Studium und Hund

  • Hallo liebe Hundefreunde!


    Kurz zu meiner Person: Bin 21 Jahre jung und studiere im 4. Semester. Ich wohne in einer ruhigen 3er WG in einer Kleinstadt. Zudem habe ich einen Partner, der ebenfalls in meiner Stadt wohnt (jedoch nicht in der WG). In unserem Miethaus wohnen viele Leute mit Hund, eine Frau hat sogar 2 große Hunde in ihrer Wohnung.


    Nun überlege ich mir seit beginn des Studiums, mir einen Hund anzuschaffen.


    Im Bekanntenkreis muss ein Hund aus gesundheitlichen Gründen/familiäre Situation abgegeben werden und nun kreisen meine Gedanken verstärkt um das Thema Hund.


    Der Haken ist, dass ich während des Studiums noch Praktika haben werde, so 3 Monate am Stück. Ich könnte mich in dieser Zeit nicht um den Hund kümmern.


    Wäre sowas ein Ausschlusskriterium? Ansonsten hätte ich Zeit für den Hund (werde noch über 2 Jahre studieren) nur eben nicht in der Praktikumsphase.


    Was nach dem Studium ist, das weiß ich nicht 100%ig. In die Zukunft kann niemand sehen, aber ich würde gerne mit meinem Partner zusammenziehen und wir wären beide berufstätig.


    Naja Zusammenfassung


    - habe die nächsten 2 Jahre Zeit für den Hund
    - Problem mit der Praktikumsphase
    - Was mit dem Hund, wenn beide arbeiten?


    Andererseits denke ich mir, ob es wirklich unmöglich ist, wenn 2 berufstätige Menschen einen Hund haben.
    Das müsste ja heißen, dass nur Arbeitslose, Rentner, Hausfrauen, Menschen mit Bauernhöfen, Selbständige, die ihren Hund mit zur Arbeit nehmen können oder besonders Reiche, die sich tägliches Tiersitting/Hundekita leisten können, einen Hund haben können.


    Ich würde gerne mal eure Einschätzung hören, ob es ein ungünstiger Zeitpunkt ist, sich im Studium einen Hund anzuschaffen.

    • Neu

    Hi


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    • Wenn ein Hund, dann doch nicht nur für die nächsten 2 Jahre. Dann entscheidet man sich für ein Leben mit Hund und muss sein Leben entsprechend umplanen und den Hund bei verschiedenen Entscheidungen beachten.


      Es gibt Betreuungen, die man bei zu langen Phasen des Alleinbleibens in Anspruch nehmen kann (Praktikumsphase/zu lange Arbeitstage etc.) oder eben Freunde, Familie, Bekannte und co.


      vom Handy gesendet

    • Ja, ich weiß natürlich dass es nicht nur um die 2 Jahre geht. Natürlich überlege ich mir sowas gründlich. Ich hole mir lieber keinen Hund als dass ich ihn vernachlässige. Ich möchte vor allem nach euren Erfahrungen fragen, wie ihr sowas organisiert.

    • Was studierst du denn und was arbeitet dein Freund? Wenn abzusehen ist dass ihr später in etwa dieselben Arbeitszeiten habt wird es schwierig. Entweder ihr organisiert für die Zedit eurer Abwesenheit eine Betreuung oder verzichtet. Es gibt zwar auch Hunde denen es nichts ausmacht jeden Tag 8-9 Stunden alleine zu sein aber ich halte das für großen Mist und wenn ihr Pech habt kann der Hund nicht alleine bleiben und zerlegt euch die Wohnung/veranstaltet ein Konzert usw.
      Dies ist alles zu berücksichtigen.
      Wollt ihr denn einen erwachsenen Hund oder einen Welpen?

    • Wir beide sind Studenten im Informatikbereich. Es ist halt so, dass man noch nicht sagen kann, wie die Zukunft aussehen wird. Gerne würden wir uns selbständig machen, doch dies wird sicherlich ein paar Jahre Berufserfahrung voraussetzen.


      Es ist so, dass ich im Alltag Zeit für den Hund habe, die Praktikumsphase würde eben eine Ausnahme darstellen. Ich möchte meinen Hund (wenn ich einen hätte) nicht länger als 4 Stunden am Stück alleine lassen und auch dies sollte sich in Grenzen halten.


      Ich würde gerne einen erwachsenen Hund aus der Tierhilfe bei mir aufnehmen. Naja jetzt wo ich erfahren habe, dass in meinem Bekanntenkreis ein Hund abgegeben wird, denke ich auch über diesen Hund nach. Er ist jedoch erst 9 Monate alt und ein Mischling, also kann ich schlecht einschätzen welches Wesen er hat.

    • Ich bin auch Studentin mit Hund (mittlerweile sind es sogar zwei...) und finde eigentlich, dass das Studium eine großartige Zeit ist, um einen Hund zu adoptieren: Man ist – je nach Studienfach – relativ frei in der Stundenplangestaltung, hat lange Ferien für die Eingewöhnung, studentische Freizeitaktivitäten sind meist ziemlich hundefreundlich, ...


