Traurig aber wahr-ICH habe Angst vorm Gassigehen

  • Das Ganze beschäftigt mich auch irgendwie.


    Am meisten beschäftigen mich die Tipps für Einwirken auf den Hund und die Diskussion um Geschirr oder Halsband.


    Denn Beides nützt der TE in meinen Augen garnichts.


    Die TE hat ein Trauma und sie ist mit diesem Trauma ständig konfrontiert.


    Nichts von den Vorschlägen wird sie anwenden können und einige sind dabei, die finde ich wirklich grobfahrlässig. Solche zum Beispiel:


    Hast du schon mal versucht mit Wasserpistole zu spritzen.....Ergebnis: Beschädigungsbeissen
    Schlaufe (Nierenschlinge) um den Bauch legen..... Ergebnis: rückwärtsgerichtete Agression
    Sprühhalsband.....Ergebnis: anderen Hundehalter gebissen


    Ich habe das alles schon live erlebt und die daraus resultiernden verletzten Hunde UND Menschen bei der Erstversorgung der Wunden (Blutstillung) geholfen.


    Never, bitte, never solche Tipps an einen völlig unsicheren und verängstigten Menschen mit 50 Kilopöbelhund geben.


    Geschirr oder Halsband:


    Mich holte mein Hund (37 kg) mit Halsband von den Füssen. Im Geschirr mit 2 Ringen (einen davon vorne bei der Brust) Leine in beide eingehängt, brachte sie der Schwung sofort wieder zu mir herum. Am Halsband hatte ich in langer Vergangenheit (gottseidank, oder besser Trainingseidank) 2 herrliche Flugstoppeinlagen. Auch ein richtig aufgebauter "Geschirrgriff" KANN das Vorwärtsschiessen hemmen.


    Im schlimmsten Fall wird man aber weder an einem Geschirr, noch an einem Halsband einen richtig saueren 40 Kilo + Hund halten können. Und wie ein völlig verängstigter Mensch in so einem Moment an "die richtige Technik denken kann....grübel....?


    Doch nichts davon scheint mir wirklich wichtig. Ich kann mich ehrlich gesagt guten GEwissens nur da mit dranhängen und das am liebsten 2x unterstreichen:


    Zitat

    Prince tiny@ Mein Tipp ist also
    -such dir einen Therapeuten um an deinem Selbstbewusstsein zu arbeiten und an deiner Angst
    -überlegt euch (du und dein Männe) ob es wirklich sinnvoll ist, dass du alleine mit ihm spazieren gehen musst
    -in aller(aller)letzter Konsequenz ob dies der richtige Hund für euch ist! (dies sollte aber seeeehr gut überlegt sein - auch wenn man sein tier überalles liebt - irgendwo wenn es um Leib und Seele geht hört es auf)


    Und geht vor allem geh nicht mehr alleine, mach den Mauli dran und gehe mit einem guten Trainer auf der Strasse (nicht auf dem Hundeplatz), der dir Sicherheit gibt. Ansonsten, wenn bei dir der innere massive Vertrauensverlust nicht mehr zu reparieren ist, muss der Hund in geeeignete Hände. Euch zuliebe, dem Hund zuliebe und der Umwelt zuliebe.


    Gruss Eva

  • Von wo bist du denn?


    Vielleicht kann dir jemand helfen. Hätte ein paar gute Übungen für dich (ohne Hund) zum Aufbau deines Selbstbewusstseins.

  • Zitat

    Weil die Motivation des Hundes wurscht ist wenn er's Frauchen mit Karacho hinter sich herschleift das die Knochen brechen.



    Jein... ich finde schon, dass man da etwas mit Weitblick rangehen sollte, wenn wirklich Aggression dahinter steht, damit das Grundproblem nicht noch verstärkt.


    Wenn der Hund wie in dem Fall wirklich nur pöbelt um zu pöbeln, gäbe es da bei mir keine Diskussion. Pöbeln unter Strafe stellen und gut ist. Bei vernünftigem Benehmen gibt es Kontakt mit Hunden, beim Pöbeln gibt es die Ohren langgezogen.


    Da würde ich in der Konstellation auch nicht lange über 50 Umwege irgendwelche Alternativen und Neuverknüpfungen konditionieren. Pöbeln is nicht und Schluss.


    Wobei ich auch da warnen würde, die vorgeschlagenen Methoden alleine anzuwenden, auch da sollte einem jemand zeigen, was man da eigentlich wie macht.

  • Hallo zusammen,


    zum Thema Halsband oder Geschirr: Ich war mit beidem schon in Situationen, in denen ich meinen zeternden Hund an einem Anderen vorbeizerren musste. Und ich habe das mit beidem hingebracht, vielleicht nicht mit einer 6,0 in der Haltungsnote, aber wenn es um reine Körperkraft und Physik geht, weiß ich schon, wie ich mich stellen muss, dass ich die Leine so kurz wie möglich haben muss usw. Aber es ist natürlich schon ein Unterschied, ob man sich auf die Schlacht vorbereiten kann oder ob man ein Bein gestellt bekommt, sinngemäß. Es ist einfach diese Sch...Blockade in meinem Kopf seit diesem Zwischenfall die ich irgendwie wegbekommen muss.


