Rückruf klappt nicht (immer)
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Der Rückruf mit meinem Sheltiemädchen (8,5 Monate alt) klappt nicht so ganz zufriedenstellend :/
Wenn sie im Trainingsmodus ist (wenn wir gerade Sitz, Platz, Fuß etc. üben) bzw. in der Hundeschule klappt es ohne Probleme. Da muss ich nur einmal "Komm" sagen und sie kommt sofort angeflitzt. Da ist sie so im Üben drinnen und möchte gefallen, ist also kein Problem.Wenn ich sie zu Hause einfach so rufe, dann klappt es nicht immer. Manchmal kommt sie her, weil sie neugierig ist was ich denn von ihr will. Aber manchmal, wenn sie einfach keine Lust dazu hat, schaut sie nur. Sie schaut mich dann mit großen Augen und tut so, also ob sie überhaupt nicht verstehen würde was ich von ihr will.
Draußen beim Freilauf ist es das gleiche. Manchmal klappt es super, ich muss nur einmal ihren Namen und "Komm" rufen und sie kommt angeflitzt. Und dann hat sie wiederum überhaupt keine Lust, weil da riecht es ja so gut oder man will die Gegend erkunden.
Ich habe das Gefühl sie sieht das Kommando "Komm" eher als "wenn du gerade Zeit und Lust hast, dann komm bitte her, aber es ist nicht zwingend notwendig".
Ich habe aber das Kommando bisher NIE ignoriert. Wenn sie es befolgt, gibts ne große Party und Leckerlie. Wenn sie es nicht befolgt, gehe ich entweder hin und hole sie kommentarlos, oder ich locke sie zu mir her. Je nach der Situation. Aber es war nie so, dass ich "Komm" gerufen" habe, sie hat es ignoriert und ich habe es dabei belassen.Jetzt meine Frage: soll ich nochmal von vorne anfangen? Vielleicht mit einem anderen Kommando wie "Hier"? Oder soll ich lieber bei "Komm" bleiben und das ganze nochmal neu aufziehen?
Draußen wirds jetzt wohl die Schleppleine werden.
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Ich kann dir dazu nur ein paar allgemeine Denkanstöße geben, was du vielleicht ändern könntest
1) Locken vs. belohnen. Ein Hund, der abwartet bei einem Signal, dass er eigentlich kennt, könnte vorher checken, ob du überhaupt eine Belohnung dabei hast. Ebenso könnte es sein, dass das was er sich verdienen könnte, einfach minderwertig für ihn (geworden) ist. Belohnungen, die wir geben sind nicht zwangsläufig auch Belohnungen für den Hund.
2) Signale "durchsetzen" vergiften das Signal an sich. Je öfter man ein Signal durchsetzen muss - also dem ignorierten Signal folgen "blöde" Konsequenzen für den Hund - desto schlechter wird er es befolgen. Dann lieber nicht rufen sondern so hingehen und den Hund abholen.
3) Überleg WANN du rufst. Man will immer unerwünschtes Verhalten mit einem Signal abbrechen. Der Hund ist zB unaufmerksam, man ruft, er guckt, dann das "Komm", er kommt und dann folgt die Belohnung. Auf lange Sicht (oder auch sehr schnell) bildet sich eine Kette, man belohnt den Hund für Unaufmerksamkeit, da der Name und das Komm belohnt wurden. Die Signale an sich haben eine verstärkende Wirkung. "Unaufmerksamkeit" mag noch annehmbar sein, ärgerlicher wird sowas, wenn der Hund anfängt zB zu anderen Hunden zu rennen... Der Hund lernt also, dass er erst unerwünschtes Verhalten zeigen muss, um die "Komm-Verhaltenskette" in Gang zu bringen.
4) Zeitfenster. Wenn du belohnst egal WANN der Hund kommt, hauptsache er kommt überhaupt, kann der Hund anfangen abzuwägen. Da die Belohnung immer gleich bleibt, werden andere Ablenkungen stärker.
