"Der Hundeflüsterer" mal rein sachlich betrachtet

  • Ich sehe den Unterschied und den Grund, weshalb Martin Rütter eben nicht so "belangt" wird, trotzdessen er manch ebenfalls "fragwürdige" Methoden verwendet darin, dass er Hunden nun mal nicht so offensichtlich Schmerzen zufügt. Er arbeitet auch mit den Effekten des Überraschungs- oder Schreckmoments, aber Millan tritt definitiv auch mal zu. Und ich finde es traurig, dass man darüber streiten muss, ob dies ein Tritt ist oder jenes... Am besten stelle man sich das ganze Mal an einem menschlichen Kind vor. Mal sehen, ob es dann immernoch "nur ein Stupser" war. Denn gegen diese hab ich auch nix einzuwenden. Und da ich nicht per se was gegen Millan habe, fänd ich "Stupser" also echt ok. Meiner Meinung nach sind es aber oft keine bei ihm.

    Und nein, Millan tut das auch nicht immer und in jeder Sendung. Aber in manchen eben schon. Und ebenso wie keine Erotik/Gewaltszenen im Nachmittagsprogramm laufen, so find ich, muss man sowas ja nicht unbedingt gutheißen oder unterstützen.
    Der Vergleich zur Super Nanny passt da sehr gut, finde ich. Die Nanny hatte ja damals wohl auch aufgehört, weil RTL verlangt hat, dass die Kinder sich schlimmer darstellen sollten wie sie waren und die Nanny dann dementsprechend auch härter durchgreifen sollte- das ganze insgesamt weiter von der Realität abweichen würde. Könnte mir durchaus vorstellen, dass es bei Millan teilweise genauso ist (oder sogar zum Großteil). Nur mit dem Unterschied, dass er weitermacht. Wenn ihr Recht habt und der Trend mit seinen aktuellen Folgen besser wird, dann bin ich beruhigt. Andernfalls bleibe ich aber bei meiner Meinung.

  • Zitat

    Ist das hier eine Diskussion über Rütter? In jedem CM Thread dasselbe: ist man gegen Millan, dann ist man automatisch für Rütter. Ist doch auch nicht so?! Für mich funktionieren solche Sendungen nicht, denn es gibt einfach Menschen, die wirklich alles stumpfsinnig nachmachen. Die Supernanny war ja auch so eine furchtbare Sendung, finde ich, als Pädagogin.

    Zum Stupsen: Ich berühre meine Hunde auch, wenn sie sich aufregen, aber ich berühre sie wirklich nur. Millan sagt ja selber, dass er damit einen Biss simuliert.

    .....solche Sendungen "funktionieren" generell nur für Leute, die "geerdet" sind und nicht jeden Mist, der in der Glotze läuft, für bare Münze halten....manchmal möchte ich schon an den gesunden MEnschenverstand appelieren und zum Nachdenken anhalten, wenn es um eine SENDUNG geht.... Was ist z. B. mit "Frauentausch".... was da vorgelebt wird, ist in meinen Augen gravierend.... da werden Kinder unterdrückt, zusammengepfiffen, Erwachsene Menschen brüllen sich an und heißen sich sonstwie..... wenn man danach geht, dass sich jemand ein Beispiel daran nehmen würde und das nachahmt, dann dürfte NICHTS mehr ihm Fernsehen laufen, weil man könnte sich ja aus Allem und Jedem ein Beispiel ziehen.....

    Zu CM: Dass er polarisiert, eh klar! Aber, ich finde es merkwürdig, dass hier so viele Menschen aufgrund von "dies und das", was in seinen Sendungen gezeigt wird, gleich ALLES verfluchen was er macht...... nur Schwarz und Weiß...... Also, ich erzählte ja bereits, dass ich CM bevor ich wusste, dass Milo bei uns einziehen würde, bereits ansah, weil es mich interessierte, mit welchen Problemen (selbstauferlegt) manche Halter "zu kämpfen" haben. Und ich filtrierte mir hilfreiche Dinge heraus, WARUM der Hund so geworden ist und dass oftmals Kleinigkeiten genügen (Hund von der Couch verscheuchen, wenn er sie für sich vereinnahmt, das Futter erst freigeben, bevor Hund hindarf etc, etc, etc) um dem Hund zu vermitteln, was von ihm erwartet wird und wie er sich in der Familie verhalten muss, damit es funktioniert. Genauso, wie der Halter sich verhalten muss, damit es funktioniert.

