Unverhofft komm oft, oder: Wie ich zur Dogge kam

Hallo ihr Lieben,

ich weiß absolut nicht, in welche Kategorie ich das stecken soll, da ich sowohl etwas zu berichten, als auch ein paar wichtige Fragen habe.
Vorweg: Nein, wir haben uns keine Dogge als Zweithund angeschafft.
Vielmehr bin ich nun auf unbestimmte Zeit die Betreuung für Khan. Wer uns etwas kennt, weiß, das Khan der jetzt 2-jährige Doggenrüde unserer Nachbarn ist, mit dem Maja früher immer regelmäßig gespielt hat.
Ich kenne ihn, seit er 3 Monate alt ist, war maßgeblich an seiner Erziehung beteiligt und eigentlich ist er auch eine Seele von Tier... eigentlich.

Aber erstmal zur Situation: Ich bin immer noch ein wenig überrumpelt. Vor zwei Stunden stand plötzlich der Mann meiner Nachbarin vor der Tür und wollte dringend mit mir reden. Ich hab' ihn also rein gebeten und er hat mir erzählt, dass meine Nachbarin einen Unfall hatte. Die Folge: Kreuzbandriss. Sie wird also für Monate nicht mit Khan gehen können und er ist Vollzeit berufstätig.
Fazit: Sie suchen händeringend jemanden, der mit Khan raus geht, ihn betreut und sich um ihn kümmert, wenn keiner im Haus ist.
Gassi-Service und Pensionen sind bereits abgeklappert, ist alles keine Option, also kam er auf mich zu.
Ich habe in letzter Zeit eig. eher wenig Kontakt mit ihnen gehabt, aber für mich war sofort klar: Ich mach's.
Khan ist ein toller Hund, wenn er auch leider die eine oder andere Baustelle hat. Ist alles eine längere Geschichte, die ich später noch erleutere. Nur so viel: Er versteht sich mit seinen 80kg nicht unbedingt mit jedem Hund und wurde in seinem kurzen Leben bereits mehrmals schlimm gebissen.
Mit Maja versteht er sich aber blendend. Die Beiden lieben sich heiß und innig und wir haben auch beide Gärten, in denen die Hunde gemeinsam toben und sich auspowern können.
Leinenführig ist der Große soweit gut, hört halt so semi-okay aber das bekomm' ich schon hin, er ist ja ein ganz Netter.

Ich werde mich nun also auf den Weg zum Krankenhaus machen, meine Nachbarin besuchen und noch mal gründlich mit ihr durchsprechen, was es alles zu wichtiges gibt, welche Baustellen es gibt und ob es Dinge gibt, die ich besser wissen sollte, wenn ich mit Khan unterwegs bin.

Wünscht mir Glück!

Und solltet ihr hilfreiche Tipps haben: Immer her damit.

Hallo ihr Lieben!

Ich komme gerade aus dem Krankenhaus, war zwei Stunden bei meiner Nachbarin und hab' alles weitere besprochen.

Es sieht wie folgt auf: Khan leided momentan extrem. Durchfall, Erbrechen, Jaulen, Winseln... das ganze Programm halt. Er hat Frauchen normalerweise immer um sich, muss jetzt plötzlich so lange alleine bleiben, findet sie nirgends und... ja. Ist sicherlich verständlich, bei der Situation.
Mit etwas Glück kommt meine Nachbarin schon am Montag aus dem Krankenhaus, somit wäre er schonmal nicht alleine zuhause. Rausgehen geht aber natürlich um Himmel's Willen nicht. Das Bein ist komplett hinüber. Muskelfaserriss, Kreuzbandriss, alles, was man sich so vorstellen kann. Sind ja auch zwei ausgewachsene Doggen rein gebrettert. :/
Morgen (also Samstag) ist Khan den Tag über noch bei ihrer Schwester.
Am Sonntag werde ich ihn rüber holen. 10 Stunden alleine sein tu ich dem armen Tier nun wirklich nicht an. Alle weiteren Tage, sollte meine Nachbarin noch nicht wieder aus dem Krankenhaus sein, wird er auch tagsüber zu uns kommen. Ich hoffe, er leidet dann nicht so sehr, wie er es momentan tut.

Ansonsten, sobald meine Nachbarin zuhause ist, bleibt er natürlich drüben. Ich komme dann vorbei, gehe mit ihm raus, nehm' ihn mit rüber in den Garten, wo er dann mit Maja toben kann und so weiter.

Mit beiden gleichzeitig werde ich nicht gehen. Über 100kg Hund an zwei Leinen kann ich beim besten Willen nicht halten und das tu' ich mir auch nicht an, obwohl beide super erzogen sind und nicht ziehen, sofern keine Eichhörnchen vorbei laufen. Und genau da ist der Punkt: Wenn.
Entsprechend wird einzeln gelaufen, wenn wir nicht nur kurze Runden drehen und die Hunde dann im Garten toben lassen. Mal gucken.

Maja und Khan verstehen sich einwandfrei. Die lieben sich abgöttisch, spielen und schmusen miteinander und und und. Fotos davon gibt es schon so einige in Maja's Fotothread, aber ich werde sicherlich im Verlauf unserer gemeinsamen Zeit jetzt noch einige machen und posten.

Nun zu den Baustellen: Khan verbellt Menschen, die ihm gegenüber deutliche Unsicherheit zeigen. Er geht nicht nach vorne, schmeißt sich nicht in die Leine aber macht halt 'nen riesigen Aufstand.
Mit Hunden ist er eig. absolut verträglich. Er wurde aber leider bereits mehrfach (ungelogen min. 15 Mal) in seinen bisherigen 2 Lebensjahren gebissen, hat sich allerdings nie gewehrt.
Bei mir kommt er sowieso nicht von der Leine. Ich fürchte, es wird erstmal ein Krampf, ihn überhaupt mit zu nehmen. Er kennt mich zwar seit er 3 Monate alt ist, aber er liebt sein Frauchen und selbst Herrchen hat Probleme, mit ihm raus zu gehen, wenn Frauchen nicht mit kommt.
Aber ich denke mal, zumindest das "Problem" werden wir mit Zuspruch und Leckerchen schnell behoben kriegen & er wird dann auch mit mir als Gassifrauchen Vorlieb nehmen.

Nun verschwinde ich erstmal nach drüben, meine "Dogge auf Zeit" füttern und 'ne Runde bewegen!
Ich berichte, sobald ich zurück bin.