Beiträge von Schrat

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    Ah ok... Dann darf der Hund ja ohnehin nicht zum tatsächlichen Schutzhund ausgebildet werden (also keine Mannschärfe besitzen)!


    Ich vermute mal der Hund soll eher als Wachhund agieren an der Seite seines Herrchens und durch sein Erscheinungsbild für Sicherheit sorgen...Ein tatsächlich aktiver Schutzhund mit Mannschärfe ist mEn auch im privaten gewerblichen Bereich verboten.


    Was sollen denn die Aufgaben des Hundes auf der Arbeit sein? Ich glaube Diensthund ist hier einfach das falsche Wort dafür!


    Jetzt meldet sich der rüde Ehegatte mal zu Wort ;)
    Zivilschärfe bzw. Mannschärfe braucht er bei der Tätigkeit nicht (wie meine Frau schon schrieb), was ich beim Dienst evtl. brauche, sofern es zustande kommt, ist einen Hund, der in stressigen Situationen (Bahnhöfen, Abstellanlagen, viele Menschen, große Maschinen) ruhig bleibt und nicht den Eindruck vermittelt, eine Gefahr für die Öffentlichkeit zu sein. Die Aufgaben des Hundes sind abhängig von der Auftragslage - das kann Gefahrenabwehr im Streifendienst sein, Schutz des Diensthundeführers (innerhalb der Notwehr ist das möglich), Wachaufgaben (Unbefugte melden und nicht einzelne Gliedmaßen zu apportieren :smile: ), etc. In gefährlichen Situationen (Angriffe auf Reisende oder Personal, gewalttätige Auseinandersetzungen) steht der Abschreckungseffekt / die Präsenz eines bspw. bellenden Hundes im Vordergrund.


    Diensthund ist übrigens definitiv nicht das falsche Wort dafür, so wird er im Wachschutz bezeichnet - auch in der BGV C7. Dort ist auch bspw. als Prüfung für Schutzhunde die Qualifikation entsprechend Schutzhundeprüfung A geregelt (außer bei Meldehunden).


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    Wenn ihr den Hund im Endeffekt zum Sportschutzhund ausbilden wollt, dann sucht euch einen Rottweilerzüchter der sportliche und VPG-taugliche Rottis züchtet... Die Ausbildung wird er (bis auf auf Komando bellen und ne gewisse Nervenstärke bei Anspannung) für die Arbeit ja ohnehin nicht brauchen!


    Natürlich soll er im Falle eines direkten Angriffs auf den Diensthundeführer (und auch auf andere Personen) dazwischen gehen bzw. verteidigen (Notwehr, Nothilfe - natürlich bin ich für die Wahrung der Verhältnismäßigkeit der Mittel verantwortlich).


    Zum Punkt, der mehrfach angesprochen wurde, dass eine Person mehr Zeit mit dem Hund verbringt als die andere... Zum einen versuche ich schlicht und ergreifend selbst auch viel Freizeit mit dem Hund zu verbringen und gezielt das Training mit ihm zur Beziehungsarbeit zu nutzen. Natürlich unter Anleitung und Hilfe erfahrener Trainer. Dass die Herausforderung den Hund auszubilden zu groß sei... es wird bei dem Training und den Prüfungen ja nicht nur der Hund ausgebildet, sondern auch der Halter. Außerdem werde ich mich selbst auch gezielt als Diensthundeführer weiterbilden. Wenn es mit dem Diensthundedasein nicht klappt, weil man selbst oder der Hund nicht geeignet ist, ist das aber auch nicht schlimm. Dann ist er eben Familien-, Sport- und Wachhund und dadurch ausgelastet. Es ist mehr als Bonus und Option zu sehen, nicht als Zwang.

    An RottiAnju:
    Alles klar, gut zu wissen. Das hatte ich in den Büchern bisher auch noch nicht so gelesen!


