Was ist an Rassehunden besser als an Mischlingen?
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Aber braucht man denn nicht jede Menge Hunde-Erfahrung und Können, um bei solchen Tieren auch Erfolge erzielen zu können und nicht alles nur noch schlimmer zu machen?
Nein, ich bin weit davon entfernt, ein Hundeexperte zu sein. Geduld ist auch nicht meine Stärke (deswegen möchte ich ja auch keinen Welpen haben)! Ich wurde anfangs gut beraten, und vielleicht mache ich da auch aus dem Bauch heraus ein paar Sachen richtig (bestimmt auch ein paar Dinge falsch!).
Ist aber vielleicht auch eine Typfrage, in meiner Arbeit bekomme ich auch gerne die Kinder, die etwas aufgebaut werden müssen.Man muss hier aber unterscheiden, ob ein Hund wirklich eine Verhaltensstörung hat, ober ob er diverse Dinge einfach noch nicht kennengelernt hat. Ersteren würde ich mir auch nicht zutrauen, wobei ich mit Aggressivität (ob nun Menschen oder anderen Hunden gegenüber) wohl schlechter leben könnte als mit Ängstlichkeit.
Ich habe ja jetzt auch einen etwas ängstlichen Hund hier, aber mit viel Potential, das zu überwinden. Sonst hätte ich sie nicht behalten.Ganz wichtig ist auch, einen Hund nicht danach zu beurteilen, wie er sich in den ersten Tagen im neuen Zuhause verhält, sondern allenfalls die Tendenzen, die er zeigt.
Die "Probleme", die ich beschreibe, stammen alle aus der Eingewöhnungsphase.Ich bin wie gesagt auch eher ein ängstlicher/vorsichtiger Mensch, und viele Tierschutzhunde würde ich mir nicht zutrauen. Es ist ja nicht so, dass ich gar keine Auswahl treffe. Für mich muss ein Hund eher ruhig sein, verträglich und nicht zu ängstlich.
Wenn dann noch das Alter und die Rasse stimmt, mache ich mir keine großen Sorgen (Muffensausen habe ich trotzdem immer).Ich bin dabei übrigens überhaupt nicht gegen Züchterhunde und will sie auch niemandem ausreden! Nicht, dass du das denkst.
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Ich gebe mal ein Beispiel für einen Hund, den ich ohne große Bedenken nehmen würde: Fiona.
http://www.adoptiere.eu/hunde_15/fiona201503.htmSie hat ein Alter, bei dem ich davon ausgehen kann, dass sie keine Flausen mehr im Kopf hat. Sie ist ein ruhiger Hund, sie wird im Tierheim mit verhuschten Hunden zusammengesetzt, die einen Ruhepol brauchen, und das klappt ziemlich gut. Sie hat ein liebes Wesen, freut sich über Streicheleinheiten usw. Was soll da groß schiefgehen?
Wenn ich mich jetzt wirklich für sie bewerben würde, würden mich trotzdem verschiedene Bedenken plagen: Was, wenn sie bellt? Was, wenn sie nicht alleine bleiben kann? Was, wenn sie einen enormen Jagdtrieb hat? etc.
Also, ich kann diese Ägnste durchaus verstehen, weil ich sie jedes Mal erneut durchlebe - im Kleinen! Aber bisher ist das alles nie eingetroffen, und wenn, dann kann man damit auch umgehen, wenn man den Hund erst kennt. Und man kennt ihn eben erst, wenn er da ist - da beißt sich die Katze in den Schwanz. -
Ich frage mich gerade, ob das mit dem unproblematischen Tierschutzhund regional so unterschiedlich sein kann. Ich gehe jetzt mal die Listen unserer Tierheime hier in Ruhe durch..
Collie Mix ängstlich nicht stubenrein kann schlecht alleine bleiben
Rumänischer Mix unkompliziert
Spanischer Mix kann nicht alleine bleiben
Collie Mix mit verkrüppelter Pfote
SharPei unkompliziert
rumänischer Terrier-Mix mit massivem Stress im deutschen Alltag
Mali Mix mit Verlassensängsten der bei Halsbändern Panik bekommt
HSH Mix mit Krebs und massiver Ressourcenaggression
Zwergpudel blind und sehr ängstlich
DSH Mix artgenossenaggressiv massiver Schutztrieb
Rottweiler angstaggressiv
Jagdhundmix aggressiv gegen Kinder
Huskymix ungehemmt aggressiv gegen Artgenossen und im Konflikt aggressiv gegen Menschen
Labradormix unproblematisch aber mit verkürztem Bein
Labradormix massiv futteraggressiv
Pinschermix wiederholt gebissen besonders aggressiv beim Anblick von Kindern
Rumänischer Mix unkompliziert
Appenzeller Mix starker Jagdtrieb
TWH territorial starker SchutztriebUngarischer Mix Panik vor der Leine
Ungarischer Mix unproblematisch
Rumänischer Mix unkompliziert
Portugisischer Mix schnappt schon mal..
