Dieses renitente Dackeltier! Leinenführigkeit

  • Hallo zusammen!


    Ich liebe mein Dackeltier! Wirklich! Aber manchmal treibt er mich an den Rande des Wahnsinns! :hilfe:
    Seit einem halben Jahr versuche ich, ihm beizubringen, ordentlich an der Leine zu laufen und ich kriege es einfach nicht hin. :|
    Klassisches Beispiel: Bertram zieht an der Leine. Ich bleibe stehen, gehe ein, zwei Schritte rückwärts, er folgt und geht ins Fuß (immerhin...). Bestätigung und weiter geht's. Drei vier Schritte läuft er ganz, ganz toll - um sich dann mit vollem Karacho wieder in die Leine zu schmeißen. :verzweifelt: So geht das den ganzen Spaziergang und ehrlich? Es nervt!!!
    Habt Ihr noch Ideen, wie ich mit ihm vielleicht effektiver üben kann? Ich würde echt wahnsinnig gerne mal entspannt spazieren gehen.

  • Ein schönes Jojo- Spiel habt ihr zwei da :)


    Wenn er diese 3-4 Schritte schön neben dir läuft, belohnst du das fleissig? Oder kann es sein, dass du ihn belohnst wenn er nach dem stehenbleiben zu dir kommt? Belohnst du ihn also im Endeffekt für das zu dir kommen oder für das neben dir laufen? Ein kleiner aber sehr wichtiger Unterschied!

  • Ich belohne, wenn er schön neben mir läuft. Momentan also nach zwei bis drei Schritten. Plan war eigentlich, nach und nach die Belohnungsintervalle zu verlängern. So weit kommt es aber gar nicht erst.

  • Same here. Warte auch über Tipps dankbar... ich belohne das Laufen mit normalen Leckerlies. Beim ultra Leckerlie war es auch nicht anders :/

  • Ich hab auch so ein lernresistentes Objekt (halber Dackel ;) ) zu Hause ^^ hatte bis dato auch schon alle Arten des Leinentrainings durch und habe dann hoffnungsvoll die letzte Option probiert.
    Und sie funktioniert!
    Ich blockiere ihn immer mit meinem ganzen Körper sobald seine Beine meine überholen. Ich drehe mich also immer um das Bein, auf dessen Seite der Hund läuft.
    Es War anfangs echt hart, der Köter hatte stets interessanteres im Sinn als neben/hinter mir zu gehen ;)
    Aber 3 Wochen konsequent durchgezogen und es klappt...ab und an muss ich ihn mal ermahnen aber im Großen und Ganzen klappt es!

  • Ich würde Dir sehr die Doppelführung von Geschirr und Halsband empfehlen und dazu einen langen und konsequenten Atem. Dackel sind recht stur, hartnäckig und die merken sich viel zu viel!


    Doppelführleine an das Geschirr und gleichzeitig das andere Ende an das Halsband. Empfehlen würde ich hier ein Zug-Stopp-Halsband aus Leder. Angepasst an den Halsumfang merkt Dackelchen wann das Ende erreicht ist und wird sich anpassen.


    Das Problem ist, dass Dein Dackeltier das Stehen-bleiben, Zurück-Laufen verinnerlicht hat und für ihn ist es logisch nicht nachvollziehbar, was Du eigentlich von ihm willst. Er versteht es einfach nicht!


    Bei der Doppelführung hältst Du die Leine vom Geschirr so kurz, dass der Dackel Fuß laufen muss, keine große Spannweite hat, aber dennoch diese Leine nicht straff hängt. Dennoch recht kurz. Das Geschirr soll dem Dackeltier das Gespür vermittel, welche Kraft er aufbringt um sich gegen die Leine zu stemmen und gleichzeitig ihm auch aufzeigen, dass dieser Kraftaufwand gar nicht notwendig ist. Du kannst ihn also gut mit seinem Gewicht zurück halten.


    Mit dem anderen Leine am Halsband tust Du gar nichts - nur lenken, wenn erforderlich; also Richtungswechsel durch leichten Zug anzeigen.


