Initiative gg. generellen Leinenzwang zur Brut- u. Setzzeit

  • Das ist Jägerlogik, bzw. Jägerlatein. Deine Begründung ist, weil etwas so ist, wie es ist, soll man es machen, weil irgend jemand hat ja gesagt dass das sein soll und dass es Sinn macht.


    Du schreibst von Rücksichtnahme. OK, verstehe ich. Aber es muss ja auch etwas geben, auf das ich Rücksicht nehmen muss/soll/kann. Du tust so, als wäre es eine Tatsache, dass das Anleinen irgendeinen Sinn macht, obwohl es a) in den Bundesländern wo man es nicht machen muss, keinerlei Hinweis darauf gibt, dass sich da in Punkto Naturstörung irgendetwas von anderen Bundesländern unterscheidet und b) es eben auch nirgendwo auch nur den Ansatz einer Prüfung oder Kontrolle gibt oder gegeben hat ob es da überhaupt Auswirkungen gibt, wenn man nicht anleint. Dieses Pflicht wurde eingeführt, weil man ANNAHM, vor allem von eine bestimmte Lobby mit starken Eigeninteressen und eben dem Hang zum Jägerlatein, dass Hunde die Natur stören könnten, ohne zu wissen ob es tatsächlich auch so ist.


    Man tut etwas, weil man es eben tut, ohne auch nur annähern zu wissen oder ein wirkliches Argument liefern zu können warum das denn eigentlich tut. Macht man sich ein wenig schlau (statt einfach nur hinzunehmen oder nachzuplappern) und schaut sich Studien und Feldforschungen zu diesem Thema an, (und zwar am besten aus dem Ausland, die nicht von Vornherein dahingehen untersuchen, das Ergebniss bestimmter Interessensgruppen zu bestätigen) stößt man unweigerlich darauf, dass diese Regelung totaler Blödsinn ist, weil sie eben in keinster Weise das bringt, was man (ohne jedes Wissen nur aus dem Bauch heraus) annimmt.


    Es gibt keinen Grund anzunehmen, (bzw. weiss man, dass es anders ist), das Wildtiere derart nah an von Menschen und Hunden frequentierten Wegen brüten, bzw. ihre Jungen bekommen, so dass diese sie stören könnten. Das wäre völlig atypisch. Auch werden Bodenbrüter nur dort brüten, wo sie möglichst nicht Gefahr laufen, Opfer von Räubern zu werden. Dort wo Hunde üblicher Weise herumlaufen, brüten auch keine Vögel. Dort wo Hunde NICHT herumlaufen und zwar immer, da brüten sie, und werden dann zu tausenden von den Landmaschienen getötet, die urplötzlich auftauchen. Stört ein Hund doch, dann fällt das genau so wenig ins Gewicht, wie einer der 350 000 Hobbyjäger, die (im Gegensatz zu Leuten mit ihren Hunden) in genau DIE Dickichte fahren oder laufen, die von Hundehaltern mit Hund grundsätzlich nicht aufgesucht werden (dürfen). Aber vielleicht ist das tatsächlich ein typisch deutsches Verhalten gegenüber der Obrigkeit: Egal ob etwas Sinn macht oder nicht: Wird es angewiesen und sagt einem auch noch das (meist falsche) persönliche Gefühl, das es Sinn machen könnte, dann tut man es.


    Glücklicher Weise gibt es ja NOCH Bundesländer, die VOR Einführung irgendeiner Regel, zumindest manchmal recherchieren ob eine Regelung überhaupt Sinn macht. Und ich bin froh, dass ich in einem lebe, das zumindest in Punkto Anleinpflicht genau das gemacht hat. So kann man Rücksicht auf die Natur nehmen ohne sich durch unsinnige und wirkungslose Gesetzesvorgaben gängeln zu lassen.

  • Es geht doch gar nicht darum welche Rasse freilaufen darf und welche nicht.


    Die Leute, die sich das ganze Jahr nicht darum kümmern was ihr Hund macht, die halten sich auch nicht an den Leinenzwang in der BuS. In anderen Bundesländern geht es auch ohne Leinenzwang.


