• Hallo,

    meine Hündin war von klein auf schon nicht die Freundlichste, was andere Menschen angeht. Sie lässt sich nicht anfassen, wenn sie jemanden nicht kennt und möchte in Ruhe gelassen werden.
    Wenn sie etwas nicht möchte knurrt sie sehr schnell.

    Letzte Woche hatten wir einen Freiseurtermin. Sie war nicht begeistert und knurrte, wenn die Schermaschine benutzt wurde. Die Friseurin meinte, dass sie noch nie so einen verhaltensauffälligen Hund gesehen hat. :mute:
    Und dringend etwas getan werden muss, dass sich ihr Verhalten ändert.

    Ehrlich gesagt seh ich das nicht ein und halte es auch nicht für notwendig. Ich bin immer davon ausgegangen, dass es besser ist, wenn der Hund knurren darf als es zu verbieten, damit sie dann eventuell ohne Vorwahnung beißt. (Sie hat noch nie jemanden gebissen)
    Daraufhin hat die Friseurin gesagt, dass das überhaupt nicht der Fall ist und ich dringend mit ihr in die HS soll, damit sich das Vertrauen verbessert und wir ein Team werden.
    Ab dem Moment war ich stink sauer und finde es eine Frechheit, dass eine Fremde beurteilt, dass wir kein gutes Verhältnis haben. Sie hört im Alltag super und orrientiert sich sehr an mir.

    Jetzt hab ich am WE darüber nachgedacht und frage mich, ob da vielleicht wirklich etwas dran ist. Mich knurrt sie an, wenn ich z.B. ne Zecke rausmachen muss oder so etwas, aber sonst nicht.
    Ach und wenn sie mit anderen Hunden oder ihrem Spielzeug spielt knurrt sie auch.

    Soll ich das unterbinden und wenn ja, wie mach ich das?

    Sonnige Grüße

  • Dein Hund knurrt, weil er sich bedroht fühlt. So ist das erstmal VÖLLIG OKAY. Es ist an dir, deinem Hund zu zeigen, dass gewisse Bedrohungen keine Gefahr darstellen. Bring ihm bei, dass er sich GERN von Fremden anfassen lässt, besonders wenn er regelmäßig zum Frisör muss. Zecke rausmachen tut weh, warum soll sie nicht knurren, wenn es für sie unangenhm ist. Spielzeug behalten wollen ist normal. Durch Knurren hält man fremde Hunde auf Abstand. Und je öfter der Hund damit Erfolg hat - desto schneller/öfter/früher wird er knurren.

    Und ja, wenn mein Hund mich in diversen Situationen anknurrt, dann ist es dort um die Beziehung zueinander nicht gut bestellt - denn dann vertraut mir mein Hund nicht genug, um zu zeigen, ja es ist okay, dass du mir eine Zecke entfernst, OBWOHL es wehtut.

    Knurren hat nichts mit "nett" oder "nicht nett sein" zu tun. Es ist die Reaktion auf eine subjektiv empfundene Bedrohung, weil der Hund vor etwas angst hat und sich keinen anderen Rat weiß.

    Wenn du wirklich trainieren willst, dann lies dich in die Methoden der Desensiblisierung, Gegenkonditionierung und des Managements ein.

  • Moin,

    sagen wir mal so, knurren ist ein Warnzeichen und besser, der Hund darf es benutzen und warnen, als das er eines Tages soweit ist und schnappt.

    Ich weiß nicht, woher Deine Hündin kommt oder welche Geschichte sie hat. Ich hätte aber, bei einem normal hier gezogenen Hund, der sozialisiert ist und den man von Beginn an hat, durchaus ein Problem, wenn der mich anknurren würde, wenn ich ihm eine Zecke entferne. Meine Hunde müssen müssen sich überall, jederzeit, anfassen lassen. Das üben wir, selbst Zähne zeigen, üben wir, für den Tierarzt.

    Aber, ein Hund mit traumatischer Vorgeschichte wäre etwas anderes..... Wie das bei Euch ist, kann ich aber aus Deinen Worten nicht ersehen.

    Sundri

  • Danke für deine Antwort!

    Die alltäglichen Sachen, die als Junghund und Welpe zu knurren geführt haben habe ich konditioniert, indem sie z.B 'gib Pfote' gelernt hat.

