Hund gibt den Ball nicht zurück - ohne Tausch
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Hallo,
ich habe momentan folgendes Problem:
Meine Hündin (4,5 Jahre) liebt es Ball zu spielen. Das Ballspielen läuft wie folgt bei uns ab:
1. Ich hole den Ball heraus
2. Hündin legt sich hin und wartet
3. Ich werfe den Ball
4. Sie rennt hinterher und fängt den Ball
5. Sie kommt zurückJetzt gibt es verschiedene Varianten wie es weiter geht ...
Variante 1:
6. Ich rufe sie zu mir
7. Sie muss Sitz machen
8. Ich sage Aus - sie macht Aus
(Leckerli hier)
9. Ich sage Ab
10. Sie legt sich in einiger Entfernung hin und wartet
(ODER Leckerli hier)Variante 2:
6. Ich rufe sie zu mir
7. Sie muss Sitz machen
8. Ich sage aus
9. Sie knautscht auf dem Ball herum, gibt ihn mir aber nicht
10. Leckerli gegen Ball ODER am Halsband festhalten und Schnauzengriff (was nicht das Wahre ist)Variante 3:
6. Ich rufe sie zu mir
7. Sie soll Sitz machen - macht aber Platz oder bleibt stehen und knautscht auf dem Ball
8. Leckerli gegen Ball ODER am Halsband festhalten und Schnauzengriff (was nicht das Wahre ist)Ich möchte kein ständiges Tauschgeschäft machen. Weder mit einem Leckerli noch mit einem anderen Spielzeug. Es gab sogar eine Zeit, wo sie mir den Ball freiwillig in die Hand gegeben hat.
Das Problem besteht zwar auch beim Gassigehen, aber vorallem auf dem Hundeplatz.
Wir machen aktiv Agility und zur Belohnung bekommt sie immer ihren Ball oder die Lunte. Ich kann und will ihr den Ball dann aber nicht mit Gewalt wegnehmen, habe aber auch nicht die Zeit minutenlang darauf zu warten, dass sie Sitz macht (sie trödelt regelrecht herum). Wenn sie den Ball dann mal loslässt, dann muss man sie entweder festhalten oder ganz schnell sein. Sie versucht nämlich SOFORT sich den Ball zu schnappen und nimmt dann auch keine Rücksicht darauf, ob meine Hand dazwischen ist oder nicht. Und es ist nicht so, dass ich den Ball sofort wegpacke oder mich ganz schnell auf den Ball zubewege. Ich werfe auch gerne noch einmal. Sie läuft auch nicht weg vor mir. Sie steht "rotzfrech" vor mir und knautscht mit dem Ball.Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich ihr das beibringen kann ohne sie ständig mit Leckerli vollstopfen zu müssen oder ein anderes Spielzeug verlieren zu müssen, welches ich wiederbekommen muss.
P.s.: Im Grundgehorsam steht sie übrigens ganz gut, wir bereiten uns gerade auf die BH vor.
Viele Grüße
die verzweifelte Violet Marble -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
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Wenn das Problem vor allem auf dem Platz nach dem Agi besteht... Gib ihr den Ball doch am Ende erst und lass ihn ihr als Belohnung...
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Also das Problem besteht ansich immer. Nur beim Agi habe ich eben das Problem, dass es "schnell" gehen muss. Wir wollen ja weiter trainieren. Man muss den Hund ja bestätigen nachdem er eine gute Frequenz gelaufen ist - mit dem Spielzeug wird zudem die Schnelligkeit noch geschürt. Bedeutet: Leider ist es unpraktisch ohne Spielzeug zu trainieren.
Zudem würde ich damit das Problem umgehen und nicht lösen.Aber danke für deine schnelle Antwort :)
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Dein Hund hat vermutlich gelernt, dass der Spaß ganz schnell vorbei ist, wenn er 'Aus' macht.
Ich würde dir daher raten, dass Kommando nochmal außerhalb des Agility Trainings zu konditionieren.Und lass das mit dem Schnauzengriff sein, das ist wirklich Humbug
Und hat vermutlich auch dazu beigetragen, dass sie die Beute nicht gerne abgibt.
Beispiele, wie du das Kommando neu aufbauen kannst:
- zwei identische Spielzeuge: du wirfst das erste weg, Hund darf hinterher und es sich holen, wenn Hund auf dem Rückweg ist, hast du bereits das zweite Spielzeug in der Hand -zeigst es deutlich- (während Hund auf dich zurennt), sagst 'Aus' - sobald Hund sein Spielzeug loslässt, wirfst du das Spielzeug in deiner Hand in die entgegengesetzte Richtung ... wiederholen, bis der Groschen gefallen ist.
