"Pottkieker" - Kochen für Hunde Teil IV

  • Hallo zusammen,

    ich reihe mich hier auch mal ein, tolles Thema.

    Eigentlich wollte ich ja nie ausschließlich für den Hund kochen, komme aber jetzt immer mehr in diese Richtung :roll:

    Wo fang ich denn an? Also gut, mein Lucca ist inzwischen ca. 4,5 Jahre alt, ein Podencomix und absoluter Allesfresser, Staubsauger und nie satt Werder :rollsmile:

    Vor einiger Zeit fings an und er hat sich jede Nacht einmal übergeben, gelegentlich wars mal paar Nächte gut, dann wieder regelmäßig. Beim Blutbild kam dann raus, daß die Lipasewerte viel zu hoch sind, es hieß also Pankresprobleme. Okay, er soll hochverdaulich und fettarm bekommen, im Fertigfuttersegment hab ich längst den Überblick verloren. Barf geht nicht (für 7kg Mindestabnahme ist das TK-Fach zu klein) und irgendwo hab ich mal gelesen, daß gekochtes leichter zu verdauen ist. Dauerhaft Dose will ich aber auch nicht, wenig Stauraum und viel Müll. Kochen klingt gut, da mach ich den Topf voll, reicht dann paar Tage und reicht für uns Beide :D (meins natürlich nachgewürzt).

    Vielleicht habt ihr ein paar gute Tips für mich, was ich da bei Pankreasproblemen alles beachten muß, soll ja nicht schlechter werden. Ich habe keine Ahnung, wie viel er da zu futtern bekommen sollte, er wiegt zur Zeit ca. 22kg, soll aber mindestens auf 20 runter. Mit Abnehmen tut er sich echt schwer, ich hab alles versucht, aber iregndwie gehts Gewicht nicht runter, eventuell hängt es ja auch mit der Pankreas zusammen, hab heute erst gelesen, daß die Lipase für die Fettverdauung verantwortlich ist.

    Er bekommt seit einigen Tagen wieder morgens und mittags eingeweichtes Trofu und abends selbstgekocht, klappt bisher ganz gut.

    Ich freu mich auch über Empfehlungen von wirklich guten Büchern und vielleicht auch ein paar Rezepte für den richtigen Einstieg. Hab hier schon einige Seiten gelesen, aber für über 600 bräuchte ich wohl ein Jahr :hust: . Also mal so detailiert, wie viel von was, das hab ich bisher noch nicht gefunden :ka: .
    das Buch "natural dog food" hab ich schon im Warenkorb liegen, das scheint wirklich super zu sein :gut:

    So, bevor ich hier den Rahmen sprenge....

    Grüßle Nadine mit Lucca


  • Habt ihr die Futterzusammenstellung aufgrund des Älter werdens angepasst? Kann ich ihm etwas gutes tun?

    Ashley: du kennst dich doch aus mit den älteren Hundegedärmen

    Oha....du warst tatsächlich schon eine Weile weg. Jetzt fragst du schon meinen Hund, was er gerne frisst :lol:

    Die Ashley schläft schon, aber ich gebe deine Frage gerne an sie weiter. Sie wird sich morgen bei dir melden. Falls du nicht so lange warten möchtest, könnte ich dir ja auch als ihre Köchin antworten. Allerdings bin ich nur das Personal. Wie gesagt: Die Chefin ruht schon. ;)

  • Hallo zusammen

    mein Lucca ist inzwischen ca. 4,5 Jahre alt, ein Podencomix und absoluter Allesfresser, Staubsauger und nie satt Werder

    Hallo und herzlich willkommen bei den Kochlöffelschwingern :smile:

    Allesfresser und Staubsauger sind in der Regel dankbare Napfgucker und besonders die "nie satt Werder" freuen sich über volle Pötte. Ich schau mal, was sich im Pottkieker-Archiv finden lässt. Viele bekochte Hunde haben ja eine besondere Problematik, auf die individuell eingegangen werden muss.

    Dein Lucca ist ja wie die Ashley ein "Sonnenhund"....also ein Hund aus dem Süden, nehme ich mal an. Der wird vielleicht traditionell viel Interesse an herzhaften Gemüsesuppen haben....mediterran gewürzt und fein abgeschmeckt mit Fisch, Mozzarella oder zartem Hühnchen. Damit schlägt man dem Lipasewert ein Schnippchen und der Hund bleibt figurbetont schlank.