    An JarJarBinks und Chickenbanicken:
    Okay, jetzt ist klar was gemeint ist. Ich hoffe aber, ihr habt jetzt nicht rausgelesen, dass wir einen reinen Begleithund wollen!?
    Auf VPG bzw. Vielseitigkeitssport hat mein Mann furchtbar viel Lust. Der möchte z.B. keinen reinen Begleithund.
    Ich sehe die Notwendigkeit bei einem Rottweiler ein, hätte aber prinzipiell auch kein Problem mit einem kleinen oder mittelgroßen Hund völlig anderer Rasse.


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    Wir haben gerade gestern Abend auf dem Hundeplatz eine Frau gehabt, die kam wegen den Auffälligkeiten ihres Rottis...Gerade mal 1 Jahr alt und bisher als Begleithund gehalten... Der Rüde lässt sie in der Wohnung ganz gerne mal stramm stehen, wenn es ihm nicht behagt das sie bspw. durch den Flur geht, oder packt auch schonmal zu wenn sie ihm etwas wegnehmen möchte (meistens nur Luft schnappen, aber das reicht ja auch schon aus)! Sie überlegte halt jetzt nach einem Jahr das er wohl doch etwas mehr Beschäftigung braucht, aber sie war vollkommen überzeugt davon das ihr kleiner süßer Rüde niemals in so einen Ärmel beißen würde oder gar einen Mann anbellen könnte! Der Hund hatte dann auf dem Platz einen dermaßen großen Spaß, dass sie jetzt wohl häufiger wiederkommt auch in der Hoffnung, dass sie ihn zu Hause dann besser führen kann!


    Das sind natürlich Szenarien, die man überhaupt nicht haben mag. Das hört sich jedoch nach mehr als nur mangelnder Auslastung an. :???:


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    Was mir noch eingefallen ist, ihr habt den Boxer ja ausgeschlossen weil er sabbert. Das tut der Rotti auch!
    Ausserdem können sie nicht trinken ohne die ganze Wohnung unter Wasser zu setzten und sie haaren ABARTIG :D Das erwähne ich jetzt nur weil es echt nervig ist und immer überall steht Rottis seien so Pflegeleicht :headbash:


    Bei Boxern hatte ich da auch viel "widersprüchliches" gelesen - auf der einen Seite sollen sie eben deutlich mehr sabbern als andere Hund (Speichelfluss und Maulschluss als Problem) und auf der anderen Seite hieß es, Boxer würden mittlerweile auf einen geschickteren Maulschluss gezüchtet und dass sie keinen nennenswert stärkeren Speichelfluss hätten, als andere Rassen. Tja - was denn nun? ;)
    Ähnliches zum Haaren der lieben Vierbeiner. Naja, das sind Punkte, mit denen man sich arrangieren kann und ich denke, komplett raus ist der Boxer auch nicht.
    Wie gesagt - wir haben uns nicht auf den Rottweiler unabänderlich eingeschossen. Er gefiel uns von den Beschreibungen und dem, was wir bisher gesehen habe, sehr sehr gut. Aber ich finde eure Beiträge sehr hilfreich, das Bild ein wenig griffiger und anschaulicher zu gestalten.
    Was eben z.B. auch die letzte Bemerkung wegen Kindern anging - ich denke in 3 Jahren wird das kein unrealistisches Szenarium sein. Dass man einen Hund mit Kindern nicht alleine lässt bzw. und andersherum, ist für mich eigentlich eine Grunddevise. Aber die Frage ist eben, wie gut passt da ein Rottweiler oder ist ein anderer Gebrauchshund besser geeignet. Pauschalität hin oder her.

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    Mein Mann hatte 14 Jahre einen Rottweiler als Ersthund, ein Rüde. Er hat ihn mit 6 Monaten aus schlechter Haltung zu sich geholt. Es gab nie Probleme oder Anfeindungen. Der Hund war ein Prachtexemplar, nicht aggressiv, aber durchaus mit gutem Schutztrieb. Ich habe ihn erst kennen gelernt, als er 8 Jahre alt war und bin vom ersten Tag alleine mit ihm spazieren gegangen, ohne Probleme. Zu der Zeit hatte ich einen Hovawart, das war eine ganz andere Hausnummer.
    Ich habe den Rotti als lernbereiten, gut führbaren Hund kennen gelernt, da gibt es andere Kandidaten, die aggressiver sind.
    Meine Tante hat eine Rottweiler Hündin aus dem Tierheim geholt, auch als Ersthund. Sie sagt heute noch, den besten Hund den ich jemals hatte, danach kamen noch viele andere.
    Übrigens wurde der Rotti meines Mannes als reiner Begleithund gehalten.


