Zu Tode diskutiert...

  • Das ist fast schon lustig, denn gerade gestern ist mir ähnliches passiert.

    Ich daddel so in einer FB Gruppe rum und lese auf einmal "Meine Katze hat Blut im Urin, habt ihr Tipps?". Hm. Ich runzle die Stirn, denn es handelt sich um eine Gruppe, in der es sich um vegane Diskussionsthemen handelt.
    Ein paar von den 80 Antworten heissen Tatsache "Ruf den tieraerztlichen Notdienst an, der wird dir sagen, was zu tun ist". Der grosse Rest schlägt mit Tipps um sich a la "Blasenentzundung" (okay, naheliegend), "Mach Honig ins Wasser, das machen wir dann immer! Wirkt nämlich als natürliches Antibiotikum!" und, gleich nach dem Honig mein absoluter Renner, "Ich bin tiermedizinische Fachangestellte. Wart einfach bis morgen ab, da passiert schon nix. Und der TA der dich jetzt zu sich zitieren würde, ist ein Arschloch und Halsabschneider!!"

    Ehm okay. Unter all den so tierliebenden Menschen hatte ich das echt nicht erwartet. Ich fands grob fahrlaessig.
    Ich habe dann einen dezent empoerten Kommentar geschrieben, der Thread wurde spaeter komplett geloescht und joa, ne? :D


    Keine Ahnung, was manche Leute reitet, Ferndiagnosen übers Internet zu stellen.
    Am meisten hat mich aber ehrlich gesagt dieses konsequente Gequatsche der TFA genervt. Gerade die sollten doch besser wissen, dass man mit nem fuenfminuetigen Anruf einfach auf der sichereren Seite ist.

    Gesendet von meinem HTC One mit Tapatalk 2

  • Mir geht es bei der Geschichte wie Quarus...
    Weder bei einer Vergiftung noch bei Parvo-Verdacht wird irgendwer sagen, lehn dich zurück, lass dir Zeit.... da wird jeder raten sofort zum TA zu gehen. Dass man sich bei der Zuordnung der Symptome zur Ursache dann geirrt hat, ist für mich da jetzt nicht ganz so schlimm.

    Mag sein, dass es ab und an "mach dir keine Sorgen, das geht vorbei" Ratschläge gibt, wenn sie nicht angebracht sind, aber ich denke, da ist dann der gesunde Menschenverstand gefordert. Ich sehe, wenn es meinem Hund schlecht geht und dann muss ich handeln und eben nicht erstmal im Internet surfen.

    Und leider habe auch ich schon in früheren TA Praxen die Erfahrung gemacht, dass es manchen TAs nicht passt, wenn der Hundehalter auch etwas Ahnung hat und nein, für meine Verdachtsäußerungen brauche ich keine FB-Gruppen oder Foren.
    Zwischenzeitlich habe ich allerdings auch einen TA der sich da auf mein Gefühl verlässt und ja, ich habe eine fast einwandfreie Trefferquote, bei meinen eigenen Hunden.

  • Zitat


    Zum Beispiel: Heute Morgen hat ging es meinem Kater nicht gut, gestern Abend nicht gefressen und heute Morgen hat er Futter von gestern früh ausgewürgt und kam mir gestern auch etwas lustlos vor. Also heute morgen gleich zum TA gedüst und der meinte, gaaaaanz langsam... Nicht gleich an Darmverschluss denken, ist eher eine simple Magen-Darm-Geschichte, hat ihm zwei spritzen gegeben und erst mal bis Morgen abwarten... Mein Kater sieht jetzt schon viel fitter aus, wenn ich Glück habe kann ich mir Morgen das RÖ in Narkose schenken ;)

    Ja, aber du warst beim Tierarzt. Klar, ich laufe auch nicht jedesmal gleich hin, wenn meine Hunde Durchfall haben oder kotzen (schon gar nicht, wenn es beide tun). Aber wenn ein Thread schon so anfängt: Es wird nicht besser, was hat er nur? - dann sollte man doch mal einen Fachmann aufsuchen.

    Nachtrag: Als Neuhundebesitzer bin ich auch wegen Durchfall gleich zum Tierarzt gegangen. Mit der Zeit bekommt man aber einen Blick dafür, ob es noch im normalen Bereich ist oder komisch.