    Wie kann ich ihr denn konkret beibringen, dass sie sich in solchen Situationen anfassen lässt, aber nicht allgemein von Fremden? Durch schönfüttern?
    Ich glaube das Problem war eher auch die Schermaschine, die sie nicht mag, bei dem Schneiden mit der Schere gab es keine Probleme.

    @ Sundri: Sie sollte mit 3 Wochen ertränkt werden, da sie eine Fehlfarbe hat. Eine Nachbarin, die im rumänischen TS tätig ist hat sie aufgenommen und ich habe sie mit 5 Wochen bekommen. So die Kurzfassung :)

  • Zitat

    .....Letzte Woche hatten wir einen Friseurtermin. Sie war nicht begeistert und knurrte, wenn die Schermaschine benutzt wurde. Die Friseurin meinte, dass sie noch nie so einen verhaltensauffälligen Hund gesehen hat. :mute: .....

    Na, dann ist meine Biene ebenfalls verhaltensauffällig. Wollen wir uns zusammentun, vielleicht kriegen wir beim Psychotherapeuten nen Gruppenrabatt! Macht noch wer mit? :lachtot: :lachtot:

    Meine Süße mag´s auch net, wenn jemand Fremdes sie anfaßt - Ärzte sind doof, und zum Scheren würde sie auch net mögen. Naja, beim Arzt muß sie durch, da bin ich dabei und halte sie mit, so kann ich ihr etwas Sicherheit geben, aber das Scheren mach ich schlichtweg selbst. Erstens wär mir das zu viel Geld, was dabei draufgeht, für etwas, das ich auch selbst machen kann, und zweitens ist das bei uns daheim total entspannt, weil sie mir da vertraut. Warum sollte ich da also Fremde ranlassen... Klar, man kann das mit dem Anfassen-lassen auch trainieren, indem z.B. der Friseur mitarbeitet, und Leckerli verabreicht, sodaß der Hund lernt, dort passiert ihm nichts, und Vertrauen gewinnt. Aber jemand, der meinen Hund mit solchen Sprüchen abqualifiziert, ist sicherlich zu solchen Dingen nicht bereit (und in meinen Augen nicht fähig, wenn er nichtmal erkennt, wo das Problem liegt, nämlich an Angst vor der unangenehmen Berührung). Und wenn ichs gern selbst mache (ich schneide sie nämlich dann auch so, wie ich sie gerne sehen möchte *gg), dann kann ich mir das Training für den Friseur sparen. Im Alltag hat sie normal kein Problem mit Fremden, weicht notfalls aus, oder ich greife ein und nehme sie aus der Situation, wenns ihr zu viel wird und sie sich bedrängt fühlt.

    Und echt - der Frisuer, der meinen Hund als verhaltensgestört bezeichnet, nur weil er net mag, wenn Hinz und Kunz seine Pfoten auf ihm wandern lassen, der hätte mich zum letzten Mal in seinem Salon gesehen!

  • Zitat

    ......Ich glaube das Problem war eher auch die Schermaschine, die sie nicht mag, bei dem Schneiden mit der Schere gab es keine Probleme......

    Gewöhnung an die Maschine, denn wenns das ist, muß sie Dir ja auch bei Dir ab können, auch wenn Du es selbst machst. Erstmal rumliegen lassen (dazu brauchst halt ne eigene), dann mal einschalten, wenn der Hund irgendwo in der Wohnung ist. Dann mal einschalten, wenn er in der Nähe ist. Dem Hund das Teil zeigen, während Du damit rumhantierst, sodaß er selbst darauf zugehen kann - NICHT damit auf ihn zugehen, damit er sich nicht bedroht fühlt von dem Lärmteil. Immer Leckerli, wenn er sich für das Ding interessiert.

    Dann mal kurz ans Fell halten und wieder ausmachen. Zeig ihm das Fellbüschel, lob ihn und finde das einfach ganz toll, Leckerli rein. Nach ein paarmal muß er dann mal 2 Berührungen hintereinander im Fell aushalten, wieder Lob etc. Dann mal richtig durchs Fell, erst kurz, dann etwas länger am Stück. Schaut halt dann mal ein paar Tage komisch aus, weil teilgeschoren - aber egal.

