doch noch mal einen Trainer versuchen?

  • Hmm... schwierig, schwierig.


    Bzgl. des kommenden Enkelkindes kann ich aus meiner Situation nur berichten, dass Hermann in dem Moment, in dem ich den Kleinen auf dem Arm hatte, automatisch einen Sicherheitsabstand eingehalten hatte und auch seitdem - jetzt ein Jahr her -, dem Kind nicht zu nah kommt (egal wo es sich befindet).
    Allerdings ist Hermann da auch ein "minderschwerer" Fall, der zwar auch durchaus unsicher bei Fremden ist, und sich auf keinen Fall bedrängen lassen würde, aber "leider" nicht vergleichbar mit deinem Fall, da sich sein territoriales Verhalten (oder draußen Unsicherheit) sofort legt, wenn ich mit dem Fremden agiere. In dem Sinne macht er zu Hause "nur" seine Arbeit. Da er bei Besuch ohnehin nicht vor mir zur Tür darf, hat sich dieses Problem bei uns sehr schnell erledigt.


    Ich kann dennoch flying-paws nur beipflichten und doch nochmal einen Trainer konsultieren. Auch bei festgefahrenem Verhalten sind 4 Jahre ja noch kein hoffnungsloses Alter. Ein erster Anruf würde ja schonmal genügen, um sich einen Eindruck zu verschaffen, ob ein (möglicherweise weiterer) Weg dorthin lohnen könnte.


    Hatte ein paar deineer Beiträge jetzt gelesen. Ein Café-Besuch scheint ja kein Problem zu sein - sitzt ihr denn dann dort Abseits der Masse oder ist das vollkommen gleich? Denn so kommt es mir vor, dass es doch eine Möglichkeit geben muss, dieses Verhalten (ruhig unterm Tisch liegen) auch auf zu Hause zu übertragen.
    Auch wenn im Eigenheim noch die Sache mit dem Territorium dazu kommt, scheint es ja nicht an generellem Gehorsam zu mangeln.


    Ich weiß nicht, ob ich mich damit nicht zu weit aus dem Fenster lehne, aber ich denke, dass gerade bei einem Neugeborenen das Risiko noch am geringsten wäre, weil man dieses ja nicht einfach irgendwo abstellt. Ich könnte mir eher Schwierigkeiten vorstellen, wenn man "zu" lange wartet und Hund dann mit einem flitzenden/krabbelnden Kind konfrontiert, dass das Hundefell so kuschelig findet.
    Wie ist denn das Verhältnis zwischen Mutter, bzw. deiner Tochter und Hund? Wenn das ebenfalls sehr stressig ist, ist es vllt besser, wenn ihr eurem Hund das Kind "vorstellt" (also damit ist jetzt natürlich nicht gemeint, dem Hund das Kind vor die Nase zu halten...). Falls (!) Hund und Kleinkind keine Probleme haben und der Hund mit dem Kind "zusammenwächst" (und er dadurch keine Ängste entwickelt), wäre möglicherweise (!) die "Wollt ihr auf Enkelchen aufpassen"-Frage nicht so schwer zu beantworten.



    *Alles natürlich keine Ratschläge im Sinne von: Das ist bestimmt so und so und macht mal, da passiert schon nichts. Immer natürlich so für sich zu nutzen, wie man es für möglich hält und in diesem Fall ohnehin am besten mit einem Trainer, aber ich dachte, ich schreibe mal ein paar "Notizen". Vielleicht geben sie ja Denkanstöße.

  • danke Hermann für diesen schönen Beitrag.


    Nein am Gehorsam liegt es bei Jordan ganz gewiss nicht. Wenn ich ihn abparke kann ein Karnevalszug über ihn drüber fahren, der bleibt liegen. Wir sind mit Jordan immer mittendrin, keinerlei Probleme. Und solange er ignoriert wird , wo ich auch sehr drauf achte, ändert er auch nichts an seiner Position.


    Leider ist das nicht auf Zuhause übertragbar. Nicht das ich Jordan dort nicht ebenfalls abparken könnte aber wenn meine 4 Kinder ( dann 8 Erwachsene, sind ja mit Anhang da ) bei uns auflaufen ist nur noch Chaos angesagt. Und alle !!!! haben eine riesen Angst vor Jordan, was sie auch richtig raushängen lassen.


    Aus dieser Richtung ist jeder Versuch von mir zum Scheitern verurteilt mit Jordan an einer Annäherung zu meinen Leuten zu arbeiten. Leider werde ich boykottiert. Der Hund ist böse, BASTA! Mit dieser Meinung gehen die Kinder hausieren.


