TH vermittelt Listi als Labbi-Mix?

  • Ich kann das mit dem Tierheim leider bestätigen. Ich habe dort auch keinen Hund bekommen, obwohl sicher einige Hunde zu meinen Lebensumständen gepasst hätten. Bei vielen fällt man meistens entweder aus dem Raster weil man angeblich zu wenig Geld hat oder man andersherum eben zu viel arbeitet. Dann gäbe es da noch zu jung, zu alt, zu alleine, zu viel Trubel (wenn man nicht alleine ist), falsche Wohnsituation (ohne Garten) usw. Da lassen die die Hunde lieber jahrelang im 10m² Zwinger vor sich hin vegetieren als sie in eine 80m² Wohnung mit täglichen Spaziergängen abzugeben.

  • Negative Erfahrungen mit zumindest einem Tierheim kann ich auch beitragen.


    Bevor ich Vicky adoptiert habe, interressierte ich mich für einen DSH im TH, was etwas weiter von Düsseldorf entfernt ist. Ich hatte den Hund bei Tiervision.de gesehen und mich sofort verliebt. Ich rief dort an und erklärte genaustens meine Lebensumstände (Single, Wohnung mit mikroskopisch kleinem Gärtchen, voll berufstätig, Tagesmutter für den Hund sei meine Mutter, 64 Jahre, tägliche Ausläufe in verschiedene Waldgebiete, Hundeerfahrung etc.).
    Der Hund sei noch ein wenig stürmisch, aber ansonsten sehr lieb und verträglich mit Artgenossen.


    Also die 200km hin und dort stand ich dann einem übergroßen DSH gegenüber, der freundlich gewesen sein mag, aber nicht ansprechbar war, zumindest nicht von mir. Ich sollte mit einem männlichen Gassigänger mal einen Spaziregang machen, von dem ich noch, als ich wieder in Düsseldorf ankam, nassgeschwitzt war. Der Hund war nach Aussagen des Gassigängers erst zum zweiten Mal seit seiner Ankunft im TH vor 8 Monaten Gassi geführt worden. Kein Wunder, dass der zog wie ein Irrer und überall hinwollte, wo es nur ansatzweise nach Abwechslung aussah. Diesen Stier hätte ich niemals alleine halten können.


    Ich war danach auch bedient und fand es am schlimmsten, dass ich ein Tier nicht mitnehmen konnte, denn er war ein toller Hund und es hätte es sehr verdient gehabt, aber der hätte mich wie einen (lästigen) Kometenschweif hinter sich hergezogen, wenn er auf der anderen Straßenseite einen anderen Hund gesehen hätte.


    Was das TH weiterhin versäumt hatte, war, mir eine Alternative anzubieten. Schäferhunde sitzen ja zuhauf ein und wenn ich nicht so traurig und dadurch abgelenkt gewesen wäre, hätte ich sicherlich selbst den Gedanken gehabt, mal nachzufragen, ob es nicht auch einen anderen Kandidaten gegeben hätte.


    Das ist aber auch das einzige, was ich an Negativem berichten kann, was die Vermittlung angeht.


    Denn mit der richtigen Orga / dem richtigen Heim machen solche Sachen sehr viel Spaß und ich habe viele Freunde durch die Tierschutzhunde gewonnen.


    Meine Mutter, meine Tante und ich hatten in den letzten 15 Jahren insgesamt 6 feste Hunde aus dem Tierschutz und aus verschiedenen Organisationen und immer lief alles sehr reibungslos und fair ab.
    Meine positiven Erfahrungen überwiegen also deutlich.


    Das Argument "Ich war mal da und die wollten mir einen Hund geben, jetzt kaufe ich beim Züchter" kann ich nicht nachvollziehen.


    Nach dem ersten Liebeskummer schmeisst man ja schließlich auch nicht das Handtuch :p

  • Zitat

    Das Argument "Ich war mal da und die wollten mir einen Hund geben, jetzt kaufe ich beim Züchter" kann ich nicht nachvollziehen.