Ungarischer Mix mit chronischer Darmentzündung
Ungarischer Mix ängstlich futteraggressiv
Spanischer Mix unkompliziert
Bourdeauxdoggen-Mix angstaggressiv
ungarischer Mix angstaggressiv
Mastin Espanol gut erzogen aber typischer Rassevertreter
Mischling mit massiver Verlassensangst und Zerstörungstendenz
Mischling unproblematisch
Rottweiler aggressiv gegen Hunde dreht sich bei Einwirkung
DSH Mix Artgenossenagressiv mag keine Kinder HD
Dobermann massiver Jagdtrieb SDU schwere Futtermittelallergie
Schäfermix extrem ängstlich
Huskymix unproblematisch
Maremano Mix unerzogen, starker Wachtrieb
Hovawartmix ängstlich bis panisch, setzt nach vorne um
Mischling futteraggressiv extrem ängstlich
Mischling Panik beim alleine bleiben
Portugisischer Mix verbrachte gesamtes Leben seit Welpenzeit in Tötung und Tierheimen
Bulgarischer Mix sehr ängstlich mit Leckekzem
Mischling wird in geschlossenen Räumen schnell aggressiv
Ungarischer Mix extrem ängstlichNicht falsch verstehen, es geht mir nicht darum, dass Tierheimhunde alle gestört sind, aber wenn ich mir die Übersicht so ansehe, ist der unproblematische Familienhund eben - zumindest hier - nicht in der Mehrzahl, sondern die meisten Hunde bringen ihr Päckchen mit, mit dem man leben können muss bzw. an dem man zuerst massiv arbeiten muss.
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Aber wie gesagt - die Abgabegründe sind hier anders als beispielsweise in Italien. Vielleicht auch die Rassen!
Und es ist doch sicher so, dass sie einfachen Hunde, die du aufgezählt hast, auch gut vermittelt werden können, oder?Wenn wir jetzt aber mal die relativen Vergleiche beiseite lassen und uns die absoluten Zahlen ansehen, dann kann man doch sagen: Es gibt sehr viele unkomplizierte oder weitgehend unkomplizierte Tierschutzhunde.
Mehr, als es Plätze für sie gibt.Zumindest international, national vielleicht nicht.
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Puh, das ist ne ganz schön deprimierende Liste.
Meine Erfahrung ist so beschränkt, dass ich keine echten Vergleiche machen kann. Ich sehe, wie KasuarFriday arbeiten muss, um ihren Hund die Basismanieren beizubringen, die ein Hund, der drinnen lebt, nun mal haben muss. Aber im Vergleich dazu ist das Aufziehen eines Welpen immer noch mehr Arbeit. Es ist nur etwas einfacher, weil ein Welpe keine 27kg wiegt :-)
In meiner Gegend sind Rassehunde total selten. Es gibt jede Menge Tierschutz- und Vermehrerhunde. Die 'knackigen' Aufgaben (z.B. Powerpakete wie Podencomixe) haben meist Leute, die das gut wuppen, weil sie einfach Ahnung haben. 'Die tut nix' und 'Das machen die unter sich aus Vertreter' gibt es leider sehr viele, was das Leben mit nem kleineren Hund manchmal etwas anstrengend macht, aber wenn ich sehe wie unglaublich viele Hunde es gibt und das mit den vielen DF-Zoffstories vergleiche, kommen hier im Grossen und Ganzen Mensch und Hund sehr gut miteinander zurecht.
Ich kann echt nicht sagen, was hier in 15 Jahren mal einziehen wird, wenn es meine Kröte irgendwann nicht mehr gibt. Ich weiss mittlerweile genug über Hunde und meine Fähigkeiten (und deren Grenzen), um mir einen passenden Tierschutzhund auszusuchen.
Es ist aber auch gut möglich, dass ich dann nur noch einen sehr kleinen Hund haben kann und da würde es evt schon deshalb ein Züchter werden, einfach weil Schoßhunde im Tierschutz recht selten sind. -
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Ich frage mich gerade, ob das mit dem unproblematischen Tierschutzhund regional so unterschiedlich sein kann.