    Schilder würden genauso viel bringen wie ein Gesetz. Wer sich an das Schild nicht hält wird bestraft. Die Leute, die sich nicht drum kümmern was ihr Hund macht, die halten sich weder an ein Gesetz noch an ein Schild. Bestraft wird in dem Beispiel beides egal ob Gesetz oder Schild. Und in beiden Fällen, egal ob Gesetz oder Schild, würde der Hund jagen, aufstöbern, stören usw.
    Ich wäre auch dafür dass die Schilder für alle, die sich dort aufhalten/bewegen, gelten und nicht nur für HH.


    Das Wegegebot/Schilder würde etwas für die rücksichtsvollen HH bringen, die eh auf ihre Hunde achten. Wie man schon festgestellt hat würde sich ein rücksichtsloser HH weder an das Gesetz noch an Wegegebote/Schilder halten. Also kann man auch Wegegebote und Schilder nehmen. Ob der rücksichtslose HH nicht an das Gesetz oder an das Wegegebot/die Schilder hält ist egal.


    LG
    Sacco

  • Man tut etwas, weil man es eben tut, ohne auch nur annähern zu wissen oder ein wirkliches Argument liefern zu können warum das denn eigentlich tut

    Weißt Du überhaupt noch, was Du schreibst? :???:


    Findest du es lustig, wenn Rehe in der Geburt gestört werden, das Kitz geboren auf dem Boden liegt und das Muttertier die Flucht ergreift, weil es gerade von einem Hund aufgetrieben wird?


    So ein Kitz wird unweigerlich sterben, weil die Mutter noch keine Gelegenheit hatte den Geruch ihres "Kindes" auszunehmen um es wieder zu finden.


    Klar, sind Schilder und Gesetze für die, die sich eh an nichts halten kein Hindernisgrund, aber für die die sich an Recht und Gesetz orientieren ein Hilfsmittel.


    Schade, dass nicht mehr nach gesetzeskonformen Hundehaltern gefahndet wird.

  • ich glaub kaum, dass es hier einer ok findet wenn Wild gerissen oder gestört wird :tropf:


    Aber wenn ich einen jagenden Hund habe dann gehört der in wildreichen Gebieten immer an die Leine, egal zu welcher Jahreszeit. Und wenn ein Hund gut genug im Gehorsam steht oder alt ist oder noch ein kleiner Welpe etc. dann ist es eben nicht in JEDER Gegend zwingend erforderlich. Eigentlich ist da die Gesetzeslage auch klar, ein Hund darf nicht wildern und es steht unter Strafe. Punkt.


    Meine dürfen das ganze Jahr nicht jagen, daran ändert die BuS wenig und die Leine auch nicht. Keine Ahnung was die Anleinpflicht (insbesondere die mit vorgeschriebener ganz kurzer Leine) soll. Außer, dass es alle überall unter Generalverdacht stellt. Ich finde nicht, dass das den Wildtieren besonders viel hilft. Da gäbe es wesentlich geeignetere Maßnahmen.


    In BS ist es ja besonders ironisch, es gibt keine Regelung, die vorschreibt, dass Hunde innerorts angeleint sein müssen. Es ist also legal mit dem Hund in der Fußgängerzone offline zu gehen, während man anleinen muss, sobald man die Stadt verlässt. Hat zwar nix mit der BuS zu tun aber ist schon irgendwie verrückt.

  • Findest du es lustig, wenn Rehe in der Geburt gestört werden, das Kitz geboren auf dem Boden liegt und das Muttertier die Flucht ergreift, weil es gerade von einem Hund aufgetrieben wird?

    Ist wohl eher eine ziemliche Ausnahme, oder? Hier in NRW gibt es keine Leinenpflicht wegen BuS. Ich habe hier in den Medien noch nie einen Aufschrei gehört, dass irgendein Hund sowas jemals gemacht hat.
    Und irgendwo muss man auch akzeptieren, dass gewisse Vorfälle einfach dazu gehören. Klar, wenn es regelmäßig geschieht und es irgendwelche Populationen gefährdet, muss was unternommen werden. Und das soll nun NICHT heißen, dass ich jagende Hunde ok finde, wenn es Einzelfälle sind. Aber ein Hund, der mal etwas aufscheucht, ist halt ein normaler Hund. Und ein erstes Mal gibt es sicherlich oft.


