Hund jetzt oder nach dem Umzug im Frühling

  • Ich drehe mich etwas im Kreis und brauche mal eure Sicht der Dinge!


    Wir sind eine Familie mit zwei Kindern, beide 7. Hüten regelmässig Hunde und überlegen schon seit guten zwei Jahren am Thema Hund drum rum.


    In diesen zwei Jahren hab ich mich auf einige Rassen festgelegt, bzw. auch ein Mix von diesen wäre sehr willkommen. Nund habe ich hier von einer Tierschutz Orga einen Powder Puff Jungrüden "gefunden" der absolut passen würde!! (Powder Puff sind die haarige Version des Chinesischen Nackthundes.) Sogar die Pflegemama lebt eine halbe Autostunde von uns entfernt.


    Leider kann er keine Minute alleine bleiben. Ich rechne damit, dass er das mit seinen 8 Mt. noch lernen würde, wenn auch langsam und mühsam, da er, auch rassebedingt, sehr menschenbezogen und anhänglich ist! Zur Geschichte weiss ich nicht viel. Er stammt aus Ungarn und die "Züchterin" konnte ihn mit 3-4 Mt. nicht mehr behalten und gab ihn ins lokale Tierheim.


    Nun aber wollten wir eigentlich mit der Hundeanschaffung warten, bis wir im Frühjahr in eine Eigentums-Gartenwohnung gezogen sind. Ich habe einfach Bedenken, dass ich dann alles wieder aufbauen kann, vorallem das Alleine bleiben. Und wenn er dann da in der Whg weinen und jaulen würde, macht das den Umzug auch nicht gerade schmackhaft mit den neuen Nachbarn! Lange müsste er jeweils nicht, vielleicht mal 3 Std. höchstens. Aber eben, DAS müsste unbedingt sein, mal ab und an!


    Sind meine Bedenken realistisch! Nun gut, auch wenn ich JETZT keinen Hund aufnehme, irgendwann wird es auch in der neuen Whg drum gehen, das Alleinesein zu üben, egal mit welchem Hund. Und das Risiko, dass er anfangs jault oder bellt ist so oder so da.... :???: Mit dem Umzug üben wir's einfach 2 x .... Wird das 2 Mal einfacher sein oder eher nicht? Was sind eure Erfahrungen??


    Vielen Dank zum Voraus für's Einfühlen!

  • Ich Versuchs mal kurz und knackig:


    Fahrt hin und wenn es DER Hund für euch ist, der euch sofort umhaut und ihr wisst "der ist es" - nehmt ihn. Alles andere wird sich irgendwie ergeben.


    Ich habe selbst eine Hündin die starke Probleme mit dem Alleinbleiben hat, wir knabbern seit 2 Jahren mit verschiedenen Methoden daran und sind momentan bei 15-20 Minuten ohne Hysterischen Anfall und Gebelle. Das kann also sehr sehr lang dauern. Könnt ihr das wirklich überbrücken? Das heißt nämlich : kein Sonntagsausflug wenn der Hund nicht mit kann. Kein Kino mit den Kids. Und und und (je nach dem wie er sonst im Alltag ist, mache Hunde sind ja zB im Zoo entspannt und in der Innenstadt beim shoppen; andere -wie meine- sind da zu gestresst).


    Liebe Grüße :)

  • Meine Erfahrung ist übrigens: wir haben letzten Oktober wieder stark angefangen zu üben und haben den Sprung geschafft von " sofortiges losbrüllen beim schließen der Haustür " zu "5 Minuten rausgehen". Geübt hatten wir das mit einem Ruheplatz (einem großen Kennel). Wir sind dann im April umgezogen und haben ihren Kennel wieder in den ruhigsten Raum gestellt, die gewohnten Decken rein usw. Sie hat den Ruheplatz sofort wieder angenommen und wir mussten nicht bei Null wieder anfangen sondern konnten nach kurzer Eingewöhnung weitermachen.

  • Ich finde dabei wichtig, dass Du Dir bewusst bist, dass nicht jeder Hund alleinebleiben lernen kann. Möglich, dass er es noch lernt, möglich, dass er es nie können wird, das kann Dir vorher niemand sagen. Wenn es für Dich auf Dauer ein Ausschlusskriterium ist, dass ein Hund nicht alleine bleiben kann, würde ich Abstand nehmen - bedenke dabei auch die Wohnsituation, Miete, Nachbarn, etc., spontane Arztbesuche mit Kind, Einkaufen, uvm.