    Ich bin dann morgen wieder da...... mit für dich hoffentlich interessanten Infos. :smile:

  • Supi, das ist lieb von Dir, denn ich bin damit allein inzwischen ziemlich überfordert. Fressen tut er ja alles und weil ich jetzt von dem ganzen so entnervt war (nie durchschlafen können) hat er die letzte Zeit eh nur noch Schonkost, also Hühnchen mit morosche Karotten und Kartoffelpampe bekommen, manchmal Jogurt oder Hüttenkäse dazu. Findet er toll :applaus: . Ich finds aber auf Dauer zu einseitig und trau mich an richtig würzen irgendwie nicht ran. Hab jetzt mal einen Pott Fischsuppe gemacht, kommt auch gut an und viel Flüssigkeit find ich gut, weil er zu Hause gar nix mehr trinkt :omg:

    Geh die Tage noch zur Blutkontrolle, vielleicht hats ja schon was gebracht. Gesamteiweiß, Phosphor und Monozyten sind auch erhöht, die Lipase eben ziemlich hoch und die Thrombozyten sind zu niedrig (k.A. was das bedeutet). Muß ich beim Kochen bestimmt auch berücksichtigen.

    Vielleicht bleib ich ja auch ganz dabei, beschäftige mich schon mit einkochen, zumindest die Beilagen..... Kochst Du jeden Tag frisch?

    Und ja, er ist ein "Sonnenhund" aus Spanien, auch wenn er Sonne nicht so wirklich mag :rollsmile: . Allwetterhunde sind sie ja nicht wirklich die Spanier :hust:

    Dann warte ich mal ganz gespannt auf Deine Tipps =)


  • Gesamteiweiß, Phosphor und Monozyten sind auch erhöht, die Lipase eben ziemlich hoch und die Thrombozyten sind zu niedrig (k.A. was das bedeutet). Muß ich beim Kochen bestimmt auch berücksichtigen.

    Oh......das sind ja doch ziemlich viele Baustellen. Ich nehme an, die Ursache für die auffälligen Blutwerte ist noch gar nicht gefunden? Könnte mit der Pankreatitis zu tun haben, mit einer Futtermittelunverträglichkeit und....und....und.

    Wenn du für dein spanisches Langohr kochen möchtest, ist natürlich von Vorteil, wenn du genau weißt, welche gesundheitlichen Handicaps du berücksichtigen musst. Das geht beim Kochen ganz gut. Die Zusammenstellungen sind zwar vielfältig, aber trotzdem überschaubar und du kannst wie in einem Baukasten die unterschiedlichen Nahrungsmittel genau den Bedürfnissen deines Hundes anpassen.
    Allerdings wirst du dich unter Umständen von den gängigen Bedarfswerten verabschieden müssen. Die rücken als grobe Richtlinie in weite Ferne.
    Viel wichtiger als (abstrakte) Bedarfswerte ist die Verträglichkeit der Nahrung, denn nur so kommen die zugeführten Nährstoffe auch beim Hund an.

    So....jetzt zu den Blutwerten.

    Eine erhöhte Lipase ist in erster Linie durch eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse bedingt. Gibts da eine eindeutige Diagnose? Allerdings wären dann auch andere Werte erhöht, z.B. die Amylase. Eine Bauchspeicheldrüsen-Diät benötigt besondere ernährungsphysiologische Kenntnisse....bevor man mit dem Kochen beginnt.

    Veränderungen in der Phosphat-Konzentration im Blut sollten immer zusammen mit den Kalziumwerten beurteilt werden, da bei einer Erkrankung, die zu Störungen des Phosphatspiegels führt, fast immer auch der Kalziumstoffwechsel betroffen ist.

    Das Gesamteiweiß umfasst alle im Blut befindlichen Eiweißstoffe. Eine Erhöhung ist in der Regel die Folge eines verminderten Flüssigkeitsgehaltes im Körper und haben selten eine wirklich krankhafte Bedeutung.

    Monozyten sind die größten weißen Blutkörperchen. Ihre Erhöhung ist oft kein Ausdruck einer Erkrankung, sondern kündigt vielmehr das Abklingen einer bakteriellen Infekts oder anderen entzündlichen Geschichten an, wie z.B. eine abklingende Pankreatitis. In diesem Zusammenhang wäre auch der Lymphozytenwert interessant.

