Mein Hund, das ständige Opfer

  • Guten Morgen Ihr Lieben,

    ich bin momentan am verzweifeln und habe ein riesen Problem mit Marla .... :sad2:

    Mein Hund ist das Opfer Nr. 1! Wenn einer Prügel bekommt, dann sie.

    Sie wurde in Ihrem Leben schon unzählige Male umgerannt, gejagt wie ein Kaninchen, 3x angegriffen und gebissen. Einmal so schlimm, sodass wir den uneinsichtigen Hundehalter angezeigt haben. (vllt. erinnern sich ein paar Leute) Dieser Schreck sitzt immer noch sehr tief. :/

    Durch ihre ganzen Erlebnisse ist sie mehr als unsicher ... wir haben das durch unsere liebe Trainerin super hinbekommen, dass sie nicht mehr aus Unsicherheit bellt beim Vorbeigehen an Hunden. Durch die auf sie abgestimmte Bachblütenmischung ist sie wesentlich entspannter und wird nicht gleich panisch, wenn wir einen Hund sehen. Sie hält richtig schön Blickkontakt und bleibt auch entspannt beim Absitzen!

    Aus Sicherheitsgründen und weil ich keinen Bock mehr auf Tutnixe habe, die in meinen 5 Kilo Hund reinrennen, leine ich sie bei unbekannten Hunden im Park /Wald an. Chicco läuft im Fuß neben mir her. Zusätzlich habe ich mir angewöhnt, aufdringliche Exemplare abzublocken.

    Wenn ich merke, dass sie entspannt bleibt und der Hund passt, darf sie auch mal mit fremden Hunden toben. Das ist aber eher die Ausnahme und kommt meistens nur bei kleinen oder sehr vorsichtigen Hunden vor. Auf andere Hunde würde sie sich auch gar nicht einlassen.

    Die meisten Hunde hier sind nicht abrufbar und rennen auch mit Leine in uns rein. Das wirft mich andauernd im Training zurück. Die meisten Hundebesitzer lachen nur oder schütteln den Kopf, wenn Marla nach dem Umrennen anfängt hysterisch zu bellen. Dann ist der kleine Handtaschenhund ja nicht erzogen und ich soll doch mal in eine Hundeschule gehen. :kopfwand:

    Wenn wir im Rudel laufen auf Hundewiesen ist sie wesentlich sicherer. Sobald aber ein Hund auf Stunk oder Mobbing aus ist, bekommt sie einen auf den Deckel. Mir tut das einfach immer so unendlich leid, weil sie überhaupt nicht aufdringlich wird und freiwillig auf Abstand geht. :verzweifelt:

    Erst gestern hat eine zunächst recht friedliche Dogge Chicco gejagt, Marla bekam Panik, Hund dreht um und rennt knurrend und zähnefletschend auf Marla zu. Zum Glück (wenn man das Glück nennen kann) hat die Dogge durch das Abblocken und körperlich fernhalten mein Knie anstatt Marla erwischt. Der Besitzerin war der mehr als peinlich, aber sie entschuldigte sich nicht und würdigte mich keines Blickes. Es kam nur ein "Ach Famous, sei doch nicht immer so wild". Dann wurde natürlich wieder Marla ausgelacht. -.-

    So langsam kann ich echt Treuepunkte sammeln und ärger mich, dass mir in so einer Situation immer alles aus dem Gesicht fällt, mir aber kein passender Spruch einfällt. Ich traue mich nicht und durch die Situation mit der Anzeige habe ich irgendwie Angst mich allein im Wald mit einem Hundehalter anzulegen. :fear:

    Hat noch jemand so einen "Opferhund"? Wie geht Ihr mit der Situation um und wie kann man sich das Leben so angenehm wie möglich gestalten?

    Mittlerweile habe ich den Kaffee einfach auf und man kann mich bald selbst einweisen ....

  • Es gab hier schon mal ne Diskussion, ob es Mobbing bei Hunden gibt oder nicht.

    Ich persönlich glaube, ja. =)

    Deine Maus verhält sich aufgrund ihrer ganzen schlechten Erfahrungen so devot und unsicher, dass viele Hunde mit ihr ein "leichtes Spiel" haben und sie somit immer wieder als Opfer ausgesucht wird.
    Meine Meinung.

    Ich persönlich würde Marla gar nicht mehr mit fremden Hunde spielen lassen, sondern nur gezielt ein paar Hunde, die sie ständig trifft und gut mit ihr können, mit ihr zusammen lassen.

    Jede weitere negative Erfahrung verunsichert sie mehr und dabei wart ihr ja schon auf einem guten Weg!

