Fragen an Rottweiler-Halter

  • Weil ich jetzt gleich mit den Viechern in den Wald will schreib ich nur kurz was zum '1.mann-hund'.
    Meine große macht für mich alles!
    Wenn ich mit ihr arbeite braucht sie meist nicht mal einen kex od irgendwas als Belohnung - dafür das ich mich freue würde die wahrscheinlich sogar im Handstand tanzen! (Kex bekommt sie trotzdem ;) )
    Letztens als ich bei meiner omma war waren die Schwiegereltern meiner mom auch dort. Schwiegermama schaut zwischen mir u meiner großen hin u her u sagt ganz erstaunt: 'die schaut dich an wie wenn sie verliebt wäre - u das seit ihr da seid!'
    Diesen Blick sehe ICH permanent.
    Andere bekommen den mit Garantie nie, nie, niemals!!
    Wenn meine mom ihr zb sagt sie soll sich setzen, dann wird sie sich höchstwahrscheinlich setzen - weil sie dann weiter gestreichelt wird.
    Die würde sich um's verrecken nicht hinsetzen einfach 'nur so', u dann vielleicht noch am nassen Boden. Bei mir ja, so schnell kannst gar nicht schauen, aber für andere niemals!
    Das ist zwar sicher anders wenn man von Anfang an zu 2.ist, aber unterschätzt das auf keinen Fall!
    Wenns 'nur' der familienhund zum sport machen ist ist das relativ egal, wenn aber dein mann mit ihm arbeiten soll u Hund bewegt sich nicht wenn du nicht da bist wäre das nicht besonders günstig..


    Meine große zb ist zu mir gekommen mit ca 3j. In die vorige Familie ist sie gekommen mit 7 Monaten. Ich kenne sie schon seit sie dort hin gekommen ist, es war aber nur der Hund von bekannten der regelmäßig unregelmäßig mitgekommen ist zum spazieren od bei mir gepennt hat wenn sie weg mussten.
    Wenn sie zecken hatte musste ich das machen weil sie bei ihnen nicht still gehalten hat.
    Am Kopf angreifen war für sie unmöglich, bei mir hat sie den Kopf am Schoß gelegt das ich ihre Nase kratzen konnte.
    Als sie eine augenentzündung hatte musste ich die tropfen rein geben weil sie nach denen geschnappt hat.
    Ich war die die was mit ihr unternommen hat, u somit war ich schon damals, als sie noch in der alten Familie war, diejenige die den 'verliebt-blick' bekommen hat, nicht ihre eigentlichen Leute!!
    Es ist also nicht besonders unwahrscheinlich das 'nach Feierabend bissl mit ihm spielen u 2x/Woche am hundeplatz' nicht ausreichen!


  • Das kann ich so unterschreiben.
    Obwohl ich noch bei meiner Mutter wohne, hört Anju auf niemanden, außer auf mich. Ich bin diejenige die sich um sie und alles andere kümmert, zu dem Rest der Familie hat sie auch keine so starke Bindung aufgebaut.

  • Mein Mann hatte 14 Jahre einen Rottweiler als Ersthund, ein Rüde. Er hat ihn mit 6 Monaten aus schlechter Haltung zu sich geholt. Es gab nie Probleme oder Anfeindungen. Der Hund war ein Prachtexemplar, nicht aggressiv, aber durchaus mit gutem Schutztrieb. Ich habe ihn erst kennen gelernt, als er 8 Jahre alt war und bin vom ersten Tag alleine mit ihm spazieren gegangen, ohne Probleme. Zu der Zeit hatte ich einen Hovawart, das war eine ganz andere Hausnummer.
    Ich habe den Rotti als lernbereiten, gut führbaren Hund kennen gelernt, da gibt es andere Kandidaten, die aggressiver sind.
    Meine Tante hat eine Rottweiler Hündin aus dem Tierheim geholt, auch als Ersthund. Sie sagt heute noch, den besten Hund den ich jemals hatte, danach kamen noch viele andere.
    Übrigens wurde der Rotti meines Mannes als reiner Begleithund gehalten.

