Fragen an Rottweiler-Halter

  • Wenn sich beide wirklich gleich viel beschäftigen u gleich viel machen, wird der Hund natürlich lernen das er bei beiden hören muss.
    Aber trotzdem waren bis jetzt alle die ich kennen gelernt hab so, das es eine Person gibt die für den Hund quasi der Mittelpunkt seiner Welt ist, u alle anderen aus der Familie kommen danach. Danach kommt lange zeit gar nix, u dann gibt's noch ein paar bekannte oa die halt auch gemocht werden.
    Aber nur weil jmd anderes gern gemocht wird, heißt das noch lange nicht das man für den auch irgendetwas macht, u schon gar nicht das man für den genauso arbeitet (wenn überhaupt :roll: )!
    Zb:
    * Meine mom sagt zum stinkstiefel 'setz dich', u sie setzt sich - entweder weil sie weiter gestreichelt wird, einen kex bekommt, od zumindest denkt das das passieren wird. Passiert das nicht, steht die schneller wieder auf als du schauen kannst. Also einfach nur so hinsetzen u dort bleiben, ohne 'Gegenleistung', das macht sie für mich, für jmd anderen ganz sicher nicht!
    * wir kommen nh, madame ist saudreckig u nass u muss darum in die dusche. Ich stell mich neben die dusche, zeig mit der Hand hin u sag: 'na los, hüpf rein', u sie macht.
    Freund macht genau das gleiche - sie rührt kein ohrwaschl. Freund geht hin, nimmt sie am Halsband u zieht sie in die Richtung - vielleicht lässt sie sich bis vor die dusche ziehen, aber spätestens dort wird er angeknurrt wenn er weiter zieht. Wenn nicht aller aller spätestens da Schluss ist u er sie in Ruhe lässt, wird sie nach ihm schnappen.


    Kurz gesagt, so kleinzeug (zb sitzen in der kü für einen kex) machen sie bald für jmd - teilweise wirken sie dabei wie wenn sie demjenigen halt einen gefallen tun, a la 'na gut, wenns dich glücklich macht, mach ich dir halt die freude :muede: '.
    Aber bei 'wichtigen' Dingen (nein, der bello wird jetzt nicht verhaut!) ist man da ganz flott abgeschrieben wenn man nicht derjenige ist den herr/frau rottweiler zu seinem Mittelpunkt des Universums erklärt hat.





    Meine verstorbene Hündin zb hat meine mom geliebt!
    Einfach so, vom ersten Moment wo sie sie gesehen hat! Obwohl die nie irgendwas mit ihr gemacht hat; sie war paar mal mit uns zusammen mit spazieren, aber sie hat nie etwas extra mit ihr gemacht. Eigentlich hatte meine mom anfangs sogar echt schiss vor ihr! (Ich werd das nie vergessen: mom hält mit dem Auto neben mir, u der schneck stand schräg hinter einem geparkten Auto, mom konnte sie also nicht sehen. Weil ich sie da erst ein paar Tage hatte wusste sie aber noch nix vom 'neuen' hund. Mom bleibt also stehen, beugt sich zur Beifahrerseite, macht die Tür auf, ich bück mich runter zum 'hallo' sagen, u in dem Moment rennt der schneck neben mir vorbei, springt mit einem Satz ins Auto am Beifahrersitz, bleibt 1cm vor mom's Gesicht stehen - u himmelt sie an.
    Das 'anhimmeln' hat die aber leider gar nicht mitbekommen! Die saß da, ganz still, hat sich keinen mm bewegt, u hat fast geflüstert: 'd-a-n-i-e-l-a-! Die Zähne! Die Zähne!' Ich weiß, eigentlich nicht lustig weil sie wirklich schiss hatte, aber ihr Blick u ihre haltung, plus so wie der Hund da drinnen saß, u dann noch 'die Zähne! Die Zähne!', ich musste so lachen das ich nicht mal was machen konnte :lachtot: )
    Warum sie sie also so gern mochte, ich weiß es nicht, aber die hätte alles getan nur damit meine mom in ihre Richtung schaut!

  • An RottiAnju:
    Alles klar, gut zu wissen. Das hatte ich in den Büchern bisher auch noch nicht so gelesen!


    An JarJarBinks und Chickenbanicken:
    Okay, jetzt ist klar was gemeint ist. Ich hoffe aber, ihr habt jetzt nicht rausgelesen, dass wir einen reinen Begleithund wollen!?
    Auf VPG bzw. Vielseitigkeitssport hat mein Mann furchtbar viel Lust. Der möchte z.B. keinen reinen Begleithund.
    Ich sehe die Notwendigkeit bei einem Rottweiler ein, hätte aber prinzipiell auch kein Problem mit einem kleinen oder mittelgroßen Hund völlig anderer Rasse.