  • Merkt eigentlich noch irgendjemand wie grotesk das ist?

    Merkt eigentlich noch irgendjemand den Zusammenhang von diesem Faden mit dem Faden, in dem die Mutter berichtet, dass der Hund seit Jahren deutlich zeigt, dass er das Kind nicht abkann, seit Jahren das Kind den Hund bedrängt und belästigt, das Klein-Kind von dem Hund nun ins Gesicht gebissen wurde und das "beratungsresistente :???: ????" 3 jährige Kind am nächsten Tag bereits wieder am Hund hängt, wo diejenigen, die zur Abgabe des Hundes eindringlichst raten......angegriffen und als gemein betitelt werden?

    MERKT DAS IRGENDJEMAND?

    Wird dann dieser Faden im eigetretenen schlimmstmöglichen Szenarium auch veröffentlicht mit dem Titel: Zu Tode beraten......? Und wird dann auch die Antwort sein: Schuld ist nur die Mutter?

    Bitte, merkt irgendjemand auch noch, wie grotesk das ist?

  • Als wir damals mit Tasias gesundheitlichen Problem hatten, war es sogar gut, dass ich mit anderen HH darüber gesprochen hatte.
    Zwei TÄ erkannten ihre Krankheit nicht. Erst nachdem ich selbst recherchiert, mit HH gesprochen hatte, wurde ich auf die Krankheit Sticker Sarkom aufmerksam gemacht und konnte so gezielt eine Klinik aufsuchen, die sich damit auskennt.

    Es muss also nicht immer von Nachteil sein, außerhalb der TA-Praxen zu recherchieren.
    Wichtig ist, dass man mit den vielen verschiedenen Informationen richtig umgeht und die Situation richtig einschätzt!

  • Also ehrlich, solange ich mein Gehirn noch Ordnungsgemäß nutzen kann, vertrau ich die Gesundheit meines Tieres niemandem an, den ich nicht kenne. Da ist mir die Meinung jedes Dorftierarztes lieber wie die von völlig anonymen Menschen. Der sieht meinen Hund und kann ihn untersuchen. Ich begreife nicht wie man glauben kann, das irgendwelche fremden Leute, vor einem Bildschirm das ersetzen können?
    In Erziehungsfragen the Same. Würde ich im Leben nicht als Möglichkeit in Betracht ziehen, mir bei einem Problem mit meinem Hund (das ich für ernsthaft halte) Tipps oder Trainingsratschläge in irgendeinem Forum zu holen. Zumal da niemand meine Situation, mich, den Hund und das Problem als solches auch nur annähernd über ein paar geschriebene Zeilen beurteilen könnte.
    Aber leider wird im Zeitalter des Social Networking keinen großen Wert mehr auf eigene oder fachmännische Meinung gelegt. Es zählt ja häufig nur noch da was viele sagen.
    Manchmal sollte man den Computer aus- und das Hirn wieder einschalten.

  • Zitat

    Also ehrlich, solange ich mein Gehirn noch Ordnungsgemäß nutzen kann, vertrau ich die Gesundheit meines Tieres niemandem an, den ich nicht kenne. Da ist mir die Meinung jedes Dorftierarztes lieber wie die von völlig anonymen Menschen. Der sieht meinen Hund und kann ihn untersuchen. Ich begreife nicht wie man glauben kann, das irgendwelche fremden Leute, vor einem Bildschirm das ersetzen können?
    In Erziehungsfragen the Same. Würde ich im Leben nicht als Möglichkeit in Betracht ziehen, mir bei einem Problem mit meinem Hund (das ich für ernsthaft halte) Tipps oder Trainingsratschläge in irgendeinem Forum zu holen. Zumal da niemand meine Situation, mich, den Hund und das Problem als solches auch nur annähernd über ein paar geschriebene Zeilen beurteilen könnte.
    Aber leider wird im Zeitalter des Social Networking keinen großen Wert mehr auf eigene oder fachmännische Meinung gelegt. Es zählt ja häufig nur noch da was viele sagen.
    Manchmal sollte man den Computer aus- und das Hirn wieder einschalten.


