Es wird Zeit für einen Hund

  • Hallo liebe Community,


    ich plane, mir in den nächsten Wochen (Monaten) einen Hund zuzulegen. Die Entscheidung ist noch nicht final gefallen und ich würde mir vorher gerne noch ein paar Tipps und gut gemeinte Ratschläge durchlesen.


    Vielleicht kurz zur Vorgeschichte: Ich hatte knapp 20 Jahre (ja, wirklich so lange :) ) einen unheimlich lieben Beagle-Fox-Terrier-Mischling. Wir haben die kleine von einer Pflegestelle aus Alicante (Spanien) importiert und hatten sehr viel Freude mit ihr. Die letzten Jahre konnte ich berufsbedingt keinen Hund führen, da die treuen Vierbeiner an meinem Arbeitsort nicht geduldet wurden.


    Jetzt hat sich die Situation allerdings geändert: Ich arbeite nun für einen tollen Arbeitgeber der Hunde duldet und da ich Team-Leiter bin, kann ich mir meine Arbeitszeit auch vollkommen frei einteilen – sprich: Der Hund bekommt die Aufmerksamkeit, die er braucht. Aktuell würde ich mir sehr einen Labrador wünschen, aber auch diese Entscheidung ist noch nicht gefallen.


    Nun zu meinen ersten Fragen:


    1. Ich bin mir unsicher, ob ich mir einen Welpen holen soll. Wie gesagt, Zeit und Aufmerksamkeit bekommt er, aber die Frage ist, ob es für den Kleinen in Ordnung geht, wenn er an zwei verschiedenen Orten aufwächst (Wohnung und Büro). Es geht mir hier ausschließlich um den Hund und wenn ich ihn in seiner Prägephase damit verwirre, dass er zwischen Arbeit und Wohnung pendelt, wäre das schon ein K.O.-Kriterium.


    2. Wenn Frage 1 okay ist, wie nehme ich den Hund am Anfang am besten mit? Sobald er genug ausgewachsen ist, können wir den Weg zur Arbeit toll zusammen laufen, aber ein Welpe kann das ja am Anfang nicht leisten. Packe ich ihn in ein Körbchen / Kennel und trage ihn zur Arbeit (Fußweg / U-Bahn) oder nehme ich lieber direkt das Auto (bin eigentlich ein Freund von öffentlichen Verkehrsmitteln)?


    3. Wir gehen jeden Dienstag im großen Freundeskreis (alles Tierliebhaber) gemeinsam essen. Kann man einschätzen, ab wann man den Junghund mitnehmen kann, ohne ihn zu verängstigen / zu viel zuzumuten? Noch als Anmerkung: Die erste Zeit verzichte ich natürlich darauf, dass Haus ohne ihn zu verlassen, dass ist klar.


    Vielen Dank für eure Antworten!

  • Tolle Voraussetzungen und dein Text liest sich so liebevoll :smile: . Prima! :gut:


    Also ich würde in deiner Situation zu einem erwachsenen Hund tendieren. Ich stelle mir einen Welpen im Büro nicht wirklich geeignet vor. Ich mein gerade als TL hast du doch sicher die ein oder anderen Meetings. Was ist wenn dein Welpe in der Zeit dein Büro umdekoriert oder raus muss.
    Für den Hund ist das aber überhaupt kein Problem mit den zwei verschiedenen Orten. Es könnten auch mehr sein, wichtig ist dass du als beständige Bezugsperson bei ihm bist und die ersten Wochen auch bleibst bis du ihn langsam ans Alleinebleiben gewöhnst. Er wird sich auf dich prägen und nicht an den Ort an dem ihr euch befindet ;) .


    Ein Labrador passt bestimmt ganz gut zu dir.
    Wie ist denn das restliche Pensum des Hundes? Und hast du Interesse an einer Sportart oder Hundeschule?


    Zu Punkt 3: Ich wäre da schmerzfrei. Solange die Lautstärke im Rahmen bleibt würde ich ihn nach ein paar Wochen mitnehmen. Ist doch prima dass der Welpe was mitbekommt, gänzlich isolieren von der Außenwelt ist verkehrt. Da bekommst du sowas wie meine Hündin raus, und die will niemand geschenkt haben.
    Solange alles in Maßen bleibt (du also nicht gleich stundenlang bleibst) ist das ein prima Training für deinen Hund.

  • Hallo Bob,


    willkommen im Forum. Deine Arbeitsbedingungen hören sich ja klasse an :-)


    Zu 1:


    Wir waren die ersten vier Wochen zuhause, mein Mann und ich haben uns mit Welpensitten abgewechselt. Ab der fünften Woche habe ich Idgie mitgenommen, hat problemlos geklappt.