    Die fallen überhaupt nicht ins gewicht, da sie keinen hund im Tierschutz bekommen (wollen).

  • Zitat

    Sorry, ich meinte "keinen", nicht "einen"...


    Och, ich glaub schon, dass es diese Leute gibt.


    Und, was soll man mit denen machen? Sie ans Händchen nehmen und dazu übberreden ,
    bitte, bitte, alles anders zu sehen und sich einen hund auszusuchen? Ich meine, einfacher kann doch ein
    enttäuschter bewerber kaum zeigen wie er mit rückschlägen umgeht und probleme löst.


    Der nächste rennt heulend/beleidigt/mit trotzkopf vom züchter zum vermehrer oder tierschutz. Und, hat das den züchter zu jucken?

  • Zitat

    Und, was soll man mit denen machen? Sie ans Händchen nehmen und dazu übberreden ,
    bitte, bitte, alles anders zu sehen und sich einen hund auszusuchen? Ich meine, einfacher kann doch ein
    enttäuschter bewerber kaum zeigen wie er mit rückschlägen umgeht und probleme löst.


    Der nächste rennt heulend/beleidigt/mit trotzkopf vom züchter zum vermehrer oder tierschutz. Und, hat das den züchter zu jucken?


    Ich versteh Dich wohl nicht ganz? Oder war Deine Frage jetzt nicht an mich gerichtet? Ich hatte ja gesagt:

    Zitat

    Das Argument "Ich war mal da und die wollten mir keinen Hund geben, jetzt kaufe ich beim Züchter" kann ich nicht nachvollziehen.

  • Zitat

    Und, was soll man mit denen machen? Sie ans Händchen nehmen und dazu übberreden ,
    bitte, bitte, alles anders zu sehen und sich einen hund auszusuchen? Ich meine, einfacher kann doch ein
    enttäuschter bewerber kaum zeigen wie er mit rückschlägen umgeht und probleme löst.


    Der nächste rennt heulend/beleidigt/mit trotzkopf vom züchter zum vermehrer oder tierschutz. Und, hat das den züchter zu jucken?


    Hmm. Verstehe ich jetzt nicht so ganz.
    Warum sollte der TH-Mitarbeiter irgendwie eine moralische Instanz sein, die zu werten hat, wie ich mit Enttäuschungen und Rückschlägen umgehe? Soweit kommt es ja noch....


    Ich kann auch - ehrlich gesagt - nicht verstehen, was daran erstrebenswert sein sollte, das 80% der Bewerber abgelehnt werden? Ist das ein Grund, sich auf die Schulter zu klopfen??
    Das kann genaus dafür stehen, dass das TH ungeeignete Hunde hat (im Sinne von "sehr schlecht vermittelbar"), oder dass das TH sich einfach keine Mühe gibt, oder die falschen Ansprüche hat. *schulterzuck*


    Auf der einen Seite, wird man immer wieder darauf hingewiesen: Mensch, wenn du dir nen Hund zulegen willst, geh doch einfach erst mal ins Tierheim.
    Auf der anderen Seite kommst du jetzt und brüstest dich damit, dass bei euch 80% der Bewerber abgelehnt werden.
    Ja - bitte schön, warum sollte ich mir das antun? Soll ich mich dann gebauchpinselt fühlen, wenn ich zu den 20% gehöre??
    Zumal die Anforderungen, mit denen man als potentiell Suchernder im TH konfrontiert wird, teilweise ja echt weltfremd sind.

  • Zitat

    Ich kann auch - ehrlich gesagt - nicht verstehen, was daran erstrebenswert sein sollte, das 80% der Bewerber abgelehnt werden? Ist das ein Grund, sich auf die Schulter zu klopfen??
    Das kann genaus dafür stehen, dass das TH ungeeignete Hunde hat (im Sinne von "sehr schlecht vermittelbar"), oder dass das TH sich einfach keine Mühe gibt, oder die falschen Ansprüche hat. *schulterzuck*


    Auf der einen Seite, wird man immer wieder darauf hingewiesen: Mensch, wenn du dir nen Hund zulegen willst, geh doch einfach erst mal ins Tierheim.
    Auf der anderen Seite kommst du jetzt und brüstest dich damit, dass bei euch 80% der Bewerber abgelehnt werden.
    Ja - bitte schön, warum sollte ich mir das antun? Soll ich mich dann gebauchpinselt fühlen, wenn ich zu den 20% gehöre??
    Zumal die Anforderungen, mit denen man als potentiell Suchernder im TH konfrontiert wird, teilweise ja echt weltfremd sind.


