Hund schnappt nach Kindern

  • ok, sehen wir mal davon ab, dass der Hund sehr früh von der Mutter weg ist (wäre in Deutschland sogar strafbar, die Welpen früher als 8 Wochen abzugeben) und in Österreich dürfte es beim vernünftigen Züchter auch nicht üblich sein, würde ich mal lernen, auf die Körpersprache des Hundes zu achten

    Was sagt dein Freund denn eigentlich zu dem Ganzen?

  • Der Hund ist schlecht sozialisiert. Oder hat ganz einfach einen schwierigen Charackter. Hinzu kommen Fehler im Handling.
    Der Hund kann auch sehr unsicher sein, das alles kann in Zusammenhang stehen oder einzeln.

    Einer meiner Hund war ähnlich. Ich fühlte mich sicherere, als ich ihn jemanden vorstellte, der mir eine Wesensbeurteilung gab.

    Das Training richtete ich danach und im wesentlichen ist es : Ich passe auf meinen Hund auf, dass ihm nichts geschieht, so lernt er, dass WEGGEHEN! richtig ist, wenn er mit einer Situation nicht klarkommt und beissen/Schnappen nicht von nöten ist.

    Das ist der 2 Hund, der so agierte, den ich habe und beide Hunde sind mittlerweile in keiner Lebenslage ein Problem mehr.

    Meine verstorbene Hündin mutierte vom personifiziertem Kinderschreck zum Oberaufseher mit unendlicher Geduld mit Kindern.

    Das war aber ein langer Weg.

    Was du schreibst hört sich an nach einer Hund Mensch Beziehung, wo Hund mehr "zu sagen hat". Ich denke, der Hund muss besser geführt werden.
    Die Rasse ist sehr eigenständig und nicht so einfach.

    Also sucht euch bitte einen guten Trainer, der euch da weiterhilft. Mit verschiedenen Tipps aus einem Forum wird das nichts. Hier kann man sich nur über verschiedene Weg der Erziehung informieren, aber da wo ein Hund nach Kindern schnappt, muss man vor Ort aktiv werden.

  • Kinder starren Hunde oft an und bleiben steif stehen. So was kann aus hündischer Sicht als Provokation angesehen werden.
    Auch frontales auf den Hund zu gehen, rüberbeugen und auf dem Kopf tätscheln ist aus hündischer Sicht ein äußerst unhöfliches Verhalten.
    Das könnte der Grund sein, warum der Hund nach deinem Vater (rüber beugen undKopf tätscheln) geschnappt hat. Ebenso könnte "Das Kind stand nur da und tat nichts" (steif stehen und Hund anstarren) Grund gewesen sein.

    So grundsätzlich hört es sich für mich wie ein sogenanntes Wegschnappen an. Hätte der Hund richtig beißen wollen, dann hätte er es getan. Aber auch dem bloßen Wegschnappen geht eine andere körpersprachliche Aktion voraus. Vor dem Schnappen oder Beißen muss nicht immer ein Knurren kommen. Meistens geht das dann mit Hund macht sich steif, starrt den Anderen an einher. Evtl streckt der Hund noch seinen Hals ganz leicht nach vorn während er ins Starren verfällt. Solche kleinen aber feinen Anzeichen übersieht man gern mal als Mensch, da uns oft der Blick für die hündische Körpersprache fehlt.

    Fakt ist, auch ein einfaches Wegschnappen (auch Abschnappen genannt) kann gerade bei Kinder doch mal böse ins Auge gehen, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Um so etwas zu verhindern, würde ich grundsätzlich erstmal ein anderes Management der Situationen machen. Heißt für die Zukunft höllisch aufassen, sobald Hund und Kind in einem Raum sind. Hund und Kind erstmal nicht zusammen lassen, und auch aufpassen, dass das Kind nicht zum Hund läuft/krabbelt.
    Ihr könnt den Hund auf seinen Platz/sein Deckchen schicken, wo er bleiben soll, solange das Kind in der Nähe ist. Außerdem darf das Kind nicht zum Hund hin, wenn er auf seinem Platz ist. Der Hund soll halt lernen, dass er dort seine Ruhe hat, und kein Grund besteht sich "verteidigen" zu müssen, oder das Kind in irgendeiner Form maßregeln zu müssen.

    Sollte sich das Verhalten des Hundes noch verschlimmern, oder es kommt trotz der von euch getroffenen Maßnahmen doch noch vor, dann holt euch einen gewaltfrei arbeitenden Trainer ins Haus, der euch etwas über hündische Körpersprache beibringen kann, und euch ebenso Anleitung zum Händling der Situationen und Trainingstips geben kann.

