Ich suche den passenden Hund: mittelgroß, KEIN Jäger!

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    Hat jemand Erfahrung mit dem American Bulldog (Standard-Typ)? Ich bin ein heimlicher Fan von den Bull (& Terrier) Rassen. Leider ist es wegen der Gesetze nicht möglich die meisten Rassen zu halten (oder zu teuer).


    Der American Bulldog würde doch prima passen.


    Meiner hätte zumindest alle Deine Wünsche perfekt erfüllt.


    Kurzhaarig, ohne Unterwolle und bei meinem hielt sich das Haaren wirklich in Grenzen. Während des Fellwechsels täglich kurz mit einem Gummistriegel darüber zu gehen, hat völlig gereicht. Unglaublich pflegeleicht auch, weil er durch das sehr kurze Fell relativ wenig Dreck ins Haus bringt.


    Jagdinstinkt hatte er absolut keinen. Hier gibt es Damwild ohne Ende. Das konnte vor uns den Weg kreuzen, das hat den Hund absolut nicht interessiert. Das wird aber von Hund zu Hund unterschiedlich sein. Grundsätzlich sind die AmBulldogs aber keine Jäger.


    Der Standardtyp ist ja schlanker und drahtiger als der Bullytyp. Da kannst Du durchaus einen sportlichen Hund finden.


    Die Größe passt auch. Wäre in meinen Augen eine gute Wahl :gut: .

  • Ich hab jetzt keinen direkten Rasse-Vorschlag, sondern eher einen kleinen Rat:


    Mach dich etwas vom Jagdtrieb frei, denn letztendlich kann man das gerade wenn man einen Welpen nimmt gut beeinflussen, solange man sich vorher genau informiert wie das geht und sich dann an die Regeln hält. Denn wirklich auschließen kann man den Jagdtrieb einfach bei keiner Rasse, egal was im Rassestandard steht.


    Klar ist es bei einigen wahrscheinlicher als bei anderen, aber Fakt ist auch, dass viele Vollblutjäger der Jagdgebrauchshunderassen in ihrem Jagdverhalten oft besser kontrollierbar sind, weil sie eben nichts taugen, wenn sie alleine losziehen und dementsprechend selektiert wird. Ich geh mit meinem Drahthaar im Wald offline und springt was vor ihm hoch reicht ein Pfiff und er dreht ab und kommt zurück. Das sehe ich bei den vielen Hunden, die angeblich wenig Jagdtreib mitbingen sollten, eher selten bis nie.


    Es ist eben ein großer Teil Erziehungssache und in den ersten Wochen mit dem Welpe auch die Frage, was man da wie fördert (Hetzspiele durch wegwerfen von Bällen -eher schlecht- oder doch lieber schon Impulskontrolle??)


    Also vielleicht achtest du mehr auf andere Charaktereigenschaften und schaust nicht unbedingt bei typischen eigenständigen Jägern, der Rest sollte mit genug Information im Vorfeld und Konsequenz ab der ersten Stunde in Bezug auf nicht erwünschtes Jagen zu regeln sein. Kann man das nicht, schlummert mMn in jedem Hund das Risiko, ihn irgendwann nicht mehr ableinen zu können, völlig egal welche Rasse.

  • Wie sähe es denn mit einem Bullterrier aus? Die Minnibullis sind meine ich sogar nicht auf der Liste... (berichtigt mich wenn ich falsch liege)

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    Mach dich etwas vom Jagdtrieb frei, denn letztendlich kann man das gerade wenn man einen Welpen nimmt gut beeinflussen, solange man sich vorher genau informiert wie das geht und sich dann an die Regeln hält. Denn wirklich auschließen kann man den Jagdtrieb einfach bei keiner Rasse, egal was im Rassestandard steht.


    Aus eigener Erfahrung mit sechs Jagdhunden und zwei nicht jagdlich veranlagten Hunden, einem AmBulldog nun einem RussischenTerrier, kann ich nur sagen, dass die Haltung eines nicht auf jagdliche Veranlagung gezüchteten Hundes für einen Nichtjäger unglaublich viel einfacher und entspannter ist als die Haltung eines ambionierten Jagdhundes.


    In meinen Augen macht es auch so gar keinen Sinn, sich einen Jagdhund zuzulegen, wenn man nicht Willens oder in der Lage ist, ihm eine rassegemäße Aufgabe zu geben. Wer einmal einen ambionierten Vorstehhund z.B. bei der Arbeit gesehen hat, bekommt ganz einfach ein schlechtes Gewissen, wenn er seinen Vollblutjäger lebenslang mit Antijagdtraining und weiss der Himmel was, davon abhält, seiner rassegemäßen Aufgabe nachzugehen.


    Natürlich muss ein Jagdhund in Jägerhand gehorsam am Wild sein. Er darf aber auch seiner Rasse entsprechend arbeiten. Die vielen lebenslang an irgendwelchen Schleppleinen durch die Gegend gezerrten Jagdhunde ("der kann nicht frei laufen, der hat Jagdtrieb :roll:") finde ich einfach nur bemitleidenswert.