    Du sprichst meine Gedanken aus.
    Und die Tatsache das man abgewiesen wird aufgrund von Vorurteilen spricht nicht für das Tierheim und schon garnicht für die Mitarbeiter!
    80% werden abgewiesen, ja, 80% mehr Hunde die weiter im Heim sitzen.... Und wenn von den 80% eben doch 30% geeignet wären wenn die Mitarbeiter die Scheuklappen abziehen würden wären 30% der Hunde glücklicher.
    Aber hey, was solls... Hauptsache man ist moralisch erhaben. Oder so ähnlich.



    Zitat


    Natürlich ist es nicht schnurz wann man die Absage bekommt. Denn beim ersten Anruf zu sagen "Nö, du klingst zu jung." ist einfach dumm.
    Bei mir kann also kein Hund glücklich werden weil meine Stimme zu jung klingt... Wow, das ist ja echt mal ne tolle Begründung.



    Poco: Autsch, das sind ja auch richtig miese Erfahrungen!
    Das ist es halt, wer tut sich sowas denn nochmal freiwillig an?


    Es ist nunmal so: Wenn ich einem Hund mit unklarer Vorgeschichte und Altlasten ein Zuhause geben möchte und dabei dumm angelabert werde, belogen, oder eines der anderen Beispiele hier aus dem Thread dann zucke ich irgendwann mit den Schultern und denke mir "Nö, dann nicht."
    Ich bin kein moralisch besserer Mensch nur weil ich einen Tierheimhund habe. Und wenn das Tierheim meint das ich für jeden Hund bei ihnen ungeeignet bin, nun... Dann bleiben die Hunde eben da und ich tue das, was für eine Mutter eigentlich sogar logischer ist: Ich hole mir einen Welpen ohne Altlasten mit möglichst guter Prägung, mit möglichst viel Gesundheitsvorsorge von einem erfahreren Züchter.



    Und ich verleihe den Leuten die sich für die Tiere in den Heimen den Hintern aufreißen damit sie ein Zuhause finden 5000 Karmapunkte, denn die gibt es! Leider anscheinend viel zu selten, umso wertvoller sind sie.

  • Zitat

    Das Argument "Ich war mal da und die wollten mir keinen Hund geben, jetzt kaufe ich beim Züchter" kann ich nicht nachvollziehen.


    Was ist daran nun schlimm? Ich finde genau DAS sollte die logische Konsequenz sein, wenn man im Tierschutz keinen Hund bekommt. Das ist die einzige vernünftige Alternative. Es gibt durchaus schlechtere.


    Zitat

    Poco: Autsch, das sind ja auch richtig miese Erfahrungen!
    Das ist es halt, wer tut sich sowas denn nochmal freiwillig an?


    So ist es. Mein Weg ist bisher immer noch: Erst im Tierschutz, dann woanders. Vielleicht habe ich damals nicht zu dem Hund gepasst, den ich haben wollte. Man hätte mir Alternativen anbieten können (die es sicher gegeben hätte). Aber auch ich denke: Optik war nicht das was sie erwartet haben, ich war/bin berufstätig (Einkommen somit gesichert) und sicher nicht unerfahren was Hunde angeht. Man hätte mir einen passenderen Hund anbieten können und nicht nur schroff abweisen müssen. Es kommt immer aufs Wie an.


    Andererseits: Hätten sie es getan, hätte ich nicht einen der wundervollsten Hunde hier, die ich hätte bekommen können. Poco.

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