    Ich hab schon manche Träne verdrückt wenn ich meinen armen Hund sehe und ihm helfen will und dann meine Familie mir dermaßen in den Rücken fällt. Aber das ist ein anderes Kapitel. Da schlägt mein Hundehalterherz zu laut. Menschen sollten vorgehen und die haben nun mal einfach einen riesen Schiss.


    Ich denke auch, durch diese Ignoranz, mir zu helfen, kann ich Jordan aus seinem Jammertal nicht heraus helfen.


    Ich sollte mir diese Omaallüren vielleicht abschminken und doch mehr an mich und an meinen Hund denken. Wir sind ca. 350 Tage im Jahr alleine mit dem Scheißer und genießen jeden Tag mit ihm.


    Und ob ein Trainer ohne die Unterstützung der Betroffenen irgendetwas ausrichten könnte????

  • Zitat

    Und ob ein Trainer ohne die Unterstützung der Betroffenen irgendetwas ausrichten könnte????


    Oh je, ich glaube, das ist auch ein Teufelskreis oder?


    Wenn deine Kinder vermutlich durch ihre Körpersprache und ihre Stimme schon ihr Unbehagen gegenüber deinem Hund ausdrücken, bekommt er das ja sehr wohl mit und verhält sich vielleicht auch noch mal anders, als er es tut, wenn ihr mit ihm alleine seid?


    Meine ist ja wirklich eine Seele von Hund. Komischerweise lässt sie Leute, von denen ich weiß, dass sie Hunde nicht mögen, und die bei uns zu Besuch sind, aber total links liegen, während sie sich anderen wirklich zu Füßen wirft...

  • Das macht es alles natürlich nicht einfacher und an sich stimmt das natürlich, dass sich alle darauf einlassen müssen.


    Und wenn das Kind erstmal in den Brunnen gefallen ist, ist das natürlich extrem schwer. Aber ich glaube, nicht unmöglich.



    Zum Einen, ein Trainer hat vielleicht die Möglichkeit geeignetere Testpersonen zu "besorgen", damit Jordan erstmal das Schlimmste mit diesen trainieren kann. Dadurch würde ja auch euer Vertrauen gestärkt werden, welches wichtig ist, damit es dann mit der Familie auch klappen kann.


    Dann ist es für den Erfolg glaube ich wichtig, dass deine Kinder ihre Einstellung verändern können. Und wenn sie im Haus solche Angst vor ihm haben, ist es glaube ich immer von Vorteil, den Jordan mal als richtig coole Socke zu zeigen. Wenn er draußen so gut im Gehorsam steht (und scheinbar auch nicht unintelligent ist), ist es vielleicht möglich, allen mal zu zeigen, dass der Jordan wirklich gut hört. Und wenn da noch n paar lustige Aktionen dabei sind, bricht das ja auch das Eis (kann der vielleicht irgendwelche Tricks? Schutzdienstvorführung wäre wohl nicht das beste in dem Moment :D). Also ein gemeinsamer Spaziergang (notfalls am Anfang mit Abstand) und deine Kinder gucken sich aus der Entfernung mal ein paar tolle Sachen mit dem Jordan an.
    Für die Zukunft ist es, denke ich, wichtig, dass sich da etwas ändert. Denn wenn die Kindeskinder erstmal denken können und von Mutter oder Vater vor dem Oma/Opa-Besuch vorher noch eingetrichtert bekommen, dass sie bloß vom Jordan wegbleiben solle, weil das 'ne ganz ganz böse Bestie ist...
    dann gute Nacht.



    Kommt Jordan eigentlich in einen Innenzwinger oder ist der außer Haus? Gibt es vllt die Möglichkeit, ihn innerhalb des Hauses "auszusperren"? Also in einem Raum, der neben dem Haupt-Chaos-Raum liegt, durch den andere nicht durchmüssen, der mit einem Gitter dann abgetrennt wird? Auch wenn Jordan es scheinbar nicht leiden kann, wenn da so viel los ist, habe ich mich bei deinen anderen Beiträgen gefragt: Wenn er so sehr an euch hängt, müsste es doch immer wieder ein Rückschlag sein, wenn gilt -> Besuch kommt, ich muss weg. Wenn er in eurer Nähe (sichtbar) ist, aber ungestört, entspannt sich vllt beidseitig die Lage?