    Ein erniedrigter Trombozytenwert wird ebenfalls ausgelöst durch entzündliche Reaktionen im Körper. Kann also mit der Bauchspeicheldrüsengeschichte in Zusammenhang stehen.
    Auch wichtig: Eine verminderte Thrombozytenzahl entsteht auch durch B12-oder Folsäuremangel.

    Mit deiner Schonkost, die du momentan fütterst, bist du schon auf dem richtigen Weg. Kann aber sein, dass jetzt erst die Odyssee beginnt. Kann sein, dass mit dem Abklingen der entzündlichen Prozesse wieder alles gut ist (....glaub`ich aber nicht).
    Vielleicht wirst du auch bei einer Art "Schonkost" bleiben müssen.....lebenslang (....was aber nicht schlimm ist). Schonkost heißt ja nicht "Mangelkost", sondern eher "leicht verdaulich" inklusive aller lebensnotwendigen Nährstoffe.

    Zwischen einer normalen Schonkost, z.B. für magensensible Hunde und einer strengen Bauchspeicheldrüsen-Diät besteht aber ein Unterschied. Das müsste noch abgeklärt werden, bevor du mit dem Kochen beginnst. Entsprechend der Diagnose kann ich auch nur Tipps und Empfehlungen geben. Das wirst du sicher verstehen :smile:

  • Ich habe auch schon wieder Fragen, nachdem ich zwei Nächte lang von einem Durchfall geplagtem Hund wach gehalten wurde :(

    Nach einem Fastentag und einem Tag Karottensuppe ist alles wieder halbwegs im grünen Bereich, zumindest bei ihrer Verdauung.
    Am Freitag kommt das Moor (endlich!) und ich hoffe das ihr das hilft. Sie ist so empfindlich. :verzweifelt:

    Jetzt war ich im BARF-Laden um die Ecke, da ich die Besitzerin gut kenne und ich mir dort etwas für stress-sensible Hundemägen geholt habe.
    Sie meinte 2-3 Wochen nur Hühnchen und Karotten, danach langsam ausprobieren ob sie auch was anderes verträgt.

    Klingt ja nicht verkehrt aber NUR Karotten :fear: ?? Ich habe Angst das sie wieder abnimmt und jetzt wollte ich fragen was für Nahrungsmittel ihr magensensible Hunde empfehlen würde?

  • ich meine natürlich Audrey

    :D

    Eigentlich muss bei einem Eintritt ins "Seniorenalter" (....der ja auch individuell variiert) nicht gleich auch "Seniorenkost" gefüttert werden. Die Ashley verbittet sich die Umstellung auf "Oma-Breie". Sie hätte ja schließlich noch Zähne im Maul und keine Stummel :pfeif:

    Leicht verdaulich und hochwertig füttere ich ja schon jahrelang. Insofern gibts hier eigentlich schon lange den "Senioren-Teller" (...das weiß die Ashley aber nicht ;) ). So lange alle Verdauungsorgane ihre Funktion ohne Probleme ausüben und auch sonst der Energiebedarf nicht extrem herabgesetzt ist, muss nix verändert werden.

  • Natural Dog Food ist aber über die Rohfütterung. Da sind keine Rezepte oder so drin...

  • und jetzt wollte ich fragen was für Nahrungsmittel ihr magensensible Hunde empfehlen würde?

    Was war denn der Grund für den Durchfall?
    Bei einem magensensiblen Hund reicht manchmal schon die falsche Menge aus, also zuviel Fett, zu viele KH, Schlachtabfälle, Kausnacks usw. und alles rauscht durch. Nicht zu unterschätzen: Stress ist in vielen Fällen auch Auslöser für Magen-Darmprobleme.

    Also Karotten sind beliebte Kotfestiger. Leider nicht bei jedem Hund. Meiner kriegt eher von "Karotten-Mast" Durchfall xD
    Kotfestigend wirken Pektine, also pflanzliche Ballaststoffe und die stecken auch in anderem Gemüse und Obst.

    Gut verträglich ist eigentlich mein Lieblingsgemüse, die Zucchini. Dazu etwas geriebener Apfel ( auch mitgekocht), leicht gesalzener Kartoffelbrei oder auch Pellkartoffeln, Suppennudeln, Basmatireis, Hühnchen, Rührei oder magerer Fisch....und schon gibts etwas Abwechslung. Nicht vergessen: Die essentiellen FS. Die braucht der Hund. Die stecken im hochwertigen Pflanzenöl oder in einem guten Lachsöl.
    Auch wichtig: Der Löffel Probiotika in Form von Naturjoghurt zur Darmpflege.

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