    Dein Dackelchen ist bereits durch die Zieherei am Hals so unempfindlich geworden, dass es eine zeitlang dauern wird, bis er auf minimalen Zug reagiert. Bedenke: Zug bedeutet immer Gegenzug. Je intensiver Du ziehst, umso stärker wird das Dackeltier ziehen und umso unempfindlicher wird er auch am Hals.


    Übe erst einmal zuhause im gewohnten und nicht so sehr abgelenkten Umfeld. Setze Belohnungshappen ein (solche Leckerlis, die der Hund nicht in seinem Napf findet - Käsewürfel, winzige Lyonerstücke); bestätige immer, wenn er locker an der Leine läuft.


    Hab Geduld und mache langsame Schritte vorwärts. Erst wenn es zuhause gut mit der Doppel-Leinenführung klappt, dann gehe nach draußen.

  • Ach, was ich vergessen habe: Dackel mögen keine Langeweile und keine Eintönigkeit.


    Unterbrich den Geradeaus-Lauf (wenn Du merkst, es wird ihm langweilig und er will wieder ziehen), mit einem Rückwärtsgang (Du läufst Rückwärts und das Dackeltierchen muss Dir im Vorwärtsgang direkt auf Dich zu gehend), folgen.


    Nichts ankündigen, einfach rückwärts gehen und ganz dick loben, wenn er folgt.


    Genauso kannst Du dann auch wieder plötzlich die Richtung nach vorne oder seitlich wechseln.


    Übe das aber erst einmal zuhause!

  • Anfänglich habe ich imer geübt, wenn der Dackel "durch" war, sprich am Ende von Spaziergängen (er neigt dazu langsamer zu werden, sobald er merkt es geht zum Auto zurück) oder Abends auf der letzten Runde.


    Da ich mit einem Marker arbeite hat er recht schnell begriffen. Ich habe geclickt wenn er auf meine Höhe war oder auch ein Stück vor ohne das die Leine spannte (ich wollte ja einen Hund der nicht in der Leinen hängt und keinen der immer an meiner Seite läuft). Keine Übungseinheit war länger wie 2 Minuten. Nach dem Click folgte das Leckerlie, dass ich immer leicht hinter mich geworfen haben. Während der Dackel sich das Leckerlie holte bin ich langsam weiter gegangen, so das die Leine locker blieb, ich keinen Stillstand hatte und der Hund quasi wieder in die richtige Position gelaufen ist, dann kam wieder C&B und so weiter und so fort.


    Mein Hund ist nicht 100% leinenführig, es gibt einfach viel zu viel interessante Dinge und Begegnungen und Situationen (z.B. am Anfang von Spaziergängen, wenn innerhalb der ersten 50 Meter wirklich alles an Gerüchen aufgesaugt werden muss, egal ob links, rechts, hinten oder vorne), deswegen gestehe ich ihm durchaus zu auch mal in der Leine zu hängen. Passt es in dem Moment nicht, hole ich ihn einfach mit dem Kommando hier zu mir ran und lasse ihn dann die kurze Strecke bei Fuß laufen. Er geht im Geschirr, wie auch am Halsband gesittet und ich nutze in allen möglichen Situationen die Gelegenheit ihn zu bestätigen, wenn er an lockerer Leine läuft.

  • Zitat

    Anfänglich habe ich imer geübt, wenn der Dackel "durch" war, sprich am Ende von Spaziergängen (er neigt dazu langsamer zu werden, sobald er merkt es geht zum Auto zurück) oder Abends auf der letzten Runde.


    Da musste ich gerade ein bisschen grinsen... Bertchen ist NIE durch, also zumindest draußen nicht. Zuhause ist er dann knülle, aber die große Welt da draußen ist viel zu interessant, um zu schwächeln! ;)


    Ich danke Euch sehr für Eure Tipps und Hinweise. Ich werde wohl als nächstes die Geschirr/Halsband-Variante ausprobieren. Das mit dem Blocken habe ich schon versucht, aber der ist so fix und wendig, dass Blocken echt für uns Beide gefährlich wird. :|


    Nochmals lieben Dank Euch! :smile:

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