.

  • Ich bin geritten, seit ich ein Kind war, ich wollte immer ein eigenes Pferd. Ich hatte mehrere RB, die erste war perfekt (der Stall war beim Nachbarn meiner Eltern und das Pferd war mein Traumpferd, damals). Dann bin ich ausgezogen, zuerst nach Graz - als Schülerin bin ich kaum zu Ställen gekommen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, und so musste ich mir immer Mitfahrgelegenheiten organisieren. Mit einer fast 40h Schulwoche und WG-Haushalt war das kaum zu vereinbaren, weiters konnten sich die Fahrerinnen auch nicht ständig danach richten, wann ich freie Nachmittage hatte. Mit dem Bus bin ich pro Strecke eine Stunde gefahren, das war vor allem in den Wintermonaten kaum machbar, weil Viereck oder Halle gab es keine. Da wurde es also nichts.


    Dann bin ich als Studentin nach Wien gekommen und meine RB-Such-Odysee hat begonnen. Ich habe so ziemlich alles durch: traumatisierte, auffällige Pferde (wo mir die Besitzer bis zum besagten Zeitpunkt die Trigger verschwiegen haben), hochgelobte Dressurpferde (mit denen man in der Praxis aber nicht mehr arbeiten sollte), junge Pferde (die ich ausbilden, und dafür auch etwas zahlen hätte sollen), "untrainierte" Pferde (die schon seit geraumer Zeit lahm gingen, das den Besitzern aber egal war und sie nur Geld durch eine RB abstauben wollten) und arme Pferde ("Das Pferd ist nur für die Kinder, auf dem sollen sie reiten lernen. Ich kenn mich damit ja nicht aus. Können Sie meinen Kindern zeigen, wie man das Pferd putzt?"), und Pferde, die im Besitz von Mädels waren, die deutlich jünger waren als ich. - und so fort.


    Für mich war es ein Ding der Umöglichkeit, in "alltagsauglicher" Reichweite ein passendes Pferd zu finden. Die Pferde, die für mich passend gewesen wären, waren entweder zu weit weg oder ich hab mich mit den Haltungsbedingungen oder mit der Art, wie sie bisher gearbeitet wurden, nicht identifizieren können. Fast hätte ich mir nach so vielen RB-Misserfolgen sogar ein Pferd gekauft, aber zum Glück hat sich mein Hirn dann doch noch eingeschalten.


    Ich war immer mit einem Auge und Ohr auf Pferdesuche, doch seit mein Hund da ist, hat das wirklich aufgehört. Er gibt mir bisher alles das, was ich bei der Reiterei gefunden habe. Ich bin draußen in der Natur, arbeite mit einem Tier und es gibt auch eine enge Verbundenheit. Zusätzlich ist er im Gegensatz zu den Pferden immer bei mir; ich kann ihn nach meinem Ermessen halten und ihn auslasten, wie ich es möchte - ich bin hier nicht fremdbestimmt.


    Irgendwann gibt es bei mir sicher wieder Pferde. Aber dann direkt in fußgeläufiger Entfernung, in einem Stall, der mir passt oder in einem Gebäude neben meinem Haus (das ich noch nicht habe =) ), jedenfalls so, dass es mit meinem Alltag gut vereinbar ist. Bis dahin lebe ich auf unbestimmte Zeit mit Hunden, hab ich beschloßen.

  • Ich denke, Florinada, du wirst es irgendwann herausfinden. Ich persönlich würde mir eine Auszeit nehmen und nur dann fahren, wenn ich es wirklich will. Wenn du denkst, hey, ich habe Lust mein Pferd zu sehen und was mit ihm zu machen. Sorge dafür, dass dein Pferd gut versorgt ist und wenn du es für nötig hältst, dann auch dafür, dass er bewegt wird.

  • Ich sehe das ähnlich wie tigerlara.


    Allerdings kann ich deine Gedanken nicht so recht nachvollziehen.
    Was kann dein Pferd dafür dass du es so weit weg gestellst hast? Wenn es dich so stört, dann hol es näher zu dir :???: . Wenn du mal eine zeitlang keine Motivation zum reiten hast, muss auch das nicht zwangsläufg am Pferd liegen.
    Mach halt eine Pause und beschäftige dein Pferd anderweitig. Es gehört dir doch, also hast du doch die Möglichkeit das alles so zu gestalten dass es zu dir passt und du dich wohl fühlst....


    In meinem Leben gehören schon immer Pferde UND Hunde. Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich in erster Linie Pferdemensch. Also meine Pferde kommen vor dem Hund. Aber deswegen würde ich doch meinen Hund nicht abgeben.
    Es geht ihr prima damit, sie fühlt sich wohl. Und das obwohl sie nur so nebenher mitläuft unter der Woche. Sprich sie geht nachmittags mit in den Stall, ausreiten ect.
    Am WE gehts zum Hundesport.



    Ich verstehe wirklich nicht so recht wie man sich zwischen Pferd und Hund entscheiden möchte wenn beide schon da sind. Gibt doch kaum schönere und geeignetere Hobbies die sich verbinden lassen miteinander.
    Und unfair finde ich es gegenüber dem Pferd auch, denn wenn ich es richtig verstanden habe war es vor deinem Hund da.

  • Zitat

    Ich verstehe wirklich nicht so recht wie man sich zwischen Pferd und Hund entscheiden möchte wenn beide schon da sind. Gibt doch kaum schönere und geeignetere Hobbies die sich verbinden lassen miteinander.
    Und unfair finde ich es gegenüber dem Pferd auch, denn wenn ich es richtig verstanden habe war es vor deinem Hund da.