Ja, ich denke schon und zwar hängt das sehr davon ab, aus welchen 'Quellen' ein Tierheim seine Insassen rekrutiert, wen es als sein Zielpublikum, sprich Durchschnittsabnehmer, betrachtet und wie es um die Fachkompetenz der Mitarbeiter steht.
Wenn ich Dutzende von Hunden aus dem Ausland importiere, diese dann für eine Kundschaft beschreibe, denen man nur genug Honig um den Mund schmieren und etwas von Selbstlosigkeit, viel Liebe und heilenden Händen erzählen muss damit sie weich werden und die Mitarbeiten einen Labrador von einem Staff nicht unterscheiden können (oder wollen) ist natürlich Chaos vorprogrammiert.
Die Frage ist vielleicht auch, was der Einzelne als 'problematisch', 'schwierig' oder 'verdorben' einstuft. Erwarte ich einen bereits nach dem eigenen Geschmack erzogenen Hund der stets mit allem und jedem kann, glaube ich gerne, dass man finden kann, im Tierheim gibts nur Krücken. Suche ich allerdings nach 'Rohmaterial', werde ich auf meiner Suche sicher häufiger fündig.
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Weder in München noch hier in der Gegend fallen mir TS Hunde als besonders schwierig auf.
Was man nicht vergessen darf, ein Tierheim oder Station isst immer suboptimal für den Hund und ich behaupte egal ob Mischling oder Rassehund, jeder würde da sein "Päckchen" entwickeln.
Hier sehe ich keinen Unterschied zwischen Mischling und Rassehund. Steck nen Mali in ein Tierheim und der dreht wahrscheinlich genauso ab wie der Mali Mix.Die meisten TS Hunde legen ihr Päckchen auch ganz schnell ab wenn sie einen festen Platz haben mit einigermaßen artgerechter Haltung und Zuwendung haben.
Grade in Gegenden (Südeuropa etc) wo nicht so geschaut wird wie bei uns, wo die Hunde tlw. dann unter widrigsten Bedingungen dahinvegitieren (Tötungsstationen) und dann gerettet werden ist der Anteil an Mischlingen halt auch extrem hoch.
Da ist niemand der das regelt. Dann gibts noch den kleinen Teil an ausgesetzten oder entsorgten Rassehunden. Welche Gruppe ist jetzt schwieriger bei gleichen Bedingungen? Oder ist hier der Rassehund im Vorteil? Ich glaube nicht.Mich wundert es eh das der große Anteil der TS Hunde so unkompliziert ist nach allem was die teilweise mitgemacht haben. Das TS Hunde per se schwierrig sind oder der Anteil der schwierigen Hunde besonder hoch ist, ist ein Ammenmärchen.
Die Wirklichkeit schaut zumindest hier anders aus. -
Wenn ich Dutzende von Hunden aus dem Ausland importiere, diese dann für eine Kundschaft beschreibe, denen man nur genug Honig um den Mund schmieren und etwas von Selbstlosigkeit, viel Liebe und heilenden Händen erzählen muss damit sie weich werden und die Mitarbeiten einen Labrador von einem Staff nicht unterscheiden können (oder wollen) ist natürlich Chaos vorprogrammiert.
Und wenn die schwierigen dann hier im Tierheim landen oder bei Menschen, die dann mit dem Hund Probleme bekommen, dann ist es vielleicht nicht verwunderlich, wenn ein falscher Eindruck entsteht.
Das ist schlecht gemachte Vermittlungsarbeit, heißt aber nicht, dass die Hunde in diesem Bereich (Auslandstierheim) alle schwierig sind. -
Das ist schlecht gemachte Vermittlungsarbeit, heißt aber nicht, dass die Hunde in diesem Bereich (Auslandstierheim) alle schwierig sind.
Das ist natürlich völlig richtig.
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Das ist schlecht gemachte Vermittlungsarbeit, heißt aber nicht, dass die Hunde in diesem Bereich (Auslandstierheim) alle schwierig sind.
Man könnte es auch mit nem schlechten Züchter vergleichen.
Behauptet ja auch niemand das im TS alles 100% Supi läuft. Leider bei weitem nicht. Mangelt halt auch oft am Geld....
Gut gemachter TS ist bei Vermittlungsgebühren von 250,- bis 300,-€ ein reines "Draufzahlgeschäft". -
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