    Zitat

    Wir haben gerade gestern Abend auf dem Hundeplatz eine Frau gehabt, die kam wegen den Auffälligkeiten ihres Rottis...Gerade mal 1 Jahr alt und bisher als Begleithund gehalten... Der Rüde lässt sie in der Wohnung ganz gerne mal stramm stehen, wenn es ihm nicht behagt das sie bspw. durch den Flur geht, oder packt auch schonmal zu wenn sie ihm etwas wegnehmen möchte (meistens nur Luft schnappen, aber das reicht ja auch schon aus)! Sie überlegte halt jetzt nach einem Jahr das er wohl doch etwas mehr Beschäftigung braucht, aber sie war vollkommen überzeugt davon das ihr kleiner süßer Rüde niemals in so einen Ärmel beißen würde oder gar einen Mann anbellen könnte! Der Hund hatte dann auf dem Platz einen dermaßen großen Spaß, dass sie jetzt wohl häufiger wiederkommt auch in der Hoffnung, dass sie ihn zu Hause dann besser führen kann!


    Das sind natürlich Szenarien, die man überhaupt nicht haben mag. Das hört sich jedoch nach mehr als nur mangelnder Auslastung an. :???:


    Zitat

    Was mir noch eingefallen ist, ihr habt den Boxer ja ausgeschlossen weil er sabbert. Das tut der Rotti auch!
    Ausserdem können sie nicht trinken ohne die ganze Wohnung unter Wasser zu setzten und sie haaren ABARTIG :D Das erwähne ich jetzt nur weil es echt nervig ist und immer überall steht Rottis seien so Pflegeleicht :headbash:


    Bei Boxern hatte ich da auch viel "widersprüchliches" gelesen - auf der einen Seite sollen sie eben deutlich mehr sabbern als andere Hund (Speichelfluss und Maulschluss als Problem) und auf der anderen Seite hieß es, Boxer würden mittlerweile auf einen geschickteren Maulschluss gezüchtet und dass sie keinen nennenswert stärkeren Speichelfluss hätten, als andere Rassen. Tja - was denn nun? ;)
    Ähnliches zum Haaren der lieben Vierbeiner. Naja, das sind Punkte, mit denen man sich arrangieren kann und ich denke, komplett raus ist der Boxer auch nicht.
    Wie gesagt - wir haben uns nicht auf den Rottweiler unabänderlich eingeschossen. Er gefiel uns von den Beschreibungen und dem, was wir bisher gesehen habe, sehr sehr gut. Aber ich finde eure Beiträge sehr hilfreich, das Bild ein wenig griffiger und anschaulicher zu gestalten.
    Was eben z.B. auch die letzte Bemerkung wegen Kindern anging - ich denke in 3 Jahren wird das kein unrealistisches Szenarium sein. Dass man einen Hund mit Kindern nicht alleine lässt bzw. und andersherum, ist für mich eigentlich eine Grunddevise. Aber die Frage ist eben, wie gut passt da ein Rottweiler oder ist ein anderer Gebrauchshund besser geeignet. Pauschalität hin oder her.

  • Zitat

    Ah ok... Dann darf der Hund ja ohnehin nicht zum tatsächlichen Schutzhund ausgebildet werden (also keine Mannschärfe besitzen)!


    Ich vermute mal der Hund soll eher als Wachhund agieren an der Seite seines Herrchens und durch sein Erscheinungsbild für Sicherheit sorgen...Ein tatsächlich aktiver Schutzhund mit Mannschärfe ist mEn auch im privaten gewerblichen Bereich verboten.


    Was sollen denn die Aufgaben des Hundes auf der Arbeit sein? Ich glaube Diensthund ist hier einfach das falsche Wort dafür!


    Jetzt meldet sich der rüde Ehegatte mal zu Wort ;)
    Zivilschärfe bzw. Mannschärfe braucht er bei der Tätigkeit nicht (wie meine Frau schon schrieb), was ich beim Dienst evtl. brauche, sofern es zustande kommt, ist einen Hund, der in stressigen Situationen (Bahnhöfen, Abstellanlagen, viele Menschen, große Maschinen) ruhig bleibt und nicht den Eindruck vermittelt, eine Gefahr für die Öffentlichkeit zu sein. Die Aufgaben des Hundes sind abhängig von der Auftragslage - das kann Gefahrenabwehr im Streifendienst sein, Schutz des Diensthundeführers (innerhalb der Notwehr ist das möglich), Wachaufgaben (Unbefugte melden und nicht einzelne Gliedmaßen zu apportieren :smile: ), etc. In gefährlichen Situationen (Angriffe auf Reisende oder Personal, gewalttätige Auseinandersetzungen) steht der Abschreckungseffekt / die Präsenz eines bspw. bellenden Hundes im Vordergrund.


