Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • Hallo wir habe auch ein problem mit dem alleine sein und hoffen ihr könnt helfen :verzweifelt:
    Wir haben einen 2,5 Jahre jungen und rund 50kg schweren Berner Sennen-Landseer Mix. Super lieb, gehorsam und ich denke gut erzogen.
    ABER er kann leider nicht alleine bleiben. Wir haben schon alles versucht. Monate langes Training (völliges ignorieren beim Gehen und zurückkommen). Da klappt es, auch wenn wir uns im Haus bewegen kommt er nicht gleich hinter her und guckt wo wir hin wollen (außer wenn es Richtung Haustür geht), nachts liegt er alleine im Wohnzimmer und versucht auch erst gar nicht in Schlafzimmer zu kommen. Soweit das positive.
    Doch sobald es ernst wird und wir das Haus verlassen ist alles vorbei. Stress Pur für den Hund. Wenn er einige Minuten alleine sein MUSS, ist er, wenn wir Heim kommen, nass gesabbert als hätte er gebadet. Er hat schon unsere Haustür demontiert (leider nicht Fachgerecht :fluchen: ), versucht einen Fluchttunnel durch die Hauswand zu graben :motzen: und den letzten Versuch mit einer Hunde Box aus Alu hat er buchstäblich auseinander gerissen :shocked: . Vom jaulen und bellen mal ganz abgesehen.
    Wir haben auch schon ein Futterergänzungsmittel das auf eine Baldrian-Johanniskraut-Kombination (VICUPETS®) Konzipiert ist ausprobiert. Außer dass das Sabbern etwas besser wurde hat sich nichts getan. Kein Stück ruhiger oder ausgeglichener. Auch haben wir ihm leckere Kochen vom Metzger angeboten, die wollte er, aber erst nachdem er nicht mehr alleine war, nicht mal daran geleckt scheint er zu haben.
    Gibt es noch irgendwelche anderen Tricks oder Mittelchen die wirklich wirksam sind und der Hund endlich Stressfrei und Entspannt alleine bleiben kann? Wir wissen nicht mehr weiter und müssen ihn sonst schweren Herzens leider abgeben. :hilfe:

    Ich versuche mal Tipps zu geben, obwohl bei uns auch noch nicht alles klappt. Aber immerhin habe ich von einem Hund wo ich nicht mal ohne dass er das Haus zusammen geschrien hat auf Klo konnte, in fünf Wochen täglichem Training geschafft, dass ich 40 min einkaufen kann.

    Auch ich habe mit Bachblüten (von DM) und adaptil Stecker unterstützt. Aber da ich täglich trainiert habe, kann ich nicht sagen, ob und wie viel Einfluss das hatte.

    Der Hund bleibt hier nur in einem Raum (Schlafzimmer da alles andere offen ist) alleine. Ich habe angefangen ihm dort einen kauknochen zu geben und IM Raum ruhig hin und her zu laufen. Training nur nach ausgiebigem Gassi. Dann die Tür auf zu machen ohne raus zu gehen. Dann Sekunden weise raus zu gehen. Das waren schon mal zwei Wochen für 6 Sekunden oder so.
    Unterstützend gab es in der Wohnung ein Trenngitter zum Flur, sodass verfolgen zum Klo und in die Küche nicht mehr ging.

    Dann habe ich angefangen aus dem Raum zu gehen und draußen mit dem Schlüssel zu klappern. Dann Schlüsselklappern Haustür auf / Haustür zu, wieder in den Raum. Das lief auch nicht linear. Je nach Stimmung gingen dann mal 2 Minuten, dann wieder keine Sekunde. Ich habe 2 x 45 min am Tag geübt. Wo sie nach dem Gassi ruhig in dem Raum sein musste und ich rein und raus gegangen bin bei kompletten Ignorieren.

    Jetzt kann ich einkaufen fahren - WENN ich vorher zehn min das rein und raus Spiel gespielt habe bis sie eingeschlafen ist UND vorher lange Gassi war. Das ist immerhin schon mal eine riesen Erleichterung im Alltag kurz einkaufen oder zur Apotheke zu können obwohl mein Freund arbeiten ist.