    Du sprichst mir sowas von aus der Seele....Danke !! :gut:

  • Ich habe aktuell das Beispiel im Freundeskreis, daß bei einer Hündin mit Morbus Cushing Verdacht durch den behandelnden TA wochenlang falsche Untersuchungen durchgeführt wurden. Die Ergebnisse der Stimulationstests waren absolut widersinnig.

    Die Freunde haben sich nach zermürbenden Wochen mit x-TA-Besuchen in einem Spezialforum angemeldet und die Leidensgeschichte ihrer Hündin geschildert, samt ausführlichem Diagnose-Wirrwar. Die "medizinischen Laien" haben dann als EINZIGE sofort erkannt, daß das Diagnose-Mittel absurd falsch dosiert war. Da konnte auch bei der 100. Wiederholung kein schlüssiges Ergebnis rauskommen! Nach ewig vertaner Zeit und erleichtertem Geldbeutel konnten sie einen Arzt überzeugen, die "Laienmeinung" nicht sofort als "Forenschwachsinn" abzutun. Und schau an, mit geänderter Dosierung war die Diagnose plötzlich eindeutig,endlich konnte mit der Behandlung begonnen werden.

    Es täte manchen TÄ ganz gut, auch mal über den eigenen Tellerrand zu schauen und andere Leute nicht für ganz doof zu halten. Andererseits freut sich mein TA immer, wenn er mit mir Diagnosen und Behandlungsalternativen diskutieren kann, weil ich zumindest sehr grob weiß, um was es geht, und es auch wissen WILL - nicht bloß eine Spritze für den Hund abhole.

  • Natürlich gibt es auch Tierärzte, die unfähig sind und ich finde es auch gut, wenn man sich neben seinem Tierarzt auch ein wenig selbst informiert. Habe ich ja bei Paco auch gemacht, auch wenn es "nur" eine Arthrose ist, sind wir für den Moment um die Cartrophenkur herum gekommen und haben sein Leiden mit Erfolg rein homöopathisch behandelt.
    Wäre ich nicht im DogForum angemeldet, hätte das vielleicht anders ausgesehen.

    Das war jetzt ein eher harmloses Beispiel. Nur wenn es meinem Hund offensichtlich nicht gut geht, dann frage ich vielleicht nach, aber der nächste Anlaufpunkt sollte erst mal ein Tierarzt oder eine Tierklinik sein.

  • Zitat

    Merkt eigentlich noch irgendjemand wie grotesk das ist?

    Merkt eigentlich noch irgendjemand den Zusammenhang von diesem Faden mit dem Faden, in dem die Mutter berichtet, dass der Hund seit Jahren deutlich zeigt, dass er das Kind nicht abkann, seit Jahren das Kind den Hund bedrängt und belästigt, das Klein-Kind von dem Hund nun ins Gesicht gebissen wurde und das "beratungsresistente :???: ????" 3 jährige Kind am nächsten Tag bereits wieder am Hund hängt, wo diejenigen, die zur Abgabe des Hundes eindringlichst raten......angegriffen und als gemein betitelt werden?

    MERKT DAS IRGENDJEMAND?

    Wird dann dieser Faden im eigetretenen schlimmstmöglichen Szenarium auch veröffentlicht mit dem Titel: Zu Tode beraten......? Und wird dann auch die Antwort sein: Schuld ist nur die Mutter?

    Bitte, merkt irgendjemand auch noch, wie grotesk das ist?


    Ich kenne den Thread...
    Natürlich ist in beiden Fällen zu 100% die Mutter bzw. hier die Halterin schuld und niemand auf FB oder aus dem Forum.

    Wie jetzt schon oft geschrieben...am Ende bin ICH für meine(n) Hund(e) verantwortlich und kann mich nicht im Fall der Fälle mit einem..."aber im Forum haben alle gegen eine Abgabe geraten" rausreden. Niemand ausser ich trage die Verantwortung und muss mit den Kosequenzen meiner Entscheidungen am Ende leben. Kommt jemand aufgrund einer falschen Entscheidung meinerseits zu Schaden stehe ich zurecht in der Verantwortung.

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