Beiträge von Benito78

    Hallo Mira,


    der Hunde einer Freundin hatte auch mal "Ausfallerscheinungen", aber täglich wechselnd, den einen Tag sind die Vorderbeine weggeknickt, den anderen Tag die Hinterläufe, den dritten Tag die Rute usw. Sie hatte auch schon das ganze Programm durch mit CT und allem, dann stellte sich raus, dass ihr Hund Autoimmune Myositis hat. Bis zu der Diagnose hat es aber gut 6 Wochen und 5 verschiedene Tierärzte bzw. Kliniken gedauert.
    Nur so eine Idee, eine wirkliche Ahnung habe ich auch nicht, sorry.


    LG, Heike

    Hallo zusammen,


    zum Thema Halsband oder Geschirr: Ich war mit beidem schon in Situationen, in denen ich meinen zeternden Hund an einem Anderen vorbeizerren musste. Und ich habe das mit beidem hingebracht, vielleicht nicht mit einer 6,0 in der Haltungsnote, aber wenn es um reine Körperkraft und Physik geht, weiß ich schon, wie ich mich stellen muss, dass ich die Leine so kurz wie möglich haben muss usw. Aber es ist natürlich schon ein Unterschied, ob man sich auf die Schlacht vorbereiten kann oder ob man ein Bein gestellt bekommt, sinngemäß. Es ist einfach diese Sch...Blockade in meinem Kopf seit diesem Zwischenfall die ich irgendwie wegbekommen muss.


    Gestern ging es ja ganz gut, ich habe mir immer vorgestellt, dass das alles klappen wird. Bevor wir raus gegangen sind, habe ich noch ein ernstes Wort mit meinem Hund geredet (und ja, das ist mein Ernst) und habe ihm eine klare Ansage gemacht. Dann habe ich das Gehirn ausgeschaltet, Hund an Halsband und Halti eingehängt und mit den Taschen voller Kekse losmarschiert. Bauch rein, Brust raus, Schultern nach hinten und Kopf hoch, quasi das Selbstbewusstsein in Person. Habe ich im Job gelernt: Kompetenz vortäuschen bei absoluter Ahnungslosigkeit, da macht mir so schnell Keiner was vor. Hatte im Vorfeld die Schwiegermutter an der T-Kreuzung als Spähposten positioniert, die hat mir ein Zeichen gegeben, dass die Luft rein ist. Also schön mit lockerer Leine und tiefenentspannt, ich wusste ja, da wird keiner kommen. Nach der Kreuzung kommt ja eh nur noch freies Feld, Sicht in alle Richtungen mindestens zwei Kilometer. Da bin ich dann so weit wegmarschiert daß ich wusste, auch wenn jetzt am Horizont ein anderer Hund auftaucht, könnte ich wieder umdrehen und wäre längst wieder zuhause, bis die uns erreichen. Damit ich mich nicht ständig umdrehen muss ist Schwiegermum an der Kreuzung stehen geblieben, ich hatte mit ihr ausgemacht, daß sie ruft, wenn aus der anderen Richtung einer kommt.


    Und so sind wir gechillt erst einen Kilometer in die eine Richtung spaziert, wieder zurück bis zur Kreuzung, dann noch einen Kilometer in die andere Richtung und dann wieder heim.


    Ich finde, um erstmal diese Blockade abzubauen, ist das nicht der verkehrteste Weg. Oder?


    LG,
    Heike


    Ich muss mich einfach nur überwinden.

    Hallo nochmal,


    ui, hier ist ja schon ganz schön was passiert. Vielen Dank euch allen! So wie es aussieht, gibt es noch Klärungsbedarf: Benito ist ein typischer Leinenpöbler. Er hat nicht die Absicht, andere Hunde zu fressen. Sieht er einen anderen Hund gibt es ein Riesengetöse, aber da ist nix dahinter. Wir hatten schon genügend Situationen in denen andere Hundehalter ihre Hunde haben frei weiter laufen lassen, obwohl mein Krawallo abgedreht ist. Bisher lief das immer so ab, dass der andere angestürmt kam, gestoppt, die beiden sich mit großem Bahnhof beschnüffelt haben. Konnten sie sich leiden, wurde gespielt, mochten sie sich nicht, sind wieder alle ihrer Wege gegangen und fertig. Benito wurde sogar mal von einem Zwergschnauzer, den wir beide nicht bemerkt hatten weil er von hinten angerannt kam, ins Bein gebissen. Daraufhin hat sich mein Riesenbaby jammernd hinter mir versteckt und ich musste den Schnauzer verscheuchen. Aber mit genügend Sicherheitsabstand hat er noch tüchtig hinterhergeplärrt. Auch mein Hundetrainer ist der Meinung, dass Benito nicht aggressiv ist (wir hatten das ganz zu Anfang des Trainings mit seinen drei eigenen Hunden und einigen "Gasthunden" unter kontrollierten Bedingungen ausprobiert. Um im Vorfeld zu entscheiden, ob wir sicherheitshalber mit Maulkorb trainieren müssen.