    Schön zu lesen =)
    Magst du ausführen, was in eurem Fall "durchaus guter Schutztrieb" bedeutete?

    An RottiAnju und dAlis:


    Ist das eine grundsätzliche Schwierigkeit, den Rottweiler auf mehrere Personen gleichwertig zu beziehen oder hängt das maßgeblich vom Interaktions- und Beschäftigungspensum der jeweiligen Personen ab?
    Sympathien spielen bei Hunden ja auch mit eine Rolle, aber die Chancen müssten doch eigentlich gut stehen, dass er uns beide vollwertig akzeptiert, wenn wir uns beide einigermaßen gleichwertig um den Hund bemühen..?
    Oder ist das mehr Wunsch als Realität?


    Ich habe nunmal grundsätzlich mehr Zeit zur Verfügung, aber ich denke am Ende entscheidet auch Qualität der verbrachten Zeit, etwas, was mein Mann also entsprechend nachholen könnte..?

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    Du kümmerst dich ja hauptsächlich um den Rottweiler, kommst du mit dem Schutztrieb klar?
    Kannst du damit umgehen wenn dich ein (dir vermutlich körperlich überlegener) Hund anknurrt und das ernst meint?
    Gerade als Ersthundehalter ist man oft nicht sicher genug in dem was man tut, jenachdem wie der Rotti drauf ist nimmt er den Halter dann nicht ernst.


    Sagen wir mal so: ich habe jetzt vielfach darüber gelesen, welche Situationen auf einen zukommen können (Provokationen, Testen etc.), dass Konsequenz und Selbstsicherheit das A und O dem Hund gegenüber sind und was passiert, wenn das nicht frühzeitig gemeinschaftlich gelernt wird (die Großmutter, die nicht mehr in ihr Bett durfte, weil der Rotti-Rüde die zarten furchtsamen Osteoporoseknochen durchschaut hatte). Ich bin daher bemüht und weitestgehend zuversichtlich, damit umgehen zu können. Einfach weil ich die Notwendigkeit sehe, es will und mich auch nicht vom eigenen Hund dominieren lassen möchte. Aber eine Antwort im Sinne von "Na klar, 0 Problem" kann ich nicht geben - als Hundeunerfahrener / -anfänger würde ich mich damit wohl eher selbst diskreditieren.


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    Es geht nicht nur darum ob du 40kg an der Leine halten kannst, sondern ob du diese 40kg kontrollieren kannst ;)
    Ich finde es ganz schön schwierig das du dich um den Hund kümmerst und dein Mann mit ihm arbeitet. Rottis schliessen sich idR nur einer Person an. Mein Freund kann zB nicht alles mit meinem Hund machen, der wehrt sich wenn es ihm zu blöd wird.


    Zum ersten Teil - der 40kg-Kontrolle ;) : Ja, da hast du recht. Ich hab, wie gesagt, bisher die Erfahrung mit dem Mix-Rüden aus dem Tierheim machen dürfen und zügig erlebt, dass man nicht lange zögern darf, wenn das Ende der Leine plötzlich abgeht..
    Zum zweiten Teil: Ich habe meinem Mann gestern die Anmerkungen zu der "Arbeitsteilung" gezeigt (ich denke, er wird sich im Verlauf auch noch mal dazu äußern) und schätze, es läuft entweder darauf hinaus, dass die Bemühungen und das Training von uns beiden weitgehend gleichwertig intensiv stattfinden oder auf die Diensthundegeschichte verzichtet wird.


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    Will dein Mann VPG machen, so oder so, könnte ich es mir vorstellen. Als reinen Familienhund sehe ich den Rottweiler nicht.


