Was ist an Rassehunden besser als an Mischlingen?

  • Und ein Züchter "erhöht" nicht die Hundezahl?


    Natürlich, aber der Züchter geht mit Zuchtziel, Zuchtplanung, Zuchtlenkung, Überwachung und Selektionen eben den einen entscheidenden Schritt weiter, der aus Vermehrung Zucht macht.

  • Es geht mir eigentlich auch nicht um die Grundsatzdiskussion, was jetzt besser ist. Mir geht nur dieses Gehabe in diesem Forum auf den Sender. Als wäre man ein Mensch zweiter Klasse (mit einem Hund zweiter Klasse). Dabei ist Schwarz-Weiß-Malerei okay, aber bei Rassehunden nicht. Kann man nicht einfach jedem selbst überlassen, wo er seinen Hund holt (solange es nicht der erwähnte Polenmarkt ist)?

  • Das kann ja auch jeder so sehen, wie er will. Mich nervt nur dieses Wort "Vermehrer" langsam so dermaßen in diesem Forum, weil er einfach für ALLES gebraucht wird, was ohne Papiere Hunde "züchtet". Und wehe man hat so einen Hund. Dann ist man der schlechteste, rücksichtsloseste, dümmste Mensch, der je auf Erden wandelte. Aber sich im gleichen Atemzug über Vorurteile gegenüber Rassehunden beschweren. DAS ist Doppelmoral in Reinform.
    Wenn hier jemand mit einem Rassehund vom VDH schreibt, sein Hund habe gesundheitliche Probleme, dann hagelt es Mitleid und gute Ratschläge. Sollte es aber- böse böse- ein "Vermehrermischling" sein, dann kann man froh sein, wenn man kein "selber Schuld" hört. Ist mir nun schon öfter aufgefallen. So, und jetzt habe ich es gesagt. Ich bin bereit, mit faulen Eiern beworfen zu werden.

    Ich hab weder was gegen Züchter, noch gegen die sog. "Vermehrer".
    Wobei ich persönlich unter Vermehrer eher jemanden verstehe, der wahllos alles kreuzt, was er findet, damit er möglichst viel Profit rausschlagen kann.


    Wir hatten 4 Schäferhunde, alle aus VDH-Zucht. Eine bekam mit 2 Jahren Gebärmuttervereiterung, wurde notoperiert, musste aber dann trotzdem eingeschläfert werden (das ist über 30 Jahre her).
    Die 2. Hündin wurde gesunde 14 Jahre alt.
    Der Rüde hatte mittlere HD und musste wegen Milztumor mit 7 Jahren eingeschläfert werden.
    Die letzte Hündin war HD-frei, bekam dann ED, CECS und Analfisteln. Sie musste nach etlichen OPs und Behandlungen mit 8 Jahren eingeschläfert werden.
    Dann hatten wir einen "reinrassigen" Dackel ohne Papiere, als theoretisch einen Mischling. Der bekam auch ED, hatte PL und eine SDU und musste mit 8 Jahren wegen eines Bandscheibenvorfalles eingeschläfert werden.
    Jetzt habe ich eine Dackelhündin mit IDG/IRJGV-Papieren.

  • Ich weiß auch nicht, Begrifflichkeiten mal außer Acht gelassen - es gibt hier bei mir jmd., den sehe ich öfters beim Gassigehen - und er erzählte mir, dass sein Hund nun Vater geworden sei - gewollt, es gab da eine Dame, die ihren (auch kleinen) Hund mal belegen lassen wollte.
    Jo, so geschehen.


    Ich finde sowas tatsächlich egoistisch vom Menschen, ich finde, gezielt Mischlinge zu 'produzieren', nur, da es ja so schön wäre, wenn XYZ mal Mutter/Vater wird... - das ist doch echt nur für den Menschen - auf die Gefahr des Hundes und der neuen Hunde hin.


    Was jedoch meine Beobachtung zeigt - Mischlingswelpen scheinen trotzdem wegzugehen, wie nix.
    Vermittlungsprobleme scheinen irgendwie die wenigsten zu haben. (Ob sie nun ein wirklich gutes zu Hause finden, sei dahingestellt)


    Da ich mir bewusst bin, was Genetik so bedeuten kann, würde ich z.B. meine Hündin auch nicht belegen lassen. Auch wenn es bestimmt 'niedlich' wäre, sie als Mutter zu sehen, und auch wenn ich nen riesen Garten, finanzielle Mittel und alles hätte - auch dann nicht.
    Wenn man einen Mischling möchte, dann würde ich tatsächlich immer im Tierschutz gucken, da ist zwar auch nicht immer die Garantie, dass der Hund nicht einen solchen Ursprung hatte, aber die 'Hobbyverpaarung' von nicht nach genauen Richtlinien agierenden Züchtern würde ich auch nicht unterstützen wollen - denn - wo käme man dann irgendwann hin? ...