      Man muss halt bereit sein, Kompromisse einzugehen. Einen ganzen Tag einfach so ins Freibad gehen? Nix da. Die Nacht durchfeiern und am nächsten Morgen gemütlich ausschlafen? Nö, der Hund will raus. Einfach spontan über's Wochenende wegfahren? Ist mit Hund deutlich mehr Organisationsaufwand.


      Ein weiterer Punkt sind die Kosten: Gerade als Student schüttelt man 1500€ für 'ne Not-OP ja nicht gerade aus dem Ärmel, da sollte man nette Eltern ;) oder eine gute Versicherung haben.


      Zitat

      Der Haken ist, dass ich während des Studiums noch Praktika haben werde, so 3 Monate am Stück. Ich könnte mich in dieser Zeit nicht um den Hund kümmern.


      Wäre sowas ein Ausschlusskriterium? Ansonsten hätte ich Zeit für den Hund (werde noch über 2 Jahre studieren) nur eben nicht in der Praktikumsphase.


      Grundsätzlich sehe ich da kein Problem – du brauchst halt eine wirklich zuverlässige Betreuung (und am Besten noch einen Plan B, falls die doch ausfällt) und einen Hund, der kein Problem mit Fremdbetreuung bzw. möglichst wenig andere "Baustellen" hat. Du schreibst, du willst keinen Welpen, sondern lieber einen älteren Hund aus dem Tierschutz? Das ist doch schon mal eine gute Voraussetzung, dann würde ich da bei der Auswahl einfach drauf achten bzw. direkt nachfragen. :smile:


      Zitat

      Andererseits denke ich mir, ob es wirklich unmöglich ist, wenn 2 berufstätige Menschen einen Hund haben.
      Das müsste ja heißen, dass nur Arbeitslose, Rentner, Hausfrauen, Menschen mit Bauernhöfen, Selbständige, die ihren Hund mit zur Arbeit nehmen können oder besonders Reiche, die sich tägliches Tiersitting/Hundekita leisten können, einen Hund haben können.


      Das ist jetzt nicht nur auf dich bezogen, nimm's mir also bitte nicht übel, aber ich lese dieses Argument häufiger und verstehe einfach nicht, wo das Problem liegt. Wenn man als Vollzeit-Berufstätiger nicht genügend Zeit für einen Hund hat, dann muss man entweder sein Leben ein bisschen umkrempeln, viel Geld für Betreuung einkalkulieren oder man verzichtet auf einen Hund. Es gibt nun mal Wünsche, die nicht zum eigenen Lebensstil passen, und Hund + Vollzeitjob kann eine dieser schwierigen Kombinationen sein.


      Lies mal ein bisschen hier im Forum quer, da sind einige Nutzer dabei, die Vollzeit arbeiten und trotzdem einen Hund haben – eben weil sie jemanden für die Betreuung haben, der Hund mit zur Arbeit kann, der Partner im Schichtdienst arbeitet, usw. Unmöglich ist es nicht, es erfordert aber wieder Organisation und Kompromissbereitschaft. :smile:

    • Schau doch mal in der Suchfunktion nach "Studentenbande" :) da sind viele Studenten versammelt, natürlich allesamt mit Hund (ich zB)



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    • Hallo, danke soweit für die Antworten.


      Es sieht so aus: Die Bekannte muss den Hund abgeben. Sie ist schwanger und erwartet ein Kind und es herrscht anscheinend Platzmangel. Sie hatte erzählt, dass eine Frau ihr den Hund "abgeschoben" hat, mit der Aussage, vor der Geburt des Kindes wäre der Hund wieder weg. Aber leider hat das Frauchen nun dauerhaft den Hund bei der besagten Bekannten geparkt.


      Nun habe ich ihr angeboten, den Hund bei mir aufzunehmen. Ich weiß nicht, ob ich ihn für immer bei mir behalten kann. Der Hund muss laut meinem Stundenplan einmal die Woche für 3 Stunden am Stück alleine bleiben. Das wäre aber auch die Maximalzeit. Es ist ja von Hund zu Hund verschieden, manche Hunde kann man ja nicht mal eine Stunde alleine lassen, ohne dass sie die Wohnung auseinandernehmen. Ich weiß praktisch nichts über den Hund, habe aber nach mehr Informationen gebeten.


      Ich habe ihr eben erst mal angeboten, dass der Hund bei mir eine Art "Pflegestelle" bei mir findet. Wenn es nicht klappt mit dem Hund, werde ich ihn weitervermitteln.


      Vielleicht mag es naiv klingen aber ich denke, dass ich helfen kann. Dazu kann ich noch sagen, dass ich den Hund aus Polen zu mir holen werde und es einfacher sein wird, ihm hier eine Familie zu finden.