5) Belohnung an sich. Kommen auf Ruf ist ein Verhalten, dass den Hund viel "kostet". Er muss sich umorientieren, von zig anderen Ablenkungen abwenden und dann zu dir, im Idealfall, rennen. Das Befolgen des Signals sollte - gerade am Anfang - richtig gut und jedesmal belohnt werden.
6) Der Hund ist in einem Alter, wo seine Umwelt viel, viel stärker auf ihn einwirkt und sein Erkundungsverhalten sich mehr und mehr nach aussen richtet. Anstatt das "Komm"-Signal durch Erfolglosigkeit zu "verbrauchen" lieber - wie du es ja schon machst - Leine dran. Management ist manchmal besser, einfach um Fehler zu vermeiden. Der Hund lernt 24h am Tag - nicht nur wenn wir mit ihm trainieren - jedes nicht befolgte Signal lässt ihn "falsches" Verhalten einüben.
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Erstmal vielen Dank für die Inputs. Das klingt ja alles ganz logisch und sinnvoll, ich weiß aber nicht genau wie ich das jetzt umsetzen soll
Grundsätzlich verwende ich das "Komm" nur dann, wenn wirklich Erfolgschancen bestehen. Ich versuche auch vorrausschauend in der Welte herum zu gehen. Wenn z.b. ein große Ablenkungen (Hund, andere Menschen etc.) unseren Weg kreuzen, spreche ich meinen Hund an, bevor er die Ablenkung wahrnimmt. Nur immer klappt das leider nicht.
In Bezug auf Locken vs. Belohnen. Das ist bei uns sicherlich auch Thema. Sie checkt ganz sicher ab, ob ich eine Belohnung habe und ob es sich lohnt zu mir zu kommen bzw. ein Kommando auszuführen. Sitz und Platz klappen mittlerweile auch komplett ohne Leckerlie und sie weiß auch oft, dass ich keines eingesteckt habe.
Ich bin mir nicht sicher ob ich zu viel von meiner Hündin erwarte und wir eh auf dem richtigen Weg sind.
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Ich würde auch versuchen, so weit wie irgend möglich zu vermeiden, dass sie auf das Kommando nicht hört!
Hier bei uns gibts aktuell drei Möglichkeiten (wir haben eine 10 Monate alte Hündin):
1. Ich gehe mit ihr so spazieren, dass ich mich auch wirklich viel mit ihr beschäftige..heißt, wir werfen zwischendurch immer mal wieder den Futterbeutel, oder ihr mache kleine UO-Aufgaben, oder ich lasse sie Leckerlies suchen etc.! Auf diesen Spaziergängen kann ich sie problemlos ableinen, weil sie mit ihrer Aufmerksamkeit immer auch bei mir ist..Bei diesen Spaziergängen übe ich auch weiter den Rückruf ohne und mit Ablenkung, weil ich einfach weiß das er funktionieren wird (wenn sie dann kommt, obwohl ein anderer Hund in Sichtweite ist, freu ich mich halt noch viel viel doller als sonst und es gibt nicht nur ein Leckerlie aus der normalen Leckerlietasche, sondern aus der mit den Pansenstücken)
2. Wenn ich morgens einfach meine Runde mit ihr laufe, oder an Tagen an denen ich gerade wenig Lust habe auf Bespaßung, oder an Tagen an denen sie eigentlich schon viel Programm hatte, lasse ich sie einfach so mit mir mit laufen und habe dabei immer eine lange Flexi, oder eine Schleppleine drauf! Wenn ich sie dann mal zu mir rufen muss, habe ich immer die Versicherung, dass ich mit der Leine etwas nachhelfen kann, falls sie mich mit großen Kulleraugen ansieht und der Meinung ist, sie hätte jetzt grad keine Lust!