    Der Hund wurde in all seinen Rassen eben über sooo lange Zeit gezüchtet, um dem Menschen ein Helfer zu sein - und das hat ja schon seine Sinn. Auch egoistisch orientiert - aber mittlerweile mit Wissensstand gefestigt.
    Warum nun irgendetwas absichtlich vermischen...

  • Ich habe das Gefühl, dass ich hier vollkommen missverstanden werde. Also, nochmal zum Mitschreiben: Ich behaupte nicht, dass Mischlinge besser oder schlechter sind als Rassehunde. Mich nervt nur dieses allgemeine Rumgehacke auf allem, was keine Papiere vom VDH hat. Vom Sinn und Unsinn von Mischlings"züchtung" mal abgesehen. Wie ich in meinem ersten Beitrag schon schrieb: Es ist diese Doppelmoral, die mich nervt. Einerseits wird sich lauthals beschwert, man höre ja so oft, dass alle Rassehunde kranke, inzuchtgebeutelte Matschbirnen wären. Andererseits ist man aber dann ganz vorne mit dabei "Vermehrerhund" zu schreien bei allem, was keine Papiere hat. Ganz egal, wo dieser Hund herkommt, wie sein Gesundheitszustand ist oder wie er aufgezogen wurde. Allein schon den Begriff "Vermehrerhund" finde ich sehr negativ behaftet.

  • Das hat nichts mit Papieren zu tun!


    Gehe ich morgen los un kaufe mir nen X-Mechelaar, dann werden nur Leute ne dumme Gosch haben, die keine Ahnung haben. Der Rest wird nicht 'Vermehrer' schreien, obwohl der Hund keine Papiere haben wird.
    Was anderes ist es, wenn ich nen Mali-Mix aus einer 'Lass mal Malis machen'-Verpaarung kaufe...

  • Ok, also ja - es liegt halt in der Natur des Menschen, sich in der Weise zu echauffieren.
    Ich finde es manchmal auch übertrieben, aber letztendlich sind es doch immer dieselben Argumente - da kann man dann doch darüberlesen und nur die Infos rauspicken, die wichtig für einen sind.


    Das VDH auch nicht = VDH gut ist, wurde auch schon mal diskutiert, soweit ich weiß.


    Wenn jetzt jemand mit krankem Rassehund bemitleidet wird - und auf einem Mischling oder einem Hund sonstiger Herkunft stattdessen herumgehackt wird - das ist zwar ärgerlich, aber eben auch nachvollziehbar. Beim Rassehund gibt es ja normalerweise Zuchtbemühungen, die Krankheiten zu reduzieren, bei einem Hund sonstiger Herkunft ist eben alles offen - und bietet mehr leichte Angriffsfläche.


    Das ist halt auch das Internet - ich rege mich auch öfters über Sachen auf, die Leute allgemein zu irgendetwas schreiben - aber eigentlich kann man doch nur sagen - versuch's nicht an Dich ranzulassen, eigentlich ist es doch nicht so wichtig... :)
    So lange sich die Natur des Menschen nicht ändert, wird sich das vermutlich auch einfach nicht ändern.

  • Es geht mir eigentlich auch nicht um die Grundsatzdiskussion, was jetzt besser ist. Mir geht nur dieses Gehabe in diesem Forum auf den Sender. Als wäre man ein Mensch zweiter Klasse (mit einem Hund zweiter Klasse). Dabei ist Schwarz-Weiß-Malerei okay, aber bei Rassehunden nicht. Kann man nicht einfach jedem selbst überlassen, wo er seinen Hund holt (solange es nicht der erwähnte Polenmarkt ist)?

    Ich geh von Anfang an offen damit um das ich einen Mix vom Bauernhof hatte und jetzt einen Mix vom Ups Wurf eines jungen Paares. Der Hauptgrund war natürlich das ich mir keinen reinrassigen Hund leisten kann.
    Ich wurde noch nie als User (schon gar nicht als Mensch) zweiter Klasse behandelt aufgrund der Wahl meiner Hunde. Würde dieser Eindruck bei einem Post auf mich entstehen, dann würde ich mich auch nicht scheuen einen Mod drauf aufmerksam zu machen.