    Gestern ging es ja ganz gut, ich habe mir immer vorgestellt, dass das alles klappen wird. Bevor wir raus gegangen sind, habe ich noch ein ernstes Wort mit meinem Hund geredet (und ja, das ist mein Ernst) und habe ihm eine klare Ansage gemacht. Dann habe ich das Gehirn ausgeschaltet, Hund an Halsband und Halti eingehängt und mit den Taschen voller Kekse losmarschiert. Bauch rein, Brust raus, Schultern nach hinten und Kopf hoch, quasi das Selbstbewusstsein in Person. Habe ich im Job gelernt: Kompetenz vortäuschen bei absoluter Ahnungslosigkeit, da macht mir so schnell Keiner was vor. Hatte im Vorfeld die Schwiegermutter an der T-Kreuzung als Spähposten positioniert, die hat mir ein Zeichen gegeben, dass die Luft rein ist. Also schön mit lockerer Leine und tiefenentspannt, ich wusste ja, da wird keiner kommen. Nach der Kreuzung kommt ja eh nur noch freies Feld, Sicht in alle Richtungen mindestens zwei Kilometer. Da bin ich dann so weit wegmarschiert daß ich wusste, auch wenn jetzt am Horizont ein anderer Hund auftaucht, könnte ich wieder umdrehen und wäre längst wieder zuhause, bis die uns erreichen. Damit ich mich nicht ständig umdrehen muss ist Schwiegermum an der Kreuzung stehen geblieben, ich hatte mit ihr ausgemacht, daß sie ruft, wenn aus der anderen Richtung einer kommt.


    Und so sind wir gechillt erst einen Kilometer in die eine Richtung spaziert, wieder zurück bis zur Kreuzung, dann noch einen Kilometer in die andere Richtung und dann wieder heim.


    Ich finde, um erstmal diese Blockade abzubauen, ist das nicht der verkehrteste Weg. Oder?


    LG,
    Heike


    Ich muss mich einfach nur überwinden.

  • ich finde das du das so ganz gut machst und darauf weiter aufbauen solltest mit diesem kleinen erfolg und nur nich panisch werden dir immer wieder sagen cih schaffe das wenn du einen anderen hund siehst :) ich wünsche dir auf jedenfall viel glück

  • Ich finde die Idee sehr gut da jemanden hinzustellen der schaut ob die Luft rein ist! Iiiiiirgendwann, wenn ihr beide einen guten Tag habt und einer kommst, könnt ihr ja immernoch überlegen ob ihr es mal versucht zu üben und dann bist du darauf vorbereitet und vorallem bereit dazu.


    Wenn du alleine bist, kannst du auch mal rufen. Ja, man fühlt sich sehr dämlichen wenn man durch die Gegend brüllt "kommt da jemand mit Hund ?!", aber wenn es hilft...




    Auf jeden Fall seid ihr auf dem richtigen Weg wieder vertrauen zu fassen :gut:

  • Wie mag sich das denn für die anderen HH "anfühlen", wenn da jemand kommt, der seinen Hund nicht halten kann, nicht unter Kontrolle hat?
    Jeder ist für seinen Hund verantwortlich und hat dafür zu sorgen, daß der Hund niemanden belästigt oder Schaden zufügt.
    Ich finde deine Versuche mit jemanden an der Ecke postieren sehr lobenswert, aber ob das auf Dauer was bringt?
    Dein Hund weiß genau, das du ihn nicht halten kannst und es ist ihm schietegal ob du hinfällst oder nicht. Ich kann es nur wiederholen; ich würde ihm ein Stachelhalsband anziehen, diese Dinger wurden extra für solche Fälle "erfunden".
    Ich habe erst einmal im Leben bei einem meiner Hunde einen Stachler benutzt. Auch er hat mich zweimal umgeschmissen.
    Mein Hund hat den Stachler dreimal getragen, dann war das Thema erledigt, er hatte übrigens n u r 25 Kilo.
    Laß dir von deinem Trainer den korrekten Gebrauch zeigen. Dein Hund darf mit Stachler auf keinen Fall mit Dauerzug laufen, das Halsband darf nicht zu weit sein, sonst kann es sich öffnen.
    Sobald er in die Leine geht, gibt es einen kleinen Ruck, der für den Hund unangenehm ist. Er wird sich das merken.
    Solange dein Hund das Gefühl hat, das er mit dir machen kann, was er will, wird sich sein Verhalten nicht ändern.
    Hunde kennen kein Mitleid, das sind menschliche Gefühle.

  • Deinen Satz: "Ich habe Angst vorm Gassigehen" kenne ich. So ging es mir eine zeitlang mit Tasia und Aaron auch.


    Tasia fing an, nachdem sie sich bei uns eingelebt hatte (vielleicht auch krankheitsbedingt), während des Spazierganges erst Hunde und später auch Menschen zu attackieren. Aaron meinte, es ihr gleich zu tun. =)


    Ich hatte Angst, mit Beiden gleichzeitig spazieren zu gehen. Aus Zeitgründen blieb mir aber keine andere Wahl.


