Ausbildungsmethode zu brutal?

  • Dir ist schon klar, dass Hunde die an der Leine andere Hunde angehen in der Regel unsicher sind ?? Du hast ihm nicht erfolgreich demonstriert, dass er sich auf dich verlassen kann, deshalb glaubt er die Situation selbst regeln zu müssen und ist damit natürlich überfordert.


    Ich weiß nicht, was das mit dem Rucken bezwecken soll - macht das nen souveränen Eindruck?? Du musst dich RUHIG verhalten, tiefenentspannt. Klar - auf DIESE Weise wirds nicht von heut auf morgen gehen. Ich war selbst mal an so nem Punkt und war in einer Hundeschule die mit Leinenrucks gearbeitet hat, weil ich es nicht besser wusste. Aber wirklich, du verdirbst dir deinen Hund damit total!! Bitte erkundige dich mal hier nach positiv arbeitenden Trainern: http://www.trainieren-statt-dominieren.de/


    Ich habe jetzt auf der Seite eine Trainerin gefunden, und die muss jetzt den ganzen Mist wieder ausbaden, die die Hundetrainer mit ihrem Dominanz-Gelaber und Leinenrucks angerichtet haben.

  • Noch ein paar Tipps von mir, wie ich es handhaben würde.


    An der Leine grundsätzlich kein Kontakt zu anderen Hunden.


    Wenn du siehst, euch kommt ein anderer Hund entegegen, nimmst du großen Abstand zur Seite. Soweit, dass ihr noch einigermaßen normal vorbeigehen könnt. DU gehst zwischen dem Hund und der "Bedrohung". Kein Hantier und Rumgereiße mit der Leine. Einfach normal vorbeigehen, als wäre da gar nichts. Ich würde zusätzlich mit Leckerlies belohnen (nein, damit bestätigst du NICHT sein Verhalten sondern stellst eine positve Verknüpfung her zwischen fremden Hunden und Leckerli)


    Außerdem reagieren BEVOR der Hund hochfährt. Du siehst den anderen Hund, dann lässt du es gar nicht so weit kommen, dass dein Hund ausflippt. Bau zB unter wenig Ablenkung das Signal "Schau" auf, und dann steigerst du langsam die Ablenkung, bis es irgendwann auch bei anderen Hunden klappt - zunächst natürlich aus großer Entfernung. Und dann kannst du den Abstand immer weiter verringern. Immer nur so kleine Schritte gehen, dass ihr Erfolgserlebnisse habt.


    Nochmal: NICHT schimpfen, schreien, rumzubbeln mit der Leine, nicht rucken, NICHTS - dein Hund ist ja schon aufgebracht genug, aber DU weißt es ja besser. Geh DU vorbildlich voran, zeig dem Hund , dass es sich lohnt, sich an dir zu orientieren.



    Der Hund macht das ja nicht aus Spaß, andere Hunde angreifen. Es hat ja nen Grund. Mit dem Rucken stellst du nur das Symptom ab, nicht aber die Ursache. Wäre es nicht viel schöner, wenn der Hund andere Hunde nicht mehr angreifen würde, nicht aus Angst vor dem Ruck, sondern weil er von sich aus keinen Grund mehr dazu sieht?

  • Zitat

    ...... 1. Beim Runterdrücken in den Platz hat er sich so gewehrt, dass er sogar gejault hat. Das hat mich echt traurig gemacht :( .


    Wenn der Hund jault, dann hat ihm der Trainer evtl. dabei wehgetan - als Nächstes wird er Hund dann vielleicht sogar schnappen, wenn er merkt, daß das Aujaulen/sich weigern etc. nichts nutzt. Was hat der Trainer dann gewonnen?


    Zitat

    ...... 2. Es gibt einen Schäferhunde in der Gruppe, mit dem wurde mit einem Stachelhalsband gearbeitet.


    Das spricht ja für sich, oder.....


    Zitat

    ...... 3. Haben wir eine Übung gemacht, bei dem mein Hund mir folgen sollte. Ich bin zwischen zwei Rüden durchgegangen und habe ihn dann gerufen. Kam er nicht sofort hinterher und diesmal sah man, dass er etwas Angst hatte, dann kam das rütteln an der Leine bis er kam. Das hat mir nicht gefallen, bzw. habe ich den Sinn überhaupt nicht verstanden. Das ging für mich eher in Richtung Willen brechen und nicht so sehr in Richtung Hundeerziehung und Teamwork-zum-Verbessern des Status quo.


    Das siehst Du ganz richtig - normalerweise im Alltag weicht man solchen Situationen aus oder geht im Bogen drumherum, nicht mittendurch, indem man den Hund hinter sich herzieht. Ich hätte in dem Fall ein paar Schritte zurück gemacht und den Hund neben mich genommen, ihm ermutigend zugesprochen "Na komm, gehen wir da durch", und beim ersten Schritt in die richtige Richtung viel gelobt.


    Hör auf Dein Bauchgefühl und ergreife die Flucht, bevor die Dir den Hund vollkommen versauen.....