    Und lässt sich das ganze Gehabe um die BuS nicht entschärfen, wenn in Grünanlagen innerorts der Leinenzwang aufgehoben wird? An der Grenze zu einer Ortschaft würde ich auch nicht unbedingt ein Brutgebiet für Vögel ausweisen. Wo Mensch und Hund ein- und aus geht, wird sich kein Schwarm bedrohter Vögel niederlassen. Der Mensch sucht sich nunmal Erholungsräume außerhalb von Städten im Grünen. Wenn man ihm und Hund dies in einem gewissen Umkreis gestattet, gibts auch keine Probleme. Erlässt man Gesetze, das diese und jene Miniwäldchen, Wiesen, Wege etc. nicht betreten werden dürfen, schafft das doch nur Ärger. Mensch wird sich seine Freiräume so oder so suchen. Und die sind meiner Meinung nach wichtig.
    Und es braucht mir ehrlich gesagt niemand sagen, dass in besagten Mininaturschutzgebieten freilaufende Hunde einen größeren Schaden anrichten als angrenzende Autobahnen, Pfade für Fußgänger und Jogger quer durchs Wäldchen, forstwirtschaftliche Nutzung und was es dort sonst noch gibt.

  • Ich habe in meinem Studium auch von einer Studie gehört, nach der schon allein Wege im Wald dafür sorgen können, dass Tierpopulationen separiert werden, da sie die Wege meiden.

  • Ich bin da ganz bei @Grinsekatze1
    Klar gibt es,Leute denen ist ein Gesetz egal, es gibt Leute, die nehmen auch ohne entsprechendes Gesetz Rücksicht und es gibt die, denen Regeln und Gesetze helfen sich zu orientieren.
    Aber in der BuS sind nun mal die Tiere einfach sensibler. Ich finde da kann man auch einfach mal mehr Rücksicht auf die Umwelt nehmen und mal weiter denken, als 1,5 m Leine. Und durch ein entsprechendes Gesetz wird vielleicht der ein oder andere eher daran erinnert, das er nicht alleine durch die Welt marschiert. Und ich finde jedes freilebende Tier, das sich zwangsläufig den Umständen der modernen Welt anpassen muss, ist es wert auch mal etwas in Kauf zu nehmen, das blödsinnig erscheint und manchmal auch willkürlich behandelt wird.

  • Man braucht keine Gesetze um Rücksicht zu nehmen und schon gar nicht welche, die nur einen kleinen Teil der Menschen betrifft.


    Ich fände es viel sinniger durch entsprechende Infotafeln etc. ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie man sich wirklich richtig verhält. Wie schon erwähnt wissen die meisten Nicht-HH nicht mal was von der BuS-Zeit, damit beschäftigen sich nur HHs, weil es sie als einzige betrifft. Wenn man wirklich Rücksicht nehmen will, dann sollte auch allen Menschen davon wissen sonst bringt das doch überhaupt nix. Ich finde das kann man gesetzlich einfach nicht fein genug regeln (außer dass wildern natürlich verboten ist, aber das ist es ja sowieso), unter welchen Umständen der Hund wie und wann an die Leine gehört, wann welche Wiese ungestört sein muss usw. Immer, jeder Hund und überall ist nämlich einfach Quatsch. Das nützt keinem was.


    Ich finde auch, dass die Natur geschützt gehört. Klingt ja auch erst mal ganz toll, man möchte die Wildtiere schützen, Menschen werden vom Gesetzgeber zu Rücksicht gezwungen etc. aber im der Realität ist es einfach so, dass dort wo wirklich Wild ist eh keiner kontrolliert (zu abgelegen) und dort wo kontrolliert wird gibts eh kaum Wild (ortsnah), also sinnlos da flächendeckenden Leinenzwang zu verhängen. Damit ist einfach keinem geholfen sondern es ist einfach nur Heuchelei und es wird vorgegaukelt, dass man was unternimmt. Ist aber nicht so.


    Die ganze Umsetzung ist einfach unglaublich schlecht. Also wenn man wirklich was tun will, dann bitte richtig.

  • An der Grenze zu einer Ortschaft würde ich auch nicht unbedingt ein Brutgebiet für Vögel ausweisen.


    Den Vögeln sagt das nur niemand, die brüten dort, wo die Bedingungen passen und Erfahrungsgemäß kann das nunmal auch eine Hecke oder dichte Baumreihe entlag der beliebten Gassistrecke direkt hinter der Siedlung sein.


    Und um Mutterrehe mit Kitz zu treffen braucht man auch nicht tief in den Wald laufen, da reicht die Wiese hinterm Haus vieler Orts schon aus.

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