    Ich werde in diesem Leben nicht verstehen, warum es Mode geworden ist, sich auf Gedeih und Verderb eine Rasse anzuschaffen, der man nicht gerecht werden kann/will, um dann trickreich lebenslang zu versuchen, diesen Hunden ihre angezüchteten Eigenschaften abzuerziehen. Es gibt unter den vielen Hunderassen ganz sicher für jeden Anspruch die geeignete.

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    Kieselchen hat ja nicht davon gesprochen, dass die TE sich einen Vollblutjäger zu legen soll, sondern dass sie eventuell auch Hunderassen mit einem "gemäßigten Jagdtrieb" in Betracht ziehen könnte. Ich kenne auch diverse Hunde der verschiedensten Nicht-Jagdhunderassen und nahezu alle Hetzen, wenn sie denn gelassen werden, mal etwas hinterher oder folgen mal einer Fährte. Davon haben die wenigsten wirklich Durchhaltevermögen beim Hetzen und alle lassen sich mit Erziehung in geordnete Bahnen lenken. Keiner dieser Hunde muss sein Leben an der Schlepp verbringen, weil er eine unkontrollierbare Jagdsau ist.




    Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk

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    Kieselchen hat ja nicht davon gesprochen, dass die TE sich einen Vollblutjäger zu legen soll, sondern dass sie eventuell auch Hunderassen mit einem "gemäßigten Jagdtrieb" in Betracht ziehen könnte. Ich kenne auch diverse Hunde der verschiedensten Nicht-Jagdhunderassen und nahezu alle Hetzen, wenn sie denn gelassen werden, mal etwas hinterher oder folgen mal einer Fährte. Davon haben die wenigsten wirklich Durchhaltevermögen beim Hetzen und alle lassen sich mit Erziehung in geordnete Bahnen lenken. Keiner dieser Hunde muss sein Leben an der Schlepp verbringen, weil er eine unkontrollierbare Jagdsau ist.
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    Kieselchen redet von ihrem Drahthaar, der im Wald problemlos von Wild abrufbar sei und das ist ein Vollblutjäger.


    Das was Du als Hund mit "gemäßigtem Jagdtrieb" bezeichnest, sind für mich die "Nichtjäger" ;) , denn selbst die hetzen fast alle hinterher, wenn ihnen ein Stück Wild direkt vor der Nase aufspringt. Nur, wie Du schon sagst, die haben nicht die Ausdauer und geben schnell auf. Die Passion ist eben einfach nicht vorhanden und das macht die Erziehung wesentlich einfacher.

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    nahezu alle Hetzen, wenn sie denn gelassen werden, mal etwas hinterher oder folgen mal einer Fährte. Davon haben die wenigsten wirklich Durchhaltevermögen beim Hetzen und alle lassen sich mit Erziehung in geordnete Bahnen lenken.


    Ich würde das als "nicht-jagend" bezeichnen, gibt es auch Hunde, die überhaupt nichts machen? Das dürften wahrscheinlich die allerwenigsten sein. Meiner jagt auch so, wenn ihm halt was direkt vor die Füße hüpft (50 m weiter rafft er schon nicht mehr) und Spuren verfolgen endet auch an der Weggrenze. Ich denke, so werden die allermeisten Hunde jagen, zumindest solche, die körperlich noch dazu in der Lage sind. Aber das zu händeln ist ja eigentlich kein großes Thema. Bei uns reicht dafür ein zuverlässiger Rückruf aus. Wenn man wirklich einen Hund will, der gar nicht jagt, dann bleiben wohl nur Mops oder Bulldoggen, die keine Luft kriegen, oder schwerst-HD geschädigte Hunde, die zu keinem schnellen Schritt mehr fähig sind. Oder die Nadel im Heuhaufen.

  • Wie gesagt, bei mir läuft der Jagdhund (Chesapeake) offline durch den Wald, der Schäferhund darf es nicht so oft, weil der schneller weg ist als ich gucken kann.

  • Zitat

    Wenn man wirklich einen Hund will, der gar nicht jagt, dann bleiben wohl nur Mops oder Bulldoggen, die keine Luft kriegen, oder schwerst-HD geschädigte Hunde, die zu keinem schnellen Schritt mehr fähig sind. Oder die Nadel im Heuhaufen.


    Wie ich weiter oben schon schrieb - ich habe einen nichtjagenden Wasserhund und kenne einige andere Wasserhunde und die jagen bis auf einen alle nicht. Der eine hat das sehr wahrscheinlich von anderen Hunden gelernt und es wurde nicht entgegengewirkt...


    Scheren lasse ich meinen Lagotto etwa alle 3 Monate. Das reicht völlig aus. Im Sommer etwas kürzere Intervalle - da etwa alle 2 Monate. Die Anschaffung einer Hundeschermaschine rentiert sich da schon. Mein Lagotto haart überhaupt nicht - was ich nach vielen Jahren Katzen - und Kurzhaarhundehaltung sehr entspannend finde.

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