    Was mich eher ankotzt ist diese Preistreiberei. Ich hab immer mehr das Gefühl das jeder die Preise anzieht weil er sich für was besseres hält. Wobei ich den Import von ausländischen Tierschutzhunden nicht verstehen will und kann.
    Grob kann man sagen das man für einen (Auslands)tierschutzhund ca 350€ hinblättern muss, der stolze "Hobbyzüchter" ohne Papiere ca 500€ verlangt und der geschulte Verbandszüchter rund 1000 -1200€ für seine Schätze haben will.
    Und wer meint das sein Hund keine Ware sei ..öhem...ja der Hund ist im Augenblick des Kaufes eine Ware. Egal von wem. Das kann man dann nennen wie man lustig ist, aber Hund Tier ist Ware.
    Davon mal abgesehen, ist der seriöse Züchter der einzige der nicht frei nach dem Motto handelt "Mal schauen was bei raus kommt" und das find eich sehr wichtig. Die Vielfalt der Hunderassen finde ich schön und wichtig. Allerdings brauche ich kein Hund mit speziellen Rasseeigenschaften und von daher spare ich nicht jahrelang auf einen Rassehund.
    Aber das soll und muss jeder Hundebesitzer selbst entscheiden, wir haben die Qual der Wahl und sollten sie auch nutzen.

  • Um diese Frage


    'Was hat euch dazu veranlasst einen ausgezeichneten Zuchtwelpen zu kaufen, anstatt einen "einfachen" Welpen von irgendeiner Familie irgendwo in Deutschland.'


    zu beantworten:


    Ich wollte einen Malinois. Keinen Mali-Mix und erst recht keinen Mali aus einer unueberlegten Verpaarung.
    Ich wollte beide male einen gewissen Typ Hund und habe das auch bekommen.
    Ich hatte und habe keine Lust auf nervenschwache und/oder hysterische Hunde mit diesem Aggressionspotential und da ich bisher nur wenige Zuechter von X-ern gefunden habe, deren Hunde das sind, was ich will, gab es eben FCI-Hunde.


    Das macht die beiden kein Stueck besser oder wertvoller meinem Mischling gegenueber (und auch nicht gegenueber meinen 2 verstorbenen Mischlingen).

  • Ich habe das Gefühl, dass ich hier vollkommen missverstanden werde. Also, nochmal zum Mitschreiben: Ich behaupte nicht, dass Mischlinge besser oder schlechter sind als Rassehunde. Mich nervt nur dieses allgemeine Rumgehacke auf allem, was keine Papiere vom VDH hat. Vom Sinn und Unsinn von Mischlings"züchtung" mal abgesehen. Wie ich in meinem ersten Beitrag schon schrieb: Es ist diese Doppelmoral, die mich nervt. Einerseits wird sich lauthals beschwert, man höre ja so oft, dass alle Rassehunde kranke, inzuchtgebeutelte Matschbirnen wären. Andererseits ist man aber dann ganz vorne mit dabei "Vermehrerhund" zu schreien bei allem, was keine Papiere hat. Ganz egal, wo dieser Hund herkommt, wie sein Gesundheitszustand ist oder wie er aufgezogen wurde. Allein schon den Begriff "Vermehrerhund" finde ich sehr negativ behaftet.


    Ich kann das schon nachvollziehen was Du meinst. Allerdings finde ich in den seltensten Faellen wird hier grundlos jemand fertig gemacht. Und ich sehe nicht, dass jeder mit Hunden aus Nicht-VDH Quelle als Halter zweiter Klasse abgestempelt wird. Im Gegenteil! Ich fuer meinen Teil mag alle moeglichen Hunde- ob Rassehund oder welche rasse oder Mischlinge, das tut doch nichts zur Sache wenn es darum geht ob man den Hund oder Halter sympathisch findet-


    Heikel wird es dann wenn Fragen zu Problemen gestellt werden die in irgendeiner Form mit der Herkunft des Hundes zusammenhaengen koennen. Und das ist beim Hund eben ein ganzer Haufen von Problemen. Von gesundheitlichen Problemen ueber Verhaltensstoerungen- so gut wie alles kann seinen Ursprung in den wichtigen ersten Lebenswochen und der Genetik und Aufzucht des Hundes haben. Auch wenn ich finde, es sollte in erster Linie geholfen werden und nicht nur mit dem Zeigefinger gezeigt werden, so ist es doch bei einem emotionalen Thema wie der Hundehaltung verstaendlich, dass manche Leute weniger erfreut darueber sind, dass es Probleme gibt, die einfach nur auf mangelnder Information oder Beratungssresistenz enstanden sind. Die Leidtragenden sind doch in erster Linie die Hunde.


    Und dann gibt es immer wieder User, die zuerst Fragen vor der Anschaffung stellen, allerdings beratungsresitent sind und sich trotztdem DEN suessen Welpen vom Bauern holen und dann ein paar Tage spaeter hilfesuchend zurueck kommen- ''Hilfe mein Hund hat Angst vor Menschen und Geraeuschen'', ''Hilfe mein Hund hat Blut im Kot'' ''Hilfe mein Hund hat einen geschwollenen Bauch'' etc.

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