    Der Plan war eigentlich, dass sie in einer Woche, wenn meine fast 7(!) Wochen frei rum sind bis 12 alleine bleibt. Das habe ich aufgegeben und will nicht auf Kosten der Erfolge irgendwas riskieren. Ich habe jetzt einen Sitter, wobei so richtig ideal ist der auch nicht :/

    also @MeinBuddy vielleicht musst du ganz kleinschrittig üben angefangen von Tür auf ohne raus gehen und bei Erfolgen nicht gleich steigern sondern das Level erst mal ein paar Tage halten.

  • Habt ihr mal versucht ihn vor dem Alleine bleiben RICHTIG müde zu machen? So, dass er die Augen kaum noch offen lassen kann? Und dann wirklich sekundenweise anfangen, lobt, wenn er brav irgendwo liegt, wenn nicht, zurück auf seinen Platz schicken. Nur aufhören, wenn er zumindest ein paar Sekunden liegen geblieben ist. Lasst euch Zeit für die ersten 20 Minuten. Wenn die klappen, geht es irgendwann wirklich schneller!

  • @Beaglelilly ich konnte es heute doch nicht lassen und hab gefilmt, sie aber nicht über's handy abgehört.
    es ist wirklich so, wie du gesagt hast. dein post und natürlich der von @Julia127 haben mir echt geholfen.

    vor allem weil meine einfach so ne doofe pottsau ist! ohne scheiß! die ist ja eben nicht gestresst. daher hab ich, wie zu anderen trainingszeitpunkten, nun einfach beschlossen, dass es mir scheiß!-egal ist, was passiert.

    ich hab lange genug mein leben geopfert, jetzt ist schluss. sie kann es jetzt! punkt.

    -sie kann es ja auch, so ist das nicht.-

    jetzt ist, so schwierig mir das eben fällt, meine aufgabe, mir ein sozialleben wieder aufzubauen (bin schon seit ner weile dabei) und den hund einfach zurückzulassen -stundenweise natürlich nur-, ihr klarmachen, sie spielt eine nebenrolle und nicht die hauptrolle, und eben die "es ist mir egal und wenn du die wohnung zerlegst"-einstellung zu zelebrieren. wird nicht einfach, aber gut, zähne zusammenbeißen und durch -muss ICH da jetzt ;)

    danke euch ;)

    ich schau grad das video von heut übrigens.
    hätte mich früher nie getraut, nach nem tag wie gestern, sie ohne sitter allein zu lassen. hab gestern den sitter auch angefragt und der wär auch um 9 (nach drei stunden also) gekommen. hab dann aber abgesagt, die zähne zusammengebissen und siehe da, die ersten fast 3,5 stunden wird brav geschlafen!
    dieses miststück!
    grrr!!!

    sorry, aber das musste raus! ich könnt sie echt so an die wand klatschen teilweise!
    gut, wir werden sehen, ob sie später noch motzt, aber...MAAAN! grrr!

    @Laviollina klingt super bei euch ;)
    @MeinBuddy
    kann mich den beiden vorpostern nur anschließen.

    vielleicht magst du auch noch etwas schreiben, wie lange euer hund schon bei euch ist und wie ihr bisher trainiert habt?
    ist auf jeden fall ne gute grundlage, dass er im haus schon mal in nem anderen zimmer entspannt alleine bleiben kann. das ist schließlich auch ne form des alleine bleibens.
    ich konnte zu beginn auch nicht alleine auf klo gehen ohne, dass sie laut gegeben hätte.

  • Danke für die Schnellen antworten.

    Unser "Pony" ist nicht unser erster Hund. Daher sind wir zum Glück nicht ganz unerfahren (1.Westi, 2. Border Colli, 3. Mix aus ich glaube allen Rassen die es gibt). Aber dieser sture Bock ist echt unglaublich.

    Wir haben ihn jetzt ca. ein halbes Jahr, er ist ein Scheidungskind. Laut Vorbesitzerin kann er alleine bleiben.