    Aber das ändert ja die Gesamtsituation nicht. Mir ist schon klar, dass die Konstellation kleine Frau und großer, kräftiger Hund nicht Glücklich ist. Aber es ist auch nicht so, dass ich losgegangen bin, um mir einen möglichst großen Hund anzuschaffen. Dass Benito am Ende über 10 kg schwerer und zwei Handbreit größer als seine Eltern und Geschwister wird, damit hatte ich nicht gerechnet. Auch der Züchter nicht. Aber jetzt ist es so, wie es ist.


    Zur Trainingsmethode: Anderer Hund kommt uns entgegen. Benito erspäht ihn und bereitet sich auf die Schlacht vor. In dem Moment haben wir eingegriffen mit Hörzeichen "Schau" (kannte er vorher schon). Hat Benito mich daraufhin angeschaut->Lob und Keks. Hat er nicht reagiert->Richtungswechsel um den Blickkontakt zum anderen Hund zu unterbrechen. Wieder schau, gab es Lob und Keks. Und so haben wir den Abstand zwischen den Hunden mittels Bogen laufen langsam immer weiter reduziert. Viele Übungsstunden später waren wir dann so weit, dass wir in einem Abstand von ca. 10 Meter an anderen Hunden vorbeigehen konnten, ganz ohne Getöse. Und dann kam der Supergau dazwischen.


    Zur Gassibegleitung: Wenn ich noch eine andere Person mit dabei habe, habe ich das Problem nicht, weil ich weiß, da ist jemand, der im Notfall eingreifen würde.


    Zu meinem Mann: Der ist mir dabei nicht wirklich eine Hilfe. Er geht zwar mit Benito Gassi, weil ich mich eben einfach nicht mehr traue, aber er begibt sich nicht in Konfliktsituationen. Er war bei allen Trainingsstunden dabei und weiß theoretisch, was wann zu tun ist. Praktisch ist es aber so, dass er anderen Hunden ausweicht (oder sich versteckt) weil er "jetzt grad keinen Bock auf das Theater" hat.


    Den heutigen Spaziergang haben wir übrigens erfolgreich hinter uns gebracht. Ich habe mir innerlich selber gut zugeredet, dass das alles klappt mit dem Halti und dass ich Benito grundsätzlich ja schon halten kann, wenn er losgeht. Das hatten wir vor dem Training ja auch schon. Wenn er am Halsband und an möglichst kurzer Leine ist und ich zwei Sekunden Zeit habe, mich auf den Kampf einzustellen, kann ich Benito schon halten. Jetzt vielleicht nicht unbedingt drei Stunden lang, und auch nicht auf Glatteis, aber das hatten wir früher dreimal die Woche. Das ist zwar mega anstrengend für mich und danach tun mir zwei Tage die Hände weh, aber ich kriege es hin.


    Das mit der richtigen Haltetechnik hört sich interessant an und nein, das hat mir nie einer gezeigt. Wo und wie kann ich mich aufschlauen?


    Lg,
    Heike

    Hallo zusammen,
    in der Hoffnung, einen Lösungsansatz für mein Problem zu finden, habe ich mich hier mal registriert. Mein Problem ist: Ich habe Angst davor, mit meinem eigenen Hund Gassi zu gehen. Und das kam so:


    Mein Hund reagiert an der Leine extrem aggressiv auf andere Hunde. Problem erkannt (ich weiß, wie es dazu kam, das ist aber eine noch längere Geschichte), Hundetrainer organisiert, am Problem gearbeitet. Eines schönen Tages marschiere ich also höchst motiviert los zur nachmittäglichen Gassirunde. Ich muss von der Haustüre aus nur 20 Meter die Straße hoch bis zur Kreuzung, ab da ist nur noch freies Feld, Hundeparadies.


