Hunde gezielt verhaltensauffällig züchten?

  • Das es mal knallt und das man als Halter natürlich mehr auf die Hunde achten muss fällt ja nun immer noch nicht unter unverträglich, da habt ihr recht.

    Aber ich denke Skàdi meint das nicht. Sie meint das, was man leider noch öfters sieht/hört: Hunde die andere dermassen vermöbeln das richtiger Schaden entsteht. Teils bis hin zum Tod eines der Hunde.
    Und der einzige Grund dafür ist "Du atmest mir die Luft weg!".

    Das hört man immer und immer wieder aus der Richtung Gebrauchshunde, leider gibts auch noch genug Halter die da auch noch stolz drauf sind das ihre Hunde alles plattmachen was es wagt in der Nähe zu existieren.
    Wo es völlig normal ist das jeder Hund in nem Einzelzwinger lebt, weil sie im Haus nicht leben können und im Rudel schonmal gleich 3mal nicht.
    Wo es völlig normal ist den Hunden beim Deckakt nen Maulkorb aufzuziehen, weil sich die Hunde sonst in der Sekunde wo der Akt vorbei ist anfallen würden.
    Und wo einem das mit einem Stolz erzählt wird das man garnicht weiß was man dazu sagen soll...

    Im Gegenzug dann die Züchter die sich echt Gedanken machen, die einfach tolle Hunde haben die eben nicht "everybodys Darling" sind und ja, das ist auch völlig okay.
    Die Hunde müssen ja nicht alles lieben was nen Puls hat, aber ein nebeneinander existieren ist meiner Meinung nach das Minimum an Sozialverträglichkeit.
    Ein Hund der das nicht kann ist immer noch kein schlechter Hund. Aber er ist eben nicht der geeignetste Zuchthund.

  • Zitat


    Aber ich denke Skàdi meint das nicht. Sie meint das, was man leider noch öfters sieht/hört: Hunde die andere dermassen vermöbeln das richtiger Schaden entsteht. Teils bis hin zum Tod eines der Hunde.
    Und der einzige Grund dafür ist "Du atmest mir die Luft weg!".

    Das hört man immer und immer wieder aus der Richtung Gebrauchshunde, leider gibts auch noch genug Halter die da auch noch stolz drauf sind das ihre Hunde alles plattmachen was es wagt in der Nähe zu existieren.
    Wo es völlig normal ist das jeder Hund in nem Einzelzwinger lebt, weil sie im Haus nicht leben können und im Rudel schonmal gleich 3mal nicht.
    Wo es völlig normal ist den Hunden beim Deckakt nen Maulkorb aufzuziehen, weil sich die Hunde sonst in der Sekunde wo der Akt vorbei ist anfallen würden.
    Und wo einem das mit einem Stolz erzählt wird das man garnicht weiß was man dazu sagen soll...

    Nicht böse gemeint, ja?
    WO hört man das? Ich kenne - wie gesagt - genau 2 Hunde die für mich völlig unverträglich sind, zusätzlich nicht sauber Menschen gegenüber sind und bei denen man da außer Hund sichern auch nichts (mehr) machen kann.
    Und ich weiß, dass die Halter nicht stolz drauf sind, es ihnen aber egal ist. Die Hunde leben eh im Zwinger (das ist dort einfach normal), bringen im Sport ihre Leistung und vererben nicht schlecht. Mehr wird nicht erwartet!

    Ich kenne klar auch Hunde, die entweder ein Thema mit Menschen oder Artgenossen haben. Aber auch da ist keiner stolz drauf und die Hunde werden entsprechend geführt. Die sind für mich aber nicht asozial oder so, sondern einfach keine Hundewiesen-Hunde (wieder nicht böse gemeint!).

    Ich hab grad echt überlegt, aber mir fällt absolut kein HF ein, der stolz drauf ist, dass er nen Assi-Köter am Strick hat. Das bedeutet aber auch nicht, dass die ganzen HH die ich kenne, einen Nervenzusammenbruch bekommen, wenn ihr Hund mal nen anderen herprügelt (weil er es provoziert hat und der Hund dabei absolut fair und klar ist).