    Haben auch alle anderen Allüren schon aus ihm rausbekommen wie z.B. an der Leine ziehen Sitzt nur wenn er Lust hat etc. Er hat auch ziemlich schnell gelernt, mittlerweile Sitz, Platz, Bleib auf Handzeichen ohne Verbale Kommandos. Alles kein Problem. Er hat auch kein Rangordnungsproblem. selbst wenn die Kinder ihm was sagen pariert er.Auch das alleine bleibe Training läuft super. -Schlüssel nehmen, weg hängen, -Jacke/ Schuhe an auf die Couch setzten, - Tür auf raus gehen wieder kommen und belohnen wenn es geklappt hat, usw. Aber wie gesagt, er merkt direkt wenn es kein Training ist. Er bleibt solange ruhig bis wir draußen sind und fängt dann an die Notausgänge zu finden bzw. neu zu Bauen. Wenn wir zurück sind braucht er auch meist eine Stunde um wieder runter zu kommen, manchmal auch etwas länger.

  • @U und M Tu genau das was du dir jetzt vornimmst. :gut:
    Ich weiss absolut wie du dich fühlst und weiss wie schwer das fällt. Dieses unterschwellige schlechte Gewissen habe ich auch obwohl ich weiss das sie sich einfach nur anstellt und rumzickt.

    Manchmal überkommt es mich immer noch aber wir müssen da einfach auch an UNS arbeiten und unsere Hunde etwas zurückstellen. Mit der Gewöhnung das sich die Welt nicht mehr um sie dreht, ist es vllt auch für unsere Hunde einfacher sich ans alleine bleiben zu gewöhnen. Du machst genau das richtige. :smile:

  • @MeinBuddy dann würde ich dran arbeiten, dass ihr immer gleich geht. also immer das gleiche tut wie im training. ihn nicht mehr alleine lassen, außer im training und die zeiten dann langsam steigern.

    da das training ja zu funktionieren scheint, seid ihr wohl einfach "zu schnell". heißt, er ist noch nicht bereit, so lange zeiten alleine zu bleiben.

    versucht, herauszufinden, wie lange es im training gut geht und länger bleibt er eben vorerst nicht alleine.

    und, ja, ich weiß, wie scheiße schwierig das umzusetzen ist ;)

    habt ihr nen sitter oder arbeitet wer von zuhause aus oder so?
    oder könnt ihr getrennt einkaufen gehen z.b.?
    könnt ihr ja später wieder zusammen machen, nur momentan, wie gesagt, seid ihr wohl zu schnell für ihn.

    @Julia127 dankeschön ;)

  • @U und M finde deine Einstellung gut! Ich Versuche das auch immer wieder so hinzunehmen und Jordi mein Leben nicht komplett bestimmen zu lassn. Gelingt mir meistens eher weniger gut. Kann es sein, dass deine bald läufig wird. Oder hast du das schon geschrieben? Sie hatte vor und während der läufigkeit doch immer so ihre Probleme.
    @MeinBuddy super blöd, dass dein Hund solche Probleme mit dem Alleinsein hat. Ich kann mich den anderen nur anschließen und würde ihn wie U und M auch geschrieben hat, nur zum Training alleine lassen. Sonst machst du dir immer Wieder alles kaputt. Falls es aber gar nicht anders geht, dann musst du für den Hund irgendwie einen Unterschied zwischen Training und Ernstfall machen. Also ihn im Ernstfall in einem anderen Raum sperren, als beim Training. So ist die Gefahr etwas geringer, dass du wieder bei 0 anfangen musst.

    Bei uns läuft es leider auch nicht gut. Ich hätte nicht gedacht, dass wir nochmal solche Rückschritte machen. Ich danke, dass es mit dem Besuch meiner Schwester zusammenhängt, weil er da extrem angefangen hat zu kontrollieren. Sie war einige Tage da und dann sind wir ohne Jordi auch noch 2 Tage weg gefahren. Vorletzte Woche Sonntag sind wir wieder gekommen und am Dienstag darauf, musste er 4 Stunden Alleinsein. Das lief schon eher bescheiden, also habe ich danach nur noch kurze (bis zu 2 Stunden) Trainingseinheiten gemacht. Diese Woche Donnerstag musste er dann wieder 4 Stunden Alleinsein. Nach 2,5 Stunden hat er gewartet und immer wieder gewimmert. Ich bin Donnerstag Abend dann etwas zusammen gebrochen. Ich kenne den Teufel ja und weiß, dass jetzt alles auf der Kippe steht. Am Wochenende werde ich vermutlich kaum zum üben kommen und Sitter ist ja letztendlich keine wirkliche Option. Nun kann ich erstmal nix anderes machen, als weiter zu machen. Ich muss nun auch wieder am kontrollieren arbeiten..

