Ich bin entsetzt.....

  • Zitat


    Aber mit irgendwelchen Argumenten von wegen 'bekommt gesundheitliche Probleme, kann nicht kommunizieren, Balanceprobleme' etc. zu kommen (Praxisbeispiele, sehr gerne, ich lasse mich gerne belehren, dass manche Hunde dann nicht mehr sauber kommunizieren können) finde ich sehr unpassend.


    Anna, da bin ich ganz bei dir.


    Ich treffe seit 2 Jahren jeden Morgen um kurz nach 8.00 Uhr ;) eine Frau mit 2 Dobermännern. Die Hündin ist "naturbelassen", der Rüde vollkupiert. Bevor ein Aufschrei kommt, ich habe gefragt, der Rüde wurde als frischkupierter Welpe an der Grenze eingezogen, kam in das Tierheim und nach dem seine Wunden verheilt waren, in die Vermittlung. So gelangte er zu dieser Frau.


    Meine schweren Jungs haben mit der Kommunikation beider Dobermänner kein Problem. Wenn Otto mit seinen
    2 1/2 Jahren dem älteren Dobermann frech kommt, versteht er dessen Mimik genauso, wie die der unkupierten Hündin.


    Auch Finn mit seinen 9 Monaten zeigt da keine Unsicherheit im Erkennen der Körpersprache.


    Und wer diese beiden Hunde rennen und springen sieht, kommt gar nicht auf den Gedanken, der kupierte hätte Balanceprobleme. Die würde er eher bei meinen beiden Tanzbären vermuten.


    Noch was, daß mich ja keiner falsch versteht, ich bin gegen das Kupieren ohne einen trifftigen Grund. Es sieht "schöner" aus, ist für mich kein Grund.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn



  • Oh nein, nein- ich habe einen Hund aus dem Tierschutz (deutsches Tierheim) und für mich kommen auch nur Hunde aus dem Tierschutz in Frage, das Beispiel des RBAs war nur dafür gedacht, dass manche sehen, dass es nicht immer Züchter gibt, die nicht kupieren.


    Danke für deine Erfahrungen- so kenne ich das auch :gut:

  • Die Rute ist durchaus ein wichtiges Ausdrucksmittel, aber nicht das Einzige. Hunde ohne Rute (egal, ob angeboren oder kupiert) kompensieren ihr Handicap mit anderen Mitteln, und die anderen Hunde lernen, sie zu lesen. Je mehr von der Rute noch vorhanden ist, umso weniger muss kompensiert werden. Mit einer halb- oder dreiviertellangen Rute kann der Hund eigentlich alles ausdrücken.


    Kompensieren kann der Hund auch die Ruderfunktion. Am deutlichsten sieht man den Unterschied im Wasser, da sehen enge Wendungen bei rutenlosen Hunden ziemlich ungelenk aus, und die liegen auch sonst unruhiger im Wasser. Aber auch da hilft eine halblange Rute schon sehr.

  • Gaby :gut:


    Und nein, ich betone es auch nochmal, ich bin auch gegen das kupieren (vom gesundheitlichen Aspekt, bei dem ich mich nicht auskenne mal abgesehen), nur diese Gerüchte wollte ich so einfach nicht stehen lassen. Deshalb finde ich es auch schön, dass ihr genau solche Erfahrungen auch gemacht habt.

  • Zitat

    Ich bin ganz und gar kein Kupierfreund, muss aber zähneknirschend eingestehen, dass manchernorts ein Kupieren des letzten Drittels mehr im Sinne der Hunde ist. Für kurz kupieren gibt es allerdings keine Gründe.


    Dito.


    Aus kosmetischen Gründen finde ich es nie ok. Abgesehen davon, dass ich wirklich durch die Bank weg alle Rassen unkupiert schöner finde, rechtfertigt ein hübsches Aussehen für mich keine Amputationen.