Wenn dies reibungslos funktioniert, offenbare ich das zweite Spielzeug nicht sofort, sondern sage erst das Kommando und erwarte, dass der Hund sein Spielzeug freigibt --> Markerwort + fliegendes Spielzeug- Tauschen gegen Futter (funktioniert logischerweise nur mit Hunden, die Futter als gleichwertige oder höhere Bestätigung betrachten)
- wenn das Kommando bereits mehr oder weniger bekannt ist, arbeite ich auch nur mit einem Spielzeug. Sofern der Hund dann mal nicht ausgibt, greife ich ihm nichts ins Maul o.ä.
Ich sichere den Hund nur mittels Leine (ob am Geschirr oder Halsband ist egal) - sodass der Hund nicht mit dem Spielzeug abhaut. Dabei bleibe ich ruhig, streichle über den Kopf/Körper. Der Hund soll auf keinen Fall das Gefühl bekommen, dass ich diese Beute auf jedenfall haben möchte. Nein, wir sitzen das dann eben aus.
Und irgendwann kommt der Punkt, an dem dein Hund ausspucken wird (ich nehme jetzt mal diverse Gebrauchshunde raus *g*) - in dem Moment gibts Markerwort und Freude und erneute Freigabe zum Spielzeug hin.Fazit: dein Hund muss lernen dir zu vertrauen, dass 'Aus' nicht bedeutet, wir streiten uns um die Beute, sondern eben 'Aus' einfach nur bedeutet, dass du die Beute für kurze Zeit hast, um sie aber direkt oder bald wieder anzubieten.
In deinem Fall würde ich daher erstmal auf diese Bestätigung im Agility verzichten oder eben solange dem Training fernbleiben.
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Hast du es mal mit einem zweiten Spieli versucht, mit dem du mit ihr ordentlich zergelst, wenn sie mit dem Ball zurückgekommen ist ?
Ich würde sie auch nicht immer sitz machen lassen, wozu ? Meine Hunde geben immer gut ab, weil sie wissen, das das Spiel nicht weitergeht, wenn sie nich abgeben. Ich drehe mich um und gehe. Meine ältere Hündin kommt dann genervt hinter mir her und schmeißt mir das Spieli regelrecht vor die Füße
Ansonsten würde mir beim Training keinen Stress damit machen und gegen Leckerchen tauschen.Und zuletzt noch...ich finde reines Ballwerfen keine richtige Belohnung, das ist ja von dir weg und nicht mit dem Hund.
Was hälst du von einem Ball mit Schnur dran ? Ich werfe den beim Agi einmal weg und der Hund kommt damit zurück und es wird ordentlich gezergelt.LG
Katrin -
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Hallo Violet Marble,
willkommen im Club, oder wie jetzt Gott sei Dank sagen kann, im Exclub. Ich arbeite mit meinen Hunden auch gern mit Spielis als Bestätigung und bin da auch immer gut damit gefahren. D.h. dem Welpen beigebracht, dass es sich lohnt mit dem Spieli bei mir zu bleiben, bzw. es mir zu bringen, weil
a. weitergespielt wird oder
b. gegen Leckerlies getauscht wirdalle meine Hunde haben das ganz schnell verstanden, und dann kam Smilla :D. Spielen mochte die Maus immer schon lieber als Leckerlies, trotzdem hat sie jede Gelegenheit ergriffen, sich das Spieli zu schnappen und damit abzudampfen............kein Würstchen, kein Rufen, kein gar nix konnte Madame dazu bewegen, ihre Beute rauszurücken....
Unser Durchbruch war ein Spiel und Motivationsseminar, bei dem ich folgendes gelernt habe:
- Spielis nur gegen absolut gleichwertige Spielis tauschen
- bei Hunden die sich sagen "alles meins" - lass deinen Hund gewinnen mach ganz viele Zerrspiele, und verliere dabei (der Trick, das Spieli kommt an die "Leine" wenn also dein Hund damit abdampft hast du das Spieli immer noch unter Kontrolle)
- wenn du mit deinem Hund spielst konzentrier dich auf den Hund, nicht auf das Spieli
- lass deinen Hund ruhig mal mit der Beute abdampfen, wenn er diese ein Stück von dir genüsslich zerkaut setz dich zu ihm streichle ihn, beachte aber nicht das Spieli
- achte bei Zerrspielen auf deine Körperhaltung, beug dich nicht über den Hund (ha ich komm von oben und klau dir dein Spiel) sondern beug dich zurück, lade den Hund ein zu dir zu kommenSmilla hat mit diesem System innerhalb von wenigen Tagen das gemeinsame Spielen gelernt, heute kann ich mit ihr zergeln, mal einen Ball werfen und bin mir zu hundert Prozent sicher dass Madame mir mit dem Spieli hinterherdackelt und es mir sofort überlässt.