    Wenn hier bei mir mal jemand zu Besuch ist, der Hermann suspekt bleibt, dann ist es hier (kleines Apartment) auch zu eng. Hermann verschwindet dann in seinem Häuschen. Dann ist aber auch alles egal, auch wenn derjenige direkt vor dem Haus steht oder so. Womöglich Hermanns Gedanke: Ich kann gucken, ich kann beobachten, aber hier kann niemand rein. (Anstelle einer Hütte dann eben etwas größer gedacht)

  • Ehrlich gesagt, finde ich es sehr verständlich, dass deine Familie vorsichtig ist. Ich persönlich würde garantiert nicht mein Kind der Oma anvertrauen, wenn sie mir nicht garantieren kann, dass der Hund während der ganzen Zeit keinerlei Kontakt hat zu meinem Kind. Ich liebe Hunde, aber Menschen und insbesondere Kinder gehen vor. Bei einem Hund der schon gebissen hat, würde sich für mich da keine Diskussion stellen. Mit einem Kind geht man kein Risiko ein. So einfach ist das.
    Ich hoffe, dass ich es falsch verstanden habe, aber so ein wenig klang es für mich so, als ob du für den Hund auf gemeinsame Zeiten mit deinem Enkelkind verzichten würdest. Das kann ich als Mutter nicht nachvollziehen.

  • Zitat


    Kommt Jordan eigentlich in einen Innenzwinger oder ist der außer Haus? Gibt es vllt die Möglichkeit, ihn innerhalb des Hauses "auszusperren"? Also in einem Raum, der neben dem Haupt-Chaos-Raum liegt, durch den andere nicht durchmüssen, der mit einem Gitter dann abgetrennt wird? Auch wenn Jordan es scheinbar nicht leiden kann, wenn da so viel los ist, habe ich mich bei deinen anderen Beiträgen gefragt: Wenn er so sehr an euch hängt, müsste es doch immer wieder ein Rückschlag sein, wenn gilt -> Besuch kommt, ich muss weg. Wenn er in eurer Nähe (sichtbar) ist, aber ungestört, entspannt sich vllt beidseitig die Lage?


    Der Zwinger steht direkt am Hauseingang und da wir uns die meiste Zeit im Wintergarten aufhalten ( der auch als Esszimmer dient ) kann er vom Zwinger aus immer reinschauen.


    Und ja, es muss für ihn richtig blöd sein das er von uns getrennt wird. Er geht ja schon immer freiwillig in den Zwinger wenn nur ein Auto vorfährt aber dort macht er lautstark seinem Frust luft.


    Wir hatten ihn Anfangs im Wohnzimmer angeleint aber da das das Durchgangszimmer zur Küche und Bad ist hat er dort auch lautstark randaliert weil er festgebunden war. Mit dem Zwinger kann er sich wenigstens noch etwas frei bewegen.


    Das mit dem Spazieren gehen haben wir auch durch. Jordan ignoriert, das noch Jemand dabei ist, ist ihm wirklich schnuppe. Er läßt sich auch von Anderen anleinen und führen aber sobald es durch das Gartentor geht stehen die Kiddis wieder auf hab acht und die ganze Situation kippt.
    Jordan ist ein sehr sensibler Hund und reagiert auf kleinste Stimmungsschwankungen. Das macht das Ganze auch nicht grad förderlich.


    Wir haben ihnen auch schon im Garten gezeigt wie toll Jordan apportiert aber den Ball entgegennehmen wollte dann doch keiner und es wurde unruhig. Ich hab gemerkt das sie sich wohler fühlen würden wenn Jordan wieder gesichert wäre. Das war dann auch das Ende vom Lied.


    Wenn ich das so nachlese, merke ich eigentlich was ich alles schon unternommen habe....und das für nix.


    Da steckt auch ne Portion Emotionen drin. Unsere zwei Mädels, auch Schäferhunde, waren in der Familie groß geworden, haben die Kiddis geliebt und vergöttert......den Maßstab kann Jordan einfach nicht erfüllen. Jordan kam nur zu uns Zwei und hat die Kinder so nebenbei kennen gelernt.
    Er wird aber dauernd mit den Mädels verglichen. Das ist nicht fair. Er ist eine ganz andere Hausnummer.

  • Zitat

    Ich hoffe, dass ich es falsch verstanden habe, aber so ein wenig klang es für mich so, als ob du für den Hund auf gemeinsame Zeiten mit deinem Enkelkind verzichten würdest. Das kann ich als Mutter nicht nachvollziehen.


    das hast du falsch verstanden.


