Hund gibt den Ball nicht her

  • Hallo Zusammen,


    ich hoffe ihr könnt mir helfen...


    Mein Diego 3,5 Jahre alt (Dalmatiner-Terrier-Mix), liebt das Ball spielen abgöttisch!
    Doch wenn wir dann fertig sind mit dem spielen, erstickt er lieber mit dem Ball im Maul, als es mir oder meinem Partner zu geben, meine Hundebetreuung (auch Trainerin) meinte ich darf auf keinen Fall aufgeben, auch wenn ich eine halbe Stunde auf dem Feld vor ihm sitze. Nun gut also ziehen wir es durch, aber Diego interessiert es überhaupt nicht, er würde mir auch definitiv in die Hand knappen, als das er er ihn her gibt. Wenn ich dann irgendwann "gewonnen" habe, weil ich den Ball so lange in seinem Maul gehalten habe, beißt er noch mal nach um ihn wieder zu bekommen, oder er springt an der Balltüte hoch und beißt rein, um wieder an die Bälle zu kommen. Ihn interessiert es überhaupt nicht, wenn ich böße reagiere oder sonst was :( Was soll ich denn machen? Gibt es einen Trick, wie ich den Ball leichter bekomme? Mit Leckerlies auch keine Chance, er würde für den Ball verhungern! Ich muss ihn immer verarschen um den Ball zu bekommen, wir spielen nämlich mit zwei Bällen, einen werfe ich und wenn er ihn mir wieder bringt, werfe ich den anderen! Und am Schluss tu ich so als würde ich den anderen werfen und sammle schnell beide ein, anders habe ich keine Chance.


    Diego ist wirklich ein super Hund und hört auch ganz gut, außer es geht um Wild und seinen Ball! Aber es kann doch nicht sein, das ich bei meinem eigenen Hund keine Chance habe, seinen Ball wieder zubekommen. :hilfe:


    Ich bin für jeden Ratschlag dankbar...

  • Dein Hund ist auf dem besten Weg, Ballsüchtig (und Sucht ist nie positiv) zu werden! Ich an Deiner Stelle würde ab sofort mindestens für die nächsten 6 Monate (oder für immer) jedes Ballwerfen stoppen!


    Es gibt genug andere Möglichkeiten, einen Hund sinnvoll als "Partner" zu beschäftigen, als - sorry - hirnlos hinter irgendwelchen Bällen herjagen zu lassen! Dass er Dir den Ball nicht mehr wieder gibt und "lieber daran ersticken würde", sollte Dir doch schon zeigen, dass diese "Beschäftigung" nicht das Richtige für ihn ist!

  • Zitat


    Diego ist wirklich ein super Hund und hört auch ganz gut, außer es geht um Wild und seinen Ball! Aber es kann doch nicht sein, das ich bei meinem eigenen Hund keine Chance habe, seinen Ball wieder zubekommen. :hilfe:


    Ich bin für jeden Ratschlag dankbar...


    Ich denke da liegt das Kernproblem von euch! Er denkt es ist sein Ball, du denkst es ist sein Ball und eigentlich lässt er dich nur ab und zu mal mitspielen!


    Wir hatten bei uns auch eine zeit lang das Problem, dass unser Hund den Ball nicht wiedergebracht hat! Auch wir haben zum einen 2 identische Bälle zum spielen genommen, aber vor allem haben wir uns beim spielen wesentlich mehr einbezogen!


    Ich habe zwei Bälle mit Schnur dran, die werden ab und zu abwechselnd geworfen (mit Komando "Bring" und "Aus"), manchmal direkt ohne warten, dann wieder muss sie vorher sitz oder platz machen...manchmal darf sie hinterher sobald ich werfe, manchmal muss sie liegen bleiben bis ich es ihr sage etc.
    Dazwischen gibt es auch immer wieder zergeln am Körper und zwischen den Spieleinheiten befinden sich die Bälle immer bei mir und ich fordere sie dann auch bei mir wieder zum Spiel auf!


    Wichtig war bei uns, dass wir das Ballspielen wirklich abwechselungsreich gestalten...Wir wechseln immer zwischen Konzentrationsübungen (liegen bleiben obwohl der Ball fliegt, oder den Ball suchen den wir vorher irgendwo fallen gelassen haben), einfach nur dem Ball nachrennen und Spiel am Körper ab! Mal wird dazu der Ball gewechselt, dann nehme ich den gleichen Ball mehrmals hintereinander usw.


    Am Anfang hat sie den einen Ball nur rausgerückt, wenn ich ihr den anderen gezeigt habe (bzw. wäre am liebsten mit beiden Bällen im Maul rumgelaufen)...Aktuell habe ich zwar für den Notfall immernoch einen zweiten dabei (auch weil ich die Bälle ständig verliere, ich werfe einfach bescheiden), aber kann mit ihr auch gut mit einem Ball spielen!