Ich hoffe meine rudimentäre Beschreibung hilft dir weiter, allerdings denke ich du solltest das ganze erst mal unabhängig von Trainingssituationen jeglicher Art üben
Christine
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Danke für eure Antworten!
@ RiseAgainst : Das ist es eben - das Spiel ist nicht gleich beendet. Ich möchte ja mit ihr weiterspielen. Nur hat sie scheinbar nicht verstanden, dass ich dazu den Ball brauche, um ihn zu werfen.
Tauschen wollte ich ja gerade eben nicht! Das ist ja das, was leider alle einem vorschlagen.
Aber das mit dem Aussitzen werde ich mal ausprobieren. Hund an die Leine nehmen kurz und einfach stehen bleiben oder nur ein Stück oder so laufen...
Ich werde im Agi vielleicht auch erstmal wieder auf die Lunte umsteigen - die gibt sie mir "freiwilliger" als den Ball, auch wenn nicht gerne.@ Enni : Mit Zergeln meinst du bestimmt so Zerr-Spiele. Das kann ich mit meiner leider gar nicht machen, weil sie dann völlig überdreht. Sie darf das mit einem einzigen Spielzeug machen. Aber als ich das früher immer mit Ball mit Schur gemacht habe, ist sie richtig "korrupt" geworden und hat angefangen mich anzuspringen und beim Versuch den Ball zu bekommen, in die Arme gezwickt. Zwar sicherlich nicht mit Absicht (sie wollte ja eigentlich den Ball), aber weh tat es trotzdem. Sie hat den Ball dann auch nie losgelassen. Mit der Lunte (früher auch mit dem Ball) kann ich sie einmal im Kreis drehen, ohne dass sie loslässt.
Das mit dem Sitz machen habe ich eingeführt, damit Ruhe einkehrt und sie nicht sofort sich wieder auf den Ball stürzt. Aber mittlerweile durfte ich ja feststellen, dass das auch nicht die perfekte Lösung ist...
Das mit dem Weggehen ist ähnlich, wie das was RiseAgainst sagte - mit Leine werde ich das dann mal versuchen. Denn ohne Leine einfach weggehen, dann rennt sie freudig knautschend herum oder sucht sich ein Loch zum Buddeln (sie buddelt bei mir nur, wenn sie ihren Ball immer ins Loch werfen kann). Aber so wie deine Hunde es machen, so wünsche ich es mir auch! :)@ juliasam :
ZitatUnser Durchbruch war ein Spiel und Motivationsseminar, bei dem ich folgendes gelernt habe:
- Spielis nur gegen absolut gleichwertige Spielis tauschen
- bei Hunden die sich sagen "alles meins" - lass deinen Hund gewinnen mach ganz viele Zerrspiele, und verliere dabei (der Trick, das Spieli kommt an die "Leine" wenn also dein Hund damit abdampft hast du das Spieli immer noch unter Kontrolle)
- wenn du mit deinem Hund spielst konzentrier dich auf den Hund, nicht auf das Spieli
- lass deinen Hund ruhig mal mit der Beute abdampfen, wenn er diese ein Stück von dir genüsslich zerkaut setz dich zu ihm streichle ihn, beachte aber nicht das Spieli
- achte bei Zerrspielen auf deine Körperhaltung, beug dich nicht über den Hund (ha ich komm von oben und klau dir dein Spiel) sondern beug dich zurück, lade den Hund ein zu dir zu kommenDas sind einige gute Tipps! Meine Frage ist: Wenn man den Hund gewinnen lässt ansich... denkt er dann nicht noch mehr, dass es sein Spielzeug ist und will es gar nicht mehr geben? Oder sehe ich da gerade etwas falsch?
Mir wurde jetzt noch der Tipp gegeben, dem Hund Wasser auf die Schnauze träufeln zu lassen, wenn sie beim ersten "Aus" nicht reagiert. Was haltet ihr von der Idee?
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Von der Wasseridee halte ich mal gar nichts; das bringt nur noch mehr Stress in die ohnehin angespannte Situation rein.
Mit meinem Spinner hatte ich zu Anfang auch das Thema Rückgabe des Spielzeugs.
Ich war zu der Zeit frisch am Schlüsselbein operiert und konnte mich dementsprechend nicht körperlich mit dem Thema auseinandersetzen (zweites Spieli, Hund fangen und festhalten etc.), also hab ich es für uns so gelöst, dass er gelernt hat: Wenn ich das Ding nicht rausrücke, ist das Spiel bis auf Weiteres vorbei.
