Sammi aus dem Tierheim

  • Ich glaube, die Auswahl der Leckerchen ist bei solch einem Hund das geringste Problem.
    Ihr habt doch scheinbar einen guten Anfang gemacht. Verlangt nicht zuviel und dosiert die action, die ihr ihm bietet.

  • Hallo chefkoch,
    Für mich hört es sich so an, alsob ihre beide ein tolles Verständnis und gute beobachtungsgabe habt. Dazu dann noch ein tolles bauchgefühl und das Herz am rechten fleck. Ich finde es super, dass ihr euch verschiedene Meinungen einholen wollt. Aber ich denke das es der kleine sammi kaum hätte besser treffen können, als dass ihr ihn findet.
    Ich glaube ganz fest daran, dass ihr das schafft und einen dankbaren hund gewinnen werdet, der Euch von Zeit zu Zeit mehr vertrauen schenken wird.
    Ich wünsche euch ganz viel Kraft und viele kleine erfolge!
    LG von Julia und joshi :smile:

  • So wie ich das lese, ist der Hund noch im TH.
    Sein Verhalten wird sich erst ändern, wenn er bei Euch zu Hause ist.
    So kann er kein Vertrauen aufbauen.
    Wie denn auch. Ihr geht spazieren mit ihm und dann muss er wieder ins TH.
    Der weiss ja gar nicht, was los ist.

  • Zitat

    ..... Und was zuhause toll ist, kann unterwegs völlig uninteressant sein....


    Das kann ich nur unterschreiben - Bossi nahm draußen z.B. Leckerli eher nicht an, weils da zu Vieles gab, das Wichtiger war, nicht mal aus Streß. Aber hier gucken, da gucken, dort ein Hund, dann mal dahin springen - da ist keine Zeit für Leckerli. Aber nem fliegenden Spielzeug konnte er noch nie widerstehen, dann hab ich draußen halt das genommen. Inzwischen kennt er unsere Standard-Strecken und ist entspannter unterwegs (er durfte wohl vorher nicht viel ohne Leine, das war halt anfangs spannend), sodaß er auch immer gerne Leckerli nimmt.

  • Moin,

    ich kann im Grunde nur unterschreiben, was ElPonte zum Thema sagt.

    Angst ignorieren - ich hab aus Deiner Erzählung den Eindruck gewonnen, das Ihr ziemlich gut beobachtet und kein Aufhebens um die Angst macht - auch das ist eine Form des Ignorierens und ich finde, eine sehr gute..... jedes Trösten würde Furcht verstärken.

    Ich glaub nicht, das Ihr den Hund noch ignorieren würdet, hinge der vor Panik in der Leine. Jedes Verstärken einer Angst kann diese verschlimmern, gleich ob es Leckerchen, tröstende Worte oder Steicheleinheiten sind.

    Ich hab hier auch Spanier, keine sehr ängstlichen, sie sind nur allesamt sehr vorsichtig und stets auf der Hut. Kann sein, das manche Angst bleibt, mein Diego hatte zeitlebens Angst vor fremden Männern, je dunkler - desto furchtsamer. Er ging an ihnen vorbei, aber wehe sie beugten sich etwa zu ihm - dann ging er bellend zurück. Solche Momente gilt es einfach zu vermeiden. Und manchmal muss man eben akzeptieren, das gemachte Erfahrungen auch nicht zu löschen sind. Was gehen auch fremde dunkle Männer meinen Hund an? :???:

    Je mehr Erfahrungen der Hund machen darf, ohne das ihm etwas passiert, desto mehr wird er lernen, das die Dinge (etwa vorbeifahrende LKWs) nicht wirklich gefährlich sind. Je sicherer Ihr selbst damit umgeht (ich erschrecke mich regelmässig, wenn Rennradfahrer leise von hinten an mir in einem Affenzahn vorbei sausen und Diego nahm mein Erschrecken wahr und ging sie regelmässig an - ach, wenn die doch nur bloß klingeln würden - beizeiten - auch Lou erschrecken sie mitunter zu Tode, aber er duckt sich nur und wirft sich hin) desto einfacher wird es für Sammy, wenn er beginnt, sich an Euch zu orientieren.

    Leckerchen, ich sehe es auch so, ein Hund, der draußen keine annimmt ist "noch" gestresst, Diego etwa nahm das erste halbe Jahr draußen keines, von Fremden erst mal gar nicht - dabei war er verfressen wie nix Gutes. Das alles gibt sich, mit Geduld und Zeit und etwas gesundem Menschenverstand. Erste Spaziergänge in immer gleichen Terrain - das vermittelt Sicherheit, irgendwann wird jeder Hund dann etwas aufgeschlossener..... und man kann im Alltag immer noch genug üben und "gefährliche" Situationen meistern.

