Sammi aus dem Tierheim

  • Das sind wirklich schöne Nachrichten!
    Wenn ich recht überlege, bin aber natürlich absoluter Laie, dann weiß ich nicht, ob ich ihn öfters als einmal in die Wohnung holen würde. Jedesmal muss er sich wieder umgewöhnen und von diesen einzelnen Tagen kann man sich doch eigentlich gar kein Urteil bilden. Für ihn wäre es doch ein ständiges hin und her. Kann aber auch sein, dass die "Profis" anders darüber denken.
    Wegen dem Auto...ist er an eine Box gewöhnt? Dann wäre es einfacher, ihn in die Box zu setzen und dann ins Auto zu heben. Ansonsten würde ich mich eventuell reinsetzen und warten, dass er auch reinspringt. Wenn er gar nicht mag, dann kurz und schmerzlos ab ins Auto und keine große Geschichte daraus machen.
    Aber wie gesagt, nur meine Meinung :???:
    Was ich aber genau weiß, es wird eine Weile dauern, bis er richtig ankommt und erst dann wird er sein "wahres" Gesicht zeigen. Also durchhalten und nicht aufgeben!!

  • Erstmal klasse das ihr Sammi aufnehmen wollte :2thumbs: Ich habe seit Juni ebenfalls eine Angsthündin aus Spanien bei meiner Hündin kommt allerdings noch Panik allerdings händelbar hinzu. Das ignorieren von Ängsten klappt nicht nicht immer und ist nicht bei allen Hunden zielführend, ignoriere ich bei Anni die Angst wird es immer schlimmer mit dem Stresshecheln. Bei mir ist Ruhe angesagt und streicheln, sie wird aber nicht bedauert sondern ich muss ihr die Verantwortung nehmen und davor hat sie am meisten Angst. Bei Gewitter (davor hat sie wirklich große Angst) liegt sie inzwischen gerne bei mir im Rücken und entspannt sich da. Unsere Bindung wird immer enger seitdem ich ihr zeige, dass sie bei mir Schutz finden kann. Bevor ich das bemerkt habe, habe ich genauso gehandelt wie ihr bei Sammi und für sie war dieser Weg einfach falsch. Ich möchte euch nicht kritisieren im Gegenteil ich wollte nur klarstellen, dass jeder Hund seinen individuellen Weg braucht ;)

    Das Fressen von Leckerli kann dauern, das Problem haben wir teilweise auch noch auf einem Weg frisst Anni tatsächlich draußen Leckerli ansonsten ißt sie draußen noch nichts weil sie unter Stress steht (was aber immer besser wird) auch mitgenommes Wasser wird nicht getrunken. Auch drinnen hatten wir das Problem, aber inzwischen hat ihre Verfressenheit gesiegt :D Anni löst sich draußen auch nicht aber sie macht auf dem Balkon und wir entfernen es eben, sie würde nie in die Wohnung machen. Sollte euer Sammi also wirklich in die Wohnung machen könntet ihr Zeitungen auslegen, damit er darauf macht und ihr es leichter entfernen könnt.

    Ganz wichtig ist die Sicherung bei Angsthunden, das heißt ein Sicherheitsgeschirr gerade am Anfang im neuen Zuhause sind diese Hunde sehr unsicher und die spanischen Hunden bei denen oft Podencos oder Galgos drin ist, sind Meister darin sich aus Geschirren zu winden. Anni hat ein Ruffwear es gibt aber Geschirre nach Maß oder von anderen Herstellern. Ich würde euren Sammi am Anfang sogar doppelt sichern und bitte nicht mit einer Flexileine.


    Ich drück euch für die Vorkontrolle die Daumen, eure Ansichten klingen gut und Sammi hat ein tolles Zuhause verdient.

  • Moin,

    also ich halte von ein paar mal einen Tag nichts.... so ein hin und her ist für einen Hund purer Stress. Ich würde die Option, wir nehmen in mal übers Wochenende zur Probe und wenn das klappt, bleibt er gleich hier - in jedem Fall - bevorzugen.