    Ich stellte meine Gewohnheiten um und suchte gezielt Orte aus, wo ich kaum Jemanden begegnete.
    Das half mir, mein "inneres Gleichgewicht" wieder zu finden. Außerdem bekam Tasia einen Maulkorb drum, wenn es doch mal unter Menschen gehen sollte. Auch das trug dazu bei, dass ich entspannter an den Spaziergang gehen konnte. ;)


    Die Kombination Geschirr und Halsband finde ich persönlich besser, weil man gerade Hunde, die nicht so gut kontrollierbar sind, so besser im Griff hat (zumindest ging es bei uns so besser).
    Am Geschirr habe ich Tasia geführt und am HB, wenn nötig, sie korrigiert.
    Mit dieser Kombi hast du deinen Hund besser im Griff, als wenn du nur HB oder Geschirr hast.


    Ist es dir denn möglich, mit deinem Hund Plätze aufzusuchen, wo du ungestört spazieren gehen kannst?
    Wenn ja, würde ich dies als erste Maßnahme tun. Damit du und der Hund wieder entspannter spazieren gehen könnt. Deine "Verkrampfheit" spürt dein Hund und das puscht ihn in den für ihn nicht akzeptablen Situationen noch mehr auf.


    Lernt erst einmal beide wieder, entspannt spazieren zu gehen.
    Gleichzeitig trainierst du mit deinem Hundetrainer GEMEINSAM, wie du in gewissen Situationen handeln sollst bzw. wie du vorbeugend reagieren kannst.


    Ich wünsche euch viel Glück dabei.

  • Harry


    Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist eine Hund durch Schmerzen noch mehr aufzustacheln. Mal davon abgesehen, dass auch Hunde abstumpfen, sprich dann interessieren ihn die Stacheln nunmal nichtmehr. Und dann?


    Ich würde Extremsituationen aus dem Weg gehen und wenn die TS bereit ist, kann sie in weniger schwierigen Situationen anfangen zu üben.

  • Hallo,


    ich wollte auch mal was dazu sagen: Ich habe zwar nicht das gleiche Problem, aber ein ähnlöiches - bei mir besteht aus Unsicherheit des Hundes Gefahr für Menschen! Ich hatte und habe teilweise immer noch Angst gassi zu gehen und gehe dann lieber an ruhigen orten, wo eigentlich keiner kommt... um zu üben, den Hund auch mal Hund sein zu lassen, Sicherheit beim Spazieregehen zu bekommen.... das kann ich dir aus eigener Erfahrung wärmstens ans Herz legen!


    Zum Halti, Halsband und Geschirr:


    wu viele habe auch ich vermutet, dass ein geschirr besser wäre und ein Hund besser zu halten ist. Meiner ist damit gut zu halten, er wiegt allerdings viel weniger als deiner!!! Trotzdem: ich habe festegeltellt, das mein Hund am Geschirr nicht gut folgt und in "gefährlichen" Situationen auch nicht richtig zu führen wäre!!!


    Wenn ich ihn am Halsband (eines mit "Würgemechanismus", aber ganz wichtig: ein Zugstopp!!!!, das es ihn nicht wirklich würgt, sondern nur enger wird!) habe, dann können wir (mittlereile) gefahrlos am Menschen, Hund etc.
    vorbeigehen.


    Wenn ich ihn nur mit Geschirr oder in Kombi mit Geschirr und Halsband fixiere, dann "macht er was er will", weil der Impuls von der Leine nicht richtig ankommt. Oder sagen wir, was du willst und ihm über die Leine "sagst", kann er nicht richtig verstehen weil es bei ihm schwamming ankommt.


    Ich persönlich nutze das Geschirr jetzt immer beim Gassigehen - für meine persönliche psychlologische Sicherheit. Das heißt, ich könnte wenn ich wollte ihn zusätzlich sichern. Psychologie, musste ich jetzt aktuell und gerade ganz frisch lernen, ist für den unsicheren Hundehalter gaanz wichtig.


    Wenn dein Hund tatsächlich aggressiv ist und eine Gefahr besteht, dann Maulkorb! Und Halti. Ich brauche das gerade selbst, und es zeigt vom ersten Moment an Wirkung.


    Ich habe übrigens auch rade gelesen, dass solch eine Situation natürlich auch ein Halter-Hund-Bundungsproblem zu sein scheint; also ein hausgemachtes Problem. Bring das ebenfalls auf die Reihe, dann wird das Gassigehen kein Spießrutenlauf mehr.


    Ich hoffe, ich konnte dir bissal helfen, obwohl ich selbst Probleme habe und sicher kein Experte bin. Deinen Gemütszustand kenne ich jedenfalls sehr gut und kann dir daher von meinen eigenen Erfahrungen berichten, dass ein Halti Sicherheit bringt, ein Geschirr nur psychologisch unterstützt und der Hund einen Maulkorb tragen sollte.
    Und du nur da gassi gehen solltest, wo du weder dich noch andere mit deinem Hund gefährden kannst.


    Viel Glück!!!

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