    Zu dem was Dschinn gesagt hat: Das ein Hund einen Ball liebt finde ich noch nicht schlimm und das er ihn von sich aus nicht wiederbringen will, wenn er es nicht beigebracht bekommen hat, auch nicht! Entscheidend ist wohl eher wie häufig mit dem Ball gespielt wird und auf welche Art und Weise! Täglich und als einzige Auslastung, oder wirklich nur stures Werfen sind sicherlich nicht förderlich, aber wenn man das 1-2 mal pro Woche macht und dann als Team mit dem Hund, ist der Ball mMn ein super Spielzeug!

  • Kann der Hund kein AUS? Das wäre für mich die Grundvoraussetzung, bevor ich überhaupt mit Spielzeug los lege.


    Üben würde ich das erst mal mit etwas anderem, zum Beispiel einem Seil/Knoten und vielleicht dann im Tausch gegen was anderes. Das Aus geben von Gegenständen muss sich für den Hund lohnen.


    In Deinem Fall würde ich das "Ball spielen" auch erst mal ganz auf Eis legen und den Hund anderweitig beschäftigen und Kommandos und Regeln mit einbauen. Mit Spiel hat das ja nichts zu tun. Also lieber eine richtige Arbeit, wo der Hund mehr mit Dir kommunizieren muss und wo er ein paar Dinge befolgen muss. Wie zum Beispiel beim Dummy Training, wo es nicht darum geht, dass der Hund hinter geworfenen Gegenständen her rennt, sondern erst mal Standruhe und das ordentliche Apportieren lernt, BEVOR er den Gegenstand suchen und bringen darf.

  • Hübsches Kerlchen hast Du da..... ;-)


    Hey - das ist ein Terrier..... Da würd ich das mit dem Ballspielen auch schnell mal komplett sein lassen. Terrier drehen damit bloß extrem hoch, und dann hast nen Terrier(mix), der auf 180 ist - ne danke....


    Abgesehen davon: der darf dauernd hinterm Bällchen herjagen, vollkommen unkontrolliert, das Ding hetzen und diese (für ihn) Beute auch noch rumtragen - und dann wunderst Du Dich, wenn er im Wald jagen möchte?? Du stachelst ihn damit auf, bis er auf 180 ist (und nebenbei lernt, daß Hetzen ne tolle Sache ist, weil Du bestätigst ihn für jedes Hetzen mit dem nächsten Ballwurf!), und wunderst Dich dann, daß er im Wald angesichts einer Spur nimmer in der Lage ist, sich zu beherrschen! Wenn Du Dir das mal klar machst, wirst Du von alleine aufhören, den Ball zu zücken - weil Du dann weißt, was Du damit anrichtest...


    Zum Ball-Hergeben: allein die Tastsache, daß er das Ding nimmer hergibt, zeigt doch schon, wie hochgedreht er ist, und daß er schon halbwegs süchtig ist nach dem Teil. Es gibt nichts Schlimmeres als Balljunkies, die dauernd auf 180 sind....


    Wenn der Hund so hochdreht mit der Rennerei, gibt´s im Körper nen Adrenalinschub ohne Ende. Adrenalin und Cortisol glaub ich auch. Das Zeugs braucht über ne Woche, bis es im Körper ganz abgebaut ist - in der Zeit ist der Hund die ganze Zeit sprungbereit, Tag und Nacht. Das ist äußerst ungesund - wie wenn Du 7 Tage am Stück nicht schlafen dürftest und immer auf dem Sprung sein mußt. Und dann kommt noch jeden Tag einer her und schreit "Feueralaaaarm" (auf die Situation mit dem Hund bezogen: schmeißt Bällchen), damit er auch ja net zur Ruhe kommt.


    Ich würde den Hund mit adäquater ruhiger Beschäftigung auslasten: Suchspiele, Fährten, Zielobjektsuche etc. - Du wirst sehen, wenn er so kontrolliert und auf Kommando seinen Jagdtrieb ausleben kann, wird er wesentlich ruhiger werden, und auch lernen, sich auf seine Aufgabe immer länger zu konzentrieren. Mit dem ganzen Ballgewerfe werden die Hundis echt blöd im Kopf.... Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche.....

  • Vielen Dank für eure Ratschläge, ich werde Diego jetzt erst Mal von dem Ball trenne, auch wenn es mir für ihn leid tut.


    Aber ich muss noch was zu dem einen Ratschlag sagen, ich habe keine Probleme damit, das er mir anderes Spielzeug "aus" gibt, es ist wirklich nur der doofe Ball :(


    Bei mir gibt es nicht wirklich das Kommando "aus" sondern, immer "tauschen" dafür bekommt er dann etwas, bzw. ich sage "schluss" und dann fährt er auch nach dem toben runter, außer halt bei dem Ball!


    Ich gebe mein bestes und danke euch!

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