    Warum nicht (kein Familienhund)? Meinst du das im Sinne eines unterforderten Nebenher-Begleiters, der die Familie erheitern soll oder grundsätzlich kein Familienhund? Ich frage, weil er in der Literatur ja durchaus als familientauglicher Gebrauchshund dargestellt wird. Wobei ich mich manchmal frage, inwieweit das Beschäftigungs- und Auslastungspensum sich bei einem Rottweiler von einem anderen großen Hund unterscheidet, der nicht explizit als Wach- / Gebrauchshund deklariert ist. :???:

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    Ach...Geht es dabei um die Nachfolge von dem Pilotprojekt mit Mali-Hündin Maja vom Kölner-HBF? Hab das Thema Anfang des Jahres mal verfolgt..


    Also ich würde das Thema "Diensthund" wirklich erstmal ausklammern und mich über den VPG-Sport an sich und die Auswahl eines Rottis informieren...


    Gerade dein Mann sollte sich allerdings überlegen, ob er neben der Arbeit wirklich noch 2-3 Mal die Woche Zeit hat auf dem Hundeplatz zu trainieren(zu den angesetzten Traingszeiten) und darüber hinaus auch noch täglich etwas zu tun! Bis der Hund soweit ausgebildet ist, dass er evtl eingesetzt werden kann, wird er vermutlich (mit vorab viel Elan und investierter Trainingszeit) minimal 2 Jahre alt sein und dann kan man ja sehen ob die Stelle so überhaupt noch zu haben ist! Ich finde es halt schwierig, dass du einerseits sagst, dass der Hund größtenteils von dir erzogen wird (weil du zu Hause bist), aber dein Mann derjenige sein soll für und mit dem der Hund später arbeiten soll! Da auch der Rottweiler häufig ein Ein-Mann-Hund ist, kann es gut passieren, dass sich der Hund an dir orientiert und nicht an ihm!


    Was deinen vorherigen Beitrag betrifft, lasse ich am besten meinen Mann heute gegen später antworten - der ist in den Details (konkrete Aufgaben etc.) firmer als ich ;)


    Den letzten von dir angesprochenen Punkt sehe ich genauso und das ist etwas, was wir auch schon diskutiert haben. Grundsätzlich meint mein Mann, dass er in jedem Fall bereit wäre nach Feierabend die Zeit mit dem Hund zu verbringen bzw. mehrmals die Woche mit ihm zu trainieren. Aber bekanntlich sind Vorstellungen und Pläne für die Zukunt, was man alles macht und möchte, etwas anderes als die Alltagsrealität, in der man müde ist, erkältet etc. pp. Es ist nicht so, dass ich es meinem Mann nicht zutraue, der kann furchtbar verbissen und engagiert sein, wenn er will. Aber ich denke auch, dass es einem im Vorfeld nur bedingt bewusst sein kann, wie die Ausgestaltung am Ende wirklich läuft bzw. wieviel Anstrengung damit verbunden ist.
    Ich danke dir daher ebenfalls für den kritischen Blick.

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    Aber ich weiß nicht ob ihr euch wirklich vorstellen könnt wie viel Arbeit es ist einen Hund entsprechend auszubilden.
    Weil, wie soll das funktionieren? Was soll der Hund machen? Wer finanziert die Ausbildung? Gehört der Hund dann trotzdem euch od dem Arbeitgeber? Wo soll die Ausbildung gemacht werden? Wenn die stelle in 1.j ausgeschrieben wird, das geht sich doch gar nicht aus das der Hund bis dahin 'fertig' ist? (U das ist nur das was mir jetzt ganz gschwind einfällt!)
    Das man das alleine schafft ist echt nicht einfach!