    Zu 2:


    Wir sind an manchen Tagen gelaufen, kleines Stück laufen, viel Welpen tragen - ich hatte ein "Welpentragetuch" - und an anderen Tagen sind wir mit dem Auto gefahren, mit Öffis ist es hier nicht so prickelnd. Wenns bei Euch arg städtisch ist, würde ich lieber mit dem Auto/Bus fahren, wenn Du Öffis magst, solltest Du den Welpen ohnehin dran gewöhnen.


    Zu 3:
    Idgie war ca. 8 Wochen bei uns, als wir sie das erste Mal mit zum Essen genommen haben. Sie hat die Leine durchgebissen und ist plötzlich auf der Eckbank gesessen, und sonderlich prickelnd fand sies auch nicht. Mittlerweile ist sie aber ein sehr verträglicher "Kneipen-Gänger".


    Viel Spaß!


    Edit sagt: U-Bahn wäre mir mit Hund deutlich zu laut/stickig/voll/stressig.

  • Danke für die vielen und vor allem so netten Worte.


    Ja, meine Situation auf der Arbeit ist wirklich klasse und ich bin sehr dankbar dafür.


    Die Idee mit dem Welpentragetuch finde ich richtig klasse und es ermuntert mich, dass ihr euren Welpen auch direkt mit ins "wilde Leben" genommen habt. Da ich sehr zentral in einer Großstadt wohne, wäre es natürlich toll, wenn er sich auch direkt mit den entsprechenden Geräuschen anfreundet.


    Was die sportliche Unterhaltung angeht: Ich jogge und laufe super gerne, da wäre gut Action für den Vierbeiner am Start.


    Das mit den Meetings hält sich bei uns in Grenzen. Ich bin quasi für das Marketing verantwortlich und die meisten Meetings halten wir daher auch in unserem "Trakt" ab. Da hätte ich den Winzling also immer im Blick :). Bei anderen Meetings hätte ich noch eine tolle Kollegin, die sicher gerne mal ein Auge auf ihn wirft.


    Als Eingewöhnungsphase zu Hause, wollte ich dem Welpen eine Zwei-Wochen-rund-um-die-Uhr-Betreuung gönnen. Mehr Urlaub am Stück sind leider nicht drin.


    Noch eine kleine Frage verbleibt am Ende: Ich habe in meiner Wohnung, nach einem Umzug, relativ wertige Möbel. Mir ist klar, dass der kleine Racker verdienter Weise auch die neuen Zähnchen ausprobieren möchte, aber denkt ihr – entsprechendes Programm zum Auspowern und einer guten Beobachtung vorausgesetzt – man kann die Schäden irgendwie minimieren?

  • Ich finde dass es bessere Voraussetzungen für einen Welpen gar nicht gibt! Die sind einfach optimal.


    Wir hatten bei unserem als er noch ein Welpe war kaum Schäden. Der größte Schaden war, dass er einmal den Putz ein wenig von der Wand gekratzt hat. Das kam genau einmal vor. Danach wurde noch drei mal der Papierkorb geleert und das wars an Schäden bis heute :lol: War sicher ein Glücksgriff. Schäden minimieren kann man aber auf jedenfall immer!

  • Idgie hat nur an den Küchen-Stühlen gekaut, wenn wir gerade drauf saßen :-) (und die sind fünfzig Jahre alt). Ansonsten hat sie eigentlich nichts zerstört. Unser Kater ist da auch im hohen Alter viel schlimmer.
    Sie hatte aber auch immer für Welpen geeignetes Kauzeug rumfahren.
    Ich weiß aber auch von Bekannten, dass Welpen/Junghunde für umfassende Renovierungsarbeiten in der Wohnung gesorgt haben...

  • Vor der etwaigen Sanierung habe ich viel Respekt – gerade weil es auch eine Eigentumswohnung ist.


    Aber wie gesagt: Ich hoffe, dass man den Hund mit viel Beschäftigung und ein wenig Beobachtung vom Schlimmsten abhalten kann.


  • Viel Spaß!

  • Wow, da hast du doch schon mal tolle Rahmenbedingungen :smile:


    Ich glaube nicht dass es für einen Welpen schlimm ist, an zwei verschiedenen Orten aufzuwachsen. So lange es für ihn eine Möglichkeit gibt, sich zurückzuziehen und vielleicht eine Ecke mit Körbchen, Wasserschale und Spielzeug hat, wird er sich ebstimmt sowohl bei dir zu Hause als auch auf der Arbeit wohlfühlen.


    Wenn er noch jung ist würde ich mit ihm auf die Arbeit laufen, wenn der Weg nicht allzu lange ist, oder ihn tragen, wenn er nicht mehr kann.


    Ich bin sicher, du wirst eine super Hundemama :smile: !


    Alles Gute!

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