    3 Meter vor der Kreuzung tauchen sie plötzlich hinter der Hecke auf, die Nummer Eins Erzfeinde, älterer Herr auf Fahrrad mit zwei (sehr gut erzogenen) DSH. Ich erschrecke zu Tode, bleibe stehen, Mann gibt Kommando an seine Beiden, die werfen sich sofort hin, meiner nutzt die Gunst der Stunde und geht zum Angriff über. Steht keifend nur noch auf den Hinterbeinen, vorne hängt er nur noch im Halsband, Vorderbeine in der Luft. Ich, zum Glück mit kurzer Leine, trete den Rückzug an und zerre mein kleines Pony hinter mir her wieder die Straße runter.


    Kurze, nicht ganz unwichtige Info: Mein Hund, Rüde, (damals noch) unkastriert, 7 Jahre, 72 cm Stockmaß, 42 kg schwer und zu allem entschlossen. Ich, 58 kg verteilt auf 162 cm.


    Es kam, wie es kommen musste: Hund springt mir in die Kniekehlen, ich falle vornüber und knalle voll auf die Knie. Hund noch immer an der Leine. Als ich grade dabei bin, mich wieder hochzurappeln, nutzt meiner die Gelegenheit und startet durch und reißt mich dabei, diesmal rückwärts, um. Da ich noch immer die Leine festhalte, kann ich mich nicht abfangen und knalle mit dem Steiß und dem Hinterkopf voll auf den Boden.


    Irgendwie habe ich mich dann die letzten Meter bis nach Hause geschleppt, Männe angerufen. Der hat mich dann erstmal in die Notaufnahme geschafft. Steißbein angebrochen, Riesenbeule am Kopf, beide Knie offen, das wars.
    Und seitdem hat sich das Gassigehen für mich erledigt.


    Habe ich mich natürlich gleich am nächsten Tag mit meinem Hundetrainer in Verbindung gesetzt. Fest stand, ich muss weiter an dem Leinenaggressionsproblem arbeiten, jetzt erst recht, damit sowas nicht noch mal passiert, das hätte nämlich böse ausgehen können. Ich habe mit dem Trainer dann auch noch einige Übungsstunden gemacht, und zwar mit Halti am Hund. Einfach, damit ich trotz des ungleichen Kräfteverhältnisses die Sicherheit habe, dass ich den Hund halten kann, wenn irgendwas Unvorhersehbares passiert.


    Vor der ganzen Aktion waren wir schon soweit, dass wir mit ca. 10 Meter Abstand Hunde passieren konnten ohne Theater. Nur leider-traue ich mich jetzt überhaupt nicht mehr mit ihm vor die Türe. Mein Mann geht mit dem Hund raus. Wenn es sich nicht anders einrichten lässt (wegen Arbeit) und ich mit dem Hund gehen muss, drehe ich innerlich schon Stunden vorher am Rad.


    Heute ist es wieder so weit. Männe hat wichtigen Geschäftstermin und kommt erst spät abends heim. Ich muss nach der Arbeit mit der Bestie vor die Tür. Mir ist schon seit zwei Stunden schlecht, ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren weil ich einfach nur totale Panik davor habe, dass wieder irgendwas passiert, wenn ich heute mit dem Hund raus gehe. Ich kann nicht abschätzen, ob ich ihn mit Hilfe des Halti überhaupt festhalten könnte.


    Wenn ich dann zuhause bin, überträgt sich meine Anspannung natürlich sofort auf den Hund. Mit dem Ergebnis, daß der natürlich schon auf 180 ist wenn er mitbekommt, dass es jetzt raus geht. Draußen schaue ich mich natürlich ständig um, zucke bei jedem Geräusch zusammen, klammere die Leine fest, als ob es kein Morgen gibt. Das kann doch so nicht weitergehen!


    Kann mir irgendjemand vielleicht einen Tip geben, wie ich diesen Teufelskreis unterbrechen kann? Ich würde so gerne mal wieder „ganz normal“ mit meinen Hund rausgehen, so wie jeder andere Mensch auch. Aber meine Angst sitzt einfach so tief.


    Danke für`s lesen!


    Verzweifelte Grüße,
    Heike und Benito