    Das sind berechtigte Fragen und ich bin dir dankbar für die kritische, aber freundliche Nachfrage!
    Ich weiß auch nicht, ob wir wirklich eine angemessene Vorstellung von dem Arbeitsaufwand haben. Als ich das erste Buch zur Welpenerziehung gelesen habe, musste ich lachen - vor ca. 2 Jahren habe ich die Frage nach Kindern damit verneint, dass ich mich nicht so sehr binden und im Alltag verpflichten möchte. Welpenerziehung scheint mir mit dem Aufwand eines Kindes jedoch in vielerlei Punkten vergleichbar zu sein, wenn es sich auch in vielen Punkten dann wieder komplett unterscheidet. Mittlerweile bin ich, wie das bei jungen hormongesteuerten Frauen so ist, auch dem Thema Kindern gegenüber anders eingestellt, die Bereitschaft zur Nestpflege wächst und ich schätze in einem Jahr (deutlich früher wird es mit einem Hund auch nicht werden), bin ich dahingehend noch bereitwilliger. Aber ja, ich sehe es an anderen Hundehaltern wieviel Invest und Leidenschaft das Thema verlangt. Grundsätzlich aber etwas, worauf wir uns freuen. :smile:
    Wegen der Ausbildung - die finanzieren wir. Wie gesagt, für die finanziellen Mittel ist gesorgt. Es gibt keinen fixen Einsatzzeitpunkt des Hundes - das passiert in Absprache. Ich kenne das auch von meiner Klinik, in der ich tätig bin, so (Psychiatrie / Therapiehunde): das sind flexibel getroffene Absprachen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Alleine schaffen wir das, denke ich auch nicht. Wir wollen engmaschige Begleitung und Unterstützung.


    Zitat von dAlis

    Also, Rottweiler anschaffen als 1.Hund u hundesport am platz mit ihm machen - ich glaube das wäre kein Problem bei euch.
    Aber, Rottweiler anschaffen, u ohne die geringste Erfahrung einen Diensthund draus machen - würde mich echt arg überraschen wenn das funktioniert!


    Vielleicht läuft es am Ende auch darauf hinaus. Aber deswegen soll es ja auch mit Profis (also erfahrenen Hundehaltern etc.) diskutiert werden :smile:



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    Die Kommentare die man zu 'so einem' Hund bekommt sind ein anderes Thema.
    Meine Oma u meine mom zb mögen meine wirklich gern, sie freuen sich wenn wir uns treffen u sie haben keine Vorurteile. Aber, offenbar ist unbewusst trotzdem irgendwas da. Sobald einer meiner Hunde zu nah an ihr Gesicht kommt sieht man schon sehr deutlich das sie sich 'unwohl' fühlen. Ich weiß gar nicht ob ihnen das selbst überhaupt auffällt.
    Wie sich dann Leute verhalten die diese Vorurteile schon haben, u das ganz bewusst, kann man sich vielleicht vorstellen. Wobei ich selbst nach 20j manchmal noch überrascht werde von der Blödheit die einem begegnen kann.. :muede:


    Ja, erstaunlich finde ich auch die Aggressivität mancher Leute dabei. Reichlich ironisch, irgendwie.

    An Rotbuche

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    1 - wenn Hündin, dann macht Euch auch Gedanken darüber, wie Ihr zum Thema Kastration steht, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen kann, und erkundigt Euch, ob die Dienststelle Deines Mannes bzw. die Hundestaffel auch intakte Hündinnen zur Ausbildung zulassen würde
    2 - seid Euch dessen bewusst, dass die meisten Diensthunde im Schutzhundbereich fremden Menschen gegenüber deutlich skeptischer sind als z.B. "nur" sportlich geführte Hunde derselben Rasse, das passt meist mit dem üblichen Bild vom "Familienhund" nicht überein
    3 - auf Dich fällt viel Zeit mit dem Hund ab, aber die Hauptarbeit sollte Dein Mann leisten, wenn er ihn als Diensthund führen will. Gemeinsame Beschäftigung schafft Bindung!
    4 - sollte Dein Mann die Stelle erhalten, der Hund sich aber als nicht geeignet herausstellen, was passiert dann? Muss er von der Stelle wieder zurücktreten, holt Ihr Euch einen Zweithund, ...?