    Alles Gute bei der Entscheidung!

  • Hallo,


    ich bin am 1.5. umgezogen und am 30.5. zog der Hund ein. Ich würde kurz vor einem Umzug keinen Hund anschaffen, weil man einfach wenig Zeit hat und einfach häufiger ungeplant außer Haus muss. ("Sag mal, haben wir noch 8er Dübel?"-"Nein." -"Gut, dann fahren wir schnell." unsw.)
    Man hat da einfach genug um die Ohren.


    Der Hund kann nicht alleine bleiben. Möglicherweise wirft euch der Umzug im Training wieder um Längen zurück. Ich hatte auch einen Pflegi, der das nicht konnte. Als ich mit dem Hund wieder zu meinen Eltern gezogen bin, lief gar nichts mehr. Alles, was wir uns in Sachen alleine bleiben erarbeitet haben, war weg. Nach 7 Monaten konnte der Hund mittelmäßig 20 Minuten alleine bleiben. Ganz ehrlich: Ich würde heute keinen Hund mehr adoptieren, der ein starkes Problem damit hätte, alleine zu bleiben. Ich denke, es ist eines der übelsten Probleme, die ein Hund verhaltenstechnisch mitbringen kann, weil du einfach zu 100% eingeschränkt bist.


    Beste Grüße,
    Geckolina

  • Also normalerweise sehe ich kein Problem mit einem Hund umzuziehen auch wenn er erst kurz da ist. Hunde machen das normalerweise problemlos mit & mit etwas Organisation bekommt auch Renovierung und Umzug mit Hund locker hin.
    Allerdings wenn du einen Hund nehmen willst der jetzt schon Probleme mit dem alleine bleiben hat kann es natürlich sein dass du mit dem Training in der neuen Wohnung das Ganze von Vorne aufbauen musst. Darüber musst du dir halt vorher im Klaren sein.
    Außerdem kann es bei Hunden die wirklich Probleme mit dem alleine bleiben haben wirklich ein sehr lange und mühsamer Weg sein ihnen das Alleine bleiben auch für "nur" 3 Stunden beizubringen. Hier im Forum gibt es einige User deren Hunde wirklich Probleme haben und die sehr sehr lange schon an dem Problem arbeiten, d.h. auch darüber vorher nachdenken, was passiert wenn es sich bei diesem Hund um einen solchen "Problemfall" handelt?

  • Wenn alleine sein können ein MUSS ist (was ich verstehe, ist bei mir auch so) dann würde ich keinen Hund nehmen, bei dem das auf der Pflegestelle gar nicht klappt.
    Der Umzug zu euch und dann noch mal ein Umzug - ja, das wird es noch schwieriger machen.


    Ich würde bei der Hundesuche auf die mir wichtigen Kriterien achten und auch nur passende Hunde anschauen. Denn natürlich ist es dann DER Hund, den man unbedingt haben will...


    Dieser Hund wäre aber besser aufgehoben bei Leuten, wo er nicht alleine sein muss, und ihr habt mehr Freude mit einem Hund, der alleine bleiben kann und auch kein großes Sensibelchen ist (mit 2 Kids). Man muss sich das Leben ja nicht extra schwer machen. Es gibt viele tolle Hunde, die problemlos alleine bleiben.


    Wenns denn nun unbedingt so eine exotische Rasse sein muss, würde ich eher zu Züchtern Kontakt aufnehmen.

  • Den Umzug an sich, auch nach so kurzer Zeit, finde ich nicht zwangsläufig problematisch. Viele Hunde nehmen einen Umzug gelassen hin. Vielmehr solltet ihr euch wirklich gut überlegen ob ein Hund der nicht alleine bleiben kann, der Richtige für euch ist. Besonders mit Kindern und deren vielen Terminen.


    Tino

  • Findet ihr es denn nun "kurze Zeit" bis Frühjahr? Staune eigentlich, denn ich dachte, so 9 Monate (wir ziehen im Mai um) wären eigentlich eher nicht so kurzfristig..... Denn wenn dem so ist, würde ich die Pflegefamilie fragen, ob sie ihn bis April behalten könnte, mit der Option, dass ich ihn einige Tage zu mir nehme in der Woche und auch für alle Kosten aufkomme und vorallem das Alleinebleiben aufbaue in dieser Zeit...