Ich bin weggegangen, habe mich auf eine Bank gesetzt, mit dem Handy gespielt, mir doch egal, was er mit dem Spielzeug macht.
Ideal daran war, dass wir in einem umzäunten Sportplatz üben konnten, so dass ich wusste, er haut mit dem Teil nicht ab.
Nach ein paar Malen merkte er, dass es schnell langweilig wird, allein auf dem Kong rumzukauen, während ich mich überhaupt nicht mit ihm befasse. Bald kam er mit dem Spieli wieder angerannt und präsentierte es, nach dem Motto: Fang mich doch!
Hab ich nicht gemacht, ging mit dem verletzten Arm eh nicht. Und dann fiel der Groschen, dass er das Ding rausrücken muss, um weiter spielen zu können. Danach hat er mir den Kong immer öfter wiedergebracht.
Inzwischen rückt er alles Spielzeug raus, wenn ich das wirklich will.Allerdings haben wir Spielzeug, das er sofort zurückbringen muss, und solches, mit dem er auch mal auf der Wiese abspacken, abhauen, rumkauen, präsentieren darf. Ersteres sind die Dummys jeglicher Art, alles andere (Kong Wubba, Kong Fuchs, Ball an der Schnur, Beißwurst...) ist keine Arbeit, sondern Spiel, und wenn er dann gerade meint, nach dem Holen mit dem Ding abhauen zu müssen, dann ist das okay. Seine fünf Minuten sind ihm in dem Fall gegönnt, aber meistens kommt er total provokant mit seiner Beute an mir vorbei stolziert oder haut sich damit in Spielposition auf den Acker, dann jag ich ihn auch mal ne Runde und zerre mit ihm. Findet er klasse.
MmN kann er hauptsächlich deshalb, weil er eben auch abspinnen darf, mit den Dummys ganz hervorragend und ordentlich arbeiten.Beim Zerren darf er übrigens auch gern mal gewinnen, allerdings nur, wenn er sich richtig anstrengt und sich kräftig reinhängt, ab liebsten noch lautstark knurrend. Für so ein wenig dran zupfen kriegt er die Beute nicht.
Es hat nicht geschadet, er weiß trotzdem, dass im Endeffekt alles meins ist.Vielleicht hilft es euch, wenn deine Hündin auch mal ihre blöden fünf Minuten mit dem Spielzeug ausleben darf? Ist nur eine Idee, bei uns hat es funktioniert.
Das würd ich natürlich dann lieber zu Hause üben und nicht grade beim Training. -
Das Knautschen weist darauf hin, das der Hund Stress mit dem abgeben hat!
Ich würde es nochmal ganz neu aufbauen, komplett ohne Stress und im Agi zwischdurch mit Lecker belohnen, das Spielzeug dann am Ende. -
Zitat
Das Knautschen weist darauf hin, das der Hund Stress mit dem abgeben hat!
Ich würde es nochmal ganz neu aufbauen komplett ohne Stress und im Agi zwischdurch mit Lecker belohnen, das Spielzeug dann am Ende.Ich weiß nicht, ob das Stress ist. Ich habe mal ein Video gedreht, wo sie beim Buddeln mit dem Ball (macht ihr besonders viel Spaß, ohne Ball buddelt sie bei mir seltener). Wenn sie vor mir steht, knautscht sie auch so.
Heute ging das Ballspielen relativ gut. Habe "Aus" gesagt und wenn sie es nicht gemacht hat, Leine ran. Dann ein paar Meter gelaufen. Wenn sie denn Ball losgelassen hat und nicht sofort wieder gefangen (macht sie gern) hab ich sofort gelobt. Beim Fallenlassen hab ich natürlich sofort "Aus" gesagt.
Habe sie zwischendurch auch einfach mal buddeln lassen oder sie mit Ball im Maul (kein Kommando von meiner Seite) gestreichelt. kurzzeitig hat sie mir dann immer sofort den Ball hingeschmissen, dann musste ich körperlich den Ball für mich beanspruchen (manchmal gar nicht so einfach, sie rennt um mich herum einmal bis zum "Ab") und hab sofort wieder geworfen, ohne dass sie Platz gemacht hat ... das macht sie sonst eigentlich immer. Perfekt war es noch lange nicht...Am Besten funktioniert übrigens, wenn ich die Balltüte zum Schluss raushole und "pack rein" sage. Dann hält sie den Ball über die Tüte und auf "Aus" lässt sie ihn reinfallen. Ohne Geknautsche oder Diskussion.
[youtube]
[Externes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=zRjxwRCQ_F8&feature=youtube_gdata_player][/youtube] -
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