    Und, so ein Hund aus dem Tierschutz (ist ja nun egal ob von hier oder aus dem Ausland) der braucht seine Zeit um anzukommen, das dauert, je nach Charakter 3 bis 6 Monate - erst dann fühlen sich manche Hunde so sicher, das sie auspacken, was sie dabei haben. Bei uns war es so, das mein Lucas nach einen halben Jahr beschloß "HIER bin ich zu Hause, ich kenne alle Wege und wenn Du rufst, komm ich nicht, ich weiß ja, wie es heim geht..... und solange ich Dich sehe, ist eh alles schön - warum rufst Du nach mir, ich seh Dich doch?" Tja, so ist es geblieben und am Anfang konnte er so wunderbar frei laufen und ich hab jedes Kommen bestärkt.... aber so etwas kann, je nach Hund eben auch passieren.

    Achte einfach auf Deinen Hund, Du wirst schon merken, ob ignorieren in bestimmten Momenten oder Trost und Hilfe geben dran ist. Dazu braucht es nur ein bisschen gesunden Menschenverstand und Empathie, man kann icht alles und jedes Verhalten in Regeln pressen und meinen "passt schon".

    Ansonsten, alles Gute beim Abenteuer Neubewohner

    Sundri

    P.S. Auto - ich würde da, glaub ich, kein großes Drama machen, einfach reinheben (falls eine Box da ist, dort reintun) und los fahren, a. kann man dann sehen was passiert und b. entsprechend später handeln. Etwa den Hund im Auto füttern und es so dauerhaft schön füttern. Selbstredend gehen erste Fahrten immer an einen Ort, den der Hund mit Spaß verknüpfen kann - Auslauf, nach Hause, toller Spaziergang - nicht als erstes zum Tierarzt. ;)

  • So. Ganz viel passiert. Ich fange mal mit gestern an. Der Spaziergang war etwas schwierig. Irgendetwas hat ihm nicht gepasst. Nach dem Spaziergang saßen wir jedoch noch mit ihm im Wartebereich des Tierheims. Er hat sich tatsächlich richtig gegen mein Bein gelegt und Kontakt gesucht. Ich habe ihn dann zu streicheln begonnen, einfach weil es für mich das Zeichen war. Er fand das tatsächlich gut. Im Auslauf dann konnte ich ihn zum ersten mal selbst ableinen. Auch dort lies er sich von uns beiden anfassen und streicheln, sogar wieder anleinen. Alles in allem ein wirklich sehr erfolgreicher Tag!

    Heute morgen haben wir ihn dann abgeholt. Erst kurz am Tierheim mit ihm spazieren gewesen, hat dort auch sein Geschäft verrichtet und dann versucht ihm die Transportbox schmackhaft zu machen. Erfolglos. Ich habe dann wieder den Körperkontakt zu ihm aufgebaut. Bin dann mit ihm zum offenen Auto und habe einfach seine Pfoten auf den Kofferraumeinstieg gelegt und ihn gestreichelt und bestärkt. Siehe da: nach kurzer Zeit springt er tatsächlich einfach rein und legt sich ab. Natürlich gabs dann nochmal streicheln und Lob.
    Die Fahrt nach Hause war super. Er hat sich in keiner Weise Ängstlich gezeigt. Natürlich war er nicht begeistert, aber er saß oder lag die ganze fahrt über ruhig da.
    Vor der Wohnung nochmal kurz spazieren. Alles total spannend und unheimlich für ihn, aber es ging. Die Treppe hoch zur Wohnung war ihm erstmal auch nicht recht, das ging aber schnell vorbei.
    Oben angekommen haben wir ihn abgeleint und sind einfach normal in der Wohnung umhergegangen. Er hat sich dann kurz unter den Schreibtisch verkrochen, kam dann aber mit und hat sich alles angeschaut. Kaum zwei Minuten später hatte er es sich dann auf der Couch bequem gemacht. Für uns ist die Couch ok, er soll nur runter wenn wir es sagen. Daher haben wir ihn erstmal wieder runtergeschickt und etwas später nach oben eingeladen. Da lag er dann, dieser schrecklich ängstliche Hund und war nach etwa 10 minuten streicheln und schmusen einfach eingeschlafen.
    Im Laufe des Tages hat er dann sogar aus unseren Händen etwas Käse (Guter Tipp :-D) gefressen und uns auch abgeleckt. Er lässt sich überall anfassen und zeigt keinerlei Furcht in der Wohnung. Sprich: Drinnen ist er wirklich sowas von umgänglich. Draußen fand ich ihn tatsächlich etwas entspannter.
    Leider mussten wir ihn dann am Mittag nochmal ins Tierheim bringen. Die Fahrt dahin lief ebenfalls super. Dort nochmal kurzer Spaziergang und dann kam leider die Trennung.
    Am Dienstag werden wir ihn nochmal den Tag über holen. TH Leitung meint sie wollen net riskieren, dass er nochmal zu ihnen zurückkommt und meinen wir sollen uns mit ihm halt wirklich die Zeit nehmen. Ich fand auch nicht, dass er wirklich Stress hatte als er zurückkam, er wirkte sogar recht entspannt.

