Hundesitter/HuTa für Angsthund?

  • Hallo ihr Lieben!


    Ich weiß gar nicht ob das hier das richtige Abteil ist, aber ich wüsste auch nicht wo es sonst hinpassen würde. :???:


    Bis jetzt sieht es wohl so aus, dass ich im Herbst '15 meinem Freund nach Trier hinterherziehe.
    Ich selbst war noch nie da, aber er sagte dort ist es traumhaft und für Barney wäre das das Paradies.
    Da ich dort aber nicht hinziehe ohne mir vorher einen Job zu suchen ist natürlich die Frage:
    Wohin mit Barney?
    Mit meinem Fernstudium & Nebenjob ging das immer gut... er kann auch locker 6h allein bleiben,
    und da ich davon ausgehe dass ich mir 5 Tage die Woche als Fitness/Gesundheitstrainerin, dort eh nicht leisten kann,
    muss er das wohl auch 1-2 Tage wöchtentlich.
    Mir war auch von Anfang an klar, dass irgendwann ein Huntersitter bzw eine HuTa zum Zuge kommen muss,
    jedoch bin ich von anderen Umständen ausgegangen.
    Das Problem ist folgendes:
    Barney findet Menschen nicht toll, eher sehr gruselig.
    Hat der die Personen schon zigmal gesehen ist er auch nicht mehr so scheu und lässt sich streicheln.
    Ich bezweifle aber, dass ich einem Hundesitter sagen kann "Geh erstmal 1 Monat mit uns jeden Tag spazieren,
    dann kannst du ihn tagsüber ausführen."
    & das geht so seinen Gang.
    Generell würde ich ihn auch nur mit Schleppleine ausführen lassen, aber das ist ja kein Problem.


    Wie habt ihr das mit euren menschenscheuen Hunden/Angsthunden gemacht?!
    (Vielleicht können mir Leute aus der Umgebung vielleicht sogar konkrete Einrichtungen/Personen nennen?)


    Vielen Dank schon mal! =)

  • Hallo Löffel,
    aus deiner Beschreibung konnte ich jetzt nicht genau rausfiltern wie lange und wie oft dein Hund alleine bleiben müsste, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Angsthunde lieber etwas länger alleine bleiben als den Tag total gestresst in einer HuTa zu verbringen.
    Klar ist es nicht das Optimum wenn ein Hund regelmäßig so lange alleine ist, aber fremde Umgebung, Menschen und Hunde bedeutet für viele Hunde erstmal großen Stress.
    Für einen professionellen Hundesitter wird es kaum möglich sein jeden Tag dich und deinen Hund zu begleiten, zumal du ja auch noch, wenn ich das richtig verstanden habe, in einer anderen Stadt wohnst.


    Gibt es vielleicht jemanden, den Barney schon kennt und der an den Tagen an denen er länger alleine bleiben müsste bereit wäre eine Runde mit ihm zu drehen oder kannst du, bzw dein Freund das vielleicht in der Mittagspause übernehmen?


    Das ist jetzt erstmal rein ins Grobe gedacht, ich bin mal gespannt was die anderen Foris noch zu dem Thema schreiben...

  • Die Frage wäre für mich eher: Was heißt bei dir Angsthund und wie zeigt sich das im Verhalten? Was muss eine Betreung an Management betreiben, um den Hund händeln zu können? Kommt er denn mit anderen Hunden klar?
    Wenn eine Fremdbetreuung überhaupt möglich ist (es gibt auch Probleme die können nicht von jedermann gemanaged werden so ohne weiteres), dann kann man ja suchen. Entweder Privatperson mit ruhigem Haushalt und Garten, Studi der mal vorbeikommt mittags, Hundegassi-Service der mit einer Hundegrupppe geht, feste Hundepension etc.


    Es gibt die Menschen, die sich Zeit fürs kennenlernen nehmen (können/wollen), da wäre auch die Frage wieviel du dir das kosten lassen würdest. Ich habe unserer Sitterin nach dem 1. Besuch alle folgenden bezahlt und das waren am Anfang nur Streichel und Kennenlern-Stündchen mit meiner Anwesenheit. Bis heute geht nicht mehr als kurz Pipi machen, aber daheim Bauchie gekrault bekommen gefällt dem Dicken so auch ganz gut.