    Aus funktionalen Gründen kann es, denke ich, von Vorteil sein. Bei den deutschen Jagdhunden hab ich so ein bisschen meine Zweifel, ich denke da spielt Tradition mindestens eine ebenso große Rolle wie wirkliche Gefährdung. Aber es mag hier und da besser sein, siehe die Situation in Schweden und in der Schweiz. Grundsätzlich denke ich aber, die Jägerschaft sollte mal mit der Zeit gehen und die Rutenstabilität bei der Zuchtbewertung mit einbeziehen, z.B. in Form eines Punktes in einer Zuchtwertschätzung, damit man über kurz oder lang (eher lang...) Hunde mit ner weniger verletzungsträchtigen Rute hat.
    Wenn man nie mit der Selektion in die Richtung anfängt, wird man auch nie Ergebnisse kriegen und es muss denen doch auch klar sein, dass der öffentliche Druck immer stärker wird und es früher oder später auch in Deutschland sicher mal komplett verboten wird.


    Nur nebenbei:
    Es ist in der Praxis auch ein Unterschied, ob ein Hund bis auf zwei Wirbel oder auf 2/3 der ursprünglichen Länge gekürzt wird. In letzterem Fall (der ja bei den deutschen Jagdhunden die Regel ist) hat der Hund die Rute noch in vollem Umfang zur Kommunikation und zur Balance, im ersteren nicht.
    Sollte man finde ich auch nicht in einen Topf werfen.



    Ohren kupieren... gibts in Deutschland derzeit keinen Grund für. Könnte sich ändern, wenn wir wieder mehr Wölfe haben und damit vielleicht auch irgendwann mehr Herdenschutzhunde, die Leute in den Herkunftsländern dieser Hunde sind ja sicher auch nicht aus Jux und Dollerei auf diese Idee gekommen.
    Andererseits gibts auch wieder Herdenschutzhunderassen, die traditionell unkupiert sind. Hängt vielleicht von der Größe des Ohrleders ab, davon, wie viel wirklichen Wolfskontakt die Hunde haben und wie stark sie zu Auseinandersetzungen untereinander neigen.
    Bei hier zu Ausstellungszwecken gehaltenen Herdenschützern befürworte ich das ganz sicher nicht, wenn ich Blider von Hunden aus Zentralasien sehe die eben nur noch einen kleinen Rest Ohrmuschel und 1/3 Rute haben dann istr mein erster Gedenke jedenfalls nicht "Oh Gott wie grausam!"



    Im Ausland zu kaufen, weil man einen bestimmten Hund wegen der Optik umbedingt kupiert haben will, finde ich völlig daneben.
    Allerdings kann ich Helferstynas Position bestens verstehen. In vielen anderen Ländern ist kupieren eben noch Gang und Gäbe. Das finde ich wirklich nicht toll und da kann ich mich mit den dortigen Züchtern und Liebhabern auch drüber unterhalten (das Umdenken ist halt langsam, hier sah es vor 30 Jahren auch noch ganz anderes aus!).

    Aber wenn die Hunde eines ausländischen Züchters sonst alles haben was ich mir wünsche, super Gesundheitsergebnisse, tolle Leistung, tolles Wesen... tja, dann wüsste ich, was mir wichtiger ist, ganz besonders wenn ich züchten wollte. Da würde man sich doch bei manchen Rassen sehr einschränken, wenn man alle Zuchttiere aus Ländern, in denen noch kupiert wird, von vorn herein ausschließt, besonders wenn man, wie ja einige hier und in dem anderen Thread meinten, aus Prinzip nichtmal nen unkupierten Welpen kaufen würde wenn der Rest des Wurfes trotzdem kupiert wird.
    Kupiert werden die so oder so, dass ich da keinen von nehme ändert daran nix, denn dann werden sie ja im Inland verkauft, wo kupieren Usus ist und für Ausstellungen oft sogar zwingend nötig (bei vielen Rassen im AKC zum Beispiel).
    So kann ich eben mal mit dem Züchter drüber sprechen und wer weiß, vielleicht steht er dem nächsten Interessenten der gern einen unkupierten Welpen will schon offener gegenüber.



    Ich hatte drüben ja auch gesagt, wenn ich die Möglichkeit (und das Geld für den Import...) hätte, einen richtig guten, aber leider kupierten Saluki aus einem der Ursprungsländer zu bekommen, in denen das eben noch üblich ist, ich würde es sofort und ohne eine Sekunde zögern machen.
    Die Türkei, Syrien und der Iran sind eben nicht Deutschland, nichtmal Europa. Ja, doller Erkenntnis, ich weiß :D , aber es ist eben nicht nur weit weg, es ist auch eine ganz andere Lebensrealität und Mentalität.
    Es sind in der Vergangenheit bzw im Ausland noch heute einige tolle Lukis mit kupierten Ohren in die Zucht gegangen und es wäre ein großer Verlust wenn das nicht möglich gewesen wäre, nur weil ein Bauer in Kurdistan wie schon seit Generationen die Schere genommen und bei den 3 Tage alten Welpen das halbe Ohrleder abgeschnitten hat (da wird übrigens nix hochgeklebt und in Stellung gebracht, die sind einfach nur weg bzw kürzer).
    Die Züchter in Europa und den USA die solche Hunde verwenden/verwendet haben machen das deswegen ja dann nicht ebenso...