3. Wenn wir mit anderen Hunden laufen, kommt es stark auf den anderen Hund an! Aktuell ist sie in einem Alter, wo sie sich den Blödsinn anderer Hunde zu gerne abschaut... Es gibt Hunde, da wissen wir, dass die selber gerne mal weiter in den Wald rein rennen, oder nen Radius von gut 100m haben, oder auf den Rückruf nciht wirklich 100%ig reagieren und bei denen läuft Himora dann halt an der Schleppleine und wird nur da abgemacht, wo wir uns sicher sind, dass niemand kommt oder sie wegrennen kann!
Bei guterzogenen Hunden, darf sie frei laufen, da sie sich dort super an denen orientiert und dann auch selber besser hört^^ -
du kannst den Rückruf auch für den Hund spannender werden lassen, indem du deinen Hund beim Spaziergang absitzen/platzen lässt, dann weiter gehst und in einem gerade noch für den Hund aushaltbaren Abstand ihn zu dir rufst.
Steht der Hund zwischendurch von alleine auf/kommt zu dir, bringst du ihn einfach (freundlich/neutral) zu der Stelle zurück, wo du ihn abgesetzt/-gelegt hast und wiederholst das Ganze nochmal.Dazu würde ich den Rückruf nicht zu oft üben - den Fehler hab ich Anfangs gemacht, dann wird der Rückruf langweilig/bedeutungslos -, so 2-3mal (mal öfters mal weniger) pro Spaziergang reichen völlig
lg
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Danke erstmal für die Antworten!
Ich versuche den Rückruf so zu gestalten, dass er klappen kann. Wenn ich sie ablege und mich von ihr entferne klappt der Rückruf immer. Da ist sie voll bei mir und kommt angeflitzt. Wenn ich draußen mit ihr Spiele oder mich mit ihr beschäftige kommt sie auch immer.
Ich versuche sie auch nicht zu oft zu rufen, damit es nicht langweilig wird.Nur wenn ich sie so plötzlich, aus dem Nichts heraus rufe dann klappt es nicht immer. Aber wir üben weiter! Eure Tipps haben mir schon viel geholfen - Danke!
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Vielleicht wäre es auch eine Idee einen neuen Rückruf aufzubauen, bspw. mit Pfeife? Und den dann nochmal von Anfang an sauber aufbauen und super belohnen (was auch immer das bei ihr ist..Dummy...Spielzeug...Futter...bei meinem ist es Wurst ;-)).
Dabei hat mir auch geholfen was JarJarBinks geschrieben hat: Den Hund an die Schlepp/Flexi bei Spaziergängen wo man nicht sauber trainieren kann/will.
Ich wünsche weiterhin viel Trainingserfolg!
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bei meinem hat das mit dem Rückrufrufen super geklappt, weil ich einfach immer mit was ganz supertollem für ihn belohnt hab: Fleischwurst!
Die liebt er heiß und innig und ich habe sie nur beim Rückruftraining eingesetzt. Mittlerweile lässt er sich zu 95 Prozent abrufen,
Gibt es was, was sie besonders liebt? -
Meine liebt Käse! Wenn ich den dabei habe, dann klappt der Rückruf auch ohne Probleme. Wenn ich aber nur die langeweilien Leckerlies oder überhaupt nichts dabei habe, dann sind die Ohren auf Durchzug geschaltet.
Aber ich bin mir nicht sicher ob ich diesbezüglich nicht einfach zu viel verlange. Es klappt halt im Moment nur mit Leckerlie. Also ich muss sie nicht locken, es reicht wenn sie weiß, dass ich Käse dabei habe. -
Bei meinem Hund hat sich das Leckerli an sich abgenutzt - zumindest bei so "anstrengenden" Kommandos - aber Verstecken ist klasse. Also Rückruf und ins Maisfeld flitzen - seitdem klappt der Rückruf zu 99,9%. Inzwischen klappt es auch, wenn ich mich einfach an den Rand des Wegs duck (ist ja nicht immer ein Maisfeld da). Was ich damit sagen will: Es gibt verschiedene Arten der Motivation und der Belohnung - man muss nur das Richtige für sich und seinen Hund finden.
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