  • Ich gehe zum Glück regelmäßig in einer Gruppe spazieren und habe auch viele Bekannte im Park. Zusätzlich bin ich hier auf eine nette Gruppe im DF gestoßen. Da hat sie selbst vor einem "ach so gruseligen" Schäfi überhaupt keine Angst. Deswegen habe ich auch kein schlechtes Gewissen, Fremdhundekontakt zu verbieten.

    Momentan gehe ich so vor:

    Anleinen bei fremden Hunden und ich bin immer als Puffer dazwischen
    Bögen laufen sobald es mir zu eng vorkommt
    Straßenseite wechseln, wenn wir angeleinten fremden Hunden auf dem Gehweg begegnen
    Bachblütentherapie bei der THP
    und ich clicker bei Sichtung eines fremden Hundes.

    Was mich halt so aufregt sind halt diese uneinsichtigen Hundehalter, denen das alles egal ist. Es ist ja nicht ihr Problem und sie haben schließlich keinen Angsthund und wissen nicht, wie belastend das manchmal ist. Meine Theorie ist ja, dass nicht angeleint wird, weil der Hund eh nicht abrufbar ist. Beim Abrufen würde die Fassade ja anfangen zu bröckeln :hust:

    Zusätzlich ist es super ärgerlich hart in den Einzelstunden an der Situation zu arbeiten und viel Geld zu investieren (das Training ist nicht billig, dafür aber sehr gut) und dann kommt ein Tutnix und zerstört wieder alles.

    Die letzten Wochen war sie so entspannt, dass sie sogar ohne Blickkontakt zu mir brav an Hunden vorbei gelaufen ist. Auch im Cafe saß sie entspannt bei Hundesichtungen unter dem Tisch. Ich war so stolz .. und nun? Wieder von Null :verzweifelt:

    Heute versuche ich Ihr so viel Sicherheit wie möglich zu bieten und nicht angespannt zu sein.

  • Das ist ja richtig großer Mist :/ . Das blödeste finde ich persönlich ja: die meisten Menschen können ihre Hunde sehr wohl rufen oder zumindest einfangen, klappt bei fast allen einwandfrei, wenn ich mit Lucy ums Eck komme... Aber habe ich nur Smilla dabei, stört es irgendwie auch kaum jemanden, was ich kommuniziere. Es scheint doch eher die (unbewusste?) Einschätzung zu sein, ob der eigene Hund was abbekommen könnte oder nicht...

    Wenn mir ein Hund nicht geheuer ist, nehme ich Smilla frühzeitig auf den Arm, ist mir völlig egal, dass man "so was nicht soll". Sie ist kein Angsthund und ich will, dass das auch so bleibt. Viel mehr als 5kg wird sie ausgewachsen ja auch nicht haben... Sollte ein Hund es wagen, mich deswegen anzuspringen, bekäme er das Donnerwetter seines Lebens...

  • Hm... als das ständige Opfer sehe ich meine Hunde nun nicht. Aber wir hatten die letzten 2 Monate auch des öfteren Ärger.

    Als wir für ein par Tage in einer deutschen Großstadt zu Besuch waren, trafen wir im Park mit vielen deutlich sichtbaren Schildern: Hunde bitte an der Leine führen! auch auf viele Hunde.

    Der erste der mir entgegen rannte war ein schwarzer Schäferhund.
    Dessen Besitzer beschimpfte mich, weil ich ihn freundlich bat, seinen Hund an die Leine zu nehmen.

    Beim 2ten mal war es ein Golden Retriever, den ich dank meiner Brötchen-Tüte immer wieder abwehren konnte, weil dieser ständig wieder vor- oder hinter uns auf tauchte, bis mein Bekannter laut rief: Wem gehört dieser freilaufende Hund???

    Wir trafen eine ältere Dame mit einem kleinen Mischling, der immer wieder gar nicht freundlich auf uns zu rannte, auch den konnte ich gut abwehren.

    So trafen wir innerhalb weniger Tage viele freilaufende Hunde deren Besitzer sich erst dann dazu bewegten ihre Hunde zu sich zu rufen - in einem Gebiet in dem Leinenpflicht herrscht! - wenn ich diese dazu aufforderte.

    Klingt alles nicht tragisch, aber wir hatten kurze Zeit davor einen brenzligen "Kampf" mit einer Labbi Dame, deren Rückenfell gestellt war vom Nacken bis zur Rute. Diese konnte ich nur abwehren, weil ich sie immer wieder mit den Knien weg geschubst habe, bis der Besitzer kam, mit den Worten das sie das noch nie gemacht hätte. Davor ein Vorfall mit einer DSH.

    Seitdem reagiert mein Rüde auch gar nicht mehr so freundlich auf andere Hunde, obwohl ich immer verhindern konnte das er gebissen wird.

    Warum habe ich als Hundehalter nicht das Recht selbst zu bestimmen, mit wem meine Hunde "spielen" dürfen?