  • Zitat

    Wo es völlig normal ist den Hunden beim Deckakt nen Maulkorb aufzuziehen, weil sich die Hunde sonst in der Sekunde wo der Akt vorbei ist anfallen würden.

    Und da muss ich sagen, ich höre die Geschichte immer wieder, nur ist mir bislang kein Wurf unter gekommen, bei dem so etwas wirklich nachweislich war.

    Das Problem sehe ich weniger in diesen Hunden, als in den Lebensumständen. Wie gesagt, es ist nun mal normal, dass zwei Hunde mit den gleichen Ansprüchen und entsprechendem Charakter sich in einem begrenzten Umfeld in die Wolle bekommen. Gibt es Raum um auszuweichen, bekommt man es oft in den Griff.
    Gibt es die Möglichkeit nicht, eskaliert das Ganze schon mal.
    In der Natur würde einer der Kontrahenten abwandern, diese Möglichkeiten haben unsere Hunde nicht und daher gibt es das Problem häufiger.

    Ich frage mich immer, wie viele von diesen Hunden ihr kennt. :???: Ich habe jetzt schon eine ansehnliche Menge kennen gelernt und diese absoluten Killer sind mir nie untergekommen. Ich kenne viele - wie Kathrin schrieb - die man nicht ohne Aufsicht zusammen lassen kann, weil sie dann ihre Punkte selbst ausdiskutieren würden. Aber das bedeutet nicht, dass sie im Alltag nicht gemeinsam laufen könnten.

    Und was man bitte auseinanderhalten sollte.... auf der einen Seite die Wahrheit, was wirklich ist und auf der anderen Seite das - ich nenne es mal - Hundlergarn... du wirst sie immer finden, die alten (egal ob körperlich oder nur geistig) Hundler, die sich gern damit brüsten, wie hart und aggro ihr Hund doch ist und bei denen sich im Laufe der Geschichte - wie bei den Seemännern die Größe der Wale die das Boot angegriffen haben - gewisse Eigenschaften etwas unnatürlich potenzieren...

  • flying-paws
    In meinen Augen ist Dein Beitrag auf keinen Fall fehl am Platz. Dass bei Arbeitshunden (fast) nur vom Schutzdienst geredet wird, liegt doch schlichtweg daran, dass das eine der wenigen "Original-Arbeiten" ist, zu der wirklich viele Menschen freien Zugang haben. Wenige besitzen eben Schafe und die zugehörigen Hütehunde oder Herdenschützer, wenige führen ihre Hunde jagdlich. Ich fände es sehr schade, den Horizont des Austauschs und des Nachdenkens über ein Thema deswegen zu beschränken, zumal man immer auch aus anderen Bereichen lernen kann. ;)

    Murmelchen
    Ich kenne mich in dem Bereich der Hundezucht nicht aus - ist es bei der von Dir angedachten Rasse tatsächlich so, dass man derart auf genau diese Linie von charakterlich zweifelhaften Hunden angewiesen ist, dass sie zur Zucht unbedingt gebraucht werden? Das fände ich wahnsinnig schade.

  • Hö? Nö auf die Linie der 2 Hunde bzw. auf diese 2 Hunde ist man nicht angewiesen und ich sehe auch keinen Grund diese Rüden einzusetzen. Ich hatte es so gemeint, dass ich sie lediglich benutzen würde, wenn sie die weltweit einzig passenden Rüden wären. Sind sie aber nicht ;)

  • Ja, das Problem liegt ja im Menschen, allein dieser Stolz der da rüberkommt macht mich immer sprachlos.