    Aber eben, das Risiko, dass ich im Frühjahr dann wieder von vorne anfange bleibt... :( :


    Ja liebe Foris, ihr seid die Stimme der Vernunft! Ich könnte es wohl nur schaffen, wenn ich eine Hunde-Paten-Familie habe, die mir Hundi ein- zwei Tage pro Woche abnimmt. Meine Nachbarn, z.B., deren Hund nach 14 Jahren gestorben ist und die schon erwähnte, dass sie wohl ein Hütehund suchen wird....


    Es besteht also noch Hoffnung...


    Doch.... muss noch mein Mann an Bord gezogen werden.... Der weiss nämlich noch nichts von seinem Glück und denkt, wir hätten uns geeinigt, dass Hundi erst nach dem Umzug einzieht.... Aber dann kam Pacsi (Patschi ausgesprochen)!

  • Zitat

    Denn wenn dem so ist, würde ich die Pflegefamilie fragen, ob sie ihn bis April behalten könnte, mit der Option, dass ich ihn einige Tage zu mir nehme in der Woche und auch für alle Kosten aufkomme und vorallem das Alleinebleiben aufbaue in dieser Zeit...


    Also, ich möchte nicht wirken wie ein Wahrsager, aber ich sage dir mit 99%iger Wahrscheinlichkeit: DAS wird nicht funktionieren!! Wenn der Hund schon im gewohnten Umfeld nicht alleine bleiben kann, wird er das mit 2 Haushalten, Herumreichen, wechselnden Situationen (= zusätzlichem Streß!) erst recht weder können noch lernen!
    Einem Hund, der aus dem Welpenalter raus ist und massive(!) Probleme mit dem Alleinbleiben hat, und nach massiven Problemen klingt das, so wie du das beschreibst, wird sehr viel Zeit (vermutlich mehrere Monate oder sogar Jahre) und viel viel Routine, Vertrauen in sein Umfeld und tägliche(!) Übungseinheiten brauchen, um das Alleinbleiben nochmal entspannt zu lernen.
    Wenn du möchtest, kannst du mal hier reinschauen: https://www.dogforum.de/lonely…thilfegruppe-t179102.html - da haben sich einige User versammelt, die teilweise sehr hartnäckige Fälle haben (unter Anderem auch ich mit meiner Hündin) und da wird viel diskutiert und erzählt, auf welche Arten trainiert wird, wie langwierig und anstrengend so ein Prozess ist! Einige der User dort haben 1 Jahr sehr sehr intensives Training gebraucht, damit überhaupt eine gute GRUNDLAGE (30-60 Minuten) vorhanden war; manche beissen sich seit einem Jahr oder länger die Zähne an 10-15minuten ohne Terror aus.


    Klar gibt es auch Hunde, die es schneller lernen, aber man sollte beim Alleinbleiben immer vom schlimmsten Fall ausgehen und der schlimmste Fall sieht so aus, dass du den Hund mehrere Monate lang nie ungeplant allein lassen kannst, nicht um zum Arzt zu gehen, Einkaufen oder mit den Kindern weg. Es geht nicht. Du wirst IMMER jemanden brauchen, der den Hund nehmen kann. Und dazu wirst du ZEIT brauchen, täglich, mehrfach und in Ruhe, um mit ihm zu üben. Und eventuell auch Nerv und Geld für einen Hundetrainer, der euch mit einem Plan hilft, wie man das Problem angehen kann.


    Das klingt jetzt vielleicht alles sehr hart und negativ, aber so ist der Alltag dann leider und entweder man hat diese Zeit, und da muss man wirklich ehrlich zu sich selbst sein!, oder man hat sie nicht und dann ist der Hund bei euch nicht gut aufgehoben: Ihr werdet nicht glücklich miteinander, da kann der Charakter sonst so gut sein wie er will.


    Überlegt euch das wirklich gut! Ansonsten empfehle ich euch (falls dein Mann überhaupt einverstanden ist!), wenn ihr eine bestimmte Rasse wollt, euch nach Züchtern umzuhören, euch mehr zu informieren und eventuell irgendwann gezielt einen Welpen oder evtl. auch einen älteren Hund vom Züchter zu nehmen.


    Ich spreche, wie gesagt, aus Erfahrung! Mit einer Familie, Kindern oder Job würde ich auch gewaltige Probleme bekommen und die Einschränkungen sind auch mit viel viel Freizeit und Flexibilität oftmals schon massiv.

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