    Long Story short: Zwei wirklich gute Tage, einige Durchbrüche bei ihm. Innerhalb der nächsten 10-14 Tage werden wir ihn dann fest zu uns holen. :gut:

  • Das hört sich ja ganz toll an und ich fieber mit euch mit. Mein Racker kam ja auch erst vor kurzem aus dem Tierheim zu mir...
    Jetzt frage ich mich aber schon, wann wir denn endlich aml ein Foto von dem kleinen zu Gesicht bekommen :ops:
    Haltet uns auf dem laufenden
    Liebe Grüße juhwie

  • Bilder gibt`s wenn er endlich fest da ist. Heute besucht er uns nochmal. Der Knackpunkt bei ihm wird wohl sein, wenn er endlich draußen sein Geschäft macht. Noch traut er sich das nicht. Er liegt jetzt auf seinem Platz und entspannt sich, schläft auch öfter ein.
    Wir halten euch weiter auf dem laufenden. Ich hoffe, dass wir ihn Freitag oder Samstag holen können.

  • Es ist soweit. Morgen Nachmittag zieht unser neuer Mitbewohner endlich ein. Dann folgen auch bald Bilder :-D
    Checkliste ist gemacht. Futter ist da, Geschirr kommt nächste Woche (Maßanfertigung wegen Ausbruchsicher), es ist alles vorbereitet.
    Danke an die lieben Zusprüche und die guten Tips. Wir halten euch auf dem Laufenden.

    Gruß
    Cheffkoch :gut:

  • Hallo Ihr Lieben.

    Die ersten Tage mit Hund sind schon vorbei. Samstag Nachmittag durfte der Kleine bei uns einziehen. Seither stellt sich dieser Hund als wirklich unglaublich toll heraus :rollsmile: In der Wohnung ist er absolut unterwürfig, unkompliziert und wirklich vom Verhalten her superklasse. Er frisst und trinkt wunderbar, ist gelehrig (Sitz und Platz klappen schon gut) und ziemlich verschmust.
    Draußen wird es mit jedem Spaziergang besser. Ihn zum rausgehen zu motivieren ist nicht immer ganz einfach, aber wenn wir die ersten Meter geschafft haben klappt es gut. Er macht sein Geschäft draußen und lernt langsam mit Fremden umzugehen. Viele sind mittlerweile egal. Noch nimmt er draußen keine Leckerlis, aber ich denke das kommt noch.
    Auf der großen Runde gehen wir mit ihm sogar Langleine. Er nutzt diese zwar aus, schaut aber immer wieder und wartet auch auf uns. Zu uns kommen mag er draußen noch nicht richtig. Das is aber selbst in der Wohnung noch etwas schwierig.

    Alles in allem war es für uns die Richtige Entscheidung diesen Hund aufzunehmen. Er dankt es uns immer wieder aufs neue. Daher mein Appell: Lasst euch nicht von angeblichen Problemfällen beeindrucken. Ein Hund kann mit entsprechender Geduld und Arbeit alles hinter sich lassen und mit euch neu anfangen.

    Ich beende somit auch diesen Thread, weil wir mittlerweile keinen Angsthund mehr haben, sondern einen großartigen Hund in Ausbildung.

    Bilder darf ich euch leider keine zeigen. Meine Freundin möchte das leider nicht. Stellt euch einen munteren Mischling in beige-grau vor, der aussieht wie ein recht kleiner schäferhund mit knickohr. ;)

    Danke nochmals an alle, die geholfen haben. Einige der Tips haben uns wirklich weiter gebracht. Ich hoffe man liest sich wieder.

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