    Jedenfalls, was ich ganz bestimmt nicht machen würde wäre, irgendeinem Hund für meine optischen Ansprüche irgendwas abschneiden oder einem kupierten Hund allein aus diesem Grund den Vorzug vor einem unkupierten geben.
    Was ich durchaus machen würde: Einen kupierten Hund in einem Land kaufen, wo das noch üblich ist, oder einen unkupierten Hund aus einem Wurf kupierter Hunde kaufen, wenn sonst alles so ist wie ich es mir wünsche.

  • Zitat

    [quote="Dreamy"........
    Ähm, du wirfst dem Züchter Geld in den Rachen, der aus einem Wurf allen (bis auf deinen) Welpen nach wenigen Tagen den Schwanz bei vollem Bewusstsein abschnippelt.......[/quote]


    Dazu mal ne Frage: ist das allen Ernstes heute noch so, daß die ohne Betäubung kupiert werden? Und wenn ja, wie ist die rechtliche Lage dazu, darf das so überhaupt gemacht werden? (ist ja leider heute oft ein Unterschied, was vorgeschrieben ist, und wie´s dann letztlich durchgeführt wird....)


    Dazu hatte ich ein paar Seiten zuvor schon etwas geschrieben. Mit Sicherheit wird auch noch ohne Betäubung kupiert, im Ausland würde ich schon fast davon ausgehen. Wie es in Deutschland geregelt ist weiß ich nicht und da betrifft es ja auch nur noch wenige Jagdhundrassen. Da aber bspw. männliche Ferkel üblicherweise nach wie vor ohne Betäubung kastriert werden dürfen (eine unfassbare Grausamkeit) wäre ich mir bzgl. strenger Vorschriften bei Hunden gar nicht mal so sicher. Und, was hier jemand auch schrieb: Behaupten lässt sich viel...

  • Ich finde es lächerlich, dass man ach so entsetzt tut ob der Tatsache, dass in manchen Ländern und Berufsständen Hunde kupiert werden aber sich selbst als Fan einer Rasse bezeichnet, die zt. Serienmäßig ohne Rute (und Beine) gezüchtet wird.
    Das ist in meinen Augen mindestens genauso verwerflich.

  • Von was für Abartigkeiten sprechen wir hier denn nun? Hunde, die ohne Beine gezüchtet werden :fear: :lol:

  • nur zur Info Cardigan corgis haben immer !! eine Rute , Pembrokes gibt es mit NBT und langschwänzig , im gegensatz zu den kupierten Boxern die ich noch von einer Schulfreundin kenne und einen sehr kurz kupierten Mudi aus dem Tierschutz die sehr wohl Kommunikationsprobleme hatten( und der Mudi auch Probleme mit der Kontinenz) den ich kenne haben Pems mit natural Bob keine Probleme( nur nebenbei der ursprung des Kuperens beim beim Pem kommt daher das man in Wales die Hundesteuer pro Schwanz entrichten mußte( steht so auf der HP vom Cfbh)
    im übrigen Pirschelbär wer wird denn hier persönlich werden??
    Linda Tellington die viel mit rutenkupierten Hunden arbeitet ( kommt ja aus den USA) sagt das ihrer Erfahrung nach kupierte Hunde häufig Probleme bis hin zu starken Schmerzen im Bereich der kupierten Rute
    und beim Corgi geht zum Glück die Tendenz auch wieder sehr in Richtung längeres Bein

  • Ich würde mich da gar nicht rechtfertigen, hier steht viel Müll zwischen den vernünftigen Beiträgen...
    Wenn jetzt das Rassen-Gebashe wieder losgeht, bin ich eh raus hier.


    LG von meiner "sch*** hässlichen" kupierten Hündin

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