Ehemaliger Tierheimhund macht Problemchen

  • Was bei mir mit allen Hunden geklappt hat, die Angst vor Treppen hatten oder gruseligen Treppenhäuser, Durchgängen usw. war etwas vorausgehen und dann warten bis der Hund mit kommt.
    Das ganze an der Leine.

    Das anstrengende hierbei ist, dass es sehr lange dauern kann, dafür ist es effektiv.
    Also du gehst die Treppe hoch, als wäre der Hund nicht dabei (also nicht angucken o.Ä.), spannt die Leine, dann bleibst du stehen und sprichst ihn kurz an und dann heißt es warten. Bei Treppe rauf bietet es sich an sich zu setzen und als kleinen Anreiz was richtig Leckeres anzubieten Wurst oder Fleisch.
    Wichtig ist, dass keine Rückwärtsbewegung zugelassen wird, eher mal ab und zu einen Impuls mit der Leine zu dir, damit der Hund weiß er soll was tun. Währenddessen nicht mit dem Hund reden, auch nicht anschaun, aber natürlich im Auge behalten um jede mini-Bewegung Richtung Treppe schon mal verbal belohnen zu können.


    Wegen dem Gassi gehen würde ich wirklich einfach Zeit lassen. Er wird sich da schon noch umstellen. Biete es ihm an und Routine ist auch hilfreich. Wird schon :smile:

  • Ein Hund, der schon Treppen läuft, ist auch oft hilfreich ;-)
    Vielleicht gibt es solch einen Vierbeiner ja in Eurem Umfeld?

  • Ich denke, dass man das Treppenproblem wirklich mit Teppichstücken o.ä. lösen kann. Gerade ältere Hunde haben mit bestimmten rutschigen Untergründen gern mal Probleme und vermutlich ist er schon einmal auf glattem Holz gestürzt und hat Angst wieder weg zu rutschen.

    Bei dem Wetter würde ich die kürzesten möglichen Runden gehen wenn der Hund nicht mag. Bei dem Alter kann einem Hund die Hitze auch schon sehr zusetzen ohne körperliche gebrechen.

  • Ich will auch noch schnell meine Meinung hier lassen: Handfütterung ist eine tolle Sache und kann gute Trainingseffekte erzielen, ich persönlich halte davon allerdings in der Eingewöhnungsphase nichts. Der Hund ist sowieso schon gestresst, wegen der neuen Umgebung, den neuen Leuten, den ungewohnten Reizen - da sollte man ihm weder eine lebenswichtige Ressource vorenthalten, noch ihn zu Körperkontakt zwingen (nichts anderes ist es, wenn man Futter ausschließlich als Belohnung für erwünschtes Verhalten zuteilt und dann auch noch direkt aus der Hand gibt).
    Was einem Hund wirklich hilft, neues Vertrauen aufzubauen, sind Vorhersehbarkeit und Routinen. Unkomplizierte Fütterungsroutinen aufbauen, Napf hinstellen und in Ruhe fressen lassen. Regelmäßige Gassizeiten einführen, wie hier beschrieben, anfangs immer die gleiche Runde gehen. Zum Gassi gehen finde ich den Tipp mit der Wäscheleine am Besten, was die Treppe angeht den Rat mit den Teppichfliesen zum Kleben.

    Ich wäre mit erzieherischen Maßnahmen erstmal insgesamt sehr sparsam, würde zwar alles richtige loben, aber nur bei wirklich gravierenden unerwünschten Verhaltensweisen korrigieren. Dafür hat man später noch Zeit und die meisten Hunde machen nur deswegen im neuen Zuhause Dinge "falsch", weil die verunsichert und gestresst sind. Daher legen sich anfängliche Probleme oft mit der Zeit von ganz alleine, wenn das Vertrauen wächst und der Hund "angekommen" ist.

    Ich finde es toll, dass ihr einem älteren Tierheimhund eine Chance gegeben habt und wünsche euch viel Freude mit dem neuen Familienmitglied!

  • Huhu.
    Finde es ganz toll, dass ihr einem alten Hund ei Zuhause gebt.

    Würde auch Teppich auf die Treppen machen. Ansonsten müsst ihr glaub ich auch vorsichtig sein, dass ihr das Problem nicht mit Aufmerksamkeit auch noch verstärkt. Wenn die Menschen so ein Trara um diese Treppe machen dann muss es ja was ganz schlimmes sein.. Hoffe ihr versteht was ich meine.

  • Ihr Lieben!!

    Ich freue mich sehr über eure ganzen Tips und Ratschläge! Ihr seid wundervoll!!

    Danke danke danke!!

    Und ich kann tatsächlich einen Erfolg vermelden:

    Er ging heute zum allerersten Mal die Treppen hinauf :rollsmile: Wir wissen nicht warum, wir kamen noch nicht dazu, Teppichstücke o.ä. zu besorgen und die Leckerlis waren ihm schnuppe. Aber er wollte mir heute wohl einfach hinterher laufen :))) Drückt mir die Daumen, dass es vorerst nicht einmalig war!

    Wir lassen ihm nun auch so viel Zeit und seinen Freiraum wie er braucht. Zum Gassigehen müssen wir ihn immer noch überreden, aber er freut sich inzwischen, wenn er sein Geschirr umbekommt :)

    Ich danke euch wie verrückt! Ihr seid hinreißend!

  • Super, dass er schonmal von sich aus sich die Treppe hoch gewagt hat :gut:

    Ansonsten kann ich dir viel Geduld empfehlen. Ich habe seit letztem Herbst einen alten Hund vom Tierschutz. Und erst rückblickend kann ich erahnen, wie stressig für ihn der Umzug in die neuen Heimat überhaupt war. Ich würde sagen, dass die Eingewöhnungszeit etwa vier Monate gedauert hat.

    Eine Hundebox finde ich immer einen Versuch wert. Mein Hunde-Opa fühlt sich darin auch total wohl. Somit sind Autofahren, Auswärtsübernachtungen, Besuche etc. schonmal viel entspannter.

    Versucht eurem "Rudelzuwachs" so viel zusätzlichen Stress wie möglich zu ersparen. Ruhige Orte und Zeiten für Spaziergänge, geregelter Tagesablauf, Rituale, usw. Bevor ihr ihn zum Spazierengehen aus dem Eck holen müsst, lasst ihr ihm besser ein paar Wochen lang das Geschirr komplett an. Das hatte mein Hund auch, nachdem er durch eine Bissverletzung sehr empfindlich war. Ich glaube, er trug das Geschirr (ein einfaches, leichtes) über vier Wochen. Eine Hausleine ist auch eine super Sache (solange er nicht unbeaufsichtigt Treppen steigt). Da mein alter Herr findet, er muss mit den anderen Familienmitgliedern nicht spazierengehen, ziehe ich ihm immer die Hausleine an, wenn ich mal weg bin.

    Vor einigen Wochen hatte er mehrere Zeckenbisse und war etwas gereizt. Dann hatte er einfach drei Tage lang das Geschirr an, bis er wieder in "seiner Mitte" war. Jetzt schlüpft er wieder freiwillig mit dem Kopf durch das Geschirr :smile:

  • Zitat

    Das mit dem Geschirr klappt doch schon!

    Ich habe es so verstanden, dass er zum Gassigehen überredet werden muss. Und um Druck rauszunehmen hilft da eine Hausleine sehr gut. Und die Hausleine kann man nur verwenden, wenn der Hund ein Halsband oder Geschirr trägt ;)

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