    Seit diesen Vorfällen unterbinde ich jeglichen Kontakt zu Hunden, bis er wieder begriffen hat, das ich das regle. Im Guten wie im schlechten Falle.

  • Zitat

    Meine Theorie ist ja, dass nicht angeleint wird, weil der Hund eh nicht abrufbar ist. Beim Abrufen würde die Fassade ja anfangen zu bröckeln :hust:

    Nö, nicht angeleint wird aus schierer Rücksichtslosigkeit, weil dem eigenen Hund ja nix passieren kann, wenn er einen Zwerg belästigt. Und weil es einfach lustig ist, wenn der eigene Hund Macht ausübt und der Kleine sich so anstellt.
    Was meinst du, wie fix dieselben Leute ihre Hunde bei sich haben, wenn dazu noch ein schwarzer Schäferhund um die Ecke kommt!

  • Das kenne ich nur zu gut, meiner Hündin ist es leider auch schon oft so ergangen. :nosmile:
    Meine Hündin ist auch extrem unsicher und das nutzen andere Hunde gerne aus.
    Ich lasse sie auch nur noch zu bekannten Hunden und versuche sie vor aufdringlichen freilaufenden Hunden zu beschützen. Leider gelingt mir das nicht immer :( und so wurde sie letztes Jahr von einer freilaufenden Hündin angefallen und schwer verletzt. Es ging alles so schnell, sie kam von hinten und stürzte sich sofort auf meine Maus.Was ich besonders schlimm finde, dass sich die Hundebesitzer einen sch... darum kümmern und schuld sind sowieso immer die anderen. Keinerlei Einsicht, aber wehe es wäre umgekehrt, da würden sie dir die Hölle heiß machen. :veg:

  • Zitat

    Nö, nicht angeleint wird aus schierer Rücksichtslosigkeit, weil dem eigenen Hund ja nix passieren kann, wenn er einen Zwerg belästigt. Und weil es einfach lustig ist, wenn der eigene Hund Macht ausübt und der Kleine sich so anstellt.
    Was meinst du, wie fix dieselben Leute ihre Hunde bei sich haben, wenn dazu noch ein schwarzer Schäferhund um die Ecke kommt!

    Ich steh ja auch total auf Bollerköppe ... vllt. sollte unser geplanter Dritthund doch kein Havaneser werden ... :hust:

    @ Aricko: Ich habs auch nicht immer geschafft sie zu beschützen, aber seit ich abblocke fühlt sie sich echt sicherer. Sie bekommt nur Panik, wenn ich nicht dazwischen stehe.

    Ich habe mir jetzt auch Trainingsdiscs angeschafft für Hunde, die im Alleingang unterwegs sind und weit und breit kein Besitzer zu sehen ist. Ist mir auch egal, wenn die dann den Schreck ihres Lebens bekommen. Den bekommt Marla fast jeden Tag -.-

    Meine größte Angst ist einfach, dass Marla irgendwann eine Attacke nicht überlebt oder schwer verletzt ist. Als gestern dieser 60 Kilo Doggenrüde knurrend auf sie zurannte und sie packen wollte hab ich schon gedacht, dass es das jetzt war. :sad2:

  • Zitat

    Ich steh ja auch total auf Bollerköppe ... vllt. sollte unser geplanter Dritthund doch kein Havaneser werden ... :hust:

    Du würdest dich wundern, wie schlagartig euer Problem mit einem großen Bodyguard gelöst wäre. Wenn ich mit zusätzlich Groß unterwegs war/bin staune ich immer nur darüber, wie abrufbar die ganzen Tutnixe plötzlich sind, und wie höflich die Besitzer.

  • ach mann das tut mir leid. Ich hab ja auch so nen kleinen Rüpel und wenn ich kleine Hunde sehe pass ich doppelt und dreifach auf, dass meine sich benimmt.
    Wir hatten hier im Park auch einen älteren Herren mit einem kleinen Chi der jedesmal wenn er uns gesehen hat seinen Hund hochgenommen hat, obwohl er zumindest mit uns nie schlechte Erfahrungen gemacht hat. Da ich Milla aber immer konsequent anleine und einen Bogen gehe, darf der Chi mittlerweile auch weiter seines Weges gehen. Finde ich persönlich auch selbstverständlich da Rücksicht zu nehmen aber vielen ist das leider echt egal.

    Vielleicht gibt es irgendwelche Übungen um ihr Selbstbewusstsein zu stärken, so dass sie auch irgendwann in Hundebegenungen wieder selbstbewusster auftritt. Das mit dem devoten Verhalten kann ich nämlich auch bestätigen. Milla mobbt bevorzugt bei den Hunden, die noch unsicherer auftreten als sie - Hunde können manchmal richtige Arschlöcher sein.

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