  • Nach Deiner Beschreibung lese ich es als normales Hundeverhalten und soll heißen "geh weg da und lass mich in Ruhe". Hündinnen neigen bei kleinen Kindern gern mal dazu, diese erziehen zu wollen. Den eigenen nervenden Nachwuchs würden sie genauso reglementieren. Nur macht diesen ein Streifen mit den Zähnen nichts aus, die haben in aller Regel Fell, das sie schützt.

    Meine Hündin würde die kleinen Kinder in der Familie genauso zurecht weisen, wenn ich sie ließe. Da das aber viel zu gefährlich ist, müssen hier die Erwachsenen einschreiten.

    Bei uns heißt das:
    Den Hund an der Leine führen, mit dem Hund draußen spielen und rennen, dem Hund den Futternapf hinstellen, den Hund streicheln - unter Aufsicht alles ja

    Haben wir keine Möglichkeit direkt dabei zu sein, wird der Kontakt unterbunden. Entweder der Hund kommt zu mir und ich passe auf, oder der Hund kommt weg (in ein anderes Zimmer oder so), wenn ich keine Zeit habe, das zu beaufsichtigen.

    Die Verantwortung hier den Eltern oder sogar den Kindern zu überlassen, wäre grob fahrlässig.

    Ob das mit mangelnder Sozialisierung zu erklären ist? Wir haben unsere Hündin mit 4 Monaten übernommen, sie ist Menschen gegenüber generell zurückhaltend und würde sich von Fremden nicht anfassen lassen.

    Anderen Hunden gegenüber ist sie freundlich-distanziert, zeigt aber klar an, wann es reicht. Da kann es auch zu einem Abschnappen kommen. Sie ist also nicht unbedingt der "ich gehe allen Problemchen aus dem Weg"-Hund.

    Ob sich ein so handelnder Hund zum harmlosen Tut-nie-nix verbiegen lässt, würde ich bezweifeln. Da wird immer ein Aufpassen angesagt sein.

  • BGS wurden bis vor wenigen Jahren noch auf Schärfe geprüft, das heißt, sie durften keinen zum Gefundenen Stück lassen, oder zu Herrchens Rucksack . Das ist natürlich noch in der Rasse drin, erst recht in der Schwarzzucht, da wird natürlich nicht geplant auf das Wesen gezüchtet. Anhänglich und führerweich sind die Schweißhunde alle.


    Lieben Gruß von Daniela und Moro

  • Ich finde ein gewisses Grundwissen kann helfen Verhaltensweisen zu verstehen und dementsprechend zu trainieren.
    Ich kannte bisher nur einen BGS näher und die war im häuslichen Umfeld nicht einfach .
    Ich finde hasileins Beitrag sehr hilfreich.

  • Parallel neben einen guten Trainer, würde ich den Hund auf jeden fall erstmal sichern ! Wenn Dein Hund wirklich mal ein Kind erwischt und ihm das Gesicht weg beisst, wirst Du Deines Lebens nicht mehr froh und wirst Deinen Hund ständig mit anderen Augen sehen. Lerne Deinen Hund zu lesen und zu führen. Andere haben es geschafft, Du wirst es auch schaffen :gut:

  • Ich würde erstmal einen Maulkorb auftrainieren. Der Hund hat zwar noch(!) keine ernsthafte Beschädigungsabsicht, aber es ist aller höchste Zeit etwas zu tun! Das soll nicht das Problem lösen, aber erstmal entschärfen und Zeit verschaffen.

    Hat der Hund einen festen Platz an dem er weiss, dass er niemals nie bedrängt wird ( Bedrängen kann auch schon Anschauen/Ansprechen sein)? Unsere z.B haben ihre Boxen. Wenn ihnen Situationen zu stressig sind gehen sie von alleine rein und es steht dann unter Höchststrafe sie zu beachten/nerven.

    (Abwehr-)Verhalten eines Hundes durchläuft immer eine bestimmte Reihenfolge bis zur "Explosion". Bei Manchen Hunden spielen sich gewisse Stufen jedoch nur Bruchteile einer Sekunde lang ab, weswegen sie für den Menschen nicht erkennbar sind. Darum gilt es Vorstufen zu erkennen. Das kann ein kurzes Wegschauen, Züngeln oder whatever sein.

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