    Wenn es keinen Weg für mich gibt kann ich nur nicht mit dem Enkel das machen was Andere vielleicht könnten.
    Keine Übernachtung. Das ist das Einzige was wegfallen würde. Alles Andere wäre wieder Management und darin bin ich ja schon Profi :mute:

  • Ehrlich gesagt - ich glaube schon, dass man mit Jordan trainieren könnte.
    Zumal Du ja auch bereit bist ein gewisses Management zu betreiben und auch schon Erfahrung darin hast.


    Die Frage, die sich mir hier stellt, ist eher - kann man deine Kinder trainieren?


    Denn egal wie - mir scheint nach allem, was Du hier aufgezählt hast, völlig sinnlos, mit Jordan zu trainieren.


    Zumindest solange deine Kinder nicht bereit sind, sich auf Jordan einzulassen. Und diese Bereitschaft scheint mE nicht da zu sein.


    D.h. egal wie sehr ihr trainiert und welche Erfolge ihr haben werdet - ihr müsst nicht nur gegen evtl. "unschönen Verhaltensweisen" von Jordan antrainieren, sondern v.a. auch gegen die Meinungen eurer Kinder - und zwar an euren Kindern.


    ME ist das zweite weitaus schwerer.


    Zumal dann ja noch ein sehr gewichtiger Aspekt dazu kommt - das Baby bzw. später Kleinkind. Habe ich als Mutter Angst vor einem bestimmten Hund, werde ich garantiert nicht mein Kind völlig unbeschwert irgendwo hinbringen, wo dieser Hund ist. Und habe ich schon meinetwegen Angst vor diesem Hund - um wieviel mehr werde ich erst Angst um mein Kind haben?


    Du verstehst, was ich meine?



    Andererseits - ich würde auf jeden Fall versuchen, mit Jordan zu trainieren ....


    wer weiss - vielleicht habt ihr Erfolg und bekommt irgendwann auch die Chance zu zeigen, dass Jordan eben doch nicht die "reissende Bestie" ist.


    Aber dann musst Du dir auch sehr sicher sein, dass nichts passiert. Denn wenn dann doch was passieren sollte - und wenn es nur der Kratzer einer Pfote beim rumtollen ist - wird das ganz sicher grossen Ärger geben von wegen 'ich habe ja gleich gesagt, dass dem Vieh nicht zu trauen ist'.

  • Oh man, das ist echt eine heikle Situation und ich finde es traurig, dass deine Kinder sich nicht darauf einlassen können und/oder wollen, etwas an der Situation zu ändern.


    Ich würde wohl tatsächlich einen Trainer suchen, der vielleicht auch zusammen mit deinen Kindern spricht, ein Konzept vorlegt und so "professionell" am Problem dran ist. Außenstehende dringen manchesmal doch etwas weiter vor, als die eigene Mutter.


    Generell wäre es sicher auch eine Erleichterung, wenn ihr Jordan mit einem Maulkorb sichert, sodass wirklich nichts passieren kann.


    Ich hoffe sehr, dass deine Kinder dir Vertrauen und ihr noch einmal neu anfangen könnt mit Jordan.

  • Zitat


    Ich würde wohl tatsächlich einen Trainer suchen, der vielleicht auch zusammen mit deinen Kindern spricht, ein Konzept vorlegt und so "professionell" am Problem dran ist. Außenstehende dringen manchesmal doch etwas weiter vor, als die eigene Mutter.


    Ich denke auch, dass nur eine außenstehende Person eine andere Sichtweise herbeiführen kann.


    Es ist aber auch wirklich blöd, da es ja eigentlich so scheint, dass grundsätzlich eigtl alles recht normal verläuft zwischen Jordan und deinen Kindern (draußen kein Problem, im Garten kein Problem), aber bei Betritt des Hauses dann ein Schalter umgelegt wird.


    Das einzige, was mir gerade noch einfällt, was vielleicht in irgendeiner Art und Weise noch geübt werden könnte, ist die Sache, dass er zu Anfang im Zwinger bellt. Wenn da gerade Besuch kommt und er da zehn Minuten frustet ist das natürlich nicht die beste Voraussetzung dafür, dass der Besuch (deine Kinder) denkt: Guck mal, was ein süßer Hund!


    Falls ihr es schafft (dann möglicherweise mit Trainer auch), dass Jordan bereits in dem Moment ruhig liegt, wenn deine Kinder am Zwinger vorbeigehen/ins Haus gehen/das Grundstück betreten, könnte das natürlich auch gleich eine ganz andere Wirkung erzielen.



    Irgendwie muss da seitens deiner Kinder wieder Vertrauen aufgebaut werden. Problem bleibt, dass das von deinen Kindern auch gewollt sein muss.

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