    Ich möchte echt mal solchen Trainern nen Hund geben und zusehen, wie sie verzweifelt versuchen, den komplett ohne Halsband/Leine/Geschirr auszubilden im Gehorsam - dann können sie nämlich nimmer ruckeln und tun und machen, dann müssen sie dem Hund tatsächlich zeigen, wie er mitkommen kann, daß er ihnen vertrauen kann, und auch zeigen, daß er bei ihnen bleiben soll - mit Herlocken beim Welpen und Bestätigung der richtigen Laufrichtung, statt mit Leinengerucke!


    Ich sag immer ein Beispiel: ich steh mit Dir am Schaufenster beim Bummeln und möcht weitergehen. Soll ich Dich dann, wenn mir langsam kalt oder langweilig wird, einfach an der Jacke weiterzerren, oder würdest Du es bevorzugen, wenn ich Dich einfach anspreche und sage "können wir bitte weitergehen"? Solche Trainer sind dann wohl eher die, die Dich eher an der Jacke weiterzerren würden...... :headbash: Ich würde sowas auch nicht wollen für meinen Hund in der Ausbildung...

  • Hallo,


    also offenbar findest du diese "Methoden" komisch. Das kann ich gut verstehen. Dass sie funktionieren heißt nicht dass sie gut sind und schon gar nicht dass sie alternativlos sind.
    Ich weiß ja nun aus der Entferung nicht wie heftig der "Ruck" an der Leine, aber eine Schleppleine am Halsband zu befestigen zeugt in meinen Augen von Inkompetenz. Nehmen wir an die SL ist 5m lang. Heißt also der Hund kann im ungünstigsten Fall, wenn er die komplette Entfernung hinter dir ist (od. flüchtet!), 10m Strecke zurücklegen (5m hinter dir + 5m vor dir) bis er als vollem Lauf von xxkm/h auf 0 gestoppt wird. Da dürfte der empfindliche Halswirbel extrem leiden (vorsichtig formuliert!) - deinem Hund können dadurch heftige Schäden zugefügt werden....die Größe des Hundes spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Das ist schlicht gefährlich!
    Die Leine ist für meinen Hund ein Objekt das Vertrauen schafft. Wenn ich sie ihm anlege, dann um ihm Sicherheit zu vermitteln. Natürlich begrenze ich ihn auch damit, aber eben nicht ausschließlich. Aber zwischen begrenzen und strafen liegt meiner Meinung nach schon ein Unterschied. In erster Linie FÜHRE ich ihn mit der Leine und gebe IHM Sicherheit. Das schafft Vertrauen!
    Sitz und Platz sollte man schon ohne Druck und körperliche Einwirkung trainieren können....als Laie! Für einen TRAINER halte ich das Wissen darum wie man dieses Ziel erreicht für selbstverständlich....eigentlich für das Minimum. "Einfordern" kann man nur etwas das vom Hund auch zu 100% verstanden wurde! Also erst das erwünschte Verhalten trainieren - so dass er es freudig macht (runterdrücken trägt da m.M.n. nur wenig zur "Freude" bei) - dann den entsprechenden Laut (Wort, Kommando...) dafür einführen. Wäre meine Vorgehensweise.


    Tschüss und viele Grüße
    Ralf

  • Das was Corinna fragt, ist mir auch in den Sinn gekommen. Welche grundsätzliche Haltung hast du deinem Hund gegenüber? Möchtest du ihm fair etwas beibringen oder ohne RückSicht auf Verluste den Hund zum Funktionieren bringen?

  • Also die Methoden, mit denen in dieser Hundeschule gearbeitet wird, wären nichts für mich. Mein Hund sollte sich beispielsweise ins Platz legen, weil er weiß, dass ich das "mag" und er für ein Verhalten das ich mag, entsprechend belohnt wird (Spiel, Lecker, Knuddeln). Und sich nicht schnell ins Platz schmeißen weil er weiß, dass er sonst Ärger bekommt (nach unten gedrückt wird etc.).

  • Zitat

    Also die Methoden, mit denen in dieser Hundeschule gearbeitet wird, wären nichts für mich. Mein Hund sollte sich beispielsweise ins Platz legen, weil er weiß, dass ich das "mag" und er für ein Verhalten das ich mag, entsprechend belohnt wird (Spiel, Lecker, Knuddeln). Und sich nicht schnell ins Platz schmeißen weil er weiß, dass er sonst Ärger bekommt (nach unten gedrückt wird etc.).



    Ich bin ganz bei dir und arbeite auch selbst in dem Sinne, allerdings hab ich nicht zuletzt deshalb einige Umsetzungs- und Verständnisprobleme, hatte ich auch schonmal in nem eigenen Thread von mir angedeutet, aber da wurde nicht drauf eingegangen - vielleicht kannst dus kurz in ein paar Sätzen erklären....


    Der Hund hat ja die Wahl: Mach ich Platz, oder nicht. Mache ich Platz, bekomm ich was Leckeres. Mache ich nicht Platz, bekomme ich (in unserem Falle jetzt nichts negatives, sondern halt:) nichts Leckeres. Und sonst passiert nichts. Und wenn sich der Hund jetzt aber denkt "Och ich könnt jetzt aber auch mal auf n Leckerchen verzichten und stattdessen aufstehen - macht mir genau so Spaß." .... dann hat man ja ein Problem, oder? Ich meine, nur weil der Hund weiß, was er bei einem Kommando machen soll, um was feines zu bekommen, macht er's ja noch lange nicht? Zumindest meine nicht :-/ :???:

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