  • Zitat

    Du kümmerst dich ja hauptsächlich um den Rottweiler, kommst du mit dem Schutztrieb klar?
    Kannst du damit umgehen wenn dich ein (dir vermutlich körperlich überlegener) Hund anknurrt und das ernst meint?
    Gerade als Ersthundehalter ist man oft nicht sicher genug in dem was man tut, jenachdem wie der Rotti drauf ist nimmt er den Halter dann nicht ernst.


    Sagen wir mal so: ich habe jetzt vielfach darüber gelesen, welche Situationen auf einen zukommen können (Provokationen, Testen etc.), dass Konsequenz und Selbstsicherheit das A und O dem Hund gegenüber sind und was passiert, wenn das nicht frühzeitig gemeinschaftlich gelernt wird (die Großmutter, die nicht mehr in ihr Bett durfte, weil der Rotti-Rüde die zarten furchtsamen Osteoporoseknochen durchschaut hatte). Ich bin daher bemüht und weitestgehend zuversichtlich, damit umgehen zu können. Einfach weil ich die Notwendigkeit sehe, es will und mich auch nicht vom eigenen Hund dominieren lassen möchte. Aber eine Antwort im Sinne von "Na klar, 0 Problem" kann ich nicht geben - als Hundeunerfahrener / -anfänger würde ich mich damit wohl eher selbst diskreditieren.


    Zitat

    Es geht nicht nur darum ob du 40kg an der Leine halten kannst, sondern ob du diese 40kg kontrollieren kannst ;)
    Ich finde es ganz schön schwierig das du dich um den Hund kümmerst und dein Mann mit ihm arbeitet. Rottis schliessen sich idR nur einer Person an. Mein Freund kann zB nicht alles mit meinem Hund machen, der wehrt sich wenn es ihm zu blöd wird.


    Zum ersten Teil - der 40kg-Kontrolle ;) : Ja, da hast du recht. Ich hab, wie gesagt, bisher die Erfahrung mit dem Mix-Rüden aus dem Tierheim machen dürfen und zügig erlebt, dass man nicht lange zögern darf, wenn das Ende der Leine plötzlich abgeht..
    Zum zweiten Teil: Ich habe meinem Mann gestern die Anmerkungen zu der "Arbeitsteilung" gezeigt (ich denke, er wird sich im Verlauf auch noch mal dazu äußern) und schätze, es läuft entweder darauf hinaus, dass die Bemühungen und das Training von uns beiden weitgehend gleichwertig intensiv stattfinden oder auf die Diensthundegeschichte verzichtet wird.


    Zitat

    Will dein Mann VPG machen, so oder so, könnte ich es mir vorstellen. Als reinen Familienhund sehe ich den Rottweiler nicht.


    Warum nicht (kein Familienhund)? Meinst du das im Sinne eines unterforderten Nebenher-Begleiters, der die Familie erheitern soll oder grundsätzlich kein Familienhund? Ich frage, weil er in der Literatur ja durchaus als familientauglicher Gebrauchshund dargestellt wird. Wobei ich mich manchmal frage, inwieweit das Beschäftigungs- und Auslastungspensum sich bei einem Rottweiler von einem anderen großen Hund unterscheidet, der nicht explizit als Wach- / Gebrauchshund deklariert ist. :???:

  • An RottiAnju und dAlis:


    Ist das eine grundsätzliche Schwierigkeit, den Rottweiler auf mehrere Personen gleichwertig zu beziehen oder hängt das maßgeblich vom Interaktions- und Beschäftigungspensum der jeweiligen Personen ab?
    Sympathien spielen bei Hunden ja auch mit eine Rolle, aber die Chancen müssten doch eigentlich gut stehen, dass er uns beide vollwertig akzeptiert, wenn wir uns beide einigermaßen gleichwertig um den Hund bemühen..?
    Oder ist das mehr Wunsch als Realität?


    Ich habe nunmal grundsätzlich mehr Zeit zur Verfügung, aber ich denke am Ende entscheidet auch Qualität der verbrachten Zeit, etwas, was mein Mann also entsprechend nachholen könnte..?

