Hund hört bei langen Spaziergängen schlechter

  • Ich würde mal eine deutlich längere Schlepp probieren und die nur hinten festhalten und sonst schleifen lassen. Und ihm nicht mehr Radius zugestehen als mit der kürzeren Schlepp.

  • Zitat

    Ich würde mal eine deutlich längere Schlepp probieren und die nur hinten festhalten und sonst schleifen lassen. Und ihm nicht mehr Radius zugestehen als mit der kürzeren Schlepp.


    Hi naijra,


    ich verstehe den Gedanken dahinter, aber wir laufen ja in erster Linie auf Waldwegen. Also richtige Waldwege: Überall stehen Wurzeln raus. Das zweite Problem ist, dass ich schon bei der 15 Meter Schlepp selbst fast einen Salto mache, wenn er da aus nem Kickstart heraus reinbrettert. Und wir verwenden schon Stoßdämpfer. 18 Kilo sind ein bisschen weniger als ein Drittel meines Körpergewichts. Bei deutlich länger wären es ja so 20- 30 Meter?
    Ich glaub, das kann ich nicht halten :ops:


    Beste Grüße,
    Geckolina

  • Zitat

    Hi Geckolina,


    Das hat schon gedauert, bei meiner "Jagdsemmel", zusammengefasst glaub so 3 bis 4 Jahre ( trotz Hundeschule u.s.w. )
    und danach kamen immer mal so "Frühlingsgefühle" du kennst das bestimmt


    Oha, ich ahne ja schon, dass das hier eine ähnliche Nummer wird. Auch mein Windiger hat erst nach 3-4 Jahren so gehört, dass ich ihn oft ableinen konnte.

    Zitat

    aber ehrlich gsacht, ich bin nach wie vor der Meinung, dass es wohl nichts Schöneres für einen Hund geben kann
    als "frank&frei" zu laufen


    Davon bin ich überzeugt. Allein wie glücklich mich Loki nach einem Downhill-Wettrennen mit der Rad anschaut – natürlich gewinnt er um Längen – das geht an der Leine eben nicht.


    Ist noch viel Arbeit. Aber ich habe ein gutes Gefühl.


    Beste Grüße und Danke,
    Geckolina

  • Wenn du einen richtig ambitionierten Jäger hast, der sich im Wald schwer abrufen lässt, dann würde ich anders an die Sache herangehen.
    Möglicherweise helfen neue klare Regeln. Ins Unterholz, wo eben die von dir genannten Wurzeln sind, würde ich den Hund gar nicht mehr lassen, um ihm keine Möglichkeit zu geben, das er sich auf einer Wildspur festschnüffeln kann.


    Unsere Maus darf lediglich fürs Geschäfte machen mal zwei drei Meter vom Weg weg gehen. Und wenn wir gezielte Übungen machen, dann gehen wir gemeinsam und völlig kontrolliert ins Unterholz. Ansonten ist immer auf dem Weg bleiben angesagt.
    Die Schlepp halte ich meisten locker in der Hand, aber immer auf der Länge wie meine Maus grad läuft. Heißt also, dass ich die Schlepp mL bei 5m und mal fast am Ende in der Hand habe. Der Rest hinten dran schleppt dann hinter mir aufm Boden. So ist das Problem mit irgendwo hängen bleiben weitestgehend gelöst.


    So grundsätzlich würde ich die Leine nicht die ganze Zeit am Ende festhalten, während der Mittelteil auf dem Boden schleift. Denn hast du eine 15m Leine, und der Hund startet von hinten an dir vorbei nach vorne durch, dann sind das 30 m Anlauf bevor es knallt. Das holt selbst so manche standfestes Muskelpaket von den Beinen. Würde ich nicht riskieren.
    Handschuhe und ne griffige Schleppleine sind ebenfalls zu empfehlen.





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  • Hi Luna


    Zitat

    Wenn du einen richtig ambitionierten Jäger hast, der sich im Wald schwer abrufen lässt, dann würde ich anders an die Sache herangehen.
    Möglicherweise helfen neue klare Regeln. Ins Unterholz, wo eben die von dir genannten Wurzeln sind, würde ich den Hund gar nicht mehr lassen, um ihm keine Möglichkeit zu geben, das er sich auf einer Wildspur festschnüffeln kann.