  • ich habe auch einen Angsthund, der nur mit Frauen kann und auch eine Weile braucht, bis er mit einer fremden Frau klar kommt. Daher schieden Gassigeherinnen aus und blieb die HuTa. Ich habe darauf geachtet, dass die Frau sich ruhig verhält und nicht hektisch ist oder herumschreit. Dass sich die Hunde auf einem abgeschlossenen Gelände befinden und auch bleiben. Kein Besucherverkehr durch die Anlage, sondern die Hunde werden am Tor abgegeben. Auch keine Freunde, Bekannte und Verwandte, die regelmäßig durchs Gelände pilgern, grillen, Parties feiern oder sich in der Betreuung abwechseln. Also Ruhe und Verlässlichkeit, dann geht es für meinen Hund auch in der HuTa. Je öfters er dann hingeht, sowieso

  • Ich betreue oft Angsthunde in meiner Pension. Entweder Hunde, die mit anderen Hunden sicher sind oder mit Menschen. Für die Arbeit brauche ich wenigstens eins von beiden.


    Die Hunde kommen vorab alle zu einem oder mehreren Probetagen, bekommen ein Bändchen an Geschirr oder Halsband, so dass ich gewährleisten kann, den Hund wieder mit rein nehmen zu können. Mein Gelände ist ausbruchssicher eingezäunt und es laufen bis zu 10 Hunden zusammen. Untergebracht sind sie nachts zu zweit/dritt in Räumen, die auch noch mal einen eigenen Auslauf mit Hundeklappe haben.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn man sich ausreichend Zeit nimmt und Mühe macht, viele scheue Hunde nach ein paar Tagen sehr gut klar kommen, wenn man sich gar nicht soooo viel drum kümmert. Mit raus und rein nehmen, wenn sie mit anderen Hunden sicher sind, umso besser, dann werden sie dem Menschen gegenüber auch recht schnell offen.


    Ich hatte schon einige Hunde, die ich einige Tage gar nicht anfassen konnte, die inzwischen aber alle aufgetaut sind, gerne kommen und kein Problem mit mir haben. Ich lasse sie erst mal einfach ein bisschen in Ruhe und dränge mich nicht auf. Das hat immer gut geklappt.


    Ich denke, wenn jemand ausreichend Erfahrung mitbringt, kann eine Pension das auch gewährleisten. Und ich würde mich lieber für eine ruhige Pension mit Gruppenhaltung entscheiden, die die räumlichen Möglichkeiten hat, einen Angsthund räumlich erst mal etwas einzuschränken, um ihn händeln zu können als eine Betreuung, die mit den Hunden spazieren geht. Das Risiko ist einfach sehr groß, gerade wenn man auf mehrere Hunde achten muss und man nicht weiß, was einem draußen entgegen kommt oder sich ein Hund in fremder Umgebung auf einmal erschreckt.


    Ich denke, dass das durchaus machbar ist, wenn man jemand Verantwortungsvolles findet, der Erfahrung hat und sich das ehrlich zutraut und einschätzen kann, was auf ihn zukommt.

  • Vielen Dank erstmal für eure flinken Antworten! :)


    Zitat


    aus deiner Beschreibung konnte ich jetzt nicht genau rausfiltern wie lange und wie oft dein Hund alleine bleiben müsste


    Konkret kann ich das noch nicht sagen, da ich ja erst nächstes Jahr im Herbst hinziehe.
    Aber ich gehe von einer normalen 5-Tage-Woche bei 8h täglich aus - so für's grobe Planen.
    Ich weiß auch noch nicht ob sich die Arbeit meines Freundes und meine Schichten überschneiden würden,
    so dass es (zumindest wochenweise) vielleicht gar nicht nötig ist einen Sitter zu engagieren.
    Aber ich gehe lieber erstmal vom "Schlimmsten" aus :)
    Ich würde aber in Trier arbeiten UND wohnen. Das heißt die HuTa oder der Sitter könnten in der Stadt bzw am Rand sein.


    Zitat

    Die Frage wäre für mich eher: Was heißt bei dir Angsthund und wie zeigt sich das im Verhalten? Was muss eine Betreung an Management betreiben, um den Hund händeln zu können? Kommt er denn mit anderen Hunden klar?