    Ich habs mal frech durchnummeriert, damit du schneller siehst auf was ich mich beziehe ;)
    1 - wir tendieren zu Kastration, auch wenn intakte Hündinnen zugelassen sind. Ich weiß, dass es bei dieser Diskussion viele Befindlichkeiten gibt, deshalb will ich das im einzelnen jetzt nicht so breittreten, aber nach einigen Gesprächen mit Hundehaltern, sind wir vorerst zu diesem Schluss gekommen.
    2 und 3 - da kann ich dir nur zustimmen und ich lass es einfach mal so stehen.
    4 - Zweithund würde meinem Mann sicherlich gefallen. Ich denke aber, dass er im Zweifelsfall von der Stelle zurücktreten würde. Der Hund ist in erster Linie seine grundsätzliche Herzensangelegenheit. Die Nutzung bzw. Auslastung durch die Arbeit ist eher Zusatz / Fügung und ein Grund, weshalb wir das Gespräch über Hunde als neues Haushaltsmitglied wieder geführt haben.

    An Regula:

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    Das wollte ich auch grade sagen. Ist Dein Mann Polizist oder geht es hier um privaten Sicherheitsdienst o.ä.? Bei der Polizei kenne ich es auch nur so, dass Diensthunde normalerweise gestellt werden und nur erfahrene Polizisten den Hund selbst aussuchen dürfen. Ich würde das abklären, sinst habt Ihr am Ende Euren Rottweiler + einen zweiten (vom Arbeitgeben ausgesuchen) Hund als Diensthund.


    Handelt sich um die Deutsche Bahn - der Hund darf vom Arbeitnehmer nach Vorlage entsprechender Qualifikationen selbst gestellt werden, gewisse Anteile werden dann aber vom Arbeitgeber übernommen (Steuer bspw.).


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    Ich kenne einige Rottweiler, die VPG betreiben. Für mich ist der Rottweiler ein sehr gut für die Haltung in Deutschland geeigneter Molosser. Grade die Hündinnen finde ich oft sehr angenehm vom Wesen.
    Der Rotti ist ja nun doch schwerer als die anderen typischen VPG-Rassen. Das macht es zum Einen anstrengender für den Helfer, wenn der Hund volle Pulle in ihn reinkracht, zum Anderen ist das Springen etc. natürlich eine grössere Belastung bei mehr Masse. Gesundheit ist ein sehr grosses Problem, insbesondere Hüften und Ellbogen. Das ist beim DSH aber auch nicht viel besser.
    Ein Rotti wird einem Malinois immer unterlegen sein in Punkto Schnelligkeit, Wendigkeit und Reaktionszeit.


    Ich würde sagen, wenn Ihr einen Rottweiler als Familienhund wollt, dann macht das. Aber ich würde mich auch drauf einstellen, dass der Hund kein Diensthund wird und Ihr ggf zwei Hunde haben werdet.


    Dass er nicht so schnell und wenig wie ein Malinois ist, ist kein Problem, da er nicht mal eben durch ein Autofenster oder dergleichen geschickt wird. Bei der Polizei umfasst die Diensthundesache ja letztlich doch noch ein anderes (weiteres) Spektrum an Aufgaben. Soweit sich mein Mann informiert hat, ist ein Rottweiler wohl relativ ideal, allein schon wegen seiner Präsenz.
    Wenn er kein Diensthund wird, ist das weder für mich noch für meinen Mann tragisch. Wie gesagt, in erster Linie will er einen Hund. Wenn es kein Diensthund wird, kämen grundsätzlich einfach auch noch ganz andere Rassen in Frage. Auch wenn der Rottweiler nach wie vor ein tolles Profil hat. Wenn es beim Rottweiler bleibt, muss an eine andere Form der Auslastung gedacht werden.

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    Und in welchem Bereich soll der Hund denn tatsächlich eingesetzt werden? Diensthund ist ja doch ein recht weiter Begriff!


    In der Tat - der Hund soll als Schutz- und evtl. zusätzlich auch als Wachhund eingesetzt werden. Handelt sich um den öffentlichen (aber privaten, nicht behördlichen) Bereich, weshalb die Nervenfestigkeit auch im Vordergrund steht. Zivilschärfe ist nicht Thema.