  • Zitat

    Mein Mann hatte 14 Jahre einen Rottweiler als Ersthund, ein Rüde. Er hat ihn mit 6 Monaten aus schlechter Haltung zu sich geholt. Es gab nie Probleme oder Anfeindungen. Der Hund war ein Prachtexemplar, nicht aggressiv, aber durchaus mit gutem Schutztrieb. Ich habe ihn erst kennen gelernt, als er 8 Jahre alt war und bin vom ersten Tag alleine mit ihm spazieren gegangen, ohne Probleme. Zu der Zeit hatte ich einen Hovawart, das war eine ganz andere Hausnummer.
    Ich habe den Rotti als lernbereiten, gut führbaren Hund kennen gelernt, da gibt es andere Kandidaten, die aggressiver sind.
    Meine Tante hat eine Rottweiler Hündin aus dem Tierheim geholt, auch als Ersthund. Sie sagt heute noch, den besten Hund den ich jemals hatte, danach kamen noch viele andere.
    Übrigens wurde der Rotti meines Mannes als reiner Begleithund gehalten.


    Schön zu lesen =)
    Magst du ausführen, was in eurem Fall "durchaus guter Schutztrieb" bedeutete?

  • Zitat

    An RottiAnju und dAlis:


    Ist das eine grundsätzliche Schwierigkeit, den Rottweiler auf mehrere Personen gleichwertig zu beziehen oder hängt das maßgeblich vom Interaktions- und Beschäftigungspensum der jeweiligen Personen ab?
    Sympathien spielen bei Hunden ja auch mit eine Rolle, aber die Chancen müssten doch eigentlich gut stehen, dass er uns beide vollwertig akzeptiert, wenn wir uns beide einigermaßen gleichwertig um den Hund bemühen..?
    Oder ist das mehr Wunsch als Realität?


    Ich habe nunmal grundsätzlich mehr Zeit zur Verfügung, aber ich denke am Ende entscheidet auch Qualität der verbrachten Zeit, etwas, was mein Mann also entsprechend nachholen könnte..?


    Wie gesagt, meine Mutter akzeptiert sie zwar, hört aber bei ihr nicht so wie bei mir. Ein Rottweiler hat in der Regel nur eine Bezugsperson und diese sucht er sich selbst aus. So habe ich es jeden Falls kennen gelernt.


    Meine Chefin und ihr Mann hatten immer Rottweiler. Alle von den Rottweilern haben sich immer nur an meiner Chefin orientiert, nur der letzte nicht, der war total auf ihren Mann fixiert. Dabei haben beide gleich viel mit den Hunden unternommen. Daher finde ich auch, ein Rottweiler ist kein optimaler Familienhund. Er kann sicher gut in einer leben, aber dann muss die Familie auch damit leben können das es für diesen Hund nur eine Nr. 1 gibt.

  • Zitat


    Warum nicht (kein Familienhund)? Meinst du das im Sinne eines unterforderten Nebenher-Begleiters, der die Familie erheitern soll oder grundsätzlich kein Familienhund? Ich frage, weil er in der Literatur ja durchaus als familientauglicher Gebrauchshund dargestellt wird. Wobei ich mich manchmal frage, inwieweit das Beschäftigungs- und Auslastungspensum sich bei einem Rottweiler von einem anderen großen Hund unterscheidet, der nicht explizit als Wach- / Gebrauchshund deklariert ist. :???:


    Ist jetzt nur meine persönliche Meinung, aber man holt sich keinen Gebrauchshund (und da gehört halt auch der Rottweiler dazu) um ihn als reinen Begleithund zu halten! Ja ok, wenn man einen Rotti oder nen DSH etc. irgendwie aus dem Tierheim übernimmt ist das wieder eine andere Sache, häufig haben die Hund auch ganz andere Baustellen, als das man auch noch wirklich sportlich mit ihnen arbeiten könnte...Aber wenn man sich dazu entschließt einen Gebrauchshund als Welpe vom Züchter ins Haus zu holen, dann sollte man ihn auch dementsprechend auslasten! Ansonsten gibt es ganz viele tolle Rassen, die für das reine Begleithunde-Leben besser geeignet sind.


    Wir haben gerade gestern Abend auf dem Hundeplatz eine Frau gehabt, die kam wegen den Auffälligkeiten ihres Rottis...Gerade mal 1 Jahr alt und bisher als Begleithund gehalten... Der Rüde lässt sie in der Wohnung ganz gerne mal stramm stehen, wenn es ihm nicht behagt das sie bspw. durch den Flur geht, oder packt auch schonmal zu wenn sie ihm etwas wegnehmen möchte (meistens nur Luft schnappen, aber das reicht ja auch schon aus)! Sie überlegte halt jetzt nach einem Jahr das er wohl doch etwas mehr Beschäftigung braucht, aber sie war vollkommen überzeugt davon das ihr kleiner süßer Rüde niemals in so einen Ärmel beißen würde oder gar einen Mann anbellen könnte! Der Hund hatte dann auf dem Platz einen dermaßen großen Spaß, dass sie jetzt wohl häufiger wiederkommt auch in der Hoffnung, dass sie ihn zu Hause dann besser führen kann!