    Das ist schon längst Usus. Schrieb ich auch irgendwo. Er darf den Weg nicht verlassen. Klappt auch gut. Vor allem das NEIN, wenn ich sehe, dass er drüber nachdenkt.


    Zitat


    Die Schlepp halte ich meisten locker in der Hand, aber immer auf der Länge wie meine Maus grad läuft. Heißt also, dass ich die Schlepp mL bei 5m und mal fast am Ende in der Hand habe. Der Rest hinten dran schleppt dann hinter mir aufm Boden. So ist das Problem mit irgendwo hängen bleiben weitestgehend gelöst.


    Kann ich mir grad nicht richtig vorstellen. Loki variert stark. Das stell ich mir sehr anstrengend vor, wenn ich jedes Mal einhole, wenn er schnüffelt und freigebe, wenn er mich dann wieder überholt. Außerdem verheddert sich die Schlepp doch auch an Wurzeln, auch wenn ich sie in der Mitte halte? Aber vielleicht versteh ich das auch falsch.


    Zitat


    So grundsätzlich würde ich die Leine nicht die ganze Zeit am Ende festhalten, während der Mittelteil auf dem Boden schleift. Denn hast du eine 15m Leine, und der Hund startet von hinten an dir vorbei nach vorne durch, dann sind das 30 m Anlauf bevor es knallt. Das holt selbst so manche standfestes Muskelpaket von den Beinen. Würde ich nicht riskieren.


    Das stimmt. Wobei es beim Handling einfacher ist, der Hund sich ans Schleifgeräusch gewöhnt und dann nicht sicher ist, ob ich sie doch halte.


    Zitat


    Handschuhe und ne griffige Schleppleine sind ebenfalls zu empfehlen.


    Alles Usus. Schleppe ja seit 30.5. Also seit Hund eingezogen ist.


    Beste Grüße,
    Geckolina

  • Hallo zusammen,


    danke erstmal für die zahlreichen Antworten und Ideen. Da es sich grad ein bisschen im Kreis dreht, beschreibe ich kurz die "Anpassungen" die ich vornehmen möchte:


    - Abbruchsignal durch die Reizangel bei stärkeren Reiz noch besser festigen. Impulskontrollübungen.
    - Gemeinsames "echtes" Spiel erhöhen
    - Freilauf am Rad ausbauen. Vielleicht sogar immer etwas langsamer Rad fahren und schieben.
    - Plötzliche Spiele im Wald nach erfolgtem Warte-Signal oder Abrufsignal ausweiten
    - Weiter am Grundgehorsam arbeiten.
    - Weiter Blickkontakt makern
    - Hund mit schleifender Führleine laufen lassen und sehen, wie kurz die Schlepp sein kann.
    - Testweise beim Joggen ableinen und sehen, was passiert.


    Aus meiner Sicht nicht sinnvoll (wurde aber an anderer Stelle geraten):
    - Hund nicht mehr streicheln, füttern oder ansprechen, sei denn wir sind draußen


    Was macht ihr eigentlich, wenn euer Hund brav an der Schlepp wartet und ungezogene Hunde dann einfach in Euch reinbrettern? Ich löse mein Kommando vorher immer schnell auf. Manchmal habe ich aber dazu nicht mehr die Zeit. :muede:


    Ich habe irgendwo gelesen, dass jemand immer ruft "Der hat Flöhe!" Das habe ich jetzt auch schon zwei Mal probiert. Hat nichts gebracht. Die anderen Hund haben ein Flohband getragen. :???:


    Beste Grüße,
    Geckolina

  • Luna77, es ging hier um das Problem, dass der Hund bei einer Leinenführung wie du sie beschreibst 1A gehorsam ist, bei schleifender Schlepp aber nicht. Da bringt immer nur so führen, wie der leinenschlaue Hund brav ist den Freilauf nicht näher.


    Ich würde normalerweise die Leine auch nicht nur am Ende festhalten, das sollte bloss den Übergang zur schleifenden Schlepp erleichtern. Das Wurzelproblem lässt sich durch flexible Handhabung lösen, und klar, ein striktes Wegegebot. Das Durchstarterproblem ist da schon etwas schwieriger, obwohl lange Leinen auch einen langen Bremsweg bedeuten - man muss da aber recht agil sein.