    Wenn Du aber zum Üben eh ne Maschine kaufst, kannst Dir auch künftig den Friseur sparen und ganz selbst scheren. ;-)

  • Zitat

    Na, dann ist meine Biene ebenfalls verhaltensauffällig. Wollen wir uns zusammentun, vielleicht kriegen wir beim Psychotherapeuten nen Gruppenrabatt! Macht noch wer mit? :lachtot: :lachtot:

    Meine Süße mag´s auch net, wenn jemand Fremdes sie anfaßt - Ärzte sind doof, und zum Scheren würde sie auch net mögen. Naja, beim Arzt muß sie durch, da bin ich dabei und halte sie mit, so kann ich ihr etwas Sicherheit geben, aber das Scheren mach ich schlichtweg selbst. Erstens wär mir das zu viel Geld, was dabei draufgeht, für etwas, das ich auch selbst machen kann, und zweitens ist das bei uns daheim total entspannt, weil sie mir da vertraut. Warum sollte ich da also Fremde ranlassen... Klar, man kann das mit dem Anfassen-lassen auch trainieren, indem z.B. der Friseur mitarbeitet, und Leckerli verabreicht, sodaß der Hund lernt, dort passiert ihm nichts, und Vertrauen gewinnt. Aber jemand, der meinen Hund mit solchen Sprüchen abqualifiziert, ist sicherlich zu solchen Dingen nicht bereit (und in meinen Augen nicht fähig, wenn er nichtmal erkennt, wo das Problem liegt, nämlich an Angst vor der unangenehmen Berührung). Und wenn ichs gern selbst mache (ich schneide sie nämlich dann auch so, wie ich sie gerne sehen möchte *gg), dann kann ich mir das Training für den Friseur sparen. Im Alltag hat sie normal kein Problem mit Fremden, weicht notfalls aus, oder ich greife ein und nehme sie aus der Situation, wenns ihr zu viel wird und sie sich bedrängt fühlt.

    Und echt - der Frisuer, der meinen Hund als verhaltensgestört bezeichnet, nur weil er net mag, wenn Hinz und Kunz seine Pfoten auf ihm wandern lassen, der hätte mich zum letzten Mal in seinem Salon gesehen!


    Ohja, das ist ne super Idee! Oder wir gründen eine Selbsthilfegruppe für verhaltensgestörte Hunde :D

    Zitat

    Gewöhnung an die Maschine, denn wenns das ist, muß sie Dir ja auch bei Dir ab können, auch wenn Du es selbst machst. Erstmal rumliegen lassen (dazu brauchst halt ne eigene), dann mal einschalten, wenn der Hund irgendwo in der Wohnung ist. Dann mal einschalten, wenn er in der Nähe ist. Dem Hund das Teil zeigen, während Du damit rumhantierst, sodaß er selbst darauf zugehen kann - NICHT damit auf ihn zugehen, damit er sich nicht bedroht fühlt von dem Lärmteil. Immer Leckerli, wenn er sich für das Ding interessiert.

    Dann mal kurz ans Fell halten und wieder ausmachen. Zeig ihm das Fellbüschel, lob ihn und finde das einfach ganz toll, Leckerli rein. Nach ein paarmal muß er dann mal 2 Berührungen hintereinander im Fell aushalten, wieder Lob etc. Dann mal richtig durchs Fell, erst kurz, dann etwas länger am Stück. Schaut halt dann mal ein paar Tage komisch aus, weil teilgeschoren - aber egal.

    Wenn Du aber zum Üben eh ne Maschine kaufst, kannst Dir auch künftig den Friseur sparen und ganz selbst scheren. ;-)


    Darüber hab ich auch schon nachgedacht, aber leider hab ich gerade keine 250€ dafür übrig. Wenn sich das ändert kommt auf jedenfall eine.

    Da wir sowieso umziehen werde ich da nicht mehr hingehen. Falls ich nicht selbst eine kaufe suche ich mir in der neuen Stadt eine Friseurin, die mit dem Hund auch mal spricht und mir daran hilft, sie an die Schermaschine zu gewöhnen!

  • Es war nicht so gemeint, dass ich es gut finde!

    Natürlich müssen Zecken rausgemacht werden und da hat sie auch nichts zu melden. Wenn sie knurrt mach ich ihr schon klar, dass sie aufhören soll und wenn es dann gut geklappt hat lob ich sie, aber als verhaltensauffällig würde ich sie trotzdem nicht bezeichnen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!