    Mit der einen Gruppe mit 5 Kerlen samt Schäfis hab ich mich immer zu Zeiten von Löle rumgeschlagen.
    Da hingen alle Hunde in der Leine, wirklich geifernd, das Nackenhaar bis zum Himmel gesträubt und so tobend das ich wirklich Angst hatte. Und ich liebe Schäferhunde! Aber das da...
    Da wurde dann gegrölt das ich meinen Hund ruhig loslassen sollte, dann könnten sie Fangen spielen. ("Harharhar, dann schmeckts besser!")
    Jedesmal gabs Stress mit denen und es hat natürlich das Training mit Löle immer massivst zurückgeworfen.
    Die Truppe gibts nicht mehr, weil 2 der Hunde inzwischen eingeschläfert wurden, 1 wurde vom Amt eingezogen, 1 ist weggezogen von hier und der andere läuft immer große Bögen wenn er jemanden sieht.
    Die waren wirklich das Paradebeispiel in Sachen Klischee und leider sind da einige Hunde bei zu Schaden gekommen. Allein 3 sind gestorben nach Attacken der Truppe, das weiß ich von meiner damaligen Tierärztin. Bei einem saß ich sogar im Wartezimmer als die völlig aufgelösten Halter aus dem Behandlungsraum kamen.

    Dann ein Pärchen mit 1 Malinois (sieht jedenfalls so aus), der bei Hundesichtung völlig austickt an der Leine und der Mann immer grinsend anfeuert "Ja, ja! Genau so!" und die Frau eher aussieht als wäre sie lieber an einem anderen Ort.

    Oder aber der ältere Mann, der den, laut eigener Aussage, 7ten Schäferhund jetzt führt. Alle hießen Adolf und alle hassten alles, was nicht aussah wie ein Schäferhund.
    Wenns wenigstens so aussah wien Schäfer durfte es in der Nähe atmen, mehr aber auch nicht. Alles andere wurde, unter Beifall des Herrchens, niedergemacht.
    Der letzte Adolf hatte sich dann übrigens mal verschätzt und hat 2 Boxer aufgemischt die sich gewehrt haben. Schäfer und 1 Boxer eingeschläfert wegen zu schwerer Verletzung, anderer Boxer hats überlebt.
    Darum darf der neue Adolf auch nicht mehr zu allen Hunden hin...
    (Der erzählt auch immer stolz über die Zucht, dort wird wohl generell mit Maulkorb gearbeitet und denn lernen schon die Welpen kennen.)

    Das mit dem Maulkorb habe ich häufiger gehört, aber natürlich kann ich nicht sagen inwieweit das stimmt. Aber es wird halt immer so stolz erzählt von den Personen.
    So völlig normal, so gewollt das die Hunde so austicken. Das würde die Hunde im Sport erfolgreicher machen.

    Leider prägen diese Leute eben das Bild vom Gebrauchshund, speziell Schäferhund. :sad2:

  • Zitat

    flying-paws
    In meinen Augen ist Dein Beitrag auf keinen Fall fehl am Platz. Dass bei Arbeitshunden (fast) nur vom Schutzdienst geredet wird, liegt doch schlichtweg daran, dass das eine der wenigen "Original-Arbeiten" ist, zu der wirklich viele Menschen freien Zugang haben.

    Also für mich hat das mit Originalarbeit nichts zu tun. Es ist ein Sport. (Was es keinen Deut schlechter macht ;) )

    Da ist Dummytraining und Mantrailing z.B. deutlich näher am Original.

  • Zitat

    Ja, aber hier im Forum fehl am Platz. Wenn von Arbeitshunden geredet wird, dann immer nur noch vom Schutzdienst. Da muss ich noch umlernen, mir stecken die Forenanfänge da immer noch zu sehr in den Knochen ;)


    Ich kenne die Forenanfänge nicht, finde es aber auch sehr gewöhnungsbedürftig, dass mit "Gebrauchshund" oder "Arbeitshund" fast immer ein Hund für den Schutzhundesport in seinen verschiedenen Varianten gemeint ist. Dass es noch andere Gebrauchs- und Arbeitshunde gibt, die völlig andere Eigenschaften haben wird gerne übersehen.

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