    Ich kann da leider nicht "schwarz-weiß-denken", und wenn jemand aufgrund von CM Sendungen jetzt urplötzlich ein Elektrohalsband kauft um es seinen Hund anzulegen, oder seinen Hund prügelt und schlägt....dieser jemand hat dann ganz andere Probleme, wie ich finde.... denn, er schaltet demnach sein Hirn komplett ab und fehlinterpretiert die Vorgehensweise mitsamt des Nutzens..... und um auf Rütter & Co. zu kommen.... ich habe noch nie einen Hundetrainer, ob im Fernsehen etc, noch real erlebt, mit dessen Vorgehensweisen ich eins zu eins und absolut einverstanden wäre..... hätte ich mir als Guru einen Rütter ausgesucht, dann wäre mein Hund mit sicherheit nicht so gut geraten, wie er geraten ist! Ich hätte aber aufgrund seiner Sendungen seine Methoden in sämtlichen Fällen einfach auf meinen Hund übertragen KÖNNEN, nur hab ich mein Hirn eingeschaltet und niemals nach Schema F gearbeitet......

    Leute, die einen CM (oder, egal welchen Trainer, Hundeguru etc ) demnach komplett "nachahmen" wollen, sind in meinen Augen eigentlich nicht fähig ihren eigenen Hund zu führen, weil sie die Quintessenz der Erziehung nicht verstanden haben..... genauso, wenn Eltern ihre Erziehung von der Super-Nanny herleiten.... ich rede nicht von einzelnen Segmenten, sondern vom Großen und Ganzen.... WER tut das bitte? Ist es nicht etwas naiv zu sagen, dass CM etc. dafür verantwortlich sein könnte, wenn ein Hundehalter ihn nachahmen möchte? So dürfte ein Film wie "Spiderman" nicht mehr ausgestrahlt werden, sonst könnten sich ein paar Menschen für diesen halten... :headbash: (NA, Verrückte gibt es natürlich immer....)

    Und, als mein Hund letztens im Urlaub bei meinen Eltern einfach an seinen Napf gegangen ist, weil meine Mutter "Wursti" reinwarf, dann hat er von mir mit der Flachen Hand eine auf den Arsch bekommen. Man stelle sich vor, das arme Tier :lol: Hab ich mal schnell und nachhaltend seine grauen Zellen wieder wachgerüttelt und ihn daran erinnert, dass nicht alles sofort seins ist..... Traumatisiert ist er jetzt und hat kein Vertrauen mehr zu mir :lachtot:
    Ich habe ihn damit gebrochen, ganz bestimmt.... meine Güte....

  • Zitat

    Ist das hier eine Diskussion über Rütter? In jedem CM Thread dasselbe: ist man gegen Millan, dann ist man automatisch für Rütter. Ist doch auch nicht so?! Für mich funktionieren solche Sendungen nicht, denn es gibt einfach Menschen, die wirklich alles stumpfsinnig nachmachen. Die Supernanny war ja auch so eine furchtbare Sendung, finde ich, als Pädagogin.

    Zum Stupsen: Ich berühre meine Hunde auch, wenn sie sich aufregen, aber ich berühre sie wirklich nur. Millan sagt ja selber, dass er damit einen Biss simuliert.


    Och ich beisse Sam auch mit der Hand beim spielen. Isn grosser Hund ders auch gern mal kernig mag. Da er selbst zum spielen auffordert hat er damit auch kein Problem. Aber wer weis vielleicht hat der auch ne masochistische Ader :smile:

  • Zitat

    Und, als mein Hund letztens im Urlaub bei meinen Eltern einfach an seinen Napf gegangen ist, weil meine Mutter "Wursti" reinwarf, dann hat er von mir mit der Flachen Hand eine auf den Arsch bekommen. Man stelle sich vor, das arme Tier :lol: Hab ich mal schnell und nachhaltend seine grauen Zellen wieder wachgerüttelt und ihn daran erinnert, dass nicht alles sofort seins ist..... Traumatisiert ist er jetzt und hat kein Vertrauen mehr zu mir :lachtot:
    Ich habe ihn damit gebrochen, ganz bestimmt.... meine Güte....

    ....hört sich an als ob du darauf stolz wärst deinen Hund wegen einem Fehler deiner Mutter zu bestrafen.... :roll:
    Hört dein Hund auf kein "Nein" oder angebotenes Alternativverhalten "Nein - komm her/sitz etc." + Freigabe das du ihn sofort wegen soetwas schlagen musst?

  • Zitat

    ....hört sich an als ob du darauf stolz wärst deinen Hund wegen einem Fehler deiner Mutter zu bestrafen.... :roll:
    Hört dein Hund auf kein "Nein" oder angebotenes Alternativverhalten "Nein - komm her/sitz etc." + Freigabe das du ihn sofort wegen soetwas schlagen musst?

    Man sollte sich mal von dem Gedanken freimachen, niemals nie nicht den Hund irgendwie "unfair" behandeln zu wollen. Jedem passiert das - auf die ein oder andere Weise. Die eine ist offensichtlicher als die andere. Das macht die eine nicht besser als die andere.