  • Schlussendlich müsst ihr es sowieso selbst wissen und ihr werdet eh tun was ihr wollt :D


    Ich wüsste nicht warum man sich einen Gebrauchshund holen sollte wenn man keinen Sport mit ihm machen möchte. Klar kann es ein wunderbarer Familienhund sein (meinen kann ich mir mit nem Kleinkind nicht vorstellen, das wäre MIR zu stressig, er ist aber auch jung) wenn die Auslastung stimmt.


    Mein Hund ist unerträglich ohne das Training auf dem HuPla, das weiss ich, weil ich auch schon mal zwei Wochen keine Zeit hatte (der Hund hatte da trotzdem genug Beschäftigung).
    Aber wenn dein Mann ihn zum Diensthund ausbildet oder sonst Sport mit ihm macht kann das auch als Ersthundehalter klappen mit nem Rotti. Man muss einfach wissen worauf man sich einlässt und das ganze logischerweise auch wirklich wollen.


    Mein Freund und ich waren übrigens schon vor dem Hund zusammen und haben ihn uns gemeinsam geholt. Obwohl mein Freund den Zwerg mit aufgezogen hat ist er extrem auf mich fixiert. Natürlich befolgt er Kommandos wenn mein Freund die gibt (das mussten wir allerdings üben :hust: ) und er kann auch alleine mit ihm spazieren gehen. Jedoch lässt er ihn nicht von der Leine und wenn doch, passiert irgend ne Katastrophe^^ Obwohl mein Freund echt konsequent und irgendwie sogar strenger mit ihm ist als ich. Sicher mag er auch andere Menschen, er lässt sich auch streicheln und spielt mit denen. Aber er nimmt die nicht für voll, ich weiss nicht wie ich das beschreiben soll...er ist irgendwie nicht recht bei der Sache.


    Was mir noch eingefallen ist, ihr habt den Boxer ja ausgeschlossen weil er sabbert. Das tut der Rotti auch!
    Ausserdem können sie nicht trinken ohne die ganze Wohnung unter Wasser zu setzten und sie haaren ABARTIG :D Das erwähne ich jetzt nur weil es echt nervig ist und immer überall steht Rottis seien so Pflegeleicht :headbash:

  • Bei nem Rotti kannste halt auch alles erwischen, was sie alle gemeinsam haben ist die Sturheit (vor allem in der Pubertät) und auch den starken Schutztrieb, ansonsten kann vom Wesen echt alles dabei sein. Ich denke der Rotti fordert sehr viel damit erstmal richtig zugang zu ihn zu finden.
    Das richtige Maß an sensibilität und gleichzeitiges durchsetzungsvermögen zu finden braucht bestimmt ne weile. Unterschätzt nicht die Kraft die ein Rotti hat und das man ihm zeigen muss das man selbst der Herr/Frau im Haus ist, sonst hat man schnell 50kg launischer Hund der macht was er will. Das mit dem 1Herrchen Hund kann ich z.B. bei unserem garnicht bestätigen - er ist zwar "Meiner" aber bei meiner Freundin verweigert er nicht plötzlich alles.
    Stellt euch ausserdem auf Vorurteile ein, ein Rottweiler ist bei den meisten als "Kampfhund" verschrien und die vorurteile sind auch noch sehr verbreitet. Versucht entsprechend sehr früh kontakte zu Hundehaltern zu bekommen und zu halten wenn euer Welpe mal größer ist. Aso unser Rotti ist auch bei uns ersthund Gewesen, mag sicherlich einfachere Rassen geben, aber mit Liebe & Einsatzwillen kriegt man das schon hin. Ansonsten sind es traumhafte Hunde, bissel eigensinnig aber ansonsten massig tolle Charaktereigenschaften, tolle Familienhunde und vor allem Begleiter durch dick & dünn ;)

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