  • Nachdem nachmittags, nach langem Gassi ich schon 45 min einen schlafenden Hund hatte, haben wir auch wieder Rückschritte gemacht.

    Angefangen hat es vorgestern. Wie immer große Runde, kauknochen, ich bin gefahren. Diesmal hat Wilma 30 min die Tür angestarrt und einmal kurz zwischendurch gewimmert. Soweit noch ok.

    Nächsten Morgen (morgens klappt es immer wesentlich schlechter, da sie da besonders fit ist) habe ich nur die Haustür aufgemacht und hatte Winseln. Ich bin dann gern Schritte zurück und wieder sekundenweise rein und raus. Dabei entspannt sie aber irgendwie so gar nicht. Teils gab es nach dem Tür öffnen wieder sofort Winseln. Sie war aber die ganze Zeit unentspannt. Was sie aber tut ist ihre Lunge essen. Ist die alle wird der andere Hund geärgert, hin und her gelaufen oder gewinselt. Also kann es nicht so die mega Panik sein. Sie ist generell ein unsicherer Hund.

    Ich weiß einfach nicht was ich falsch mache. Sie muss nicht mals richtig alleine bleiben. Mit Zweithund reicht mir schon. Ich übe seit sechs Wochen fast nix anderes. Trainer war da und hat mehr oder weniger gesagt ich mache alles richtig und muss einfach weiter machen (fand ich per se eine tolle Aussage statt mir mehr Stunden zu verkaufen).

    Ich habe für ihn einer Woche wenn ich wieder bis mittags arbeite eine Sitterin. Ich frage mich nur wie ich dann das morgens alleine bleiben überhaupt üben soll, da ich am Wochenende nie in der Wohnung hier bin (und da auch wenig Ausnahmen machen kann)..

  • Ich reihe mich nun auch mal wieder bei euch ein. Nachdem EIGENTLICH das Alleinebleiben durch war und dank Rituale unter der Woche sehr gut klappt (also Arbeitswoche), habe ich alles andere etwas vernachlässigt. Denn am Wochenende (zum Einkaufen o. ä.) bzw. auch mal abends klappt es garnicht...
    Unter der Woche läuft es wie folgt.
    - 06:40 aufstehen, Frühstück für Nuki
    - 06:50 - 07:15 ca. Gassi (Nuki will morgens am liebsten garnicht raus, muss aber sonst macht er mir in die Wohnung)
    - 07:30 Frauchen geht zur Arbiet (er wird in der Zwischenzeit ignoriert und schläft dann auch schon wieder)
    - 11:30 es kommt wer (ich oder Nachbarin) zum gassi gehen (kennt er auch -alles gut so weit)
    - 15:45 Herrchen kommt nach Hause

    Es ist alles so ritualisiert, dass es ihn nicht kümmert, wenn ich gehe, aber am Wochenende... Da kann ich das ja nicht so im Ritual machen. Manchmal geht man morgens einkaufen, manchmal mittags und oder abends ins Kino.

    So nun die Frage: Wie schaff ich es nun, dass er außerhalb seiner Gewohnheit gut alleine bleibt?

    Ach und zur Info, er hat keine Panik weil ich weg bin, sondern kläfft weil er nicht mit darf...

    Ich bin dankbar für jeden Tipp |) Ich kann zwar mit der jetzigen Situation leben, aber manchmal will man auch was ohne Hund unternehmen. :D

  • Willkommen im Club der Routine-Alleinbleiber. Da bin ich auch Stammgast. :winken:

    Bei uns klappt es 50/50, wenn wir am Wochenende den Abgang wie in der normalen Routine gestalten (was ja nur am Morgen richtig klappt). Ansonsten macht Sunny ca. 1 bis 2 Stunden Bellkonzert mit Pausen, bis sie endlich einschläft. Bin also gespannt auf die Antworten.

    Meiner Meinung nach muss man das aber wie immer aufbauen. Zu einer komischen Zeit raus und wieder rein. Das dann steigern. Sunny hat das bei uns nie gelernt und sich lediglich an die Routine gewöhnt. Außerhalb der Routine klappt es also nicht. Wir haben leider nicht lange genug frei, um das aufzubauen. Also gehts für längere Ausflüge zur Hunde-Oma.

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