  • Unabhängig von seinen Methoden ist es seine Philosophie, Hunde prinzipiell in "calm and submissive" zu bringen, mit der ich mich nicht anfreunden kann. Dieses ständige "devot" und "unterwürfig" will ich nicht im Zusammenhang mit meinen Hunden sehen. Ich liebe lebensvolle, temperamentvolle, selbstbewußte Hunde, die auf der Basis von durchaus gegenseitigem Vertrauen und Respekt mit mir interagieren. Würden meine Hunde wie die von CM therapierten sich mir nur mit Zeichen der Unsicherheit, der Unterwerfung, der Beschwichtigung nähern, wäre ich regelrecht entsetzt. Meine Hunde dürfen die Rute hochtragen, sollen sie sogar. Ich will keine ruhigen Hunde im Sinne der von CM hervorgerufenen erlernten Hilflosigkeit, die mit gesenktem Kopf und gesenkter Rute alles, auch aufgezwungene Kontakte zu fremden Menschen, Hunden und angsteinflößenden Situationen, über sich ergehen lassen. Meine Freude ist, Hunde zu sehen, die bewußt ohne Angst die Entscheidung treffen, meinen Wünschen nachzukommen, weil sie das Vertrauen haben, auch davon zu profitieren.

    Das ist wohl eine grundsätzliche Frage der Hundehaltung, ob man den stillen, genügsamen Diener sucht, der bedürfnisarm mitläuft und das eigene Leben nicht weiter beeinflußt, oder ob man dem Hund soviel Wert beimißt, daß man Ecken und Kanten nicht grundsätzlich als wegzuschleifende Probleme ansieht, sondern als Ausdruck hündischer Individualität, mit der man sich fast wie bei einem Mitmenschen auseinandersetzen muß.

  • Zitat

    Man sollte sich mal von dem Gedanken freimachen, niemals nie nicht den Hund irgendwie "unfair" behandeln zu wollen. Jedem passiert das - auf die ein oder andere Weise. Die eine ist offensichtlicher als die andere. Das ma cht die eine nicht besser als die andere.


    Man kanns auch echt übertreiben...das ist mir etwas zuviel Gutmenschtum. Ich patsche meinen auch auf den arsch und das als schlagen oder bösemStrafe zu bezeichnen...da muss ich doch etwas lachen. Mir sind solche Eiferer ehrlich gesagt auch etwas suspekt.

  • Zitat

    Unabhängig von seinen Methoden ist es seine Philosophie, Hunde prinzipiell in "calm and submissive" zu bringen, mit der ich mich nicht anfreunden kann. Dieses ständige "devot" und "unterwürfig" will ich nicht im Zusammenhang mit meinen Hunden sehen. Ich liebe lebensvolle, temperamentvolle, selbstbewußte Hunde, die auf der Basis von durchaus gegenseitigem Vertrauen und Respekt mit mir interagieren. Würden meine Hunde wie die von CM therapierten sich mir nur mit Zeichen der Unsicherheit, der Unterwerfung, der Beschwichtigung nähern, wäre ich regelrecht entsetzt. Meine Hunde dürfen die Rute hochtragen, sollen sie sogar. Ich will keine ruhigen Hunde im Sinne der von CM hervorgerufenen erlernten Hilflosigkeit, die mit gesenktem Kopf und gesenkter Rute alles, auch aufgezwungene Kontakte zu fremden Menschen, Hunden und angsteinflößenden Situationen, über sich ergehen lassen. Meine Freude ist, Hunde zu sehen, die bewußt ohne Angst die Entscheidung treffen, meinen Wünschen nachzukommen, weil sie das Vertrauen haben, auch davon zu profitieren.

    Das ist wohl eine grundsätzliche Frage der Hundehaltung, ob man den stillen, genügsamen Diener sucht, der bedürfnisarm mitläuft und das eigene Leben nicht weiter beeinflußt, oder ob man dem Hund soviel Wert beimißt, daß man Ecken und Kanten nicht grundsätzlich als wegzuschleifende Probleme ansieht, sondern als Ausdruck hündischer Individualität, mit der man sich fast wie bei einem Mitmenschen auseinandersetzen muß.

    Du darfst halt nicht vergessen, dass hier Problemfälle gezeigt werden. Sprich: da ist ja schon irgend etwas aus dem Gleichgewicht.

  • Zitat

    Du darfst halt nicht vergessen, dass hier Problemfälle gezeigt werden. Sprich: da ist ja schon irgend etwas aus dem Gleichgewicht.

    .... oder, was von CM und seinen Kunden als "aus dem Gleichgewicht" betrachtet wird. Ein junger Dalmatiner, der am Rad dreht, weil er zur Bewegungslosigkeit verurteilt ist, fällt für mich z.B. nicht unter Problemfall. Seine Besitzer allerdings schon. ;)

  • Zitat

    Man sollte sich mal von dem Gedanken freimachen, niemals nie nicht den Hund irgendwie "unfair" behandeln zu wollen. Jedem passiert das - auf die ein oder andere Weise. Die eine ist offensichtlicher als die andere. Das macht die eine nicht besser als die andere.


    Ob man jetzt versucht seinen Hund nie unfair zu behandeln oder damit rumprahlt, dass man ihn schlägt ist aber auch noch ein meterweiter unterschied... |)

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