Hunderassen mit häufigen Rutenproblemen

  • Die Dogge war ja schon immer ein "vornehmer Hund", ein Luxus-, Leib- und Kammerhund, bei dem es sehr auf imposantes Aussehen ankam. Möglich, daß sie dehalb die Rute behalten durfte, während sie dem proletarischen Bullenbeißer für den Kampf abgeschnitten wurde. Ganz interessant eigentlich, weil beide Rassen im Mittelalter sehr eng verwandt waren.

  • Der Dalmatiner z.B. Hat auch eine sehr dünne wenig behaarte Rute, wurde aber nie kupiert so weit ich weiß.
    Daß das kupieren was mit Rutenaktivität zu tun hat, hab ich noch nie gehört.
    Bei den Jagdhunden wird das ja heute noch gemacht, ich habe auch schon viele kupierte Pointer gesehen.


    Aber ich finde bei Boxer und Dobermann kann man sich die Rute mittlerweile wieder ausschauen, am Anfang direkt nach dem Kupierverbot hatten die richtige Stängel, die haben sich echt gut erholt die Ruten ;)

  • Beim Pointer muss man auch ehrlicherweise sagen, dass er in Deutschland nicht so verwendet wird wie es im Ursprungsland ursprünglich angedacht wurde, das stimmt. Als reiner Vorsteher im freien Feld ist es egal wie lang die Rute ist. Es wäre mir aber trotzdem neu, dass viele Pointer kupiert werden?
    Es wurden aber auch langhaarige Jagdhunde kupiert. Deutscher Wachtel zum Beispiel, der Deutsch Langhaar oder der KlM hingegen nicht.
    Edit: In D sind die einzigen Rassen die noch kupiert werden dürfen Deutsch Kurzhaar, Deutsch Drahthaar, Deutsch Stichelhaar, Pudelpointer, Griffon und Kurzhaar-Weimaraner

  • Bei Greyhounds, Galgos, Magyar Agar und ähnlichen kurzhaarigen Windhunden kommt es ab und an vor, aber nicht wirklich häufig.
    Die haben ja so richtige, lange, dünne, knochige Peitschen und wedelnd damit was das Zeug hält, das kann schonmal blaue Strimen auf den Oberschenkeln der umstehenden Personen verursachen. Wenn da ne harte Kante im Weg ist, kann's natürlich Macken geben.


    Einer meiner Rüden hat sich mal an einer blockigen, kantigen Glasskulptur auf einem Beistelltischchen die Rute aufgeschlagen. War zum Glück nur eine kleine Schramme die nach dem abtrocknen ohne Verband geheilt ist, trotzdem hat er es geschafft, Blut an alle Wände und bis unter die Decke zu verteilen. :lol:


    Von Rutenbrüchen durch überschwängliches wedeln hab ich da noch nicht gehört hab, daran war immer einklemmen in der Tür oder so schuld.


    Kupiert wurden die nie, die brauchen ihre Rute zum balancieren und in plötzlichen Wendungen. Wobei, ich hab schon einige Male gehört, dass Hunde, die vorher gut gelaufen sind, nach einer Amputation aus medizinischer Indikation im Erwachsenenalter ebenso geschickt waren, sie bräuchten lediglich eine Umstellungsphase.


    Zitat

    So ähnlich, wie heute noch bei Rennhunden prophylaktisch die Daumenkralle entfernt wird.


    Wobei das hier eigentlich nie weit verbreitet war, im Gegensatz zum englischsprachigen Raum. In den USA gehört "dewclaw removal" bei den wenige Tagen alten Welpen ja quer durch die Rassen auch heute noch schon fast zum guten Ton. Das war hier nie so.

  • Beim Dobermann als Gendarmenhund ging es in erster Linie daran, dass menschliche Angreifer wenig Fläche hatten, den Hund zu packen.
    Wenn man sich Bilder von alten Dobermänner ansieht, hat die kupierte Form wenig mit Anmut und Ästhetik zu tun
    Nur mal als Beispiel:
    http://www.working-dog.eu/dogs…larich-von-Th%C3%BCringen


    Ohrspiegel und Rute stellten Angriffspunkte für schwer heilende Wunden dar, darum wurden sie entfernt.


    Es kommt zwar auch beim Dobermann ab und an vor, dass es Rutenprobleme gibt, aber ob ich das jetzt schon gehäuft nennen würde...

  • Die Wasserrute ist eine - meist durch Kälte - induzierte Entzündung der Nerven im Rutenbereich und kann bei allen Hunden auftreten.
    Ist ein etwas Krankheitsfeld als die Verletzungsanfälligkeit

  • Zitat


    Daß das kupieren was mit Rutenaktivität zu tun hat, hab ich noch nie gehört.
    Bei den Jagdhunden wird das ja heute noch gemacht, ich habe auch schon viele kupierte Pointer gesehen.


    Natürlich hat es was damit zu tun, schonmal die Rutenschlagfrequenz eines arbeitenden Cockers beobachtet? Und die arbeiten traditionell im dornigen Unterholz.


    Pointer wurden noch nie kupiert, da im Feld nix ist, wo die Rute gegen schlagen könnte. Deutsch Kurzhaar hingegen schon, das sind keine reinen Feldhunde, sondern Allrounder. Auch Wachtel werden übrigens kupiert, allerdings nur am hintersten Drittel - so bleibt eine voll funktionsfähige Rute, und das Verletzungsrisiko ist trotzdem deutlich gesenkt. Neuere Untersuchungen zeigen, dass kürzer kupieren nicht stärker vor Verletzungen schützt.


    Unser Dalmatiner hatte übrigens öfters eine aufgeschlagene Rutenspitze. Ist aber immer von selber verheilt. Habe mal irgendwo eine Statistik gelesen, dass die meisten ernstlichen Rutenverletzungen durch Unachtsamkeit des Menschen entstehen....

  • naijra, der Pointer wird doch in D auch nicht nur für die reine Feldarbeit eingesetzt, wenn ich das richtig sehe. Müsste man denn dann nicht eigentlich auch kupieren, weil er im Grunde ja eingesetzt wird wie ein deutscher Vorsteher auch? Oder hat der Pointer auch eine geringere Rutenaktivität als der DK zB? Dafür kenn ich jetzt ehrlich gesagt keinen Pointer bei der Arbeit...
    Und wer entscheidet eigentlich, welche Rasse kupiert werden darf? Wird das über den RZV geregelt indem man sich verpflichtet seine Hunde nur an Jäger abzugeben?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!