    :gut: Genauso sehe ich das auch...


    Ich habe mein Pferd seit 5 Jahren, den Hund seit knapp 1,5. Am Anfang war es natürlich stressig, mit einem Welpen ist man doch etwas unflexibel. Aber ich hab extra einen "Winterwelpen" genommen (er zog damals Anfang Januar ein), weil im Winter bei mir pferdetechnisch sowieso weniger geht (keine Halle und sehr schneereiche Wohnlage), trotzdem war ich mit dem Welpen 4 - 5 x die Woche im Stall. Bis zum Frühling war er aus dem aller-gröbsten raus, ich bin viel mit beiden gemeinsam spazieren gegangen. Der Hund war danach todmüde und hat im Stall gepennt, während meine Stute grad schön aufgewärmt war und ich reiten gegangen bin. :D


    Inzwischen kann ich den Hund zum ausreiten mitnehmen (wenn wir eine gemütlich Runde gehen) ansonsten wartet er im Stall auf mich.


    Gut, der Stall in dem mein Pferd steht ist sehr hundefreundlich, das macht das ganze einfacher. Er darf sich frei am Hof bewegen (die SB hat selber einen Hund, das ist der best buddy von meinem). Er ist also dabei wenn ich miste/mein Pferd putze o.ä. Wenn es ans Reiten geht, sichere ich ihn (entweder sperr ich ihn ins Reiterstüble, bind ihn davor an oder eine der Mädels, die bei uns im Stall sind, passen auf ihn auf), dann kann ich mich zu 100% auf meine Stute konzentrieren - das steht ihr meiner Meinung nach genauso zu.


    Für mich ist es die perfekte Kombi - Hund&Pferd - aber natürlich auch, weil die Umstände passen (Pferd liebt Hunde, Hund ist mit Menschen/Kindern/Tieren verträglich, haut vom Hof nicht ab, usw), darum ist es für mich unkompliziert.


    Trotzdem: auch wenn es nicht so wäre ist das eine Frage der Organisation. Mein Pferd aufzugeben wegen dem Hund könnte ich mir gar nicht vorstellen - immerhin war meine Stute zuerst da.


    Auch wenn Du das vllt. nicht hören willst - wenn Du dem Pferd nicht mehr gerecht werden kannst, gib es lieber ab. Jedes Pferd hat (wie jeder Hund auch) einen Menschen verdient, der sich GERNE mit ihm beschäftigt und nicht aus reinem Pflichtgefühl (und ich red jetzt nicht von 2 od 3 Wochen, wo das Pferd zu kurz kommt, weils mal stressig ist - gute Haltungsbedingungn mal vorausgesetzt)... ich hoffe, Du nimmst mir meine ehrlichen Worte nicht übel.

  • Für mich klingt es so, als wäre der Hund für dich erheblich wichtiger als das Pferd. Warum auch nicht, ne! ;)
    Ich kenne es genau andersrum.
    Pferde sind bei mir immer an erster Stelle gestanden - ich wollte das auch zu meinem Beruf machen, habe eine Lehre bei einer Dressurreiterin gemacht, die Europameisterschaften und die (boykottierte ;) ) Olympiade in Russland gewonnen hat.
    Mein jeweiliger Hund war im Stall immer mit dabei. Wenn ich in der Halle trainiert habe ist er am Gelände rum gestreift - wie die Hunde von anderen Leuten auch.
    Aber, das ist mir erst so richtig aufgefallen, seit ich hier mehr lese - ich wäre nie auf die Idee gekommen mit meinem Hund irgendeine Prüfung zu machen, oder auch nur Hundesport. Während es beim Pferd genau umgekehrt war. Ich hatte zwar nicht genug Geld um ein für höhere Klassen ausgebildetes Turnierpferd zu kaufen, aber ich habe viele Jahre lang solche Pferde trainiert. Mein letztes eigenes Pferd war dann auch bis Klasse M ausgebildet, aber fast nicht mehr reitbar, als ich es kaufte.
    Ich weiß noch gut wie Zeitaufwändig es war jeden Tag in den Stall zu fahren! Bei so einem Pferd geht das sowieso nicht, nur paar mal die Woche zu reiten - der Muskelabbau wär schlimm.
    Aus dem Grund hab ich letztlich das Pferd schweren Herzens verkauft und damit habe ich auch das reiten aufgegeben.
    Dieses Jahr bin ich nach 17 Jahren in einen Reitstall gefahren. (Man muss dort vorreiten, wenn man diesen "Test" besteht, kann man in einer Stunde sein Schulpferd bewegen wie man will).
    Erstaunlicherweise hab ich ganz schnell wieder reingefunden. Trotzdem war ich nur 2mal dort -es war einfach zu seltsam auf einem Schulpferd rum zu gondeln, während neben mir eine Reiterin Passage übt ;)


    Ich vermisse das reiten sehr! Aber "nur so", bissl ausreiten, bissl in der Bahn rum traben, das klappt für mich leider nicht, obwohl ich es mir gewünscht hätte!


    So, sorry, für die lange Story, aber ich kann mir eben gut vorstellen, dass es bei dir genau umgekehrt ist.


    Liebe Grüße
    Sabine

  • Ich habe Anju ein paar mal mit zum Pferd genommen als sie noch ganz klein war, aber dann habe ich mich doch lieber voll und ganz ihr gewidmet. Seit letzter Woche bin ich aber wieder Regelmäßig beim Pferd und werde in 1-2 Wochen anfangen Anju mit in mein Hobby einzubringen.


    Es war also wirklich nur die Welpenzeit wo das Pferd den kürzeren gezogen hat

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!