    • Ich würde an Deiner Stelle von diesem Hund in jedem Fall Abstand nehmen. Was der höchstwahrscheinlich braucht, ist eine zuverlässige, erfahrene Endstelle. Zuverlässig meine ich im Sinne von flexibel, sich auf alle Baustellen dieses Hundes einlassen zu können, und ich erwarte bei der Vorgeschichte, dass er welche mitbringt:
      - Junghund, eh schon anstrengend
      - erstes Frauchen hat ihn sehr jung und unter Vorwand abgegeben - das passiert nicht mit einem easy-going-Junghund
      - zweites Frauchen übernimmt einen Junghund in dem Wissen, ihn nach kürzester Zeit wieder abgeben zu wollen/müssen


      Nun müsste er bei Dir sofort ohne große Anlauf- bzw. Übephase mehrere Stunden alleinbleiben können, sich weitere drei Monate (Praktikum) an eine wiederum neue Bezugsperson gewöhnen (oder was genau bedeutet, dass Du Dich in der Zeit nicht um den Hund kümmern kannst?), und falls es nicht klappt, müsste er in diesem jungen Alter die dann mittlerweile dritte bzw. vierte (Praktikumszeit eingerechnet) endgültige Familie suchen. Ein solches Vorhaben finde ich dem Hund gegenüber extrem unfair. Sehr gut gemeint, aber es ist "nur" Hilfe für die Bekannte, die den Hund damit abgeben kann, für den Hund sehe ich die Vorteile bisher nicht.



      Abgesehen davon finde ich es so vorhersehbar, dass in Kürze nach Studienende ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnt, bei dem ihr bislang davon ausgeht, dass beide Vollzeit arbeiten, dass ich diesen Umbruch abwarten würde, um dann zu sehen, wie ein Hund in den dann tatsächlichen Alltag zu integrieren ist. Du hast völlig recht, wenn Du sagst, dass man ja selten weiß, was die Zukunft bringt, aber Ihr wisst es ja! Ich würde dem künftigen Hund zuliebe mir erst anschauen wollen, was ich ihm bieten kann, wenn der Berufsalltag so unmittelbar bevorsteht. (Ja, zwei Jahre sind für mich unmittelbar. ;) )

    • Zitat

      Nun müsste er bei Dir sofort ohne große Anlauf- bzw. Übephase mehrere Stunden alleinbleiben können, sich weitere drei Monate (Praktikum) an eine wiederum neue Bezugsperson gewöhnen (oder was genau bedeutet, dass Du Dich in der Zeit nicht um den Hund kümmern kannst?), und falls es nicht klappt, müsste er in diesem jungen Alter die dann mittlerweile dritte bzw. vierte (Praktikumszeit eingerechnet) endgültige Familie suchen. Ein solches Vorhaben finde ich dem Hund gegenüber extrem unfair. Sehr gut gemeint, aber es ist "nur" Hilfe für die Bekannte, die den Hund damit abgeben kann, für den Hund sehe ich die Vorteile bisher nicht.


      Absolute Zustimmung. Der Hund hat leider schon "Wanderpokal"-Erfahrungen, am besten wären hier Halter, die schon abschätzen können, dass Hundehaltung auch manche einschränkende und unangenehme Nebenwirkung hat. Einen solchen Hund mit der schon ziemlich fettgedruckten Einstellung "ich schau mal, abgeben kann ich immer noch" zu übernehmen finde ich unglücklich.


      Zitat


      Abgesehen davon finde ich es so vorhersehbar, dass in Kürze nach Studienende ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnt, bei dem ihr bislang davon ausgeht, dass beide Vollzeit arbeiten, dass ich diesen Umbruch abwarten würde, um dann zu sehen, wie ein Hund in den dann tatsächlichen Alltag zu integrieren ist. Du hast völlig recht, wenn Du sagst, dass man ja selten weiß, was die Zukunft bringt, aber Ihr wisst es ja! Ich würde dem künftigen Hund zuliebe mir erst anschauen wollen, was ich ihm bieten kann, wenn der Berufsalltag so unmittelbar bevorsteht. (Ja, zwei Jahre sind für mich unmittelbar. ;) )


      Auch hier stimme ich zu. Zwei Jahre sind doch im Leben eines Hundes gar nichts und schnell vorbei. Wenn man als (zukünftig) Berufstätiger einen guten Plan hat, auch bereit ist, auf jeden Fall eine dem Hund gerechte Lösung zu finden, alles ok. In der Regel kommt aber nach dem Studium eine Phase, in der man sich beweisen und erproben muss, sich nicht nur die Rosinen rauspicken kann oder auch sehr schnell noch auf weitere berufliche Ideen kommt... Das sollte man VOR Anschaffung ganz realistisch im Blick behalten - und vielleicht den Hundewunsch aufschieben, bis man sich mehr orientiert hat.

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