    Mich würde noch interessieren, ob die Leine normalerweise leicht gespannt gehalten wird bei der Führung, bei der der Gehorsam klappt. Es wären ja auch Übergangsformen im Leinenhandling denkbar, bei denen die Leine nur leicht schleifend geführt wird. Das würde das Anlaufholen in Grenzen halten und einen langen und daher kräftemässig durchstehbaren Bremsweg ermöglichen.


    Geckolina, dein letzter Post verwirrt mich. WIE genau führst du die Leine?

  • Hallo Naijra,


    Zitat

    Geckolina, dein letzter Post verwirrt mich. WIE genau führst du die Leine?


    Am Ende der Leine ist ein Knoten. Den halte ich fest. Dadurch schleift der komplette mittlere Teil. An Strecken ohne Gehölz lass ich schleifen. Die Schlepp ist nie gespannt. Kommt nur minimal Spannung auf bleibe ich stehen oder drehe ganz um.

  • Hallo zusammen,


    hier Info über aktuellen Stand & Probleme:


    Letzte Woche beim Joggen ein Wiesel übersehen. Querte den Weg. Hund 8 Minuten wech. Danach klappte gar nichts mehr und zwar die komplette Woche nicht. Konnte nicht mal die Schlepp schleifen lassen, geschweige denn den Hund ableinen. Loki war wieder komplett auf Jagdmodus.
    Hab dann wieder radikal bei 0 angefangen: Nur noch Futter gegen Kooperation draußen (Kommen, Klick-für-Blick, Suchen, Warten, Sitzen auf Entfernung), in der Wohnung den Hund nicht ansprechen und nur kuscheln, wenn ich ihn rufe, nicht wenn er es anbietet. :/
    Da hab' ich mich quasi mit bestraft und fand es schrecklich.


    Jetzt sind wir etwa wieder auf dem Stand wie vor dem "Wieselvorfall". Mir ist aufgefallen, dass er beim Losrennen die Schlepp "abschätzt". Er rennt erst verhalten die ersten 10 Meter, wenn er merkt, es kommt kein Widerstand, gibt er richtig Gas. Ich überlege nun, eine dritte Schlepp zu kaufen und ständig zwischen 5, 10 und 15 Meter zu switchen.


    Klick-für Blick habe ich ausgebaut. Seit gestern schaut er wirklich extrem und viel. Das freut mich.
    Insgeheim wünsche ich mir ein Karate-Kanninchen oder Wiesel, das Loki einen Denkzettel verpasst. Dann könnte ich ihn trösten und wir würden gemeinsam beschließen, dass jagen doof ist.


    Aktuell habe ich immer noch keine Lösung für meinen Schleppleinenkönig. An der gehaltenen Schlepp ist er nach wie vor ein Streber. Ich bin mir auch sehr sicher, dass er sich in bestimmten Situationen bewusst gegen "Gehorchen" entscheidet und das nicht mehr aus einem Impuls passiert. Oft schaut er 3-4 mir zwischen dem Objekt seiner Begierde und mir hin und her (während ich alles auspacke, was ich anbieten kann: Von Powerplay bis gebratenen Hühnchen), um dann doch wegzudüsen.


    Für Tipps bin ich immer noch offen.
    Beste Grüße,
    Geckolina

  • Hast du mal versucht anstelle der Ablenkungsversuche bei Wildsicht eher das Anzeigen zu Belohnen, wenn auch nur verbal?
    Bei uns funktioniert das viel besser als alle Ablenkungs- oder Bestechungsversuche.
    Seit wir jede Wild- und Witterungsanzeige belohnen, verringert sich der Drang sofort durchstarten zu wollen merklich.
    So schaffen wir Stück für Stück ein immer größeres Zeitfenster , in dem Ashanti stehen bleibt und verharrt, sodass wir in Ruhe ganz ohne Hektik die Leine aufnehmen können. Auch die Ansprechbarkeit verbessert sich zusehends, und immer öfter klappts dann auch mit einem Alternativverhalten per Kommando (meistens "Sitz").
    Des Weiteren hilft uns noch ein Notfall-Stopp, wo wir aber noch am Feintuning sind.




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