    Bei uns aktuell, plötzlich auf dem Feld liegende Stohballen oder ein herab gestürtzter Baum, unter dem wir unseren Weg suchen müssen. Aufregend genug - für den Anfang. Die ersten Leckerchen nahm Diego drinnen und dann dauerte es noch ein Weilchen, das er sie draußen auch nahm... da braucht es Geduld, das hat nicht unbedingt etwas mit der Art des Leckerchens zu tun, sondern einfach mit dem Moment.

    Loben kann man dann allerdings auch nie genug. Auch wenn es mitunter lange dauert, bis so ein Hund auf einen achtet und hört, loben ist immer gut. ;) Ich glaube, Sammy wird es gut bei Euch haben, besser als Juwieh kann ich es nicht sagen.

    Alles Gute
    Sundri

  • Erstmal nochmal vielen Dank für die vielen Positiven Bestärkungen :-D Ja, leider sitzt der kleine noch im Tierheim. Ich hoffe, dass der Kontrolleur in den nächsten Tagen bei uns vorbeischaut, der hat jedoch im moment Urlaub. Wenn dann alles gut läuft, werden wir ihn Anfang September zu uns holen. Natürlich werden wir ihn vorher mindestens einen Tag zu Probe mit nach Hause nehmen.

    Ich denke auch, dass es besser werden wird, wenn er erstmal aus dem Tierheim raus ist. Es ist zum Glück keines der überfüllten Tierheime mit absoluter Minimalausstattung, sondern ein wirklich gutes. Es teilen sich meist Hunde, die sich gut verstehen einen großen Bereich mit Innenzimmer, außengehege und tagsüber werden zudem sehr großzügige Freiläufe geöffnet. Dennoch ist es für einen Hund dort nie wirklich schön.

    Beim heutigen Spaziergang hat er sich wie üblich verhalten. Wobei ich feststellen konnte, dass er bei anderen Menschen, die auch mit Hund unterwegs sind weniger furcht zeigt, sie sogar teilweise ignoriert. Nach einigen dieser Begegnungen war er dann auch bei Menschen ohne Hund etwas weniger ängstlich. Dieses Verhalten wird sich also ziemlich sicher recht gut beheben lassen.

    Wir freuen uns schon tierisch auf die Zeit mit ihm und wollen ihm so schnell wie möglich ein neues Zuhause bieten, in dem er endlich seine Ruhe findet. Wie wir heute erfahren haben, wurde er scheinbar schon einmal wieder abgegeben, weil er sein Geschäft vor Angst in der Wohnung gemacht hat. Auch so etwas, was sich ja auf gaaaar keinen Fall beheben lässt.

    Wir werden euch weiterhin auf dem laufenden halten :-D Danke nochmal

  • Tolle Nachrichten! Heute war der nette Herr Kontrolleur bei uns. Er hat sich das neue Zuhause angesehen und eine Weile mit uns erzählt. Sehr kompetenter Mann muss ich sagen. Hat sich richtig Zeit genommen und meinte auch wir können uns gerne bei Problemen oder Fragen an ihn wenden. Das beste kam zum Schluss: Sammis Einzug bei uns steht nun nichts mehr im Wege.
    Wir werden jetzt mal sehen, wann wir ihn mal auf Probe zu uns mitnehmen können. Dann hoffe ich, dass der kleine endlich bald seine neue Heimat bekommt.

    =)

  • Ich berichte dann mal fröhlich weiter.

    War heute wieder mit dem kleinen Gassi. Es lief am Anfang sehr schlecht. Er wollte erstmal so garnicht. War das letzte mal leider am Freitag, da ich Samstag nicht konnte und das TH hier Sonn und Montag geschlossen hat. Nach einiger Zeit ging dann aber alles seinen normalen Gang. Autos mittlerweile egal, LKW immer noch böse. Menschen gehn mal gar nicht. Am kommenden Samstag werden wir ihn nun zu uns holen und ihn den Tag über zur Probe behalten. Die Tierheimleitung meinte das sollen wir zwei-dreimal machen bevor er endgültig kommt, weil er bitte net wieder nach ein paar Wochen zurück ins Tierheim kommen soll. Verständlich.

    Am Freitag wollen wir daher mit ihm einmal den ersten Kontakt mit dem Auto üben. Hat dazu jemand Tips? Wie gesagt er lässt sich noch nicht anfassen und Leckerchen will er auch nicht. Ich denke das wird eine Geduldssache werden. Wichtig ist uns einfach, dass er mit dem Auto nichts böses verknüpft und die Situation so entspannt wie möglich beendet werden kann.

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