    Diensthund ist übrigens definitiv nicht das falsche Wort dafür, so wird er im Wachschutz bezeichnet - auch in der BGV C7. Dort ist auch bspw. als Prüfung für Schutzhunde die Qualifikation entsprechend Schutzhundeprüfung A geregelt (außer bei Meldehunden).


    Zitat

    Wenn ihr den Hund im Endeffekt zum Sportschutzhund ausbilden wollt, dann sucht euch einen Rottweilerzüchter der sportliche und VPG-taugliche Rottis züchtet... Die Ausbildung wird er (bis auf auf Komando bellen und ne gewisse Nervenstärke bei Anspannung) für die Arbeit ja ohnehin nicht brauchen!


    Natürlich soll er im Falle eines direkten Angriffs auf den Diensthundeführer (und auch auf andere Personen) dazwischen gehen bzw. verteidigen (Notwehr, Nothilfe - natürlich bin ich für die Wahrung der Verhältnismäßigkeit der Mittel verantwortlich).


    Zum Punkt, der mehrfach angesprochen wurde, dass eine Person mehr Zeit mit dem Hund verbringt als die andere... Zum einen versuche ich schlicht und ergreifend selbst auch viel Freizeit mit dem Hund zu verbringen und gezielt das Training mit ihm zur Beziehungsarbeit zu nutzen. Natürlich unter Anleitung und Hilfe erfahrener Trainer. Dass die Herausforderung den Hund auszubilden zu groß sei... es wird bei dem Training und den Prüfungen ja nicht nur der Hund ausgebildet, sondern auch der Halter. Außerdem werde ich mich selbst auch gezielt als Diensthundeführer weiterbilden. Wenn es mit dem Diensthundedasein nicht klappt, weil man selbst oder der Hund nicht geeignet ist, ist das aber auch nicht schlimm. Dann ist er eben Familien-, Sport- und Wachhund und dadurch ausgelastet. Es ist mehr als Bonus und Option zu sehen, nicht als Zwang.

  • Ich kann natürlich nur von unserem bzw. Dem Rottweiler meines Mannes berichten. Er wurde nie ausgebildet, bzw. Kein Hundeplatz. Mein Mann war damals Single und hat sich ausschließlich mit dem Hund beschäftigt. Die beiden waren ein perfektes Team. 2 x in 14 Jahren ist mein Mann in die Situation gekommen, dass der Rotti sich genötigt sah einzugreifen. Ansonsten konnte er sehr gut erkennen was Gefahr ist und was nicht. Einmal war mein Mann mit ihm am See relaxen. Der Hund lag faul im hohen Gras, man konnte ihn nicht sehen. Mein Mann und Hund waren alleine, der See liegt einsam im Wald. 2 Männer tauchten auf und fragten meinen Mann scheinheilig nach dem Weg. Dann fragten sie nach Geld und wurden zudringlich. Ohne dass ein lautes Wort fiel oder sonst etwas ansatzweise geschah, stand Boris, der Rotti, auf und stellte sich unmissverständlich vor meinen Mann, mit leichtem knurren. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Die beiden wünschten einen schönen Tag und tschüss. Ähnliche Situation ein paar Jahre später, mein Mann wurde am Arm gepackt, allerdings von einem Bekannten, den der Hund auch kannte. Diesmal sprang er an dem Bekannten hoch und fletschte die Zähne. Mein Mann sagte "Boris, alles gut" und er liess sofort ab.
    Anders mein Hovawart, der war sofort auf 180 in solchen Situationen, da durfte noch nicht mal einer nach dem Weg fragen. Allerdings nur im Wald, ausserhalb war er total relaxt.
    Jetzt habe ich 2 Windhunde, die freuen sich über jeden der des Weges kommt. Aber mein Collie, jetzt 12, hat in jungen Jahren auch Schutztrieb gehabt, einen Collie sollte man nicht unterschätzen.
    Ich habe nur gute Erfahrungen mit Rottweiler gemacht, auch mit dem meiner Tante. Ausserdem gefallen sie mir auch optisch. Für meinen nächsten und wahrscheinlich letzten Hund in ca. 10 bis 14 Jahren, wird es wohl ein GSS oder Bornholmer werden, dann bin ich vom Windhundvirus befreit.

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