    Nun, Barney kam mit 4 Monaten aus Kreta hier her. Mit 5 Monaten haben wir ihn genommen, die Erziehung und auch die Bespaßung übernehme ich und mein Freund ist eher für die Kuscheleinheiten zuständig ;) (traut sich allein nicht so richtig).
    Angsthund deshalb, weil er bis dato noch nichts kannte... und damit meine ich nichts. Bis heute ist er in unbekannten Situationen sehr ängstlich (aber nie Flucht nach vorn, immer möglichst weit weg vom Geschehen).
    Deshalb ist es schwierig bis unmöglich ihn als Fremde/r anzuziehen und mit ihm rauszugehen, weil man ihn a) nicht mal zu fassen bekommen würde um das Halsband/Geschirr anzulegen oder b) er an der Leine permanent versuchen würde von der Person wegzurennen.
    Mit anderen Hunden kommt er super klar...das war auch das einzige, dass er "konnte" als er hier ankam.
    Die Betreuung müsste sich also schon auskennen und so wär wohl eher eine HuTa besser.
    Durch die Gruppendynamik wäre es so wohl nicht schwierig ihn rein und raus zu bekommen wenn die anderne Hund mitlaufen. Aber alles was mit unmittelbaren Kontakt zu tun hat ist ohne lange Kennenlern-Phase nicht möglich. Selbst meinen Papa wufft er manchmal noch im ersten Augenblick an um sich dann mit wedelndem Schwänzchen auf ihn zu stürzen und sich kraulen zu lassen.


    Das Finanzielle wäre hierbei erstmal sekundär... ich gebe lieber etwas mehr Geld dafür aus und weiß, dass es ihm gut geht. Da spare ich lieber an mir selbst. Natürlich würde ich die Kennenlern-Stunden auch bezahlen.


    Zitat


    Ich denke, wenn jemand ausreichend Erfahrung mitbringt, kann eine Pension das auch gewährleisten. Und ich würde mich lieber für eine ruhige Pension mit Gruppenhaltung entscheiden, die die räumlichen Möglichkeiten hat, einen Angsthund räumlich erst mal etwas einzuschränken, um ihn händeln zu können als eine Betreuung, die mit den Hunden spazieren geht. Das Risiko ist einfach sehr groß, gerade wenn man auf mehrere Hunde achten muss und man nicht weiß, was einem draußen entgegen kommt oder sich ein Hund in fremder Umgebung auf einmal erschreckt.


    Ich denke, dass das durchaus machbar ist, wenn man jemand Verantwortungsvolles findet, der Erfahrung hat und sich das ehrlich zutraut und einschätzen kann, was auf ihn zukommt.


    Das liest sich toll bei dir! :)
    Hier in Leipzig (wo ich momentan noch wohne) gibt es eine wunderschöne (und endlos ausgebuchte) HuTa die auch genauso klingt. Leider kann ich die aber nicht mit nach Trier nehmen :/



    Ich bin trotzdem noch neugierig auf die Meinung anderer Foris, da ich wahrscheinlich nicht die Einzige mit
    dem Unterbringungsproblem bin.

  • aber das klingt doch gerade wenn er mit anderen Hunden kein Problem hat machbar! Für uns war das leider keine Option, da der Dicke arge Probleme mit anderen Hunden hat zu den ganzen anderen Umweltängsten. Insofern bei uns nur der private Sitter. Aber so eine HuTa wie von georgous beschrieben könnt ich mir da wohl schon vorstellen!

  • Also wenn dein Hunde einige Stunden alleine bleiben kann, würde ich persönlich den Hundesitter vorziehen, der eben zur Halbzeit nachhause kommt, und Gassi geht. Liegt aber auch daran, dass ich a) bisher keine gute HuTa kennengelernt habe (und auch definitiv keine geeigneten Hunde für sowas habe) und b) ich selbst mal als Hundesitter tätig war und es zumindest für meine damaligen Sitterhunde toll war. Ich hatte übrigens auch zwei ehemalige Straßenhunde, die anfangs sehr skeptisch waren - aber nach zweimal spazieren gehen, war alles in Ordnung - klar brauchst du da jemanden, der sich dann auch adäquat verhält.
    Ich find den Hundesitter insofern praktischer, dass mein Hund in seiner gewohnten Umgebung bleibt, somit klare Ruhezeiten hat. Dann kommt iwann der Hundesitter, es geht raus, bespaßt, geschmust, und dann gehts wieder nachhause - Hundesitter verabreicht noch eine kleine Leckerei und gut ist.

  • Beides hat hat, negativ wie positiv.
    Die HuTa wäre vielleicht praktischer...erstens liebt Barney andere Hunde und zweitens wäre es wohl nicht so schwer ihn einzufangen wenn andere Hunde dabei sind, der Gruppendynamik wegen.
    Der Sitter hat wirklich den Vorteil, dass er in seiner Umgebung bleiben kann aber auch den riesengroßen Nachteil, dass die Kennenlern-Phase deutlich länger dauert.
    Aber danke euch! Ich werde mich nach beiden Optionen umhören/-schauen.

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