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    Einen Diensthund mit den richtigen Wesenszügen zu erkennen, ihn selber auszubilden etc. finde ich für einen Ersthundehalter eine ganz schön mächtige Aufgabe!


    Aus diesem Grund haben wir jetzt schon Kontakt zu Züchtern und einem Hundetrainer aufgenommen, damit man das Vorhaben besprechen und sie uns bei der Auswahl eines geeigneten Welpen helfen können. Letztlich unabhängig von der Rasse. Aber was natürlich bleibt, ist die Herausforderung der Ausbildung des Hundes (die ja auch nicht direkt beginnt und wie du richtig sagst, eine ganze Weile braucht).


    Hast du selbst auch einen Rottweiler?

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    Niemand ist geboren und hatte Rotti - Erfahrung! Ich finde ein gesundes Maß an Hundewissen und Verstand reicht auch.
    Ich kenne viele deren Ersthund ein Rotti ist, mich eingeschlossen, und niemand hat sich bisher beschwert.


    Dass niemand als perfekter Hundbesitzer geboren ist und jeder seine Lerngeschichte hat, hab ich mir auch schon als gedacht. Insbesondere als ich die Beißstatistik (mit anderen Rassevertretern) gelesen habe.. insofern hört man so etwas natürlich gerne. =) Nichtsdestotrotz verstehe ich auch, dass nach vielen negativen Vorfällen selbst Züchter zu mehr Vorsicht bei der Auswahl ihrer Kundschaft neigen.


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    Ich finde es wichtig das man sich darüber in klaren ist das ein Rottweiler kein kleiner Hund ist bzw. bleibt. Meine Hündin hat grade mit ihren knapp 7 Monaten 27 Kilo erreicht. Wenn man selbst sehr zierlich ist sollte man sich das schon überlegen. Denn egal wie gut die Erziehung ist und wie gut die Grundkommandos sitzen, es kann immer was sein, das der Hund nach vorne schießt.
    (Ich meine damit jetzt nicht das schlanke Menschen keine großen Hunde halten sollen. sondern das ein gewisses Maß an Kraft da sein sollte.) Es erleichtert vieles.


    Ja, das ist uns bewusst. Mir v.a.D., denn der prollige Rüde aus dem Tierheim war durchaus eine andere Art der Herausforderung an der Leine als bspw. der Neufundlänger meines Großvaters (obgleich das auch eher ein Pony ist).


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    Und dann, jeder hat es mir gesagt, keinem habe ich geglaubt, man braucht mit so einem Hund einfach ein sehr dickes Fell! Ich lebe in einer Stadt ohne Rasseliste, allerdings mit Menschen die von Vorurteilen geprägt sind. Fast täglich darf ich mir "Kampfhund-Diskussionen" antun. Es ist nervig und stressig - in manchen Städten wird man auf offener Straße beschimpft, mit Steinen beworfen und Menschen versuchen deinen Hund zu vergiften. (Hier ist mir sowas zum Glück noch nicht passiert)
    Innerhalb von 4 Monaten haben es die Menschen geschafft mich so runter zu ziehen das ich nun ein sehr dickes Fell habe. Mittlerweile reagiere ich gar nicht mehr auf solche Menschen.
    Aber für sehr emotionale Menschen ist das sehr schwer denke ich.


    Übermäßig emotional sind wir, glaube ich, nicht. Wie sehr uns etwaige sehr negative Reaktionen belasten, kann ich allerdings auch nicht abschätzen. Die ersten Ansagen aus dem familiären Umfeld à la "Dann kommen wir aber nicht mehr so häufig zu Besuch" bzw. "unsere Kinder lassen wir dann nicht in die Nähe eures Hundes" kamen auch schon. Allerdings sind diese Personen meiner Einschätzung nach kopfmäßig nicht allzu eingeschränkt - die würden ihre Haltung auch korrigieren, wenn sie entsprechend positive Erfahrungen machen. Habe aber auch schon von Anfeindungen auf dem Hundeplatz, beim Spazierengehen und sonstigen Veranstaltungen gelesen.